[PEEP] Coloretto-Erweiterung

[TRH]

Es darf gebastelt werden: Der Bogen aus dem Hause „Spiele-aus-Timbuktu“ auf die Schneidemaschine gelegt und quietschend 10 rechtecktige Karten produziert, die sodann einer Eckenabrundung mittels Nagelschere harren.
Zwei Varianten werden uns da mit dieser Coloretto-Erweiterung präsentiert:

1) Braune Extrakarten
Acht braune Extrakarten beinhalten je eine Sonderregel, die die Grundregeln des Spieles abändert: Da finden sich Regeln wie „Drei Karten zählen am Schluss 2 Punkte", „Alle Minuspunkte zählen am Schluss dreifach" oder „+2-Karten müssen bei Erhalt an den linken Spieler abgegeben werden".
Die Zusatzregeln werden gut gemischt, beiseite gelegt und in jedem Spiel eine der Karten aufgedeckt. Diese Zusatzregel gilt im folgenden Spiel und modifiziert die Grundregeln.

2) Grüne Reihenkarten
Zwei grüne Reihenkarten aus dem Erweiterungsbogen ersetzen zwei reguläre braune Reihenkarten (die Karten mit der Lampe). Die beiden grünen Reihenkarten zeigen statt der üblichen 3 Karten, die pro Reihe maximal liegen dürfen, 2 bzw. 4 Karten, so dass nun in einer Reihe maximal 2 Karten, in der anderen grünen Reihe aber 4 Karten liegen dürfen.

Soweit die beiden Varianten.
Stellt sich die Frage, ob die Erweiterung „nur“ mehr Varianten ins Spiel bringt oder ob auch der Spielespaß erweitert wird.
Da sind wir in unseren Runden zu keinem endgültigen Ergebnis gelangt: Bei der Variante mit den braunen Extrakarten machen einige der Zusatzregeln durchaus Laune („Wer als erster aussteigt, muss eine Karte vom Stapel nehmen“). Bei uns kam allerdings die Frage auf, ob es wirklich sinnvoll ist, nach jedem Spiel eine neue braune Regelkarte aufzudecken. Da wechseln die Regeln doch sehr rasch, so dass man kaum eine vernünftige Taktik mit der neuen Regel entwickeln kann. Vielleicht macht es da doch mehr Sinn, eine volle Runde mit einer neuen Regel zu spielen.
Die beiden grünen Reihenkarten mit der Zweierreihe („Ach ne, ist ja die Zweierreihe, da wollte ich doch grad anlegen…“) und der Viererreihe bewirken durchaus ein interessantes taktisches Umplanen und Umdenken, so dass es sich lohnt, mal mit dieser Variante zu spielen.
Beide Varianten können natürlich auch kombiniert werden, nur muss man hier deutlich zusehen, dass man hier nicht zu viel schnellen Regelwechsel (s.o.) hineinbringt, um das ganze nicht zum Roulette-Spiel werden zu lassen.
Fazit: Auch wenn in Frage steht, ob der Spielespaß durch die beiden Varianten wirklich erweitert wird, lohnt es sich doch, die beiden Varianten ab und zu mal auf den Tisch zu bringen, denn Abwechslung bringen die Erweiterungen allemal und bei einem Preis von 50 Cent pro Bogen besteht auch keine Gefahr, dass bald Ebbe im Geldbeutel herrscht.

Autor: M. Schacht
Verlag: Spiele aus Timbuktu
Preis: 50 Cent

[Thomas Rosanski]

TRH schrieb:
> Bei uns kam allerdings die Frage auf, ob es wirklich sinnvoll
> ist, nach jedem Spiel eine neue braune Regelkarte aufzudecken.
> Da wechseln die Regeln doch sehr rasch, so dass man kaum eine
> vernünftige Taktik mit der neuen Regel entwickeln kann.
> Vielleicht macht es da doch mehr Sinn, eine volle Runde mit
> einer neuen Regel zu spielen.

Hmm, also nach jeder Runde würde ja noch schnellere Regeländerungen mit sich bringen, als nur nach jedem Spiel. Zumindest wenn man unter "Spiel" die Gesamtheit aller "Runden" bis zur Feststellung eines Siegers versteht.

Fröhlichen Gruß,

Thomas.
(der sich die Karten schon hat ausschneiden lassen, aber seitdem noch kein Coloretto gerundet ... ähm ... gespielt hat).

[TRH]

Moin!

Thomas Rosanski schrieb:

> Hmm, also nach jeder Runde würde ja noch schnellere
> Regeländerungen mit sich bringen, als nur nach jedem Spiel.
> Zumindest wenn man unter "Spiel" die Gesamtheit aller
> "Runden" bis zur Feststellung eines Siegers versteht.
>
> Fröhlichen Gruß,
>
> Thomas.
> (der sich die Karten schon hat ausschneiden lassen, aber
> seitdem noch kein Coloretto gerundet ... ähm ... gespielt hat).

Ja sorry, etwas missverständlich formuliert -> gemeint waren analog zu einer Doppelkopfrunde mehrere Spiele mit Aufschreiben der Punkte zwecks Ermittlung eines Siegers.
Fällt mir so spontan keine Begrifflichkeit für ein, habe auch gerade die Spielregel nicht zur Hand...
Aber ist glaube ich klar, was gemeint ist ;-)
Gruß Tom

[indigoküper]

Hallo!

Erstmal der Versuch einer Begriffsklärung:

01. "Runde" = die Pfeilkarte wird aufgedeckt, die aktuelle Auslage abgerechnet

02. "Spiel" = besteht aus 4 Runden, das Gesamtergebnis wir ermittelt

Vorab: COLORETTO ist eines dieser kleinen Spiele, die es geschafft haben, sich in mein Herz & in das meiner Spielrunden fest einzunisten, d.h. es kommt regelmäßig auf den Tisch, egal ob im Urlaub oder zu Hause / zu Besuch bei "Wenigspielern" oder unter uns "Vielspielern"... (Tatsächlich kenne ich aber doch EINE Person, die es rundherum ablehnt...)

Die Erweiterung hat m. E. das Zeug dazu, durch die eine oder anderen Regelmodifikation, das Spiel wesentlich taktischer, bzw. brisanter zu gestalten. Viele "Notlösungen" (z.B. "...diese Auslage nehme ich jetzt 'mal, bevor noch etwas Widerlicheres abgelegt wird...) sind nicht mehr leichten Herzens durchzuführen...
Das Spiel wird zudem nicht künstlich in die Länge gezogen (wie bei einigen anderen Erweiterungen, die mir untergekommen sind), sondern teilweise völlig verändert (Bsp.: "Eine Karte zählt am Schluss 3 Punkte" oder ""Nur zwei Farben zählen am Schluss Pluspunkte")

Wir haben die Anwendung so geregelt, dass wir pro RUNDE eine neue Karte ziehen. Die Zusatz-Karte wird wieder eingemischt & kann somit durchaus wieder gezogen werden. Die grünen Karten werden mit den braunen Karten zusammen gemischt; wird eine grüne Karte gezogen, wird die andere auch ins Spiel gebracht, indem, sie eine braune Auslagenkarte ersetzt.

Gruß indigoküper

[Thomas Rosanski]

indigoküper schrieb:
> Erstmal der Versuch einer Begriffsklärung:
>
> 01. "Runde" = die Pfeilkarte wird aufgedeckt, die aktuelle
> Auslage abgerechnet
>
> 02. "Spiel" = besteht aus 4 Runden, das Gesamtergebnis wir
> ermittelt

Ich hab jetzt mal in die Spielregel geschaut und festgestellt, dass die Begriffe dort anders verwendet werden, nämlich:

"Hat jeder Spieler eine Kartenreihe aufgenommen, ist die [b]Runde[/b] zu Ende."

"[B]Spielende und Wertung[/b] - Wird die Karte 'Letzte Runde' aufgedeckt, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. [...] Es gewinnt der Spieler, der nach vier Spielen die meisten Punkte hat."

"einmal Coloretto spielen" besteht also aus 4 Spielen, die wiederum aus mehreren Runden bestehen. Leider fehlt jetzt ein Begriff für die Gesamtheit der 4 Spiele (ich muss zugeben, dass ich lieber diese Gesamtheit "1 Spiel" genannt hätte und die 4 Spiele als "4 Durchgänge" (mit jeweils mehreren Runden) bezeichnet hätte).

Nachdem die Begriffe geklärt sind und ich jetzt auch zu verstehen glaube, was THR mit "voller Runde" gemeint hat (nämlich 4 Spiele), möchte ich mich für meine vorherige Antwort entschuldigen. Ob die Forderung von TRH, alle 4 Spiele einer "vollen Runde" die gleiche Zusatzregelkarte zu verwenden, besser ist, kann ich bisher nicht beurteilen (habs noch nicht mit Erweiterung gespielt), kann mir aber vorstellen, dass ich - wenn man sich einmal mit allen (abzählbar endlich vielen) Varianten vertraut gemacht hat, und also für jede Variante eine Strategie zu kennen glaubt - die Abwechslung, die das Ändern der Zusatzregelkarte nach jedem Spiel mit sich bringt, bevorzugen würde. * phu, das war ein langer Satz - ich hoffe ihr versteht trotzdem, was ich sagen wollte...

Fröhlichen Gruß,

Thomas.

[indigoküper]

Halllo Thomas!

Ich habe mich bei der Begriffsklärung nicht an die Anleitung gehalten, weil ich sie z.Zt. nicht zur Hand hatte. Meine Definition sollte nur meine folgenden Ausführungen verständlich machen.

Gruß indigoküper

[TRH]

Moin!

Thomas Rosanski schrieb:

> Ich hab jetzt mal in die Spielregel geschaut und
> festgestellt, dass die Begriffe dort anders verwendet werden,
> nämlich:
>
> "Hat jeder Spieler eine Kartenreihe aufgenommen, ist die
> [b]Runde[/b] zu Ende."
>
> "[B]Spielende und Wertung[/b] - Wird die Karte 'Letzte Runde'
> aufgedeckt, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt.
> [...] Es gewinnt der Spieler, der nach vier Spielen die
> meisten Punkte hat."
>
> "einmal Coloretto spielen" besteht also aus 4 Spielen, die
> wiederum aus mehreren Runden bestehen. Leider fehlt jetzt ein
> Begriff für die Gesamtheit der 4 Spiele
-> die fehlte mir auch, darum hab ich´s Runde benannt (analog Stichspielen-> jeder gibt einmal), ist aber hier irreführend, somit war also "Gesamtheit der 4 Spiele" bei mir gemeint.

>
> Nachdem die Begriffe geklärt sind und ich jetzt auch zu
> verstehen glaube, was THR mit "voller Runde" gemeint hat
> (nämlich 4 Spiele), möchte ich mich für meine vorherige
> Antwort entschuldigen. Ob die Forderung von TRH, alle 4
> Spiele einer "vollen Runde" die gleiche Zusatzregelkarte zu
> verwenden, besser ist, kann ich bisher nicht beurteilen (habs
> noch nicht mit Erweiterung gespielt), kann mir aber
> vorstellen, dass ich - wenn man sich einmal mit allen
> (abzählbar endlich vielen) Varianten vertraut gemacht hat,
> und also für jede Variante eine Strategie zu kennen glaubt -
> die Abwechslung, die das Ändern der Zusatzregelkarte nach
> jedem Spiel mit sich bringt, bevorzugen würde.

Dachte ich auch bevor ich´s ausprobiert habe; die Taktik bei Coloretto ergibt sich (zumindest ist´s bei mir so) intuitiv und bis ich mich bei der Zusatzregel so reingefuchst habe, ist die Runde (jeder hat eine Kartenreihe aufgenommen) vorbei. Bis die Regel dann wiederkommt, kann ich das leider nicht so im Intuitiv-Taktik-Coloretto-Gedächtnis abspeichern. Vielleicht ändert sich das aber mit der Zeit...
Nach jeder Runde (jeder hat eine Kartenreihe aufgenommen) die Zusatzregel zu wechsel, ist (naturgemäß) abwechslungsreicher, aber m.E. dann auch etwas glücksbetonter, weil jeder erstmal damit beschäftigt ist, die Zusatzregel in seine Überlegungen zu integrieren.
Wir haben auch mehrere Runden mit Kombination beider Varianten (grüne und braune Karten) gespielt. Lässt sich ganz gut an, muss man aber wie gesagt sehen, dass es durch hohen Regelumsatz nicht zum Glücksspiel wird.

Gruß Tom
(der anfangs über Coloretto dachte: so einfache Regeln? Ob´s dass wohl bringt? Und nun ebenso wie ALLE Mitspieler (Viel- und Wenigspieler) begeistert von diesem Spiel ist)

[Thomas Rosanski]

indigoküper schrieb:
> Ich habe mich bei der Begriffsklärung nicht an die Anleitung
> gehalten, weil ich sie z.Zt. nicht zur Hand hatte.

Das ist doch völlig OK, hauptsache, man weiss, wovon du sprichst (und das war bei dir ja nun deutlich). Ich habe dich auch gar nicht korrigieren wollen; ich wollte nur darauf hinweisen, dass es noch andere Begriffsdefinitionen gibt und dass ich die Definition von "Spiel", wie sie die Spielregel verwendet wird, nicht gerade für besonders glücklich gewählt halte. (Nebenbei: Mir war bisher gar nicht bewusst, dass ein Spiel - oder sollte ich lieber von "einer vollen Runde" sprechen? - aus 4 Spielen besteht und habe daher den Sieger immer schon nach nur einem Spiel (statt nach vieren) bestimmt). Na ja, wie auch immer, ich halte Coloretto trotz der Begriffsverwirrung für ein sehr schönes Spiel und bin schon gespannt, die Erweiterung mal selber auszuprobieren.