Beitragvon jeannie79 » 13. Februar 2011, 13:13
Wie schon beschrieben haben beide Spiele abgesehen von der Spielwelt, die dahinter steht, nicht viel gemeinsam.
Bei Runebound gibt es abgesehen davon, dass alle Spieler das gleiche Ziel haben, fast keine Interaktion. Man läuft mit seinem Helden durch das Land und versucht, möglichst in fast jeder Runde ein Abenteuer zu bestehen um Abenteuercounter zu erhalten, die dann in Erfahrungspunkte umgewandelt werden können. Damit levelt man die Stärken der Helden auf, um auch schwierigere Abenteuer bestehen zu können. Dies macht man so lange, bis man stark genug ist, um die stärksten Abenteuer zu bestehen, durch die man die zum Sieg benötigten Drachenrunen erhält oder alternativ den schwersten Gegner besiegt. Die Abenteuer bestehen aus Karten mit unterschiedlichen Proben, die es in manchmal mehreren Kampfrunden zu bestehen gilt. Alle anderen Mitspieler haben dann Pause, um die Kämpfe zu gewinnen, muss man einfach nur bestimmte Zahlenwerte erwürfeln.
Wenn man mit mehr als 3 oder 4 Spielern spielt, kann es durchaus passieren, dass man zwischen seinen Zügen 20 Minuten Pause hat. Interaktion gibt es nur, wenn Helden mal auf dem selben Feld stehen und miteinander kämpfen sollten. Das kommt aber selten vor, jedenfalls in meinen bisherigen Partien. Das schöne an Runebound ist der Bewegungsmodus. Mit mehreren Würfeln bestimmt man am Beginn seines Zugs, welche Arten von Feldern man in seiner Bewegung betreten darf und muss sich daraus eine Route erstellen. Das ist aus meiner Sicht eine tolle Idee und macht Spaß, führt aber auch wieder zu einigen Überlegungen am Beginn des Zugs, da man seine Bewegung nur schwer vorplanen kann.
Runewars hingegen ist viel komplexer und strategischer. Es geht um Ressourcenmanagement, den Aufbau einer starken Streitmacht, den geschickten Einsatz seiner Helden und vieles mehr. Interaktion ist ständig gegeben. Kommt es zu Kämpfen mit neutralen Einheiten, werden diese von einem Mitspieler geführt. Für Spieler, die nicht so gerne auf Konfrontation gehen, kann man eine Zeit lang vor sich hinwurschteln und versuchen, Runen über die Helden zu erreichen, aber zumindest gegen Ende des Spiels wird man auch gegen seine Mitspieler kämpfen müssen, um eine Chance auf die letzte(n) Runen und damit den Sieg zu haben. Der Kampfmodus mit Karten ist sehr schön gelungen, was ich besonders mag ist, dass die Kämpfe nur über eine festgelegte Anzahl an Runden geht und dann über die noch stehenden Einheiten der Spieler die Stärke und damit der Sieger bestimmt wird und der unterlegene Spieler das Feld räumt und mit seinen verbliebenen Einheiten auf ein angrenzendes Feld zieht. Kämpfe gehen also nicht bis zum bitteren Ende und zwangsläufig zum Totalverlust der Einheiten, so dass die Aufbauarbeit aus vorangegangenen Runden in den meisten Fällen nicht umsonst war. Denn mit den verbliebenen Einheiten lässt sich in der nächsten Runde meist noch einiges anstellen.
Über die Aufmachung von Runewars muss nichts mehr geschrieben werden, das Spiel sieht einfach großartig aus.
Wer gerne ein Abenteuer erleben möchte und weder auf lange Regelerklärungen noch auf Konfrontation steht und sich während des Spiels gerne auch noch mit seinen Mitspielern unterhalten will, der sollte zu Runebound greifen, wer es komplexer und konfrontativer mag, ist mit Runewars sicher besser bedient.
Ich mag beide Spiele sehr, es kommt halt auf die aktuelle Stimmung und die Mitspieler an!
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jeannie79 am 13. Februar 2011, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.