Beitragvon Heinrich Tegethoff » 4. März 2004, 10:23
Nun, über einen Punkt muß eigentlich erst einmal Klarheit herrschen: Welche Regel
gilt für ein Spiel des Jahres? Gemäß der Homepage: "Das Spiel muß das Kulturgut
Deutsches Spiel fördern", und zwar wird vor allen Dingen die Qualität des Spiels
beurteilt. Klingt schlimm, fast juristisch, aber es hilft, ältere Entscheidungen zu
verstehen, die heuer bei "San Juan" wohl wichtig wären.
Ergo heist dies nicht als Grundsatz "Familienspiel". Damit wären "Catan" und "Tikal"
wohl knapp an der Kante gewesen (u.a.).
Ergo, meine Sicht:
- San Juan
- Attika
- Einfach Genial
- King Arthur
Letzteres ist zwar bei Vielspielern unbeliebt, aber das zählt nicht. Was zählt ist auch
nicht der Verkaufserfolgt (durch die Werbung viel besser als ich dachte), aber der
Reiz bei Gelegenheitsspielern ist hoch.
Für San Juan könnte es im Ernstfall zum Nachteil werden, als "Variante" von
Puerto Rico zu gelten. Varianten von "bekannten" Spielen sind nämlich
ausgeschlossen. Glaub ich aber hier nicht, und die Mischung ist sehr gut. Und
die Jury hat beim Leo noch etwas gut zu machen...
Frage ist nur: Ist es schon zu sehr ein Kartenspiel, was "glücklicherweise" nicht
vollständig ist, da reine Kartenspiele das Kultur faktisch wenig fördern.
Attika hat die passende Mischung: Qualität des Materials, des Regelwerkes der
Spielbarkeit und natürlich des Spielreizes. Wird sich m.E. durchsetzen!
Knizia's "Einfach Genial" ist eines der Nürnberg-Neuheiten, welche noch wenige
auf Ihrer Rechnung haben. Setzt sich der Trend "zur einfachen Regel und doch viel
Spieltiefe" durch dann gibt es echte Chancen. Spielt sich sehr schön und
SdJ-gerecht. Wermutstroffen: Die Bauart ist ein abstraktes Spiel, und dies ist
fast nicht zeitgemäß.
Servus,
Heinz