Beitragvon Volker L. » 6. November 2003, 16:54
Günter Cornett schrieb:
>
> Volker L. schrieb:
> >
> > Günter Cornett schrieb:
> > > In wiefern kann man überhaupt durch die
> > > Schachtelgestaltung gezielt bestimmte Erwartungen wecken;
> >
> > Wie das geht, hast Du ja weiter unten schon selbst
> beschrieben
> > Ich selbst bin auch schon gelegentlich darauf hereingefallen
> > :-(
>
> Hallo, dank an alle für die statements.
>
> Es geht mir dabei aber nicht in erster Linie nur um
> offenkundig unseriöse Praktiken, indem der Käufer mehr oder
> weniger gezielt verarsch wird. Dann wäre die Überschrift
> 'Cronberg oder Bonobo Beach?' sehr unfair. Diese Überschrift
> habe ich gewählt, weil Rogo&Togo mich durch ihre Idee auf
> dieses Problem hingewiesen haben.
Schon klar. Zu Cronberg bin ich aber nicht gekommen, das
[i]haette[/i] ich wohl ausprobiert, wenn die Messe noch
einen 5. Tag gehabt haette :-/
Deswegen habe ich [i]nur[/i] auf den allgemeinen Teil Deines
Postings geantwortet.
> Es geht auch nicht nur um Cover- oder Rückseitentext sondern
> um Einheit von Spielmechanismus/Spielgefühl und Thema/Titel
> versus Aufmerksamkeit erregen.
>
> Das ist eine Aufgabe, die man nicht immer wirklich gut lösen
> kann.
>
> Ich denke, dass der Name Cronberg (Städtename, Thema
> Häuserbau) besser zu einem Legespiel mit rautenförmigen
> Karten passt als Bonobo Beach (lustvolles Dasein am Strand).
>
> Kaufen würde ich (bei Kenntnis der Regeln) aber eher Bonobo
> Beach, weil es lebendiger ist. Ein Spieler, der die Regeln
> nicht kennt, würde unter Bonobo Beach vielleicht eher ein
> lockeres Partyspiel o.Ä vermuten, also in seinen Erwartungen
> enttäuscht werden.
>
> Oder ein anderes Beispiel: Maya - da denkt man an Hochkultur,
> sich Hineinversetzen in eine andere Welt. Dieses Versprechen
> hält das Spiel - das ja durchaus ein prima Spiel ist - nicht
> ein. Ein Titel wie 'Baumeister der Maya' dagegen würde IMHO
> eher zum Spielgefühl passen.
Besser passen wuerde es - gekauft haette ich es mir aber auch
dann vermutlich nicht.
> > > Wie sollte ein Spiel designt sein, damit es
> > > - gekauft
> > > - gespielt
> > > - wieder gespielt
> > > wird?
> >
> > Wie Puerto Rico ;-)
> > OK, mal etwas detaillierter:
> > Also, die ersten beiden Punkte wuerde ich bei mir sowieso in
> > der Reihenfolge umdrehen.
>
> Otto Normalspieler hat diese Möglichkeit i.d.R. leider nicht.
Deswegen habe ich ja geschrieben
> > Also, die ersten beiden Punkte wuerde ich [i]bei mir[/i] sowieso in
> > der Reihenfolge umdrehen.
> > Um gespielt/gekauft zu werden, muss das Spiel mein Interesse
> > wecken - was hauptsaechlich ueber das Thema passiert - und
>
> Was dazu führt, dass Verlage interessante Themen wählen, auch
> wenn diese nicht so gut passen.
Es ist immer noch eine Frage, wie sehr der Titel daneben liegt.
Wenn mir "Maya" als Spiel gefallen haette, haette mich der nur
geringfuegig unpraezise Titel nicht im geringsten gestoert
(und falsche Erwartungen geweckt hat er auch nicht, da ich ja
durch die Messevorschau ungefaehr wusste, worum es geht).
Passt es deutlich nicht, dann kommt es wiederum darauf an, ob
das eher eine Ausnahme ist oder ob das bei diesem Verlag oefter
vorkommt. Letzteres wuerde dann bei mir zu einem generellen
Misstrauen gegenueber diesem Verlag fuehren, waere also im
Hinblick auf die Intention des Verlages, mir seine Spiele zu
verkaufen, nur ein kurzfristiger Erfolg aber langfristig
kontraproduktiv.
> > Um mal eine Bruecke zu gelegentlich wiederkehrenden Themen im
> > Hauptforum zu schlagen: ;-)
> > Deswegen ist IMHO auch die Beschreibung der Spielmechanismen
> > und des Spielablaufs das A und O einer Rezension - die
> > schlussendliche Meinung des Rezensenten ist eine Zugabe, die
> > mich allenfalls am Rande interessiert.
>
> Die reine Beschreibung der Mechanismen ist wichtig, aber
> nicht unbedingt aussagekräftig, was Spielgefühl angeht. Da
> ist mir dann doch die begründete(!) Meinung des Rezensenten
> wichtiger. Ein Spielbericht: wie ist die Partie gelaufen ist
> da sehr hilfreich. Die Diskussion im Forum zu Industria hat
> mir das Spiel näher gebracht als die Rezensionen in den
> Spielezeitungen. Es war für mich einfach anhand der Regel zu
> erklären, weil ich - ohne das Spiel vorher zu kennen - wusste
> worauf es ankommt.
60% ACK
Konkrete sachbezogene Kritik der Art "die Aktionskarten sind
zu unausgewogen, wer da nicht die passenden zieht geraet schnell
in Rueckstand" sind in der Tat wichtig.
Ich habe das wohl etwas ungeschickt formuliert (bzw. Details
zwar gedacht aber nicht hingeschrieben). Zur Beschreibung des
Spielablaufs gehoert natuerlich dazu, wie gut die Mechanismen
zueinander und zum Thema passen und wie gut sie funktionieren,
insbesondere falls es auf diesem Gebiet Probleme gibt.
Die Meinung des Rezensenten dagegen, ob er sich schrecklich
gelangweilt hat oder sofort hinterher noch 3 weitere Partien
gespielt hat, ist fuer mich eher unwichtig (bzw. wuerde ich
in diesem Punkt am ehesten noch den Meinungen der erfahrensten
Forumsteilnehmer - Roman, Micha, Jost u.a. - vertrauen, wenn
denn mehrere zum gleichen Resultat kommen, aber bestimmt nicht
den Meinungen professioneller Rezensenten, die ja fuer die
breite Masse schreiben)
> > > die aber womöglich notwendig ist, damit das
> > > Spiel überhaupt Aufmerksamkeit bekommt.
> >
> > Um [i]meine[/i] Aufmerksamkeit zu bekommen, waere das nicht
> > notwendig, aber ich gehoere ja auch nicht zur breiten Masse
>
> Ich zitiere dich:
> *...mein Interesse wecken - was hauptsaechlich ueber das
> Thema passiert...*
Das muss aber nicht reisserisch sein ("fuehre Deine Armee...").
Ein sachliches "In diesem Spiel geht es darum, mit Armeen aus
bis zu 15 Einheiten fremde Gebiete..." tut's auch.
> > Gruss, Volker (hat Guenters Beitrag und Ueberschrift nebenbei
> > noch ent-plenkt)
>
> Danke, die Leerzeichen gibst du mir dann mal bei Gelegenheit
> wieder, ja?
Waren ja nur 2 (bzw. mit dem letzten Satz Deiner Antwort 3),
die schicke ich Dir gleich per Mail :-)
Gruss, Volker