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Illuminati : Spieleindrücke gesucht

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Thorsten Giese

Illuminati : Spieleindrücke gesucht

Beitragvon Thorsten Giese » 9. Dezember 2005, 17:03

Hallo,
mich interessiert Eure Meinung über Illuminati:

Ist es ein reizvolles Spiel ?
Wenn ja, warum ???
In welcher Besetzung am besten ?

Vielen Dank schonmal
Thorsten

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peer

Re: Illuminati ?

Beitragvon peer » 9. Dezember 2005, 17:18

Hi,
Für Illuminati gilt: Je mehr desto besser. Allerdings muss gesagt werden, dass es vielleicht zeitlich nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Ich habs eigentlich immer gerne gespielt, mittlerweile gibts aber viele Alternativen...
Es ist relativ lang und lebt eigentlich von der Athmosphäre und dem "Schummeln" der Spieler. Es ist nicht ganz ausgeglichen, was die einzelnen Gruppen betrifft und doch relativ glücksabhängig für solch ein langes und Regeldichets Spiel. Ich kanns eigentlich nicht unbedingt guten Gewissens empfehlen...

...aber wer das Ungewöhnliche und leicht abstruse sucht und den Humor mag, der wird sehr gut bedient. Um es mal so auszudrücken: Favorisiert man die "deutsche Schule" des Brettspielens, ist Illuminati nicht so empfehlenswert - kann man auch der "amerikanischen Schule" der 80er Jahre was abgewinnen, so kann man Gefalen an Illuminati finden.
ciao
peer

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Simon-spielbox

Re: Illuminati ?

Beitragvon Simon-spielbox » 9. Dezember 2005, 17:58

Wir spielten Illuminati letztes Wochenende (die englische Ausgabe). Mir hat es wirklich überhaupt nicht gefallen (trotz dem Gewinnen..). Die Karten sind zwar teilweise richtig witzig geraten aber das Spiel an sich lässt sehr zu wünschen übrig. Viel zu viel Glück und viel zu wenig Handlungsmöglichkeiten. Nebenbei hat's noch ewig gedauert...
Ich würde es wirklich gar nicht empfehlen (und ich mag eigentlich Steve Jackson Games).
Simon

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Martin Wehnert
Kennerspieler
Beiträge: 255

Illuminati - Gegenmeinung

Beitragvon Martin Wehnert » 9. Dezember 2005, 19:32

Ich glaube eine positive Gegenmeinung ist ganz angebracht. Also:

Illuminati gehört neben Kreml und Hoax zu den absoluten Klassikern, wenn man anspruchsvollere und trotzdem witzig-satirische Spiele sucht.
Das Spiel selber ist wirklich anders als alles, was ich sonst so kenne und gefällt mir allein durch die pfiffigen und durchaus thematisch passenden Mechanismen. Man ist ständig beteiligt und kann das Glückselement schon minimieren. Klar rollt der Würfel, aber ich habe doch eine Menge Möglichkeiten. Gerade der Trick mit einem Mitspieler gemeinsam zu gewinnen ist Klasse. Nicht einfach zu erreichen, aber möglich. Die Spieldauer ist eindeutig zu lang, allerdings haben wir immer mit einer geringeren Kartenzahl als Siegbedingung gespielt und vor allem alle "unnötigen" Diskussionen verboten (Warum willst du denn das machen?" "Du musst doch gegen den spielen!", "Ich lieg doch sowieso hinten!", etc. p.p. Hilft übrigens auch bei vielen anderen Verhandlungsspielen enorm weiter!!!). Dann liegt die Spieldauer bei 2-3 Stunden, was immer noch recht lang ist.
Auf jeden Fall werde ich es Silvester zu unserem alljährlichen Spieler-Freunde-Treffen mitnehmen und sicher wieder mit viel Spaß spielen!

Fazit: Spielen ist - zum Glück - Geschmackssache!

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achim

Re: Illuminati - Gegenmeinung

Beitragvon achim » 9. Dezember 2005, 21:24

Das Spiel ist bereits vor 23!!! Jahren (man beachte die Zahl) ursprünglich erschienen. Daher hat es im Laufe der Zeit so einige Konkurrenz erfahren. Nach wie vor gefällt mir das Spiel aber sehr gut, wobei meine Meinung im Kreise meiner Mitspieler allerdings umstritten ist. Fakt ist, dass das Spiel zu lange dauert. Je mehr Spieler dabei sind, umso reizvoller wäre das Spiel, wenn sich dadurch die Spieldauer nicht so stark ausdehnen würde. Die neuen bunten Karten sind nett anzusehen, die schwarz-weissen der alten deutschen Ausgabe von Citadel sind allerdings übersichtlicher. Die Spielregel wurde fast identisch zur alten Ausgabe übernommen, d.h. an der Bleiwüste von damals hat sich nichts geändert. Hier hätte man etwas mehr tun können, um den schnellen Spieleinstieg voran zu treiben. Wie du bereits aus den wenigen Antworten erkennen kannst, das Spiel ist nicht unumstritten. Den einen gefällts, den anderen nicht. Gehörst du zu den "einen", dann spiel es, gehörst du zu den anderen, dann lass die Finger davon.

Gruß
achim

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Ina-spielbox
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Beiträge: 810

Re: Illuminati ?

Beitragvon Ina-spielbox » 10. Dezember 2005, 00:06

Hallo,

wir haben es auf der Messe gespielt und ich kann mich den Urteilen nur anschließen: uns hat es nicht gefallen, dauerte zu lange, war zu glücksabhängig, hat nicht gefunkt. Schade, ich wollte es wirklich gerne mögen.

Gruß Ina

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Lukas Merlach
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Beiträge: 193

RE: Illuminati ?

Beitragvon Lukas Merlach » 12. Dezember 2005, 11:29

Hm. Da muss ich doch auch noch die Gegenmeindung bekanntgeben.
Vor allem die lange Spieldauer verstehe ich nicht...

Uns gefällt Illuminati gut, wir spielen es ab und zu (so mit 4-6 Leuten) und immer unter 2 Stunden. (wie Kreml übrigens auch)
Auch bei uns gibt es keine sinnlosen Diskussionnen ("Warum tust Du das?", "Spiel gegen den etc.") - Wer dran ist hatte (während der anderen Züge) genug Zeit den Zug zu planen und sein Einkommen bereitzustellen. Wenn er dran ist, legt er das Einkommen auf die Karten und sagt an, was er tut, dann wird gerechnet, Geld geboten etc....

Die (langsamen?) Berner lassen grüssen
Lukas

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Marcus Janka

Illuminati - klasse Spiel

Beitragvon Marcus Janka » 12. Dezember 2005, 11:54

Martin hat völlig recht.
Das Spiel ist ein Klassiker im Bereich abgedrehte, satirische Spiele mit spielerischem Anspruch. Der Glücksanteil ist nicht hoch, da man sich das Würfelglück ja kaufen kann. Wer Illuminati gewinnt, gewinnt es i.d.R. aufgrund seiner spielerischen Klasse, zu der eine gute Portion Verhandlungsgeschick gehören sollte. Das Verbot „unsinniger“ Diskussionen hat bei anderen Verhandlungsspielen seine Berechtigung, bei Illuminati stelle ich es in Frage. Gerade bei einem Spiel, bei dem es in satirischer Art um Verschwörungstheorien und Weltherrschaft geht, kann das Aufstellen von wilden Verschwörungstheorien unter den Mitspielern das Spiel ungemein bereichern. (Genauso wie zu einer richtigen Partie Kreml die russische Nationalhymne gehört ;-) ). Dabei ist aber (wie bei allen Verhandlungsspielen) ganz ganz wichtig, dass alle Mitspieler fähig sind, das gespielte verschwörerische Verhalten auf das Spiel zu begrenzen. Nachdem die Partie vorbei ist, sollten sich alle wieder lieb haben und ihre Verschwörungstheorien mit dem Material in die Schachtel packen (genug Platz ist ja vorhanden) und nicht anfangen, auf der Basis eines satirischen Spiels, seinen Mitmenschen irgendwelche absurden Charakterzüge im „real life“ zu unterstellen (Ist mir echt schon passiert, dass ein Mitspieler Spiel und Realität durcheinander gebracht hat!!). Auch Illuminati ist nur ein Spiel und in der richtigen Besetzung vergeht die Spielzeit (drei bis vier Stunden) wie im Flug, bei dem man sich bestens unterhalten hat.

Marcus
(der sich auch schon tierisch auf ein verspieltes Silvester freut, bei dem er versucht, mit der Mafia die Kontrolle über die Profifußballer zu übernehmen :-)

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achim

RE: Illuminati ?

Beitragvon achim » 13. Dezember 2005, 11:27

Das Problem bei den Spielzeiten sehe ich so:

Bei unerfahrenen Gruppen dauert die Aktion des einzelnen Mitspielers lange, da ihm eben die Erfahrung fehlt, dafür ist der Sieg für die Mitspieler einfacher, da meist nicht ausreichend im Verbund angegriffen wird.

Bei erfahrenen Spielergruppen sind die Aktionen zwar schneller, dafür wird es für die Spieler immer schwieriger das Spiel siegreich zu beenden, da man eben gegen einen rechtzeitig initierten "Kampfverband" der restlichen Mitspieler wenig ausrichten kann. Da hilft dann wirklich manchmal nur der Zufall, dass die Angreifer 11 oder 12 würfeln.

Trotzdem macht mir persönlich das Spiel sehr viel Spaß. Spieler, die das Spiel bereits gespielt haben, winken aber leider meist ab, wenn ich sie auffordere das Spiel mit mir zu spielen.

Gruß
achim


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