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[PEEP] Vegas Showdown (Avalon Hill)

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Björn Kalies

[PEEP] Vegas Showdown (Avalon Hill)

Beitragvon Björn Kalies » 25. Januar 2006, 10:38

Vegas Showdown

Dem recht unbekannten und auch wenig verlockend aussehenden "Vegas Showdown" von Avalon Hill(Hasbro) ist es auf jedem Fall wert, mehr Beachtung zu schenken!

Vegas Showndown erweckt den Eindruck, man müsste in bester Las-Vegas-Manier an Spieltischen sein Glück auf die Probe stellen. Tasächlich ist das Layout nur der Rahmen, in dem sich das ganze Geschehen abspielt. Aufgabe ist es nämlich über Versteigerungen ein eigenes Hotel mit angeschlossenem Casino aufzubauen um die meisten Ruhmespunkte einzufahren.

Zu Beginn besitzt jeder Spieler ein 7x5 Felder großes, aber leeres Hotel, dass mit Räumen gefüllt werden möchte.
Diese Raume gibt es einer Grundversion & verschiedenen Luxusversionen und auch die Größe reicht von 1x1, 1x2 bis 2x2 Felder.

Diese Räume gibt es zum einen
- für den Hotelbereich (blau) und bringt hauptsächlich mehr Gäste ins eigene Hotel,
- für den Casinobereich (gelb) und sorgt für mehr Einnahmequellen ($)
- für das gesamte Hotel (grün) und bringt hauptsächlich Ruhmespunkte.

Um diese Räume ersteigern zu können benötigt man Geld. Das erhält jeder Spieler jede Runde vor den Versteigerungen und richtet sich nach der derzeitigen Situation im eigenen Hotel. Habe ich mehr Gäste als Einnahmequellen, so bekomme ich soviel Geld wie ich Einnahmequellen habe, da meine Gäste nicht ihr ganzes schönes Geld bei uns im Casino lassen können. Habe ich mehr Einnahmequellen als Gäste, dann bekomme ich nur soviel Geld, wie ich Gäste habe, weil einige Automaten dann leer in der Ecke rumstehen müssen. Ziel ist es also ausgewogen sowohl Gäste, als auch Einnahmequellen zu steigern - denn nur der niedrigere Wert von beidem wird jede Runde ausbezahlt.
Zu Beginn des Spiels startet man mit 5 Automaten und 8 Gästen. Der Ertrag ist also 5, kann aber durch Anschaffung von Automaten erstmal bis zu 8 gesteigert werden, ohne sich um neue Gäste kümmern zu müssen.

Doch nun zum Kern des Spiels - der Versteigerung. Zur Auswahl stehen für alle Spieler 3 Grundräume
- Einarmige Banditen für das Casino (+$1) - Mindestgebot $5
- Resaurants für das Hotel (Gäste +2) - Mindestgebot $15
- Lounges für das gesamte Gebäude (Ruhmespunkte +2) - Mindestgebot $9

Außerdem stehen je nach Spielerzahl 3-4 exlusivere Räume zur Versteigerung bereit, die meist mehr Geld oder Gäste bringen und zudem oft auch noch Ruhmespunkte versprechen - die zum Bauen aber meist die passenden Grundräume voraussetzen. So kann ich ein "Fancy Restaurant" erst dann bauen, wenn ich ein Restaurant habe. Ersteigern kann ich sie erstmal trotzdem - nur bauen noch nicht. Auf den Luxusräumen ist der jeweilge Mindestpreis auf den Raumkarten aufgedruckt und reicht von $18 - $52!

Neben jedem Raum gibt es eine Werteleiste, auf dem der aktuelle Mindestpreis mit einem Plättchen markiert ist weitere Felder mit ansteigenden Werten. Geboten wird nach "Amun-Re"- Art. Ich suche mir ein Raum aus, auf den ich bieten möchte und stelle meinen Marker auf das Feld, dass ich bereit bin, für den Raum im Moment zu zahlen - mindestend jedoch den derzeitgen Mindestpreis. Überbietet mich ein Spieler, indem er seinen Marker auf einen höheren Wert des gleichen Raumes stellt, bekomme ich meinen Marker zurück und setze ihn, wenn ich wieder an der Reihe bin, erneut ein.
Stehen alle Spieler alleine bei einem Raum oder haben sie sich sogar für eine der zwei möglichen Alternativaktionen entschieden (bis zu 2 Teile umlegen oder 1 Ruhmespunkt bekommen und einen Raum veröffentlichen, der vorher nicht gepasst hat) und ersteigern diese Runde nichts, ist die aktuelle Versteigerungsrunde zu Ende und die Spieler bezahlen Ihre ersteigerten Räume und bauen diese auf den eigenen Plan ein. Casinogebäude so, dass sie mit dem Casinoeingang verbunden sind, Hotelräume müssen mit dem eigenen Hoteleingang verbunden werden und die restlichen Räume müssen mit irgendeinem Eingang verbunden sein.

Räume, die in dieser Runde nicht ersteigert wurden, fallen 2 Stufen im Mindestpreis und werden so immer attraktiver. Für jeden ersteigerten Raum wird eine Ereigniskarte gezogen, die angibt, welche Raumgröße von dem verdeckten Stapel nachgelegt wird und ausserdem wird ein Ererignis ausgeührt. So kann man eine Werbekampagne starten oder es gibt für alle nur halbes Einkommen etc. Diese Erergnisse sind natürlich zufällig, aber nach einigen Runden auch bekannt und man plant das ein oder andere Ereignis beim Bauen vielleicht schon mit ein.

Beim Bauen achtet man darauf, das alle Räume von dem jeweilen Eingang aus zu erreichen ist und ausserdem möglichst den 2x5 Felder großen Casino- bzw. Hotelbereich komplett bebaut um am Ende jeweils 5 Extrapunkte zu bekommen. 3 Punkte gibt es dann noch für den, der einen durchgängigen Weg vom Casinoeingang zum Hoteleingang anlegen konnte.

Die besseren Räume haben teilweise auch noch rote Ecksymbole, die nebeneinanderliegend ebenfalls für mehr Ruhm sorgen. Die Planer und Bastler sind also gefragt - in kleinem Umfang können auch Renovierungsarbeiten vorgenommen werden.


Das Spiel ist beendet, wenn eine Ereigniskarte eine bestimmte Raumgröße zum Nachlegen bestimmt und dort keine Räume mehr vorhanden sind.

Siegpunkte gibt es dann die, die man im Spiel durch Bauen und Veröffentlichen erhalten hat und zusätzlich
- 5 Punkte für ein vollgebautes Casino
- 5 Punkte für ein vollgebautes Hotel
- 3 Punkte für ein Weg vom Hotel zum Casino
- Für den höchsten $-Wert (1.Platz 5 Punkte 2.Platz 3 Punkte, 3.Platz 1 Punkt)
- Für den höchsten Gästewert (s.o.)
- 1 Punkt je 10 Geld
- für entstandete rote 3/4-Rauten (1 Punkt) bzw. volle Rauten (3 Punkte) aus den roten Ecken der Luxusräume

Das ganze Spiel ist trotz der vielen Möglichkeiten schnell erklärt und wurde auch immer schnell verstanden.
Der Spielablauf ist bisher immer sehr flüssig gewesen und spannend dazu!

Eine sehr umfassende Analyse der einzelnen Elemente des Spiels auf boardgamegeek hat außerdem gezeigt, dass es keinen Standardweg gibt um Spiel zu gewinnen, sondern die Spiel- und Siegmöglichkeiten sehr vielfältig sind.
(hier der Link zur Analyse: http://www.boardgamegeek.com/thread/95089 )

Gespielt habe ich Vegas Showdown jetzt 9 mal in unterschiedlicher Besetzung und habe immer wieder Lust auf eine neue Partie. Es ist jetzt kein Hammer wie Caylus oder Antike, aber es macht sehr viel Spaß und ist vor allem Dingen sehr spannend! Es gibt allerdings auch einen Wehrmutstropfen - das Spiel ist nur auf englisch erhältlich und leider nicht gerade billig - mit 45 Euro muss man leider rechnen.

Viel Spaß,
Björn.

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Björn Kalies

Re: [PEEP] Vegas Showdown (Avalon Hill)

Beitragvon Björn Kalies » 25. Januar 2006, 10:51

Kleiner Nachtrag noch zu den Räumen:

Die ersteigerten Räume können meist nicht beliebig gebaut werden - denn manche haben viele Türen und können daher sehr vielfältig verbaut werden und manche haben nur eine Tür und bilden somit eine Sackgasse... diese optimal zu bauen bieten einen zusätzlichen Reiz beim Spiel!

So, jetzt ist aber genug.. :-)

Björn.


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