Hallo,
ich finde ja die Hilfsbereitschaft gegenüber den Migranten toll. Aber meinerseits liegt ein Unverständnis in Bezug auf "unsere" Erwartung vor, welche Wertschätzung für unser Hobby von den Flüchtlingen aufgebracht werden soll.
Ich beobachte die Vorgänge zur Organisation von Spieleveranstaltungen mit Migranten seit geraumer Zeit. Aber habe noch nicht einen einzigen Bericht über deren Verlauf lesen können. Ist das nicht erwähnenswert?
Einzig Sascha hat über den schulischen Weg gesellschaftsspielerische Erfahrungen mit Migranten weitergegeben - aber auch eher ernüchternder Art.
Meine Google-Recherche über afrikanische und orientalische Gesellschaftsspielkultur ergab eine Basis bei Mancala, Backgammon, Schach und Rommé(cup)-Artiges. Auf Weiteres bin ich nicht gestoßen. Gibt es überhaupt Verlage oder Vertriebsfirmen für "unsere" Spiele in den entsprechenden Regionen?
Vor zwei Wochen wurden 200 Migranten in der örtlichen Turnhalle einquartiert und ein Containerdorf für weitere 150 wird gerade errichtet. Die örtliche Hilfeorganisation bat um Sachspenden - unter anderem auch um einfache Spiele. Prompt wurde auf Facebook die Brettspielgruppe aufgefordert, der "überdrüssigen" Spiele doch im Flüchtlingsquartier zu entledigen. ??!!
Mein Gegenvorschlag - auch direkt an die Helferorganisation, dass interessierte Migranten oder auch Helfer letzte Woche an unserem Familienspieltag teilnehmen mögen, blieb unbeantwortet und ungenutzt. Obwohl ich dachte, damit den richtigen Schritt in Richtung von Integration zu wählen. (Persönlich glaube ich, dass der aktuelle Zeitpunkt für solche Maßnahmen zu früh gewählt und die Einladung nur für eine Signalwirkung gut ist. Es wird gegenwärtig anderes wichtiger sein.)
Was die Spendenbereitschaft angeht, es sind fünf Tischtennisplatten bereit gestellt worden. Ich vermute auch, dass ungenutzte Spielesammlungen abgegeben wurden. Im Laufe der nächsten Woche werde ich dem mal nachgehen - auch wenn ich über Entsprechendes nicht verfüge.
Vom Abliefern "unserer" Spiele bin ich einfach nicht überzeugt, Die Vorschläge vom werten Namensvetter wie Hanabi und Zug um Zug (auch wenn Rommé-Variante) halte ich für zweifelhaft. Sicher gibt es den gebildeten "Syrier". Aber ich habe die Vermutung, dass der nicht die Masse der Migranten ausmacht.
Wenn irgendwelche Erfahrungen über Spieleveranstaltungen mit Migranten vorliegen, dann lasst uns bitte daran teilhaben.