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[PEEP] "Rattenscharf" von Michael Schacht, Queen Games

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Hartmut

[PEEP] "Rattenscharf" von Michael Schacht, Queen Games

Beitragvon Hartmut » 18. Mai 2005, 15:24

Drei Tage nach Bilstein folgt der Obolus an die Spielergemeinde, ein PEEP für dieses flotte Legespiel für zwei Personen.

Ein Stapel Pappkärtchen - jeweils drei Quadrate lang - zeigt unterschiedliche rot bzw. grün eingefärbte Bilder von Gewächsen der scharfen Art. Die Farben dieser Bilder werden den Spielern zugeordnet. Durch gezieltes Anlegen versucht man - in der Draufsicht von oben gesehen - Gruppen von zwei (1 Punkt) oder mehr (2 Punkte) gleichen Bildern zu schaffen, möglichst in der eigenen Farbe, da sich sonst der Gegner freut. Die Punkte werden in Form grauer und gelber Holzchips ausbezahlt. Gezogen werden zwei Streifen pro Zug, der Spieler legt aber die Reihenfolge fest und wertet nach Legen jedes einzelnen Streifens. Natürlich möchte man am Ende die meisten Punkte davongetragen haben, denn das ist eine mögliche Siegbedingung. Ende heißt: alles Material verbaut und eine abschließende Gesamtwertung aller dann sichtbaren Gruppen.

Das Legen ist auf unterster Ebene - normalerweise auch "Tischplatte" genannt - erlaubt, sofern der Streifen wenigstens teilweise, also auf der Länge von einem Teilquadrat, an einen anderen Streifen angrenzt. Ist der Streifen dabei vollständig unterfüttert und liegt nicht deckungsgleich auf einem anderen Streifen, so ist auch das Legen in höheren Ebenen erlaubt. Somit können - für die Wertungen zwar unerhebliche - Terrassen entstehen, die sich nicht mehr ohne größeren Aufwand abdecken lassen.

Und da kommen die fiesen Ratten ins Spiel! Die gibt's nämlich auch noch auf den Streifen und sie machen so gar keine rechte Freude, denn Punkte gibt's dafür nicht. Und wenn am Ende des eigenen Zuges drei oder mehr Viecher der eigenen Farbe sichtbar sind, hat man das Spiel vorzeitig verloren, da nützen alle Punkte nichts. Also versuche ich, die Vierbeiner des Gegners auf entsprechend sonnige Terrassen zu legen, meine eigenen Pestverbreiter rasch zu deckeln und nebenbei noch Punkte zu machen - uff!

Die eine oder andere sichtbare Ratte gehört schon mal zum guten Ton, kann ich doch mit den soeben gezogenen Streifen anderswo gerade satt Punkte einfahren. Soll der Nager doch warten. Aber das kann sich rächen. Schon legt der Gegner den zweiten Allesfresser an unfair exponierter Stelle auf den scharfen Stapel und ich zieh noch ein paar davon nach und - schwupp - isses passiert. Hätte ich lieber doch nicht so gierig sein sollen? Egal, schnell 'ne neue Runde gespielt, dann wird alles besser.

So ist ein Durchgang locker in einer guten Viertelstunde gespielt, Wiederholungstaten dank Aufforderungscharakter recht wahrscheinlich.

Ob es für so ein kleines Spiel eine so große Schachtel brauchte? Was soll's, so ist das eben mit den Standardformaten und sollte interessierte Spieler nicht vom Kauf abschrecken.

Hartmut Thordsen
- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -

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Roland Winner

Re: [PEEP] "Rattenscharf" von Michael Schacht, Queen Games

Beitragvon Roland Winner » 18. Mai 2005, 17:46

Hallo Hartmut,

ich habe übrigens bei 2 Exemplaren des Spieles festgestellt, dass die Anzahl der auf den Plättchen aufgedruckten Ratten farblich abweicht. So gibt es 10 rote, aber nur 9 grüne Ratten.

tschö, Roland

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Hartmut

"Rattenscharf" - Druckfehler?

Beitragvon Hartmut » 19. Mai 2005, 22:14

"Roland Winner" hat am 18.05.2005 geschrieben:
> Hallo Hartmut,
>
> ich habe übrigens bei 2 Exemplaren des Spieles
> festgestellt, dass die Anzahl der auf den Plättchen
> aufgedruckten Ratten farblich abweicht. So gibt es 10 rote,
> aber nur 9 grüne Ratten.
>
> tschö, Roland


Hallo Roland,

da hast Du wohl recht. Ich habe mir heute mein eigenes "Rattenscharf" gekauft. Darin fünf kleine Stanzbögen, von denen auf vieren gleich viele rote wie grüne Ratten sind (je ein bis drei). Auf Bogen Nr. 2 ist jedoch eine rote und keine grüne Ratte, so kommt es zum Verhältnis 10 zu 9.

Auffallend: die Streifen auf den Stanzbögen 3 und 4 sind identisch!!! Das war mir schon in den Runden in Bilstein aufgefallen, dass da das eine oder andere Teil doppelt vorkommt. Durch paralleles Anlegen gleicher Streifen sind natürlich entsprechende Mehrfachwertungen möglich, die - angesichts der eigentlich möglichen Kombinationsvielfalt bei dann 42 Streifen im Spiel - wohl kaum im Sinne des Autors sein dürften.

Meine Vermutung: da ist bei Erstellen der Druckvorlage ein Copy-Paste-Fehler passiert; eigentlich sollte da noch ein Bogen sein (mit einer grünen Ratte mehr als roten), der statt des doppelten Bogen 3 / 4 fehlt.

Vielleicht liest ja der Verlag mit und bietet den Kunden den vermuteten fehlenden Bogen als Ersatz an? Die doppelten Teile kann man ja ggf. dann im Spiel belassen, als auf diesen 9 Streifen kein Missverhältnis zwischen roten / grünen Ratten bzw. Bildern festzustellen war, damit also kein Ungleichgewicht im Spiel ist.

Verspielte Grüße

Hartmut

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Xnilf

Re: "Rattenscharf" - Druckfehler?

Beitragvon Xnilf » 22. Mai 2005, 11:28

Hallo,

war gestern auf dem Herner Spielewahn und habe unter anderem auch Rattenscharf gespielt. In einem Gespräch über die neuen Qeens Spiele wurde auch das Thema der unterschiedlichen Rattenanzahl angesprochen.
Genau wir Ihr vermutet habt, so ist es auch.
Beim Drucken hat sich dort ein Fehler eingeschlichen.:-)
Das wird in der nächsten Ausgabe korrgiert.

Ich denke auch, das doppelte Teil weglassen ist eine Gute Lösung.

Gruß Xnilf

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Hartmut

RE: "Rattenscharf" - Druckfehler?

Beitragvon Hartmut » 23. Mai 2005, 07:33

Hallo "Xnilf",

> war gestern auf dem Herner Spielewahn...
Yep, ich auch.

> Das wird in der nächsten Ausgabe korrgiert.
Ja, und einen Tauschservice bei Anfragen wird es sicher auch geben, da ist aber noch etwas Geduld erforderlich.

> Ich denke auch, das doppelte Teil weglassen ist eine Gute
*Ein* doppelter Stanzbogen = *neun* doppelte Teile! Wenn man die alle weglässt, ist das Spiel rasch vorbei. Auch ändert das nichts an der ungleichen Verteilung der Ratten. Mit den doppelten Teilen muss man also schon spielen, ist erst einmal so schlimm nicht, es beeinflusst aber schon die Charakteristik des Spiels bei den Wertungen. Und wen die eine rote Ratte mehr stört, der kann ja z.B. von Partie zu Partie mal die Farben tauschen.

Hartmut


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