YES war in der letzten Woche ein Versuch. Mein zehnjähriger Sohn, für den ein gutes Spiel zunächst einmal Spielgeld haben muss, hat es als Geschenk erhalten.
Und nach nunmehr drei Partien bei denen ich dabei war (zweimal zu zweit, einmal zu dritt) kann ich (Erwachsener), kann ich ein positives Vorurteil fällen: Es unterhält meinen Sohn (und seine Freunde, mit denen er schon dreimal gespielt hat) ausgesprochen gut.
Ich selber würde es in meiner (Erwachsenen-)Runde nicht freiwillig auf den Tisch bringen. Dennoch empfehle ich YES für jeden, der neben Monopoly auch noch andere Wirtschaftsspiele gelten lassen kann.
Zufall und Glück spielen eine elementare Rolle. Aber es bleiben genügend Mögklichkeiten, dem eigenen Glück nachzuhelfen. So kann man durchaus dem anderen gezielt "in die Suppe spucken". Da mein Sohn in einem solchen Fall als Leidtragender dazu neigt, wütend bis wutschnaubend alles am Spiel total besch.... zu finden, habe ich hier mit einem kleinen Regelkniff einen Ausweg geschaffen. Aber dazu am Schluss mehr.
YES kommt optisch sehr ansprechend daher: Braun und Gold dominieren auf der Ravensburger Schachtel auf den ca. 90 Spielkarten und als Spielplanumrandung. Der Spielplan selbst ist eine Weltkarte mit einer Symbolleiste (für den "CASH-Würfel") am unteren Rand.
30 Plastikteile ("Investitionsgüter") in sechs verschiedenen Sparten (z. B. Ölfasser oder Wolkenkratzer) finden sich ebenfalls im aufgeräumten Inlett. Das erwähnte Spielgeld (YES - Y = Yen, E = Euro, S = Dollar: ein nettes Wortspiel) drei Spezialwürfel und eine Handvoll Besitzanzeiger in den sechs Spielfarben machen die Schachtel voll.
Zum Spiel.
Jeder erhält zu Beginn:
- Vier COUNTRY-Karten und damit vier Länder
Jede Karte zeigt: den Preis (bis zu 100.000 YES), eine der sechs Investitionsarten (manche sind seltener als andere) und die Zugehörigkeit zu einem der fünf Weltbereiche (kurioserweise ist die Welt in die folgende fünf Bereiche unterteilt: Europa+nördliches Asien, südliches Asien+Australien, Afrika, Nordamerika, Südamerika)
Also setzt jeder zu Anfang vier eigene Besitzanzeiger in die Länder und packt die dazugehörige Fabrik oder das Ölfass oder den Walkenkratzer oder oder oder oben drauf und sagt damit : DAS GEHÖRT JETZT MIR!
- Zwei AUFTRAGSKARTEN. Wer sie beide erfüllt, der hat gewonnen. Alternative Siegmöglichkeit: Der Besitz von 1.000.000 YES. In alter Risikomanier kann so ein Auftrag lauten: "Sie müssen vier (der sechs) Länder in Südamerika besitzen" (nicht "besetzen" ...), oder "Sie müssen vier Fabriken besitzen". Wem eine Auftragskarte absolut nicht zusagt, der kann diese auch abwerfen - muss dafür aber einen gehörigen Batzen Geld bezahlen. Anschließend nimmt er sich "blind" eine neue Karte.
Und danach wird im Spiel nur noch gewürfelt.
Man würfelt zwei (gleiche) Würfel und entscheidet dann, welchen Würfelwurf man selber behält und ausführt. Den anderen Würfelwurf gibt man seinem linken Nachbar zur Ausführung. Sollte es wider Erwarten so ein, das dem Würfler beide Würwelwürfe mißfallen, dann darf er auf eine eigene Aktion verzichten. Die Würfel zeigen die folgenden sechs Aktionsmöglichkeiten (und damit erklärt sich eigentlich auch schon das Spiel)
- COUNTRY
Man erhält kostenlos ein neues Land vom verdeckten Kartenstapel und besetzt es auf dem Plan mit seinem Besitzanzeiger und dam dazu gehörigen Investitionsgut
- YES
Man nimmt sich sich YES-(Ereignis-)Karte vom verdeckten Kartenstapel und führt diese stets positive Aktion aus (z. B. ein Geldgeschenk, oder ein Landgeschenk oder auch etwas trickreichere Aktionen)
- NO
Wie YES eine Ereigniskartenart - jedoch stets böse/schlecht/negativ. Daher beliebt als "Geschenk" an den linken Nachbarn (siehe Regelpassage: einen den der beiden Würfel gibt man an den Nachbar weiter ...)
- CASH
Auf der Symbolleiste wandert ein Anzeiger im Uhrzeigersinn und verspricht den Mehrheitseignern in einem WeltTEIL oder in einer InvestitionsgüterART stets 100.000.
- BUY
Man nimmt sich eine Länderkarte von einem Mitspieler - der sich dagegen nicht wehren kann - zahlt ihm dafür den aufgedrukten Geldbetrag und betrachtet das Land nunmehr als EIGENES LAND!
(wir haben BUY etwas handzahmer gestaltet: zwei COUNTRY-Karten vom verdeckten Stapel werden aufgedeckt: Bei BUY darf man alternativ eine der beiden offenen Karten nehmen .- und zahlt an die Bank. Diese Regelerweiterung hilft bei leicht erregbaren Mitspielern vor cholerischen Ausbrüchen ...)
- SELL
Man verkauft ein eigenen Land an einen Mitspieler oder an die Bank.
Der dritte Spezialwürfel kann von den Zockernaturen am Tisch freiwillig beim zahlen von Geldbeträgen benutzt werden. Mit Glück gelingt ein "Schnäppchenwurf" ("zahle 10.000" - preiswerter geht es nicht). Bei Pech wird die "mal 2" gewürfelt. Klar was das bedeutet. Gerne wird der Würfel bei den teuren Ländern genommen ("100.000"). Das Risiko, anschließend 200.000 zahlen zu müssen beträgt übrigens 1 zu 3.
Das war es.
Die vier Seiten Spielregel sind eigentlaich nur zwei Seiten. Alles ist einfach. Alles ist schnell erklärt. Und bei unseren drei Partien war alles nach ca. 45 Minuten vorbei.
Meine Wertung zu YES habe ich anfänglich bereits gegeben. Ich denke, das Spiel wird ein gutes Geschenk für meinen Sohn sein. Für knapp 23 € habe ich es bei einem Versender gekauft.
Hat sich wohl gelohnt.
Dieter Niehoff