Beitragvon Braz » 24. April 2003, 15:57
Hallo an alle,
da ist es nun endlich: Eiszeit von ALEA
Ich habe es gleich einmal angetestet und einen aller aller ersten Eindruck (nach nur einmaligem Spielen (!) ) mal hier zum Besten gegeben - sozusagen mein erster PEEP hier ;) ...also seid gnädig *hehe es ist echt nur ein allererster Eindruck !
Zur Schachtel: Wie gewohnt liefert ALEA die "großen" ALEA-Spiele in einem gängigen Format, welches sich bücherähnlich zu den anderen Formaten im Regal gesellen kann. Das Cover an sich sieht sehr witzig aus, grinzt/glotzt einem doch ein Mammut mit seinen großen Zähnen und seinem Rüssel entgegen. Darüber trohnt in blauer Schrift im comicstyle-ähnlichen Look der Titel "Eiszeit"
Öffnet man die Schachtel, so findet man darin:
1 Spielplan, welcher in 12 Felder unterteilt ist, die ihrerseits unterschiedliche Landscaften repräsentieren sollen (2xWeide, 2x Eiswiese, 2x Gebirge, 2x Steinwüste, 2xWald, 2x Steppe)
65 verschiedenfarbige (rot, gelb, grün, blau,schwarz) Holzzylinder, welche die Jäger während der Eiszeit repräsentieren sollen.
6 braune, planare Holzmammuts
55 Spielkarten (helle und dunkle Karten)
14 Feuerplättchen
6 Plättchen mit Keulensymbol
1 Trennstreifen
12 größere Gletcherteile, welche im Laufe des Spiels nach und nach auf den Spielplan platziert werden, um somit die kommende Eiszeit/Eisfront zu symbolisieren/darzustellen.
50 Plättchen mit "Stein-Symbol"
Gleich zu Beginn: Vorsicht beim Heraustrennen dieser Plättchen, da so manches im Stanzbof´gen hängen bleiben kann und nichts ist ärgerlicher als ein zerschundenes Plättchen eines nagelneuen Spiels ;)
So doch worum geht es und wie geht es los:
Ziel:
Ziel des Spieles ist es mit einem Wertungsstein auf einer Wertungsleiste (vergleichbar der Kramer-Leiste) am weitesten nach 4 Durchgängen vorne zu stehen.
Jeder Durchgang unterteilt sich hierbei in 4 verschiedene Phasen :
a. Siedeln (Platzieren, versetzen und verschieben der Jäger und/oder Mammuts auf dem Spielplan)
b. Konflikte (Auswertung der Jägeranzahl jedes einzelnen Feldes und entfernen zuviel vorhandener Jäger)
c. Wertung (Jäger in Landschaftsteilen bringen Punkte)
d. Gletscher (Anlegen eines neuen Gletscherteils und damit Verkleinerung des Spielplanes, welcher pro Durchgang somit kleiner und kleiner)
Jeder Spieler erhält zu Beginn 5 Karten, 4 Steine und 13 Jäger.
Runde Feuerplättchen weden verdeckt gemischt und je eines auf ein Feld des Spielplanes verdeckt gelegt. Die Feuerplättchen kommen im späteren Verlauf (Konflikte) zum Einsatz und werden erst dann i.d.R. umgedreht.
..so nun kann es losgehen :
Durchgang 1 Phase a (Siedeln):
Jeder Spieler muß (!) eine Karte ablegen und darf eine zusätzliche Karte ebenfalls von der Hand aus dem verdeckten Handkartenvorrat ablegen. Das Ablegen einer Karte ist mit einer Aktion verbunden, welche entweder Steine (="Geldeinheit" des Spiels) einbringt -dies ist bei Karten mit einer dunklen Rückseite der Fall - oder man für die Aktion Steine bezahlen muß -bei Karten mit heller Rückseite. Zu Beachten ist, daß Karten mit einer dunklen Rückseite von Vorteil für die Mitspieler sind, jedoch erhält man dafür eine angegebene Menge an Steinen (Geldeinheit), hingegen Karten mit heller Rückseite von Vorteil für die eigenen Jäger sind (hierfür muß man jedoch Steine abgeben).
Nach dem Ablegen der Karte und Ausführen der Aktion (z.B. neue Jäger einsetzen, Mammuts versetzen, Gegner muß Jäger vom Spielplan nehmen, Gegner dürfen Jäger auf dem Spielplan platzieren etc.) wird die Kartenhand wieder auf 5 Karten ergänzt und der nächste Spielerkommt an die Reihe. Waren alle Spieler 1x am zug beginnt die nächste Phase.....
Durchgang 1 Phase b (Konflikte)
Nun wird ausgewertet, wieviele Jäger auf dem jeweiligen Gebiet stehen dürfen und tasächlich dort vorhanden sind. Hierzu ist zu beachten, daß die max. Jägeranzahl pro Feld 3 beträgt. Sollte sich ein Mammut auf dem Feld befinden wird die max. Jägeranzahl um den Wert 1 erhöht, bei 2 Mammuts um den Wert 2 etc. Ebenso ist der Wert der Feuerstellen zu beachten, da dieser zur Bestimmung der max. Anzahl an Jägern in diesem Gebiet mitzählt. Hierzu werden alle Feuerplättchen auf dem Spielplan umgedreht und der Wert eines jeden Feuer-Plättchen in einem Gebiet mit der Anzahl an Mammuts addiert. Bsp: Feuerplättchne mit Wert 2 + 1 Mammut ergibt eine max. Jägeranzahl in diesem Gebiet von 6 Jägern (2 Feuerwert +1 Mammut + 3 Jäger, da jedes Gebiet 3 Jäger als Basiswert aufnehmen kann) -> somit dürften in dem Beispiel max. 6 Jäger platziert sein, überflüssige müssen entfernt werden - beginnend mit demjenigen, welcher am wenigsten Jäger in dem Gebiet platziert hat. Nachdem Die Konflikte überall bereinigt wurden beginnt die neue Phase....
Durchgang 1 Phase c ( Wertung)
Jeder Jäger in einem Gebiet bringt nun Punkt. Mammuts zählen bei der Vergabe der Punkte hierbei mit und zwar zählt jeder Jäger in einem Gebiet ohne Mammut 1 Punkt, in einem Gebiet mit 1 Mammut 2 Punkte und in einem Gebite mit 2 Mammuts 3 Punkte etc. Die Punkte werden dann auf der Wertungsleiste abgelaufen und die letzte Phase des Durchgangs kann beginnen
Durchgang 1 Phase d (Gletscher)
Nun muß/darf derjenige, welcher auf der Wertungsleiste am weitesten zurück liegt ein neues Gletscherteil auf eines der 12 Felder des Spielplanes legen. Somit überdeckte Mammuts und Jäger kommen vom Spielplan - können jedoch wieder eingesetzt werden.
Nach Beendigung dieses Durchgangs werden dei Feuerplättchen vom Spielplan genommen neu gemischt und erneut verdeckt auf die Felder verteilt (1 Feuerplättchen pro Feld).
...so und nun kein ein neuer Durchgang beginnen ...Durchgang 2 Phase a ...... etc.
Fazit:
Alles in allem hat mir das Spiel sehr gut gefallen, wenngleich ich sagen muß, daß das Spiel weniger anspruchsvoll als Puerto Rico, Fürsten v. Florenz, Tadsch Mahal etc. zu sein scheint.
Die Feuerplättchen und deren damit verbundener Wert beinhalten für mich bislang einen hohen Glücksanteil (so kann der Wert eines Plättchens 0 oder 2 betragen und dementsprechend kommt es zu Konflikten oder nicht). Sicherlich kann ich meine Jäger auf andere Felder stellen, welche noch nicht so stark von anderen Jägern besiedelt sind, jedoch wenn ich als Erster in der Runde an der Reihe bin und alle Anderen ihre Jäger dann zu meinem stellen.....
Ebenso fand ich den Spielplan nicht ganz so hübsch. Eine etwas realistischerer Umgebung (ähnlich Tikal) hätte mir persönlich besser gefallen.
Hingegen gefallen mir die Spielkarten, welche mit steinzeitähnliche Symboliken und Figuren versehen sind, außerordentlich gut.
Das Spiel an sich ist ein feines und lustiges Ärgerspiel, bei dem man die ungliebten Kontrahenten sehr oft piesacken kann. Ebenso fand ich es thematisch absolut gelungen und mir/uns hat es sehr viel Spaß (bei der bislang 1. Partie) gemacht und wird wohl noch so einige Male bei uns auf den Tisch kommen. Es wird einfach von Ruinde zu runde immer spannender, da man immer weniger Felder auf dem Spielplan - aufgrund der kommenden Eiszeit (=Eisplättchen) - zu Verfügung hat.
Also eine absolute Kaufempfehlung meinerseits, wenngleich man auf keinen Fall Vergleiche mit Puerto Rico, Fürsten v. Florenz suchen sollte.
..aber wie bereits gesagt: Ich hatte bislang nur 1 x gespielt und die Feinheiten/Strategien stellen sich mit Sicherheit in folgenden Spielen noch ein - da bin ich mir sicher ! ;)
Glückwunsch ALEA zu einem lustigen Legespiel mit hohem Ärgerfaktor! Für meine Mitstreiter/-spieler und mich hat sich der Kauf auf jeden Fall gelohnt und wir hatten sehr viel Spaß bei der 1. Partie.
Gruß
Braz
(mein erster PEEP - hoffe er war nicht gar so schlimm ;) )
p.s.: ...und wie bereits erwähnt: Aufpassen bei dem Herauslösen der "Stein"-plättchen aus dem Stanzbogen !