Beitragvon Matthias Staber » 12. Mai 2004, 09:44
>1. Man schaltet sich allzu oft in Diskussionen über eigene Spiele ein, und zwar stets in dem Sinne, daß man das eigene Werk ganz toll findet, und daß man allen Kritikern nachzuweisen versucht, daß sie die Feinheiten dieses brillanten Spiels einfach nur nicht kapiert haben. Damit nervt man.<
Nö, warum sollte es nerven, wenn mir der Autor von Dos Rios erklärt, wie man möglichereweise den optimalen Spielspaß aus seinem Spiel herausholt. Das ist Teil der interessanten Debatten hier im Forum. Das Autor und Verlag für ihr Spiel durchs Feuer gehen und dafür einstehen: Davon gehe ich aus und erwarte es auch, ich würde stutzig werden, wenn es nicht so wäre: "Nach einem halben Jahr Entwicklungszeit haben wir nun ein Spiel auf den Markt geworfen, von dessen funktionieren wir nicht so recht überzeugt sind, na ja, die Messe rückte näher und uns ist einfach die Zeit davongelaufen, wer will, kann versuchen, es mit ein paar Hausregeln spielbar zu machen, aber mal im Ernst: Ich glaube nicht daran, dass das helfen wird..."
Übrigens hätte ich auch überhaupt nichts gegen Ankündigungen hier im Forum der Sorte "am soundsovielten wird mein Spiel bla bla erscheinen, nach blabla Jahren Entwicklungszeit bin ich stolz, usw etc pp." das einzige, was dazu fehlt, ist ein eindeutiges tag, das diese Posts identifizieren würde, wie in anderen Foren üblich, [Ankündigung] z.B.. Mit dem gleichen tag könnten dann Ankündigungen für forums-, also spielrelevante, Veranstaltungen versehen werden, (was ich allemal interesanter fände als die seitenlangen Forumspolizei-Threads, in denen diskutiert wird, ob ein bestimmtes Posting nun OK ist oder nicht).
>2. Man schaltet sich in Freds des Musters "Welche Spiele der Art XY sind zu empfehlen?" dahingehend ein, daß man rein zufällig unter anderem ein eigenes Spiel empfiehlt. Damit nervt man ganz extrem.<
Wenns eindutig ist, ist das doch kein Problem: Begründe halt, warum du dein Spiel empfiehlst. Was helfen würde, wäre eine eindeutigere Kennzeichnung der "Offiziellen": Dos Rios-Autor, Alea-Redakteur, Kosmos-Küchenhilfe usw.
>5. Umgekehrt muß man als Autor oder Verlagsmensch, der sich hier regelmäßig äußert, stets damit rechnen, daß viele gutmeinende Forumsstammgäste ihre Kommentare zu Spielen von Forumsmitdiskutierern im Zweifel eher etwas positiver fassen bzw. sich mit Verrissen zurückhalten.<
Nö: Ich poste hier, wenn mir etwas an Dos Rios nicht gefällt, ob sein sympathischer Autor nun mitliest, oder nicht. Ich gehe davon aus, dass, wer in die Öffentlichkeit tritt, mit Kritik umgehen kann.
Andererseits: Wenn aufgrund der Anwesenheit von Autoren und Redakteuren die Meinungsäußerungen weniger so aussehen: "Dieses Spiel ist totale Scheiße, jeder, der es kauft oder gut findet, ist ein absoluter Depp, ich verachte Verlag und Autor für ihren niederträchtigen Versuch, mir mit diesem Dreck Geld aus der Tasche zu ziehen, aus reiner, kapitalistischer Profitgier...(ein halbes Mal gespielt, habe einige Regeln falsch verstanden, hatte wegen Zahnschmerzen eine halbe Flasche Whisky intus)...usw.",
sondern eher sachlich begründet werden und der Ton höflich bleibt, ist das doch kein Fehler, oder?
Matthias