Beitragvon Roman Pelek » 28. März 2003, 01:15
Hi Peter,
bevor's im Forum zu langweilig wird, weil alle derselben Meinung sind, möchte ich gerne mal meine persönlichen Erfahrungen zu Europatour näher beisteuern:
In unseren Runden (primär zu dritt und zu viert) kam es nicht gut an. Warum? Nun, einerseits erfordert das Spiel hohes planerisches Geschick, um zu gewinnen, andererseits ist es ziemliche Glückssache, ob man das hat oder bekommt, was für einen passt. Diese Diskrepanz mundete niemandem bei uns: Spieler titulierten es als Glücksspiel, Familien waren mit der Routenplanung überfordert. Und beide haben m. E. Recht
In meinen Augen ist es ein Parallel-Solitaire, bei dem der Gewinner über die Startverteilung und Glück im Spiel ermittelt wird. Und darüber hinaus ist es anstrengend. Am besten hat es mir zu zweit gefallen, da dort die Verfügbarkeit von Karten und die Möglichkeit zur Interaktion noch halbwegs gegeben sind.
Aber angesichts der Kritik an angeblich so "seichten" Spielen wie Trans America verwundert mich die positive Resonanz bzgl. Europa Tour doch ein wenig. TA war nie anspruchsvoll, aber immer locker leicht und mit jedem zu spielen. Mit ein bisschen Bluff und Voraussicht auch zu gewinnen - im Schnitt zumindest, aber ohne dass jemand das Gefühl haben musste, außen vor gelassen zu werden. ET ist noch eine ganze Ecke beliebiger, gaukelt aber Planung vor, die anstrengend und letzlich kaum zu erfüllen ist. Hinzu gesellt sich eine stark unterdurchschnittliche Illustration, die den Spielablauf merklich behindert. Und schon sind alle zufrieden :-))
Was meine Runden angeht, so hole ich dann lieber ein TA, Coloretto, Bluff oder Can't Stop hervor, damit kommen alle zurecht und jeder hat seinen Spaß. Ein Europatour muss es nicht sein, vielleicht mal zu zweit. Aber dafür liegen auch noch andere Spiele hier...
Ciao,
Roman