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[PEEP] Fifth Avenue

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Bernd Schlüter

[PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Bernd Schlüter » 26. Mai 2004, 13:15

So, nachdem ich am WE das erste Mal Fifth Avenue gespielt habe und total begeistert bin, muss ich hier ja mal eine Lanze für das Spiel brechen.

Worum geht es bei dem Spiel? Es geht darum, Siegpunkte zu sammeln, die man durch Wertungen in den einzelnen Bezirken auf dem Spielplan bekommt. Und um bei einer dieser Wertungen dann Punkte zu kassieren, muss man in dem Viertel Hochhäuser gebaut haben, die am besten auch noch neben vielen verschiedenen Geschäften stehen.

Der eigentliche Kern des Spiels ist das Versteigern der Bauplätze, daher werde ich darauf jetzt etwas ausführlicher eingehen. Versteigerungen finden statt, wenn ein Baukommissionsstein sich drei Bezirke und den Central Park angesehen hat, und danach wieder ins Büro zurückgekehrt ist. Macht also 5 Schritte pro Kommissionsstein, von denen es zwei Stück gibt. Da jeder Spieler am Ende seines Zuges einen der Steine bewegen muss und einen Stein während seines Zuges bewegen KANN, wird frühestens im dritten Zug eine Versteigerung ausgelöst, spätestens aber nach dem 9. Zug. Man muss also ganz genau im Auge behalten, wann eine Versteigerung möglich ist bzw. wann ein Spieler Versteigerungen anstrebt. Denn nichts ist unangenehmer, als zu wenig Häuser und Karten zu besitzen.
Da Bauplätze in den drei Bezirken versteigert werden, die sich der gerade ins Büro zurückgekehrte Kommissionsstein angeschaut hat, und auch im Central Park, stehen immer 4 Versteigerungen auf einmal an, die auf dem Plan von links nach rechts abgearbeitet werden. Für die Versteigerung werden Karten benutzt, die es in den Farben der verschiedenen Bauplätze gibt. Will ich also einen roten Bauplatz ersteigern, muss ich also rote Karten ausspielen. Wobei eine rote Karte (die ich in der ersten Versteigerungsrunde ausspiele) reicht, danach kann ich schwarze Jokerkarten einsetzen. Ganz frei bin ich bei der Farbwahl nicht, denn habe ich schon Hochhäuser in dem aktuellen Bezirk, kann ich lediglich auf diese Farbe spielen. Ich kann also in einem Bezirk nur einen Bauplatz besitzen. Man sollte also immer schauen, dass man mindestens eine Karte in der Farbe der eigenen Bauplätze besitzt, denn sonst kann man erst gar nicht Mitbieten. Es wird nun reihum geboten, bis irgendwann ein Spieler übrig ist, der mit seinen Karten die höchste Gesamtsumme geboten hat. Der kann dann Häuser auf den gerade erworbenen Bauplatz setzen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Karten die Werte 4, 5, oder 6 besitzen. Im Gebot des siegreichen Spielers wird nun nach der Karte mit dem höchsten Wert geschaut. Ist dies eine 6, darf er ein Haus bauen, ist es eine 5, darf er 2 Häuser bauen, und bei einer 4 gar 3 Häuser. Es ist natürlich klar, dass es äußerst schwierig ist, nur 4er Karten auszuspielen. Leichter wird es, wenn man im Auge behält, wer welche Farben hat bzw. nicht hat… es macht auch ungeheuren Spaß, jemandem, der nur 4er oder 5er ausspielt noch dazu zu bringen eine 6 auszuspielen und dann selber zu passen 
Da ja wie gesagt 4 Versteigerungen in Folge abgewickelt werden, muss man mit den Karten sehr haushalten, schließlich können die nächsten Versteigerungen schneller kommen als einem lieb ist.

Das war nun die Versteigerung, was gibt es sonst noch zu tun? Da ist einmal das Ansammeln von Munition für die Versteigerung, also Karten ziehen und Hochhäuser in den eigenen Vorrat holen. Letzteres ist eine von 4 Handlungsalternativen, die man zu Beginn seines Zuges ausführt. Es gibt ja einige Spiele, bei denen man Spielmaterial aus einem allgemeinen Vorrat in den privaten Vorrat holen muss, ich habe es bisher aber nie als Problem empfunden, genügend Material in meinem Vorrat zu haben. Irgendwann ergab sich immer mal Gelegenheit dazu. Bei Fifth Avenue ist das anders, hier kann man sehr schnell in die Situation kommen, nicht genügend Häuser im Vorrat zu haben. Die drei anderen Alternativen sind das Platzieren von Geschäften, eine Wertung durchführen, einen Kommissionsstein zu bewegen und eine schwarze Jokerkarte zu kassieren.

Das Platzieren von Geschäften ist eine zweischneidige Sache. Einerseits will man es zügig machen, damit sie schön benachbart zu eigenen Hochhäusern liegen. Auf einem Bauplatz können nämlich entweder nur Hochhäuser oder nur Geschäfte liegen. Und da eine Wertung nur Punkte für verschiedene Geschäfte bringt und jedes Hochhaus maximal 4 benachbarte Geschäfte haben kann, ist die Verlockung, möglichst schnell verschiedene Geschäfte zu platzieren schon da. Es ist aber ganz klar ein Fehler, so zu verfahren. Es ist sinnvoller, auf einem Bauplatz erstmal mehrere Häuser zu bauen, und dann die Geschäfte zu platzieren. Sonst liegen die Geschäfte um ein einzelnes Haus herum, während eine ganze Ansammlung von Häusern ohne Geschäfte dasteht… Außerdem gibt es nach jeweils drei platzierten Geschäften Bonuspunkte für Spieler, die Häuser in mehreren Bezirken besitzen. Und diese Punkte will man ja auch mitnehmen…

Eine Wertung findet in einem Bezirk statt, in dem ein Kommissionsstein steht. Jeder Spieler bekommt für jedes Haus Punkte in Abhängigkeit der benachbarten verschiedenartigen Geschäfte. Bezirke, in denen nur ein Spieler gebaut hat, werden von den Kommissionssteinen gerne umgangen, womit wir bei der vierten Alternative sind. Die beiden Steine bewegen sich unabhängig voneinander von links nach rechts über den Spielplan und hinterlassen eine Plättchenspur auf dem Plan. In den Bezirken mit Plättchen erfolgt dann später eine Versteigerung. Warum sollte man nun einen Stein versetzen? Einmal, um dem folgenden Spieler die Möglichkeit der Wertung im aktuellen Bezirk zu nehmen. Zum zweiten, um ihn in einen Bezirk zu setzen, wo man gerne Häuser bauen möchte. Und schließlich möchte man vielleicht schnell zur Versteigerung kommen…

Man sieht, dass die vier Alternativen zu Beginn des Zuges eng miteinander verknüpft sind, wie überhaupt bei diesem Spiel alles mit jedem verknüpft zu sein scheint.

Während des Zuges dürfen die Spieler noch zwei Karten ziehen, welche nach Farben sortiert offen ausliegen. Die beiden Karten müssen aber von verschiedener Farbe sein, die schwarzen Karten liegen verdeckt aus.

Um zu verhindern, dass wenige Spieler durch permanente Wertung besonders (für sie) punkteträchtiger Bezirke einen uneinholbaren Vorsprung rausarbeiten oder in einem solchen immer mehr Häuser bauen, gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann dafür sorgen, dass der Kommissionsstein diese Bezirke meidet, wodurch es dort keine Wertungen gibt. Bei Versteigerungen kann man auf einen Bausstopp spielen, wodurch man einiges an Punkten bekommt und der Bezirk dann geleert wird. Es macht schon Spaß, den Großgrundbesitzern die Karten aus dem Kreuz zu leiern….

Das Spiel endet nach dem zweiten Baustopp oder wenn das letzte Geschäft platziert wurde. Dann gibt es noch eine Wertung aller Bezirke und des Central Parks. Gewinner ist derjenige mit den meisten Siegpunkten.

Jetzt habe ich eine ganze Menge geschrieben, habe aber immer noch das Gefühl, etwas vergessen zu haben…

Das Tolle an dem Spiel ist, dass alles unglaublich gut miteinander verzahnt ist und es keine „Alibi-Aktionen“ gibt („Ach, ich mach’ mal das…“). Und trotz bekannter Mechanismen wie Versteigerungen und Wertungen, hat man das Gefühl, etwas völlig Neuartiges und Ungewöhnliches zu spielen. Denn wann gab es eine Gebietswertung, bei der es nicht auf Mehrheiten ankam?

Meiner Meinung nach ist Wilko Manz und Alea mit Fifth Avenue ein ganz tolles Spiel gelungen, dass sich nicht hinter den anderen Aleaspielen verstecken muss – und auch nicht hinter den anderen Spielen dieses außergewöhnlich guten Jahrgangs.

Bernd
(ist gespannt auf die Reaktionen dieses PEEPs)

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Braz
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Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Braz » 26. Mai 2004, 13:53

Bernd Schlüter schrieb:

> Das Tolle an dem Spiel ist, dass alles unglaublich gut
> miteinander verzahnt ist und es keine „Alibi-Aktionen“ gibt
> („Ach, ich mach’ mal das…“). Und trotz bekannter Mechanismen
> wie Versteigerungen und Wertungen, hat man das Gefühl, etwas
> völlig Neuartiges und Ungewöhnliches zu spielen. Denn wann
> gab es eine Gebietswertung, bei der es nicht auf Mehrheiten
> ankam?
>
> Meiner Meinung nach ist Wilko Manz und Alea mit Fifth Avenue
> ein ganz tolles Spiel gelungen, dass sich nicht hinter den
> anderen Aleaspielen verstecken muss – und auch nicht hinter
> den anderen Spielen dieses außergewöhnlich guten Jahrgangs.
>
> Bernd
> (ist gespannt auf die Reaktionen dieses PEEPs)

Hallo Bernd,

Vollste Zustimmung: Auch ich finde, daß es sich bei dem Spiel um ein ganz besonderes Spiel handelt. Einziger Nachteil ist mE die doch recht lange Einleitung (-> durch die muß man erst einmal durch, um dann am Ende zu erfahren, daß irgendwie doch alles "ganz einfach" geht ;) )

Aber wie bereits gesagt: Fifth Avenue ist wirklich ein ganz hervorragendes taktisches Versteigerungs- und Lege- Spiel und wird bei uns sicherlich in jeder Besetzung (!) noch häufiger auf den Tisch kommen -> so viel steht fest ;)

Gruß
Braz

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Ralph Obkircher

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Ralph Obkircher » 26. Mai 2004, 14:55

Hallo Bernd!

Du sprichst mir mit deinem PEEP aus dem Herzen. Ich finde "Fifth Avenue" auch ganz genial! Ich war sehr verwundert, dass das Spiel als angeblicher Tiefpunkt der Alea Reihe bezeichnet wurde, wo es in unserer Spielrunde schon nach einmaligem Spielen als sehr interessant gehalten wurde.

Wie du auch schreibst hat man bei "Fifth Avenue" wirklich seit langem wieder einmal das Gefühl, etwas neues und noch nicht dagewesenes zu spielen.

Im Grunde ist das Spiel auch nicht so kompliziert. Beim ersten Durchlesen der Spielregeln und der zustäzlich heruntergeladenen FAQ habe ich mir noch gedacht, dass es ziemlich schwierig sein wird, dies alles meinen Mitspielern zu erklären. Aber dann hat sich herausgestellt, dass alles recht logisch und einfach ineinander greift, sodass das Spiel schnell verstanden, aber dennoch lange nicht durchschaut werden kann. Das finde ich sehr spannend!

Es freut mich, dass mit deinem PEEP endlich mal die außerordenlich positiven Qualitäten des Spiels im Forum zur Sprache kommen. "Fifth Avenue" ist eindeutig eines meiner Lieblinge in diesem Jahrgang!

Gruß
Ralph

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RoGo

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon RoGo » 26. Mai 2004, 15:23

Hallo Bernd,
feines PEEP, besonders da du nicht die Regel nacherzählst, sondern die Mechanismen aus einem spielerischen Blickwinkel in anderer Reihenfolge betrachtest.
Grüße
Roland

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Michael Andersch

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Michael Andersch » 26. Mai 2004, 15:43

"Ralph Obkircher" hat am 26.05.2004 geschrieben:

> Wie du auch schreibst hat man bei "Fifth Avenue" wirklich
> seit langem wieder einmal das Gefühl, etwas neues und noch
> nicht dagewesenes zu spielen.

Also, ich habe FA erst einmal gespielt und furchtbar abgestunken... :-(
Dennoch hat mir das Spiel recht gut gefallen, aber was daran jetzt so furchtbar neuartig sein soll wie hier im Forum schon öfter geäußert hat sich mir noch nicht ganz erschlossen und ich nehme Dein Posting jetzt einfach mal als Aufhänger für meine diesbezügliche Frage: Was ist an FA so neuartig?

Interessierte Grüße,
Micha (der z.B. Maka Bana viel neuartiger findet, aber auch mit ollen Kamellen zufriedengestellt werden kann solange sie gut sind)

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Braz
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RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Braz » 26. Mai 2004, 16:20

Michael Andersch schrieb:
> Dennoch hat mir das Spiel recht gut gefallen, aber was daran
> jetzt so furchtbar neuartig sein soll wie hier im Forum schon
> öfter geäußert hat sich mir noch nicht ganz erschlossen und
> ich nehme Dein Posting jetzt einfach mal als Aufhänger für
> meine diesbezügliche Frage: Was ist an FA so neuartig?


naja...was ist schon neu......außer dem Computer-Spielbrett von King Arthur dürfte wohl kein Spiel die Spielewelt neu erfinden ;)

FA kombiniert mE sehr gut den Versteigerungsmechanismus mit einer Legetaktik. Bei dieser Legetaktik hat man mE nicht sonderlich das Gefühl, als ob es sich um ein Mehrheitenspiel handelt -> dies tut es aber bei näherem Betrachten. Weiterhin ist es mE so, daß man eine ganze Reihe taktischer Möglichkeiten hat...welche nun die Richtige ist und zum Sieg führt ist da nicht so ganz offensichtlich. Trotz der vielen taktischen verschiedenen Spielmöglichkeiten verlor ich dennoch nie die Übersicht -> Es ist trotz seiner taktischen Fülle sehr, sehr leicht zu spielen !

Was ist aber an FA so neu ?! Natürlich in dem Sinne nichts, denn es gibt wie schon gesagt einen Versteigerungsmechanismus (ähnlich bei anderen Spielen) und ein Mehrheitensystem (, das ich jedoch in dieser Form von anderen Spielen eher nicht kenne <-> dennoch beinhaltet das Spiel einen Mehrheiten-Lege-Mechansimus, der natürlich an sich auc nicht neu ist).

Was ist dann neu ?!
mE verpackt das Spiel beide Spielmechanismen zu einem Ganzen, welches in der Form neu ist und bei mir ein absolut interessantes Spielgefühl bewirkt hat. Dazu gehört natürlich auch die mE hervoragende thematische Umsetzung und das schöne Spielmaterial !
Natürlich gibt es auch andere Spiele, welche Versteigerung mit Mehrheitensystem kombinieren, dennoch: Gerade da ich Mehrheitenspiele eigentlich absolut klasse finde <-> Handelt es sich bei diesem Spiel um ein Mehrheitensystem, welches ich in der Form noch nicht kannte:
1. Baue ich jetzt ein Haus
2. Wenn "ja": wo baue ich es hin
3. Wenn "nein": Lege ich ein Geschäft in meine Nähe, oder
4. Werte sogar einen Wohnhausblock....aber nein...da kriegt ja der andere auch genug Punkt, ziehe ich daher
5. den Kommissionsstein einfach weiter
6. brauche ich schwarze Karten oder farbige....usw...usw....

Wie gesagt: Ich finde es auch super und gehört bei mir (neben Puerto Rico, Tadsch Mahal und FvF) zu meinen Top-ALEA-Spielen !
Klasse Spiel !



Gruß
Braz

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Steffen S.

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Steffen S. » 26. Mai 2004, 16:34

Hallo Braz,

meine bescheidenen Erfahrungen mit FA lassen kein Urteil zu. Aber in einem Punkt möchte ich widersprechen:

Ich finde das Spielmaterial NICHT besonder schön. Insbesondere der Spielplan ist imho sehr dröge (erinnerte mich an eine Plastikspieldecke aus Kindertagen) - das ist aber selbstverständlich Geschmackssache. Dennoch wollte ich diesen Punkt mal anbringen - schließlich spielt ab und zu (bei mir) auch das Auge mit. Und in Sachen optischem Aufforderungscharakter kann mich FA nicht überzeugen.

Gruß,
Steffen

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Braz
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RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Braz » 26. Mai 2004, 16:59

Hallo Steffen S.,

Steffen S. schrieb:
> Ich finde das Spielmaterial NICHT besonder schön.
> Insbesondere der Spielplan ist imho sehr dröge (erinnerte
> mich an eine Plastikspieldecke aus Kindertagen) - das ist
> aber selbstverständlich Geschmackssache.

Berechtigter Kritikpunkt !
Was gefällt mir also an dem Spielmaterial, da es doch ebenso quietschbunte Plastikhochhäuser hat ?!

Mir gefallen zum Einen die Karten, welche sehr hübsch gestaltet sind (trotz dem, daß alle -bis auf der Zahl- gelich ausschauen....
dennoch sind sie eine Anlehnung an das Klassikerphoto der Bauarbeiter beim Bau des Rockefeller Centers in ihrer Lunch-Pause ..... die Idee dieser grafischen Gestaltung finde ich demnach mehr als gelungen uns sehr stimmunsvoll ! Die Rückseite der Karten (Wolkenkratzer im Nebeldunst) tun mE ihr übriges dazu bei eine stimmungsvolle Atmosphäre aufzubauen.
Klar sind die bunten Plastikhochhäuser im Spiel keine Augenweide, dennoch sind sie von der Größe, daß sie im Spiel einen Überblick über das gesamte Spiel erlauben -> wären sie größer würde wahrscheinlich alles zu chaotisch und bunt wirken.....
Der Spielplan an sich finde ich mit seinem blau-grauen Grundton, indem auch das ganze Spiel gehalten ist ebenso gelungen:

1. Er hat eine kleine, kopmakte Größe (ist demnach auch auf kleinen Tischen sehr gut spielbat)
2. aufgrund des grafischen Aufbaus (leichte Pastelltöne markieren unterscheidl. Gebäudefelder) wirkt er mE nie überladen und ist daher sehr übersichtlich.
3. Das Einfügen bekannter Gebäude (Rockefeller Building, Grand Central Station etc.) hat zwar keinen spielerischen Einfluß, trägt aber mE zur Stimmung bei.

Alles in allem: Er ist klein, handlich, übersichtlich und man verliert auf ihn nie den Überblick (=er wirkt nicht überladen)

> Dennoch wollte ich
> diesen Punkt mal anbringen - schließlich spielt ab und zu
> (bei mir) auch das Auge mit. Und in Sachen optischem
> Aufforderungscharakter kann mich FA nicht überzeugen.

Nun ja: Ist halt wie alles: Geschmackssache ;)
Ich spiele auch mit dem Auge mit ;) und mir hat das Spielmaterial sehr gefallen, da es mE sehr stimmungsvoll ist !


Gruß
Braz

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Bernd Schlüter

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Bernd Schlüter » 26. Mai 2004, 18:00

Hallo Michael,

hier ein paar Punkte aufgrund derer ich das Gefühl hatte, es völlig Neues zu spielen:

1. Während bei anderen Spielen häufig auf eine Wertung hingearbeitet wird und die Aktionen (z.B. Versteigerungen) quasi am Rande stattfinden, ist es hier umgekehrt! Hier ist die Wertung eine der möglichen Aktionen und es wird auf Versteigerungen hingearbeitet. Einer der Mitspieler wollte in den ersten beiden Runden immer werten, wenn es zu einer Versteigerung kam  Irgendwie hat man anfangs das Gefühl, dass alles auf dem Kopf steht.

2. In vielen Spielen erfolgen die Wertungen (also bei FA die Versteigerungen) in bestimmten Intervallen (z.B. El Grande) oder in variablen Intervallen, deren Länge den Spielern nur ungefähr bekannt ist (z.B. Alhambra, Union Pacific). Bei FA haben die Spieler die Intervalllänge selbst in der Hand und können sie variieren. So kann der Eine Tempo machen, während jemand Anders das Tempo raus nimmt, um sich noch mit Munition zu versorgen.

3. Dass man bei den Versteigerungen nur bestimmte Farben spielen kann und die Zahlen auf den Karten angeben, wie viele Häuser man gegebenenfalls bauen kann, macht die Versteigerungen äußerst spannend und ist mir so noch nicht begegnet. Hier wird es dann auch recht tricky, denn erstens muss ich mindestens eine Karte der richtigen Karte auf der Hand haben, und zweitens sollten die weiteren ausgespielten Karten möglichst den gleichen Wert haben.

4. Bei den Wertungen werden die Punkte nicht nach dem Bekannten Schemata vergeben, sondern man bekommt die Punkte für das, was auf dem Plan ist. Es bekommt also nicht der mit den meistern Häusern x Punkte, der mit den zweitmeisten y Punkte etc., sondern man bekommt direkt für die Häuser und Geschäfte Punkte, die sich an der tatsächlichen Anzahl auf dem Spielplan richten.

5.Die Spieler haben es bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand, wo und ob gewertet wird! Bezirke, in denen ein Spieler viel mehr Punkte bekam als die anderen, wurden bei uns nie gewertet.

6. Bei welchem Spiel nehme ich mir die für eine Versteigerun nötigen Karten bzw. Geld offen? Bei FA sieht jeder, was die anderen für farbige Karten nehmen, und kann dieses Wissen bei den Versteigerungen einsetzten.

Das sind die Punkte, die mir spontan einfallen…

Bernd

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Michael Weber

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Michael Weber » 26. Mai 2004, 18:07

Braz schrieb:
> Mir gefallen zum Einen die Karten, welche sehr hübsch
> gestaltet sind (trotz dem, daß alle -bis auf der Zahl- gelich
> ausschauen....

*Besserwiss* ... und die Anzahl der Häuser :cool:

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Ralph Obkircher

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Ralph Obkircher » 26. Mai 2004, 18:11

Hi Bernd!

Habe gerade deinen Beitrag gelesen, und obwohl mir durchaus bewußt war, dass FA einiges neues bietet, bin ich nach deiner Auflistung sprachlos! Das ist echt ne Menge, die dir da spontan auffällt! Und es ist ja wirklich so!

Was uns auch am Anfang des Spiels vorkam ist, das eingentlich nichts so ist, wie wir es von vielen anderen Spielen gewohnt sind. Wir hatten auch immer so das Gefühl, dass es zum großen Punkteabräumen kommen müßte, wenn eigentlich Gebäude gebaut werden. Auch dass Wertungen jederzeit durchgeführt werden können klingt Anfangs ganz unglaublich. Warum diese dann eher selten, oder zumindest nicht immer nur zum eigenen Nutzen durchgeführt werden, wird erst im Laufe des Spiels klar.

Bei FA muß man wirklich erst mal umdenken, weil man von so vielen anderen Spielen in eine bestimmte Richtung geprägt ist. Das sehe ich als Herausforderung!

Beste Grüße
Ralph.

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Thomas Conrad
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Beiträge: 130

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Thomas Conrad » 26. Mai 2004, 18:21

> Im Grunde ist das Spiel auch nicht so kompliziert. Beim
> ersten Durchlesen der Spielregeln und der zustäzlich
> heruntergeladenen FAQ habe ich mir noch gedacht, dass es
> ziemlich schwierig sein wird, dies alles meinen Mitspielern
> zu erklären. Aber dann hat sich herausgestellt, dass alles
> recht logisch und einfach ineinander greift, sodass das Spiel
> schnell verstanden, aber dennoch lange nicht durchschaut
> werden kann. Das finde ich sehr spannend!

Wo hast Du die FAQ gefunden?

Gruß Thomas

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Ralph Obkircher

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Ralph Obkircher » 26. Mai 2004, 19:22

Hallo Thomas!

Die FAQ gibts bei

http://www.hans-im-glueck.de/

zum Download. Fand die unter NEWS!

Gruß
Ralph

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Thomas Conrad
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Beiträge: 130

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Thomas Conrad » 26. Mai 2004, 19:42

Ralph Obkircher schrieb:
>
> Hallo Thomas!
>
> Die FAQ gibts bei
>
> http://www.hans-im-glueck.de/
>
> zum Download. Fand die unter NEWS!
>
> Gruß
> Ralph

Äh,

Fifth Avenue bei Hans im Glück? Echt!

Verwirrte Grüße

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Ralph Obkircher

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Ralph Obkircher » 26. Mai 2004, 19:43

ÄÄhhh ... war gerade so in den GOA Thread vertieft.

NATÜRLICH auf der Alea Homepage!

Entschuldige für die Verwirrung ;)

Gruß
Ralph

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Richard van Vugt | GAMEPACK.nl

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Richard van Vugt | GAMEPACK.nl » 26. Mai 2004, 20:42

...Für diejenigen, die sehen wollen, wie das Spiel und das Material ausseht:

http://www.gamepack.nl/gamepack/rec-favenue1.html

Ich finde es auch ein sehr gelungenes Spiel!

Mit freundlichen Grüßen,
Richard van Vugt
Amsterdam

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Marianne Schneider

RE: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Marianne Schneider » 26. Mai 2004, 21:43

"Ralph Obkircher" hat am 26.05.2004 geschrieben:
> ÄÄhhh ... war gerade so in den GOA Thread vertieft.
>
> NATÜRLICH auf der Alea Homepage!
>
> Entschuldige für die Verwirrung ;)
>
> Gruß
> Ralph

Hallo Ralph!

Ich habe auch auf der Alea-Homepage danach gesucht, aber auch keine gefunden. Auch nicht unter FAQ wo sie ja dann eigentlich zu finden sein müsste.
Kann es sein, dass du die Einstiegtipps stattdessen gemeint hast?

Gruß Wolfgang

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Stefan Brück

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Stefan Brück » 26. Mai 2004, 22:55

Bernd Schlüter schrieb:
.
.
.
> Meiner Meinung nach ist Wilko Manz und Alea mit Fifth Avenue
> ein ganz tolles Spiel gelungen, dass sich nicht hinter den
> anderen Aleaspielen verstecken muss – und auch nicht hinter
> den anderen Spielen dieses außergewöhnlich guten Jahrgangs.

Hallo, Bernd,

vielen Dank für das sehr gute PEEP (sehr gut nicht nur im Sinne seines Fazits (das natürl. wunderbar ist!), sondern vor allem auch im klaren Erfassen und verständlich Erklären dessen, auf was es alles bei diesem Spiel ankommt!).

Und vielen Dank auch für die vielen anderen positiven Reaktionen, denn wir begannen hier bei alea doch tatsächlich - gerade die letzten Tage! -, ein wenig an unserem Gefühl für und Verständnis von interessanten und originellen Spielmechanismen zu zweifeln. Doch dieser Thread macht uns wieder Mut, dass wir doch noch ein bisschen was von guten Spielen verstehen ... ;o)

vG
Stefan

PS: Es gibt bislang [i]kein[/i] faq zu FA, sondern nur die Einstiegstipps auf unserer website: http://www.aleaspiele.de/Pages/A9/

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chris 2

zu 3 und 4 sehr gut?

Beitragvon chris 2 » 26. Mai 2004, 23:08

Zu dritt genauso gut wie zu viert?

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Ralph Obkircher

[OT] ja, die Einstiegstipps!

Beitragvon Ralph Obkircher » 26. Mai 2004, 23:37

...

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Franz Hrdlicka

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Franz Hrdlicka » 27. Mai 2004, 17:13

Hi Stefan!

Möglicherweise kann auch ich eine Kleinigkeit zu Deiner inneren Beruhigung beitragen: Auch in meiner Runde ist 5th Avenue sehr gut angekommen und ich persönlich halte es sogar für ein Highlight dieses wahrlich nicht schlechten Jahrgangs.

Spiele Grüße aus Wien
Franz

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Stefan Brück

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Stefan Brück » 27. Mai 2004, 19:10

Franz Hrdlicka schrieb:
>
> Hi Stefan!
>
> Möglicherweise kann auch ich eine Kleinigkeit zu Deiner
> inneren Beruhigung beitragen:

nur zu! ;o)

> Auch in meiner Runde ist 5th
> Avenue sehr gut angekommen und ich persönlich halte es sogar
> für ein Highlight dieses wahrlich nicht schlechten Jahrgangs.

Das ist zuviel der Güte.
Vielen Dank!

vG
Stefan

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Ina-spielbox

Re: [PEEP] Fifth Avenue

Beitragvon Ina-spielbox » 31. Mai 2004, 13:12

Hallo Stefan,

nach dem, was hier im Forum stand, waren wir ja auch sehr gespannt, wie FA ist, aber wir waren total begeistert! Und das PEEP beschreibt dieses Spiel wirklich hervorragend.
Da wir keine Einsteigertipps hatten, haben wir das SPiel ganz unbedarft angefangen und waren uns sehr schnell darüber im Klaren, dass wir alles falsch gemacht hatten und mußten sofort eine zweite Partie nachschalten. Das hat sich wirklich gelohnt!
Wirklich ein herausragendes Spiel mit einem Mechanismus, an den man sich allerdings erst gewöhnen muss.

Warum allerdings manche sagen, dass dieses SPiel sie völlig ratlos zurückgelassen habe, kann ich nicht verstehen.

Gruß Ina

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Stefan Brück

Re: [OT] Fifth Avenue

Beitragvon Stefan Brück » 2. Juni 2004, 17:42

Ina Broß schrieb:
>
> Hallo Stefan,
>
> nach dem, was hier im Forum stand, waren wir ja auch sehr
> gespannt, wie FA ist, aber wir waren total begeistert! Und
> das PEEP beschreibt dieses Spiel wirklich hervorragend.
> Da wir keine Einsteigertipps hatten, haben wir das SPiel ganz
> unbedarft angefangen und waren uns sehr schnell darüber im
> Klaren, dass wir alles falsch gemacht hatten und mußten
> sofort eine zweite Partie nachschalten. Das hat sich wirklich
> gelohnt!
> Wirklich ein herausragendes Spiel mit einem Mechanismus, an
> den man sich allerdings erst gewöhnen muss.
>
> Warum allerdings manche sagen, dass dieses SPiel sie völlig
> ratlos zurückgelassen habe, kann ich nicht verstehen.

Wir auch nur bedingt. Das Spiel ist einerseits sicher eines, dass man sich ein wenig "erspielen" muss, aber "kompliziert" ist andererseits auch nicht. Nur ein wenig anders als andere ... Und das ist ja eigentlich auch gut so.

Wir wünschen euch jedenfalls auch weiterhin viel Spaß damit.

vG
Stefan


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