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[Angespielt] Dominion

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

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Joachim-SpieLama
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RE: Dominion

Beitragvon Joachim-SpieLama » 27. Juli 2010, 19:47

El Grande hat geschrieben:Dann sind Agricola, Dungeon Lords, StoneAge und sehr viele andere Workerplacement-Spiele großteils auch nicht interaktiv. Zumindest keine "direkte Interaktion" wie du sie gern hättest.


Stimmt, sind sie auch nicht. (Dungeon Lords kenne ich nicht.)
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El Grande
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RE: Dominion

Beitragvon El Grande » 27. Juli 2010, 19:49

Sehe ich aber nicht so. Ich finde es ist schon interaktiv wenn ich dem Gegner eine Aktion wegschnappen kann oder nicht.
Klar "Bohnanza-Interaktion" in der Reinform ist das nicht.

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Gast

RE: Dominion

Beitragvon Gast » 27. Juli 2010, 21:57

bei dominion liegt halt alles an den jeweils ausliegenden königreich-karten. manche sets bieten recht viel interaktion, manche überhauptkeine. insgesamt würd ich dominion als eher weniger interaktiv bezeichnen. auch der glücksfaktor ist relativ gross, insbesondere wenn alle spieler auf dem selben ("hohen") niveau spiele; da können dann wirklich kleine unterschiede entscheidend sein. aber das macht nichts, da es durch die grosse abwechslung einfach trotzdem spass macht. :)

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H8Man
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RE: Dominion

Beitragvon H8Man » 27. Juli 2010, 22:25

@ Aikune
Eben, solange es den Leuten am Tisch gefällt ist alles super, es muss ja nicht jeder ein Strategiefanatiker sein wie ich es bin ;)


@ Grande
Wie Joachim schon sagte, sind die genannten Spiele auch nicht wirklich Interaktiv, wobei der Einfluss bei Agricola deutlich größer ist, als der bei Dominion, da du dort gezielt Ressourcen wegnehmen kannst und zusätzlich genau weisst (die Infos waren doch offen?) was die anderen haben/brauchen und worauf sie spielen. Bei Dominion kannst du das in dieser Form nicht (weil zuviele Karten im Stapel).

Dasselbe gilt für Stone Age (ich mag übrigens beide nicht :P aber aus völlig verschiedenen Gründen), wobei man hier auch nicht wirklich viel gezielt machen kann, geht auch eher Richtung Dominion, wobei ich finde das man bei Stone Age noch weniger Einfluss hat.

Dungeon Lords habe ich ebenfalls noch nicht gespielt ;)

Wieso macht es dir gerade so viel Spaß? Ich mein, find ich gut! :D
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

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Lorion42
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RE: Dominion

Beitragvon Lorion42 » 3. April 2011, 22:13

Aus dem Thunderstone Thread:
Bossi hat geschrieben:eindeutig pro Thunderstone: Die Deckkonstruktion ist bedeuten schwieriger als bei Dominon!

eindeutig pro Dominino: Das Spiel ist schneller und flüssiger, selbst bei schlechten Deckbaufähigkeiten aller Spieler kommts schneller zum Ende

Fazit: aus meiner persönlichen Sicht mag ich Dominion lieber (wenn man dort bestimmte Karten aus der Grundbox banned - um einen schönen Anglizismus zu verwenden)

Welche Karten bannst du denn aus der Grundbox?

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Bossi
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RE: Dominion

Beitragvon Bossi » 4. April 2011, 20:20

Die Kapelle - ist einfach laannnggweeiilliigg...

GANZ simple: 1./2. Runde: Kapelle + Silber (ganz evtl. besseres wie Markt, Jahrmarkt stattdessen)
in den nächsten 2,3 Runden: Kupfer und vorallem die Anwesen raus, mit dem Silber und Kupfer weiteres Silber kaufen
schwupps hab man ein sehr kleines (tw 5er) Deck bestehend aus Silber und anderen goodies - dann je nach Qualität der 10 Karten entweder Provinz oder weiteres Silber (und evtl Kartenzieher)

Simple Technik aus dem Tradings Cards Bereich: Klein und fein...

Noch kranker ist der Handelsposten aus der Intrige - Silberkauf UND Kapelle in einem... *boring...*

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Andy_Zoo
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RE: Dominion

Beitragvon Andy_Zoo » 10. Dezember 2011, 22:06

Ich hab das Basisspiel und Die Intrige und kennen mittlerweile alle Karten und möchten ein bisschen ausbauen!

Welches ist den die Beste Erweiterung?

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Zottelmonster
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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 10. Dezember 2011, 22:39

Würde glaub ich Blütezeit empfehlen, weil die das Spiel nochmal ganz anders macht.

Seaside ist auch gut, aber eher mehr vom gleichen (mit Effekten, die auch in der nächsten Runde gelten). Und den Alchemisten find ich persönlich zu teuer...

Die neueren kenn ich nicht mehr.

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El Grande
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RE: Dominion

Beitragvon El Grande » 11. Dezember 2011, 07:38

Ich kenn die zwei neusten auch noch nicht, aber Blütezeit und Seaside sind absolut lohnenswert.

Seaside bringt eine neue Kartenkategorie --> Dauerkarten ins Spiel (orange) die ich sehr gut finde. Ändern das Spiel nochmal ganz schön, weil man schon für die nächste Runde planen kann.

Blütezeit bringt eine neu kombinierte Kartenkategorie mit sich: Geld+Aktion. Außerdem Ändert sich das Spiel weil es nun Kolonien gibt. Das sind Punktekarten die 11 kosten und 10 punkte bringen. Dadurch gibt es eine neue Siegbedingung. Neben dem Leerkaufen dreier Stapel oder der Provoinzern, führt auch das Leerkaufen der Kolonien zum Spielende. Dadurch wird das Spiel komplett verändert und es endet auch viel häufiger über die Königreichkarten. Weiterhin kann man auch Siegpunkte in Form von silbernen Toknes generieren, die man vor sich ablegt und die einem die Kartenhand nicht blockieren.

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Ricki
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RE: Dominion

Beitragvon Ricki » 11. Dezember 2011, 16:24

Da der Thread gerade oben ist:
Ich habe das Basisspiel und möchte gerne eine Erweiterung kaufen (wahrscheinlich wird es Blütezeit). Jetzt ist es aber so, dass ich das ganze auch gerne mal mit meinem Cousin spielen möchte (wird bald 8) und er mag am liebsten irgendwelche Sachen mit Rittern und Drachen und Burgen und Helden, ihr wisst sicher was ich meine. Mit welcher Erweiterung währe ich in diese Richtung denn am besten bedient. Beachtet bitte, dass diese Karten nicht all zu komplex sein sollten, er ist eben doch erst 7 Jahre alt. Ist da Blütezeit auch dafür geeignet? Natürlich werde ich zuerst mit dem Basisspiel mit ihm spielen, das ist klar.

Danke schonmal für jeden Tipp :)

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KOR
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RE: Dominion

Beitragvon KOR » 29. Dezember 2011, 14:57

Also Ritter und Drachen gibts nicht so richtig in Dominion ;) "Intrige" ist eine perfekte Ergänzung fürs Basisspiel. Mit deinem Cousin würde ich vielleicht sogar nur eine abgespeckte Version des Basisspiels spielen. (z.b. nur 5 Königreichskarten)

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Der Siedler
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RE: Dominion

Beitragvon Der Siedler » 29. Dezember 2011, 17:11

Das Basisspiel abzuspecken ist glaube ich keine gute Idee. Er kommt bestimmt mit den Karten hin, wenn du die richtigen auswählst. Aber direkt eine Erweiterung halte ich auch nicht für soo gut. Spiel mit ihm doch erstmal die Basis. Wenn es ihm gefällt, seid ihr damit erstmal sehr gut bedient, ich denke schließlich nicht, dass ihr häufiger als ein paar Mal die Woche spielt.
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KOR
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RE: Dominion

Beitragvon KOR » 29. Dezember 2011, 18:30

Ich wollte demnächst mit dem Sohn (6 Jahre alt) von meinem Mitbewohner auch mal Dominion spielen und habe mir einen möglichst einfachen Einstieg überlegt, zumal der Sohn ein bisschen Schwierigkeiten mit seiner Aufmerksamkeit (diagnostizierte ADS) hat.

meine Version:
- nur Kupfer&Silber liegen aus
- nur Anwesen&Herzogtum liegen aus (je 6)
- nur 5 Königreich-Karten (Keller, Dorf, Schmiede, Umbau, Laboratorium)
Starthand (6 Kupfer, 2 Anwesen)
Nur 4 Karten direkt auf die Hand

bis alle Herzogtümer leer sind.
Wenn ihm das zu langweilig wird, kann man dann auf die eigentlichen Grundregeln steigern.

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Ricki
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RE: Dominion

Beitragvon Ricki » 29. Dezember 2011, 21:38

Habe jetzt versucht meinen Cousin von Dominion zu überzeugen und jetzt ist sein Vater total in das Spiel verliebt. Er fand es aber total doof, er will jetzt lieber StarWars spielen. Sowas "Ritter-Drache-und-co" mäßiges scheint jetzt wohl out zu sein bei ihm. Dass es in Dominion keine Drachen und so gibt, das weiß ich natürlich auch. Wollte dann nicht einmal mitspielen. Später hat er der Oma aber verraten, dass er doch mal mitspielen will und sich nicht traut mich zu fragen. Kinder eben :D
Abspecken würde ich das Grundspiel aber auch nicht. Man muss ja nicht unbedingt die schwesten Karten auswählen. Umbau fände ich aber beispielsweise nicht so geeignet. Ob ein Kind das für eine Strategie unbedingt nutzen könnte? Bin mir nicht sicher.

Habe jetzt für mich Blütezeit bestellt. Wir sind uns sicher, dass sich dies am besten mit der Spielart von meinem Freund und mir vereinen lässt. Wenn mein Cousin dann doch noch Lust hat irgendwann, dann kann ich mir immer noch was anderes dazu kaufen. Vermutlich dann wirklich Intriege.

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Der Siedler
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RE: Dominion

Beitragvon Der Siedler » 1. Januar 2012, 23:13

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich will niemanden diskriminieren. Und ich will auch niemandem zu nahe treten.

Aber wieso brichst du Dominion für einen Sechsjährigen aufs Rudimentärste herunter? Das ist erklärtermaßen nicht die Zielgruppe von Dominion. Und die Komplexität, die du mit deiner Version erreichst, hast du auch bei Mädn. Warte doch einfach noch zwei, drei Jährchen. Sicher kann er dann besser folgen und du brauchst deine vergewaltigte Version gar nicht. Kreativ ist sie ja, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen, wieso du unbedingt Dominion mit ihm spielen willst. Versuch es mit Runewars.

P.S. Merke gerade, dass ich etwas übers Ziel hinausgeschossen bin. Ich hoffe, es ist trotzdem klar geworden, was ich meine.
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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 1. Januar 2012, 23:17

Also ich hätte jetzt gesagt, dass auch ein sechsjähriger Dominion spielen kann :P

Ich finde die Idee mit dem langsamen Heranführen eigentlich gar nicht so schlecht. Didaktisch gesehen auch sehr gut. Je früher die Kinder an vernünftige Brettspiele gewönt werden desto besser.

Und RuneWars war ein Witz, oder? :)

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KOR
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RE: Dominion

Beitragvon KOR » 4. Januar 2012, 08:49

@Siedler - wenn du Dominion mit deinen Freunden spielst und ein kleines Kind kommt zu dir und fragt dich auch mal mit ihm das Spiel zu spielen, dann überlegt man sich wie man einen Einstieg für ihn findet. Zumal er komplett durchdreht wenn er am Verlieren ist bzw. etwas nicht versteht ;)
Also den "6 jährigen immer gewinnen lassen damit die Karten heil bleiben" gehört da auch zu den Überlegungen

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El Grande
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RE: Dominion

Beitragvon El Grande » 4. Januar 2012, 11:14

Hehe. nee ich finde das durchaus sinnvoll, wenn man sich da so etwas ausdenkt. Man muss ja auch überlegen, das 6 jährige jetzt nicht immer die sichersten Leser sind, falls sie überhaupt schon sinnentnehmend lesen können. Von daher finde ich das ne gute Idee. Die Frage ist, ob es funktioniert und ob dem Kleinen dann auch Spaß macht.

Alucard
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RE: Dominion

Beitragvon Alucard » 7. Februar 2012, 02:57

So, dann will ich mich auch noch zu Dominion äussern und eventuell die Diskussion wieder ein wenig anstossen :) .

Ich habe mal alle Posts durchgelesen und habe festgestellt, dass Dominion polarisiert. Irgendwie hat mich das überrascht, denn ich kenne bis jetzt niemanden der das Spiel schlecht findet - das ist jetzt keine subtile Wertung des Spiels, sondern einfach eine Tatsache. Aber das ist auch darauf zurückzuführen, dass ich bis jetzt das Spiel nur mit meiner Spielgruppe gespielt habe, und dass es dort gut ankam (btw: bei uns polarisiert eher Axis & Allies - die Einen findens gut, die anderen (ich) mögen es kaum).

Dominion ist in meinen Augen ein gutes Spiel. Dies rührt aus einer relativen Betrachtung her: Ich persönlich kenne kein anderes Spiel, dass man so leicht erklären kann, so simpel und einfach zu verstehen ist und trotzdem die selben Möglichkeiten bietet wie Dominion (ich habe noch nie eine so kurze Regel gesehen). Dominion ist ja im Prinzip sehr sehr simpel: Karten ablegen, Karten nehmen und Karten mischen. Ich weiss es nicht, aber ich würde behaupten Dominion ist soetwas wie "the father of all deck-building games" (ihr dürft mir gerne wiedersprechen ;) ). Als ich das erste mal auf Dominion stiess, fand ich diesen Mechanismus genial. Ich finde das auch heute noch, eben gerade weil Domninion so simpel und einfach ist und gleichzeitig doch auch anspruchsvolle strategische Komponenten hat. Man muss sich ja bei jedem neuen Spiel eine neue Strategie überlegen, da ja immer neue Karten bereit liegen (ich spreche hier von Dominion inkl. allen Erweiterungen). Ich muss mir die Karten anschauen und überlegen, wie kann ich am schnellsten die meisten Punkte machen. Hierbei muss ich gewisse Synergien erkennen und überlegen, wie ich die am besten ausnutzen kann. Und zudem besteht ja immer ein "Trade-off": Die Punktkarten bringen mir zwar den Sieg, aber an sich verstopfen sie nur mein Deck. Dieser Aspekt gefällt mir sehr gut, ich mag solche Güterabwägungen. Sie erhöhen die strategische Komponente. Zudem muss ich immer ein Auge darauf haben, was meine Gegner kaufen und wie lange das Spiel noch dauert. Ich muss erkennen, wann es Zeit wird auf die Punktekarten zu gehen etc.

Es ist schon klar, dass es Karten gibt, welche sehr stark sind und häufig gespielt werden und andere, welche in gewissen Situationen nie gespielt werden. Aber genau hier sehe ich eine weitere Stärke des Spiels: Man kann einfach einmal alle eher "schwachen" Karten als Königreichkarten nehmen und schon ergibt sich ein total neues Spiel. Genau hier komme ich zu einem weitern Punkt: Die unzähligen Möglichkeiten die Königreichkarten zu kombinieren bieten eine Vielfalt, wie ich sie von kaum einem anderen Spiel kenne. Jedes Spiel spielt sich bei Dominion ein wenig anders. Klar gibt es immer dominante Strategien, doch diese muss man zuerst finden und es gibt auch häufig "Gegen-Strategien".

Also weshalb genau finde ich Dominon gut:
1.) Relativ zu der Spiel- und Vorbereitungszeit bietet das Spiel eine grosse Strategische Komponente.
2.) Relativ zum Preis bietet das Spiel einen sehr lang anhaltenden Spielpass, da es unzählige mögliche Kartenkombinationen gibt.
3.) Relativ zum simplen Deckbaumechanismus bietet das Spiel grosse Abwechslung.

Fazit: Alles ist relativ - und ach ja, Genialität liegt in der Einfachheit :) .

Ich finde vor allem einfach den Deckbaumechanismus genial, denn auf den musst du als Spieleautor auch erst einmal kommen.

Noch etwas zum Glück: Ich finde nicht, dass Dominion ein Glücksspiel ist. Das ist etwa dasselbe, wie wenn man sagt Poker sei ein Glücksspiel. Wie ja bereits mehrfach gesagt wurde, wären dann alle Spieler gleich gut (im Schnitt) und es gäbe nicht gute und schlechte Spieler. Klar spielt das Glück beim Nachziehen eine Rolle, aber das gibt es ja in vielen (guten) Spielen. Aber die clevern Leute bauen sich ja ein Deck zusammen, wo man im Endgame mit fast jeder Hand mehrer Punktkarten kaufen kann. Das hat ja nichts mit Glück zu tun, sondern eben mit Deckbau. Für mich ist ein Glückspiel im Wesentlichen ein Spiel, bei dem ich vor Spielbeginn auswürfeln kann, ob ich gewinnen oder verlieren werde. Was ich dann während des Spiels tue, hat darauf kaum Einfluss. Das ist bei Dominion definitiv nicht der Fall.

Das heisst auf keinen Fall, das für mich Dominon "the god of games" ist. Es gibt viele gute andere Spiele. Ich spiele auch sehr gerne "drei und mehr stünder"-Spiele und scheue mich keineswegs 30 Seiten Regeln zu lesen. Aber dann erwarte ich einfach auch ein sehr sehr tiefes, abwechslungsreiches und ausbalanciertes Spiel. Ich will nicht fünf Stunden spielen und am Schluss entscheiden die Würfel. Und genau hier ist eben Dominion stark: Die Partien dauern ja kaum länger als 20 Minuten. Alles in allem finde ich Dominion ein gutes Spiel und mehr als durchschnittlich. Ich finde den Deckbaumechanismus - zumindest für damals - erfrischend, innovativ und neu. Aber noch mal: Dominon ist kein "Über-Spiel", aber bietet doch viel mehr als auf den ersten Blick zu vermuten ist.

Das heisst aber wiederum nicht, dass ich nicht verstehen kann, wenn jemand das Spiel nicht mag. Obwohl ich finde, dass es viele andere gute Spiele mit weit weniger Interaktion gibt, kann ich beispielsweise diesen Punkt schon nachvollziehen. Über Präferenzen kann man nicht streiten ;) .

Weiters finde ich auch, dass das Spiel optisch viel Potenzial verschenkt hat: Einige Karten sind wunderschön und auch die Schachtelcovers sind toll, aber dann kommen Karten wie "Das Armenviertel". Ich finde auch aus dem Design der Münzen und Punktekarten hätte man viel mehr rausholen können, aber eben, die Präferenzen sind halt verschieden.

Mich würde vor allem die Meinung der User interessieren, die Dominion nicht mögen. Ich wünsche mir eine kritische Auseinandersetzung, denn leider konnte ich aus den vorherigen Posts noch nicht so genau eruieren, was schlecht am Spiel ist. Bitte belehrt mich eines besseren! :) Kann man auch wenn man das Spiel nicht mag sagen, dass doch der Spielmechanismus ziemlich einfallsreich ist?

(P.S: Da ich gesehen habe, dass das Spiel stark polarisiert, will ich nicht in alten Wunden graben. Aber wir sind hier ja in einem Forum und hier soll diskutiert werden. Und wir sind ja alle alt genug, um sachlich darüber zu reden :) - obwohl man natürlich auch mal Emotionen zeigen darf. Wir sind schliesslich auch nur Menschen :) )

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RE: Dominion

Beitragvon Lorion42 » 7. Februar 2012, 06:48

Würdest du Kniffel als Glücksspiel bezeichnen? Auch hier gibt es Spieler, die wesentlich häufiger gewinnen als andere - da es eben neben dem sehr hohen Glücksanteil auch einen nicht zu verachtenen Taktikanteil hat. Und da kann man besser werden durch Übung.
Ich hoffe du kannst verstehen, dass die Schwelle, ab wann einem der Glücksanteil zu hoch ist, im eigenen Ermessen liegt. Ein reines Glücksspiel macht niemandem Spaß (oder nur die ersten Male).

Was mich an Dominion am meisten gestört hat, sind Karten wie das Dorf, die ich bei meinen Spielen einfach rauslasse (kann man ja zum Glück einfach individualisieren). Es macht einfach keinen Spaß ewig darauf zu warten, dass der Mitspieler am Ende nur einen einzigen Jahrmarkt kauft. Das Dorf läd Anfänger dazu ein, es sehr oft zu kaufen, wodurch natürlich ihr Nutzen flöten geht (denn was bringt es ein Dorf nach dem nächsten zu spielen und am Ende doch nur Geld auf der Hand zu haben). Die Wartezeiten werden aber einfach unerträglich.

Das Spiel ist an sich super, solange man halt mit den richtigen Karten spielt.

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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 7. Februar 2012, 08:44

Ich finde der größte Schwachpunkt bei Dominion ist, dass man es nicht mit "Neulingen" spielen kann. Weil der Einstieg doch drei bis vier Partien braucht, bis man die Effekte und ihren Zusammenhang verstanden hat. Bis dahin hat man den "Neuling" viermal bitterlich geschlagen und der hat keine Lust mehr. Wenn man danach noch wieter spielen sollte, könnte es langsam spannend werden. Aber vorher...

Weil Dominion ist wirklich kein Glücksspiel. Ich würde sagen, es ist ein Strategiespiel (Welche Karten nehme ich zum Erfolg) mit einem nicht geringen Glücksanteil (Gibt meine aktuelle Kartenhand den Kauf der Karten her, die ich noch brauche). Bei Dominion wird ein erfahrener Spieler immer gegen einen Neuling gewinnen.

Wohingegen bei Glücksspielen, wie Poker und Kniffel, ein kompletter Neuling noch eine realistische Chance auf den Sieg hat. Natürlich jeweils nur auf eine Partie betrachtet. Wenn man über mehrer Partien geht, wird der erfahrene Spieler auch bei Kniffel und Poker die Nase vorn haben.

Spiele bei denen dieser Effekt des Erfahrungsvrsprungs ncihtg egeben ist, würde icha cuh eher als Lotterie bezeichnen, denn als Spiel.

Und weil Dominion so einsteigerunfreundlich ist und ich mit meinem Umzug aus meine "Dominionrunde" gerissen wurd eund keine Lust habe auf BSW zu spielen, hab ich es jetzt seit August nicht mehr angefasst.

Aber alles in allem finde ich,d ass es ein gutes, bis sehr gutes Spiel ist, weil Regelkomplexität, Spielzeit, Strategieelemente, innovative Mechanismen (wobei es den Deckbau schon vorher gab, siehe Starcraft) und Langzeitmotivation zusammen passen.

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Bossi
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RE: Dominion

Beitragvon Bossi » 7. Februar 2012, 13:54

und btw:
Die Idee ist definitiv auch "geborgt"...! :D
Schon mal Booster Draft bzw Rochester Draft gespielt? (Sind spezielle Turnierformen von Magic und anderen CCGs)

Alucard
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RE: Dominion

Beitragvon Alucard » 7. Februar 2012, 14:31

Also booster draft kenne ich, das andere Format nicht. Aber diesen Vergleich finde ich persönlich für Dominio nicht passend. Dominion funktioniert ja schon anders und es gibt keinen draft-Mechanismus. Bei 7 Wonders sehe ich da bspw. schon viel eher eine Nähe zum boster draft. Aber dass es schon vorher Deckbau gab, bestreite ich nicht :) . Nur war das bis anhin immer ein Element des Spiels, nicht das Spiel selbst. Nun ja, es ist durchaus möglich, dass die Idee nicht vollkommen neu war (ist ja selten der Fall), denn die Autoren lassen sich von gewissen Spielen sicher inspirieren. Aber man muss daraus dann auch noch ein gutes Spiel kreieren.

Wie sieht dieser Mechanismus denn im erwähnten Starcraft aus?

lueg
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RE: Dominion

Beitragvon lueg » 7. Februar 2012, 14:46

Alucard hat geschrieben:Man muss sich ja bei jedem neuen Spiel eine neue Strategie überlegen, da ja immer neue Karten bereit liegen (ich spreche hier von Dominion inkl. allen Erweiterungen). Ich muss mir die Karten anschauen und überlegen, wie kann ich am schnellsten die meisten Punkte machen. Hierbei muss ich gewisse Synergien erkennen und überlegen, wie ich die am besten ausnutzen kann.


Ich glaube, das ist genau der Punkt, der vor allem "Strategen" sauer aufstößt: einerseits muss ich mir Gedanken machen, in die Zukunft planen, Eventualitäten abwägen etc.....andererseits bin ich aber letztlich dem Kartenglück ausgeliefert.
Dorf + Schmiede wäre an sich eine gute Strategie, ABER NUR wenn ich beide auf der Hand habe. 2 Schmieden auf der Hand bringen mir nix...womöglich einmal ausspielen, um zumindest auf meine 5 Geld zu kommen und dann 3x Dorf ziehen?

Ich hoffe ich konnte die Problematik verdeutlichen...

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Kyula
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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 7. Februar 2012, 15:09

also mit ganz neuen spielern spiele ich manchmal eine partie mit dem standardset aus der ersten edition. aber auch nicht immer. danach dann meistens schon einen mix aus allen erweiterungen. und die leute haben immer spass, zumal sie sich bewußt sind, das sie wohl verlieren werden wenn sie gegen jemanden spielen der das spiel schon über 3000+ mal gespielt hat.
und auch ich gewinne nicht jedes spiel, im gegenteil. bei der großen vielfalt möglicher strategien bei den möglichkeiten die man hat wenn man aus über 150 karten auswählen muss verliert auch ein alter hase mal.
den meisten leuten mit denen ich spiele macht das spielen an sich spass. klar ist es toll zu gewinnen, aber solang man spass am spiel selbst hatte ist es für die meisten, mich eingeschlossen nicht schlimm zu verlieren.
daher würde ich die aussage, das man dominion nicht mit neuen leuten spielen kann definitiv NICHT unterschreiben.

es hängt aber natürlich auch sehr davon ab was man selbst für ein spieler ist. manche spielen auch mit neuen einfach vor sich hin und ziehen ihr ding durch, ich gebe eigentlich laufend tipps beim spiel, weise auf bestimmte effekte hin wenn man die karte mit der karte kombiniert, oder dass die karte die der spieler gerade kaufe will keinen sinn macht, oder das man gegen ende lieber doch n herzogtum als noch eine aktionskarte kaufen sollte usw. usf. das führt dann sogar wirklich manchmal dazu das ich verliere, das ist mir aber egal, solange der andere spass am spiel hatte und dann gerne noch eine partie spielen möchte.
und das hat bisher immer hevorragend geklappt und ich habe noch niemanden erlebt der dominion nicht mag.
meine beste freundin, meine familie, alle mögen und lieben es. vlt. habe ich sie mit meinem enthuisasmus auch einfach nur angesteckt :o)


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