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Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
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hannes

Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon hannes » 8. April 2006, 10:11

Gestern spielten wir in einer Viererrunde zum ersten Mal T&T. Aufgrund verschiedener Berichte und auch wegen der recht guten Noten (7 bis 10) in der spielbox erklärte ich meinen Mitspielern im Voraus, dass sie vielleicht das zukünftige Spiel des Jahres spielen werden. Nun, das hätte ich besser nicht gemacht. Die Erwartungen wurden so zu hoch gesteckt.
Nach der Partie gingen die Kommentare von "na ja, ganz ordentlich" bis zu "zieht sich aber ziemlich". Eine Riesenbegeisterung war nicht auszumachen.

Mir fiel vor allem auf, dass ich zwischen meinen Zügen manchmal recht lange warten musste und dass ich für längere Strecken schlecht langfristig planen konnte. Ich finde T&T nicht schlecht und ich liebe ohnehin Spiele, bei denen man optimale Wege planen muss. Thurn und Taxis ist mir aber einen Tick zu brav.

Ich denke auch, dass die optimale Besetzung bei drei Spielern liegt. Zu dritt sind die Wartezeiten kürzer und die Planbarkeit wird zunehmen.

Eine Note 9 oder gar 10 für dieses Spiel kann ich nicht nachvollziehen.

hannes

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peer

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon peer » 8. April 2006, 10:33

Hi,
hannes schrieb:
>> Eine Note 9 oder gar 10 für dieses Spiel kann ich nicht
> nachvollziehen.

Tja, die Geschmäcker sind verschieden... Ich aber auch nicht. Ich denke nicht dass T&T schlecht ist, ich finds sogarrecht ordentlich. Aber so wahnsinnig neu ist das alles auch nicht; ich hatte das Gefühl, ein kompliziertes Zug-um-Zug zu spielen... Ähnliches Kerngefühl (Strecke verlängern oder lieber sicherheitshalber werten?), aber mehr drumrum. Nicht schlecht, eine 7 wäre verdient gewesen, vielleicht auch eine 8. Für höhere Weihen fällt imho das Besondere.
Aber andere Leut, ander meinungen ;-)

ciao
peer

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Wolf

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Wolf » 8. April 2006, 10:45

Stimmt. Für 3 Leute ok (Note7 bis 8), sonst aber zieht es sich. Aber die Grafik ist klasse.
Viele Grüße
Wolf

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Franz-Benno Delonge
Kennerspieler
Beiträge: 277

Loblied Thurn und Taxis

Beitragvon Franz-Benno Delonge » 8. April 2006, 11:32

Liebe Taxiturner,
ich finde das Spiel hervorragend. Es stimmt, dass es keine revolutionären Neuerungen enthält, aber die Mischung ist trotzdem originell, und per Saldo ist es genau das, was viele Spieler am liebsten mögen: Ein eleganter Mittelgewichtler.
Das Spielgefühl erinnert tatsächlich an Zug um Zug, und die Landkarte sowie das Thema erzeugen Assoziationen zu "Kardinal und König". Beide zählen zu meinen Lieblingsspielen, und "Thurn und Taxis" verbindet sie mMn zu etwas Schönem und Neuem.
Weil man nie aus einer Stadt "ausgesperrt" werden kann, spielt es sich etwas lässiger als Zug um Zug, und aus diesem Grund finde ich auch, dass man sehr wohl langfristig planen und eine Strategie für das ganze Spiel entwerfen kann. (Die man dann doch wieder umwirft, wenn ganz andere Städte ausliegen, als man gedacht hat...)
Schönen Gruß
Benno

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Christoph Heinzl

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Christoph Heinzl » 8. April 2006, 11:56

hannes schrieb:
>
> Nach der Partie gingen die Kommentare von "na ja, ganz
> ordentlich" bis zu "zieht sich aber ziemlich". Eine
> Riesenbegeisterung war nicht auszumachen.

war bei uns auch so.

> Mir fiel vor allem auf, dass ich zwischen meinen Zügen
> manchmal recht lange warten musste und dass ich für längere
> Strecken schlecht langfristig planen konnte. Ich finde T&T
> nicht schlecht und ich liebe ohnehin Spiele, bei denen man
> optimale Wege planen muss. Thurn und Taxis ist mir aber einen
> Tick zu brav.

"brav" trifft es genau. überflüssig könnte man auch sagen. im prinzip ist das ganze ein solitär-spiel, interaktion ist keine vorhanden, besonders weil jeder spieler in jede stadt kann. da ist ein zug um zug, dass ich wegen seiner unausgewogenheit bei den tickets nicht so sehr mag, wo spieler aber mal blockiert werden, viel spannender.

thurn und taxis ist für mich das spieleäquivalent eines bildschirmschoners.

> Eine Note 9 oder gar 10 für dieses Spiel kann ich nicht
> nachvollziehen.

dto.

christoph

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peer

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon peer » 8. April 2006, 12:12

Hi,
Christoph Heinzl schrieb:
> "brav" trifft es genau. überflüssig könnte man auch sagen. im
> prinzip ist das ganze ein solitär-spiel, interaktion ist
> keine vorhanden, besonders weil jeder spieler in jede stadt
> kann.

Naja, hier wird die Interaktion dadurch erzeugt, dass man sich gegenseitig die lukrativeren Punktplättchen wegnimmt. Eine lange Kette kann daher auch suboptimal und somit ein Tempoverlust sein. Obs reicht ist geschmackssache ;-)

da ist ein zug um zug, dass ich wegen seiner
> unausgewogenheit bei den tickets nicht so sehr mag, wo
> spieler aber mal blockiert werden, viel spannender.

Dann dürfte dir das neue besser gefallen, denn da darf man sich aussuchen, ob man ein langes oder ein kurzes Ticket nimmt.

> thurn und taxis ist für mich das spieleäquivalent eines
> bildschirmschoners.

Ach, man knn es nur ansehen und nix machen? Naja, ein bisschen mehr hats schon ;-)

ciao
peer

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Andreas Odendahl

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Andreas Odendahl » 8. April 2006, 12:50


> thurn und taxis ist für mich das spieleäquivalent eines
> bildschirmschoners.

Absolut geniales Bild, wenn auch meiner Meinung nach total falsch...

ode.

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Bernd Eisen
Kennerspieler
Beiträge: 311

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Bernd Eisen » 8. April 2006, 13:06

Christoph Heinzl schrieb:

>im prinzip ist das ganze ein solitär-spiel, interaktion ist
> keine vorhanden, besonders weil jeder spieler in jede stadt
> kann.

Hallo Christoph!

Hast du dir schonmal überlegt, dass genau das viele Spieler so wollen?
Ich spiele auch gerne mal ein Spiel, wo mir nicht ständig ins Handwerk gepfuscht werden kann.
Die Interaktion beschränkt sich eben auf das "Wegnehmen" der besseren Punktplättchen und evtl. das Wegnehmen einer für den Nachfolgespieler attraktiven Karte aus der Auslage.

Mal abgesehen davon, dass alle Spiele Geschmackssache sind (ich mag alles wo ZuZ draufsteht nicht sonderlich), so hat TuT sicher seine Darseinsberechtigung und sicher sogar mehr als nur das.

Für mich nach der Spielboxwertung 8 Punkte.

Grüße
Bernd

www,irongames.de

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hannes

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon hannes » 8. April 2006, 13:54

Christoph Heinzl schrieb:
>
> "brav" trifft es genau. überflüssig könnte man auch sagen. ...

Sicher nicht überflüssig, meine ich.

Und um mein Anfangsposting noch zu ergänzen : TuT finde ich besser als manch anderes Spiel dieses Jahrgangs. Nur für einen Überflieger, der eine Note 9-10 kriegen soll, halte ich es nicht.

hannes

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Helmut Lehr

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Helmut Lehr » 8. April 2006, 15:04

Hallo Hannes,

Millionen Familien begeistern sich an Monopoly u.ä., Spiele, die hier keinen Stich erhalten würden.
So ist doch auch klar, das auch TuT wie jedes andere Spiel unterschiedlich eingeschätzt wird.
Das hat mit Überbewertung nix zu tun.
Wenn Dir TuT nicht zusagt, kannst du es heutzutage schnell wieder los werden, und Dich einem anderen Spiel zuwenden, das Dir mehr gefällt...


SG
Helmut

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Bernd

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Bernd » 8. April 2006, 15:15

Hallo Hannes,

wir haben das Spiel in der Zwischenzeit ein paar Mal zu dritt gespielt.
Es gefiel uns gut.

Die Spielzeit hielt sich in Grenzen und wir hatten nicht das Gefühl, dass sich alles sehr lange hinzieht. Was vielleicht auch an der Spielegruppe lag (keine alzugroßen Grübler). Wobei ein Spielzug ohnehin nicht sehr lange dauert (schließlich sind die Möglichkeiten nicht alzu groß).

Eine Interaktion ist vorhanden - durch das "wegnehmen" der Plättchen und der Karten. Das reicht um Stimmung aufkommen zu lassen.

Wir werden das Spiel wohl noch des öfteren Spielen - nämlich dann wenn wir ein "schnelles" aber großes Spiel Spielen möchten. Man kann es schön spielen ohne sich den Kopf zerbrechen zu müssen, sich die ganze Zeit maßlos ärgert (weil die anderen die ganze Zeit die eigenen Pläne zerstören).

Empfehlen würde ich das Spiel Gelegenheitsspielern und nicht alzu "verbissene" Spieler. In unserer Runde hätte das Spiel eine 7/8 spielbox-Wertung bekommen. Für eine 9 oder 10 hat es nicht ganz gereicht.

Wenn es Spiel des jahres werden würde, fänd ich die Wahl nicht schlecht. Es hat alles um eine Familie auf anspruchsvolle Weise zu unterhalten. Ich halte es für besser als "Niagara", vergleichbar mit "Zug um Zug" (wobei ZuZ uns einen Tick besser gefallen hat - weil Spannungsbogen höher).

Gruß

Bernd

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Bernd Schlüter

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Bernd Schlüter » 8. April 2006, 15:28

Hallo Hannes,

in unserer Spielerunde kam auch keine Begeisterung auf. Die Kommentare reichten von "Naja, die Zeit vergeht wenigstens" bis "Da hatte wohl noch jemand einen Mechanismus in der Schublade..."

Es ist zwar nett und funktioniert, wir hatten aber das Gefühl, dass da "etwas" fehlt. Eine Note von 7 kann ich noch verstehen, aber alles darüber nicht wirklich. Allerdings sind die Geschmäcker ja verschieden und wenn es jemandem gefällt - bitte schön.

Ich finde aber generell die Notengebung in SB sowieso etwas merkwürdig: Z.B. spricht C. Klein bei Byzantium von einem Prototypen, vergibt dann aber eine 7!

Schöne Grüße,
Bernd

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Frank Schaubrenner

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Frank Schaubrenner » 8. April 2006, 15:32

habe es erst einmal gespielt, werde dies auf jeden Fall wieder tun, da ich es toll fand und wir nen kleinen Regelfehler drin hatten.

Hatte zu Beginn etwas Bedenken, da ich zwar einige Spiele mit Karten ziehen und damit Bauen sehr mag, aber dachte es fehlt der Verbaueffekt, wobei genau dieses Fehlen für mich den EIGENEN Spielreiz ausmacht.
Es mag ein Sonderfall gewesen sein, zumindest ich konnte mich nicht über mangelnde Gegnerkontakte beschwehren, die Kartenwahl meiner Vorderfrau hat mich extremst zerwürfelt :-) :

Grüblerisch finde ich es nicht, eher flott runterzuspielen mit einigen Entscheidungsmöglichkeiten, für mich gehört es klar in die Reihe Airlines KuK/China und ZuZ/E die mir alle gefallen und es hat soweit ein eigenständiges Spielgefühl, dass es wohl über kurz oder lang bei mir im Regal ein Platz findet. (ausser die Onlineumsetztung in der Brettspielwelt, führt wie schon öfter dazu, dass ich es in 4 Wochen erst mal nicht mehr sehen will :-) ).

Fehler war evtl. wirklich die Erwartungen zu hoch zu setzen, wobei ich nicht weis wie hoch die SdJErwartungen bei euch in der Gruppe gesteckt sind ;-)

Gruss
Frank

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Roman Pelek

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Roman Pelek » 8. April 2006, 17:49

Hi Hannes,

hannes schrieb:
>
> Gestern spielten wir in einer Viererrunde zum ersten Mal T&T.
> Aufgrund verschiedener Berichte und auch wegen der recht
> guten Noten (7 bis 10) in der spielbox erklärte ich meinen
> Mitspielern im Voraus, dass sie vielleicht das zukünftige
> Spiel des Jahres spielen werden. Nun, das hätte ich besser
> nicht gemacht. Die Erwartungen wurden so zu hoch gesteckt.

Na, das ist ja auch etwas waghalsig :-) Aber sicher, manchmal muss man seinen Mitspielern etwas auch schmackhaft machen, das Dilemma dürfte sicher einigen bekannt sein.

> Nach der Partie gingen die Kommentare von "na ja, ganz
> ordentlich" bis zu "zieht sich aber ziemlich". Eine
> Riesenbegeisterung war nicht auszumachen.

Habe ich auch öfter erlebt, grade in Vielspielerrunden. Das reichte, wie hier im Forum auch mehrfach zu lesen, von "ganz ordentlich, aber reißt mich nicht vom Hocker" bis hin zu "Parallelsolitär"/"Bildschirmschoner"-ähnlichen Kommentaren. Wirklich nachgefragt hat's aus meinen Runden keiner, aber nach der 2., 3. Partie (die ich dann jeweils vorgeschlagen habe) pendelten sich die Meinungen mehrheitlich in etwa bei "Schön gemacht, aber etwas mehr Interaktion wäre für Spieler nicht verkehrt gewesen" ein.

Nach dieser Erfahrung habe ich "TuT" mal in eine Familienrunde mitgenommen, bei der mir bewusst ist, dass sie gerne spielen, aber eher Spiele mögen, die ein gewisses "Wasch mir den Pelz, aber mach mich dabei bitte nicht nass"-Flair ihr eigen nennen. Und siehe da: auch wenn das Fazit vielleicht nicht euphorisch zu nennen war, lautete es doch immerhin "Da hast Du durchaus mal wieder was richtig Schönes für uns mitgebracht".

> Mir fiel vor allem auf, dass ich zwischen meinen Zügen
> manchmal recht lange warten musste und dass ich für längere
> Strecken schlecht langfristig planen konnte. Ich finde T&T
> nicht schlecht und ich liebe ohnehin Spiele, bei denen man
> optimale Wege planen muss. Thurn und Taxis ist mir aber einen
> Tick zu brav.

"Mir isses einen Tick zu brav" trifft in etwa das, was ich auch in bezug auf meine eigenen Vorlieben denke. Ich schätze aber, dass exakt das den Geschmack etlicher anderer treffen könnte (vielleicht ein wenig abseits von den Bedürfnissen der Hardcore-Spieler). Sei's drum: für mich war's deshalb auch "nur" eine "7", gerade im Hinblick auf Spielervorlieben. So oder so ist's aber nett zu sehen, dass hier dieselben kontroversen Diskussionen stattfinden wie in unseren Runden, wo die Meinungsfindung für mich merklich komplizierter geriet als üblich :-))

Ciao,
Roman

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Christoph Heinzl

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Christoph Heinzl » 8. April 2006, 21:53

peer schrieb:
>
> da ist ein zug um zug, dass ich wegen seiner
> > unausgewogenheit bei den tickets nicht so sehr mag, wo
> > spieler aber mal blockiert werden, viel spannender.
>
> Dann dürfte dir das neue besser gefallen, denn da darf man
> sich aussuchen, ob man ein langes oder ein kurzes Ticket nimmt.
>

ja, die europa ausgabe gefällt mir auch besser, und fand auch kürzlich aufnahme in die sammlung

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Christoph Heinzl

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Christoph Heinzl » 8. April 2006, 21:57

mit den spielen dieses jahrgangs habe ich eh so meine probleme. der einzige echte lichtblick war bisher command & colors: ancients gewesen.

die anderen bisher angetesteten spiele (thurn & taxis, um krone und kragen, blue moon city) wussten mich nicht zu überzeugen.

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Marion Menrath
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Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Marion Menrath » 8. April 2006, 23:45

Seh ich anders. Wenn Du noch 5 Häuser hast und das eigentlich noch genau für eine Bayern-Wertung reicht, Dein Vorgänger aber mal wieder per Amtsmann Dein sicher geglaubtes Ingolstadt aus der Auslage abräumt und er außerdem zielstrebig auf seine Siebener-Kutsche hinsteuert, gähnst Du dann oder möchtest Du doch eher in die nächste Tischkante beißen?

Thurn und Taxis ist eine schöne Mischung, es ist recht schnell erklärt, die Mechanismen funktionieren und das Material passt zum Thema.

Marion

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Christiane F.

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Christiane F. » 9. April 2006, 01:08

Hi hannes und alle anderen,

auch ich hatte inzwischen Gelegenheit, TuT zu spielen, und es hat mir gefallen - aber eine 9 oder 10 hätte ich nicht dafür vergeben, es wäre wohl eine 7.
Aber, wie schon einige andere auch geschrieben haben, die Ansprüche sind halt unterschiedlich - TuT ist ein schönes Familienspiel in schönder Aufmachung, und ich kann mir gut vorstellen, dass es dieses Jahr den Titel SdJ abräumt - aber für uns anspruchsvolle SpielerInnen ist es halt nur ein netter Zeitvertreib, kann aber nicht die gleiche Begeisterung hervorrufen wie ein Puerto Rico oder Caylus. Aber massentauglicher als diese beiden ist es allemal. Mir persönlich macht es derzeit mehr Spass als Zug um Zug oder Transamerika, die meiner Ansicht nach mit TuT vergleichbar sind, aber das kann sich auch wieder ändern. Auf jeden Fall freu ich mich darauf, es ab morgen online spielen zu können - ich denke, für die BSW ist es auf jeden Fall ein gut geeignetes Spiel.

Taxifahrende Grüsse,

Christiane

(die ihr erstes ruhiges Wochenende seit einigen Wochen geniesst). :)

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Christoph Heinzl

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Christoph Heinzl » 9. April 2006, 07:56

Marion Menrath schrieb:
>
> Seh ich anders. Wenn Du noch 5 Häuser hast und das eigentlich
> noch genau für eine Bayern-Wertung reicht, Dein Vorgänger
> aber mal wieder per Amtsmann Dein sicher geglaubtes
> Ingolstadt aus der Auslage abräumt und er außerdem
> zielstrebig auf seine Siebener-Kutsche hinsteuert, gähnst Du
> dann oder möchtest Du doch eher in die nächste Tischkante
> beißen?

das ist dann zwar ärgerlich, aber die aktion resultiert nicht daraus, dass der spieler vor mir mir eins auswischen will, sondern daraus, dass er andere karten braucht.

außerdem ist das eine typische spielsituation kurz vor spielende, der rest des spiels wird dadurch auch nicht spannender

christoph

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Marion Menrath
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Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Marion Menrath » 9. April 2006, 09:37

Während des Spiels gibt es doch auch zig Entscheidungen zu fällen. Spekuliere ich auf Bayern oder Nicht-Bayern, bekomme ich zu Lodz auf der Hand endlich mal Pilsen dazu? Wenn der Spieler vor mir dasselbe sammelt, sollte ich mich vielleicht erst mal woanders engagieren. Außerdem mag ich einfach auf schön gestalteten alten Landkarten lieber spielen.

Heute Abend kommt es jedenfalls in die BSW, also mögen das Spiel offenbar auch andere Spieler. Ich würde keine 9 oder 10 vergeben (in der Klasse sehe ich beispielsweise Puerto Rico), aber ne solide 7 bis 8 ist auf alle Fälle drin.

Marion

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OMI

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon OMI » 9. April 2006, 19:28

Ein paar kleine Anmerkungen:

1) Ich finde es immer sehr spannend, wenn bereits nach einem Spiel sich jemand eine endgültige Bewertung für ein Spiel zutraut.. Ich halte dies für sehr schwierig, fast schon arrogant. Hängt doch sehr viel von der aktuellen Stimmung, den MItspielern und dem Verlauf dieses einen Spieles ab.
Aber ich muss gestehen, dass ich auch manche Spiele nach dem ersten mal nie mehr angeschaut habe - aber dann auch nicht viele Worte drüber verliere.

2) Spiele sind wie immer Geschmackssache. Völlig klar, dass ein Caylus-Spieler von TuT eher weniger angetan ist. Mir persönlich gefallen beide Sorten - gerade als Wechsel an langen Spieltagen.

3) Meine eigene Ansicht: Ich finde es ein sehr angenehmes und zügig zu spielendes Spiel. Möchte es in meinem Regal nicht missen - ebenso war auch unsere Runde von dem Spiel sehr angetan - und das nicht nur, weil unsere Heimatstadt mit auf dem Spielplan ist;-)
Finde daher eine 8 überaus angemessen.

Schöne Grüße
OMI

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Matthias Prinz

Re: Auch zu zweit gut spielbar?

Beitragvon Matthias Prinz » 9. April 2006, 23:18

Hallo Hannes,

ich habe das Spiel leider noch nicht auf dem Tisch gespielt, aber heute abend auf der Brettspielwelt schon dreimal.
In meinem 3er und 4er Partien fand ich das Spiel richtig gut.
Zug um Zug dagegen mag ich eher weniger.
Ich bin aber auch mit keinen Erwartungen reingegangen, da ich sowohl das Grüne-Klee-Gelobe als auch Verrisse gelesen habe.
Wie immer bilde ich mir aber lieber meine eigene Meinung und wurde prompt überrascht.
Und in meinem Spieleregal finden sich neben der kompletten alea-Reihe auch andere komplexere Spielchen.

Gerne wüsst ich aber auch mal, wie es sich so zu zweit spielt. Gibt es dazu schon Meinungen und Kritik?
Zu viert hat man durchaus lange Wartezeiten, was bei der Offline-Variante noch mehr ins Gewicht fallen dürfte. Hängt aber wie immer auch mit den Erfahrungen der Mitspieler ab.

Viele Grüße
- Matthias

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Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Dirk Piesker » 10. April 2006, 09:40

Hallo OMI,


ich bin da zwiespältig. Wenn ich ein Spiel nach einem Mal spielen
Mist finde, dann muss ich nicht erst nochmal 10x spielen, um mir diese
Meinung leisten zu dürfen und auszusprechen.

Auf der anderen Seite finde ich es auch lustig, wenn jemand nach
einem Spiel sofort alles durchschuat hat, weiss, wo das Spiel
überhaupt nicht funktioniert und mit welchen 7 Regeländerungen
man das Spiel dennoch retten könnte.


Viele Grüße,
Dirk

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Michael Heißing

Ja - sogar hervorragend!! (oT)

Beitragvon Michael Heißing » 10. April 2006, 11:11

oT

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Michael Heißing

Re: Thurn und Taxis in der spielbox überbewertet ?

Beitragvon Michael Heißing » 10. April 2006, 11:44

Noch selten hat mich eine Einschätzung der Spielbox-Jury derart positiv beeindruckt. Kompliment!

Bei unseren wöchentlichen Spieletreffs (durch die Bank "Vielspieler") landete das Spiel zunächst nur den allgemein bekannten Achtungserfolg. Handwerklich gut, nette Graphik, ordentliches Spielgefühl, aber eben nichts Außergewöhnliches. So war auch meine ursprüngliche Einschätzung.

Mittlerweile war das Spiel allerdings schon so oft auf dem Tisch, dass die Karten erste Verschleißspuren aufweisen. Kein Freitag, an dem nicht wenigstens zwei Partien gespielt wurden. Und die allgemeine Bewertung hat sich ganz klar nach oben orientiert.

Wie so oft bei Seyfarth-Spielen kommt das "Aha"-Erlebnis mit Verzögerung.
Das Spiel ist deutlich strategischer, als man zunächst annimmt. Es gibt eine steile Lernkurve (wer es dreimal gespielt hat, hat gegenüber einem, der es nur zweimal gespielt hat schon einen Vorteil). Es gibt - nicht offensichtlich - sehr viel mehr Interaktion, als man zunächst denkt. Nicht erst gegen Ende des Spiels, wenn es für alle überschaubarer wird, sondern bei geübten Spielern von Beginn an.

Um jedes einzelne Bonusplättchen gibt es ein Rennen (wenn auch manchmal indirekt), welche Gegend fahre ich nach meiner Wertung an ("Ansparen"; Vorausplanung am besten so, dass mir einige Plättchen konkurrenzlos zufallen), wann lohnt es sich, meine Gegner mit einer "angetäuschten" Strecke im Unklaren über meine wahren Absichten zu lassen? Hat der hinter mir Spielende sich vorzeitig festgelegt, muss ich mir überlegen, wie ich ihn am elegantesten ausbremse (Plättchen wegnehmen, wegtauschen), ohne dabei meine eigene Strategie zu gefährden. Merke ich, dass ich ein Rennen um ein bestimmtes Länderplättchen verliere, verzichte ich zunächst auf den einen Punkt (den bekomme ich ja später auch noch) und gehe stattdessen auf Streckenlänge. Ab wann forciere ich das Spielende durch raschen Kutschenbau? Und so weiter und so weiter...... Ein guter Spieler muss seine Gegner sehr genau im Auge behalten und auf deren Absichten entsprechend reagieren.

Trotz aller Überlegungen, die man anstellen kann, bekommt das Spiel bei den meisten Mitspielern keine quälenden Durchhänger, weil sich einer zu Tode grübelt. Das liegt unter anderem daran, dass Anfänger den Tiefgang noch nicht sehen und deshalb nicht so lange überlegen, während Fortgeschrittene zwar die Bedeutung der einzelnen Aktion erkennen, aber in der Regel recht schnell zu einer Einschätzung gelangen. Es gibt natürlich immer negative Ausnahmen. Aber das liegt an den Spielern, nicht am Spiel.

Mittlerweile hat es sich bei mir von 7-8 auch auf 9 "hochgespielt" (Note 10 gibt es in meiner persönlichen Wertung u.a. für Puerto Rico, San Juan, Caylus, Funkenschlag, Tichu, 1829). Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das Spiel für 2, 3 und 4 Spieler gleichermaßen gut funktioniert und jedesmal eine andere Herausforderung bietet. Als Zweierspiel hat es den höchsten strategischen Anspruch, als 4er Spiel kommt eher der Familienspiel-Anteil durch.

Etwas länger als ich wollte, hoffentlich aber hilfreich.

Gruß

miXa


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