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[PEEP] Twilight Struggle

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Attila
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[PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 28. Februar 2006, 20:02

Hiho,

Ich bin nun endlich dazu gekommen Twilight Struggle zu spielen und schreib auch mal einen PEEP.

Vorweg: Des PEEP ist durch insgesamt 6 Partien TW entstanden: Nach den ersten beiden Regelfestigungs-Testpartien gegen mich selber war ich noch sehr skeptisch - speziell im Planbarkeit und Zufälligkeit. Nach 4 "richtigen" Partien ist meine Skepsis voll und ganz verflogen!

Die Kurze Version: GEIL!

Die Lange:

Ohne zu sehr in Regeldetails einzugehen zum Spiel: Das Thema ist der kalte Krieg, also 1945-1989, das Spiel ist rein "Carddriven" aus insgesamt 103 Karten in 3 "Epochen". d.h. in "Epoche 1" (=Early War) sind ca. ~34 Karten im Spiel, in "Epoche 2" (=Mid War) kommen ~34 dazu und am Schluss nochmal 34. Karten haben im Grunde immer 2 Funktionen (mit einer Ausnahme): Einen Op-Wert (sozusagen Aktionspunkte) und ein Ereigniss. Dieses Eregniss kann von einer oder beiden Seiten Spielbar sein (also entweder USA oder USSR oder beide). Die Karten werden - wie üblich bei solchen Spielen - wechselseitig gespielt und man darf sich aussuchen ob man das Ereigniss spielt oder die Op-Wert nutzt - soweit alles wie immer. Ein Ereignis was einen nicht selber betrifft wird *automatisch* mit ausspielen der Karte für den anderen Spieler aktiv - man kann nur entscheiden ob man den Op-Wert der Karte vor oder nach eintreten des Ereignisses nutzt. HIer ist schon ein grosser Unterschied zu den meisten (zumindest mir bekannten) "Card-Driven Games"! - Man ist während des Spieles also immer wieder gezwungen Ereignisse die gegen einen sind zu spielen. Ereignisse vorhalten oder abwerfen ist nur sehr begrenzt möglich. - Wie üblich gibt es Ereignisse die nach inkrafttreten aus dem Spiel entfernt werden (viele) und welche die immer wieder kommen.

Das ganze Spiel findet natürlich auf der Weltkarte statt, wo es darum geht politischen Einfluss auszuüben. Das geschieht durch ablegen von Einflussmarkern. Jedes Land hat einen stabilitätswert, wenn eine Seite soviel Einfluss wie dieser Wert angibt *mehr* als die andere Seite in einem Land hat, kontrolliert sie es. Ausser Einflussmarker setzen kann man diese mittels "Realignment Rolls" oder "Coups" vom Gegner entfernen bzw. zumindest es versuchen - hier ist ein wenig Glück im Spiel, da gewürfelt wird (im Gegensatz zum Einsetzen von Einfluss). "Realignment" stellen versuche dar den politischen EInfluss in einem Land quasi zu "überdenken" - abhängig von der aktuellen Situation im Land und der Situation in den Nachbarländern bekommt man Bonis auf entsprechende würfe. Ein "Coup" stellt dagegen einen Versuch eines Regierungswechsels dar - natürlich ein wechsel zu einer Regierung die der eigenen politischen Gesinnung nahe steht! :-)
Wie erfolgreich ein Coup ist, ist nur von dem Stabilitätswert abhängig, den jedes Land hat (1-5). Hier gibt es keine Bonis - nur den wert der ausgespielten Aktionskarte (1-4 Punkte).
Das Spiel unterscheidet zwischen wichtigen Brennpunkten und weniger wichtigen - die wichtigen heissen "Battlegrounds", sozusagen die "Schlachfelder des kalten Krieges". Um diese "Battlegrounds" dreht sich das Spiel sozusagen - kontrolle dieser bringt z.B. direkt Siegpunkte und sie sind der schlüssen für die Kontrolle oder Dominanz einer Region (was auch Siegpunkte bringt). Und da komme ich auch zum Ziel des Spieles: Siegpunkte! - Nicht unbedingt ungewöhnlich - wohl aber die "Verrechnung" dieser. Die Siegpunkte werden nur relativ betrachtet, d.h. ob eine Seite mehr als die andere hat - deswegen geht die Siegpunktleiste von -20 (20 Punkte USSR) bis +20 (20 Punkte USA). Sollte während des Spieles eine Seite die 20 erreichen oder überschreiten, dann ist es gleich aus und derjenige hat einen "automatischen Sieg" errungen. Gelingt das keinem Spieler bis zur 10ten Runde, gibt es eine Endwertung und derjenige mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Es gibt aber natürlich noch eine weiter möglichkeit das Spiel zu beenden - was man sich bei einem Spiel mit dem Thema "kalter Krieg" ja denken kann: Schafft es ein Spieler den Atomkrieg auszulösen, hat der Spieler der ihn ausgelöst hat sofort verloren - ganz egal wieviele Siegpunkte man hat!
Das wird über einen "Defcon-Status" nachgehalten. Zu beginn ist er auf 5 (= Frieden) und wenn er auf "1" angekommen ist, ist das Spiel vorbei. Neben einigen Ereignissen die den Status beeinflussen führt z.B. jeder "Coup"-Versuch in einem "Battleground" dazu das der "Defcon-Status" um eine Stufe sinkt.

Siegpunkte gibt es auf verschiedene Arten zu machen. So gibt es einige Ereignisse die einem Siegpunkte für dieses oder jenes geben (z.B. olympische Spiele, wenn sie nicht boykottiert werden) oder natürlich das "Wettrennen im Weltraum". Es gibt aber auch spezielle Ereigniskarten, welche die Wertung in einer Region auslösen - dann wird sozusagen geschaut wie die Mehrheitsverhältnisse in der betroffenen Region sind und Siepunkte dafür vergeben.
Diese Wertungskarten kommen immer wieder in den Ablagestapel und niemals aus dem Spiel (ausgenommen einer Speziellen) und die Karten dürfen nicht auf der Hand gehalten werden, d.h. wenn man welche hat, MUSS man sie bis zum Ende des Zuges spielen - wann ist einem selber überlassen!

Das Spiel ist absolut als "knallhartes" Wargame zu bezeichnen, allerdings natürlich mit dem Hintergrund des "kalten" Krieges. Es geht ausschliesslich um politische Einflussnahme. So gibt es - ausser Statusmarkern für Turn-Order, Siegpunkte, etc nur Kontrollmarker für den Einfluss. Man sammelt keine Truppen um irgendwo einzumarschieren, o.ä..
Das Spiel ist imo sehr strategisch - einige werden jetzt anbringen "ja es ist ja zufall welche Karten ich bekomme" - richtig - aber die meisten Ereignisse kommen nur einmal und von den 36 Karten die es zu beginn gibt, sind bereits 17 in den Händer der Spieler. Eine Karte die einem nicht gefällt kann man nicht "einfach mal so verballern" - die möglichkeiten dazu sind Limitiert und selbst dann ist die Karte nicht aus dem Spiel! - Ein teil des Spieles muss man also mit Karten planen die gegen einen Gerichtet sind - man muss schauen wie man die Karten "am besten" einsetzt. Wenn man aufpasst welche Karten "raus" sind und welche bereits gespielt und weiss welche noch kommen, dann ist sieht das ganze plötzlich ganz anders aus. Das setzt natürlich vorraus das man die Karten kennt - tut man das ist es wirklich sehr strategisch; tut man es nicht kommt einem das ganze recht zufällig vor.

Und die letzte Stärke des Spieles ist die Spieldauer: Das Spiel spielt sich flüssig (0 ,0 "Downtime") und ist in ca. 2-3 Stunden durchgespielt (wenn beide Spieler das Spiel beeherrschen, ansonsten ist es meist schneller vorbei).

Also ich kann die guten Bewertungen voll nachvollziehen - ausserdem macht es süchtig! :-)

Atti

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Attila
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 28. Februar 2006, 20:05

Hiho,

Wenn man es genau nimmt ist die Kartenverteilung so:

Early War: 36 Karten (+1 Karte die immer den Besitzer wechselt)
Mid War: 45 Karten
Late War: 21 Karten

Atti

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Ralf Rechmann

Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Ralf Rechmann » 28. Februar 2006, 20:38

Danke für das PEEP.

Ich hab mal spontan bei BoardGameGeek vorbeigeschaut und da liest man leider, dass es eine Menge an Fehlerchen im Spiel gibt, die Klarstellungen oder Korrekturen benötigen. Wie schlimm ist es wirklich und stört den Gesamteindruck?

Und wie ist die allgemeine Materialqualität? Abgerundete Kartenecken und ausreichend stabil oder US-Qualität? Mit 50 Euro ist es ja nicht gerade ein Schnäppchen!

Thx/Bye
Ralf

PS: Spielerzahl 1-2? Wie spielt es sich solo?

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Attila
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 28. Februar 2006, 21:37

Ralf Rechmann schrieb:

> gibt, die Klarstellungen oder Korrekturen benötigen. Wie
> schlimm ist es wirklich und stört den Gesamteindruck?

Es gibt 2 Dinge die man wissen muss:

- Fehler in der Startaufstellung - Australien hat 4 US Einfluss, nicht 1
- Fehler auf der Übersichtskarte zum Thema "Dominanz" - ist in den Regeln aber korrekt erklärt!

Ansonsten sind die Regeln gut und viele Sachen aus der FAQ sind in der Regeln ganz klar schon beantwortet.
Der Schlüsselsatz ist "The event is resolved as if the US/USSR player played it". Der gilt immer und überall! - Das Spiel ist von den Regeln auch recht einfach, und es gibt nur wenig das nicht in den Regeln geklärt ist.

Beispiel: In den Regeln steht das ein Event des anderen Spielers, wenn man es ausspielt so ausgeführt wird also ob der andere Spiele es gespielt hätte.
Jetzt steht auf der Karte "CIA created" folgendes drauf: "USSR reveals hand this turn. Conduct Operations with this card normally" - also ich finde es ziemlich eindeutig was passiert wenn der USSR-Spieler diese Karte spielt.Steht *eindeutig* in den Regeln drinne! (bzw. auf der Karte)

> Und wie ist die allgemeine Materialqualität? Abgerundete
> Kartenecken und ausreichend stabil oder US-Qualität? Mit 50
> Euro ist es ja nicht gerade ein Schnäppchen!

Also die Spielkartenqualität ist okay - habe sie gerade mal mit Louis XIV verglichen und kann keinen Unterschied feststellen (ja, die Karten sind abgerundet - ist aber bei Gmt doch schon ewig so). Das Spielbrett ist nicht mehr nur ein Papierplan, sondern Karton - zwar nicht von der Qualität wie bei deutschen Spielen, aber es ist okay - ein grosser Fortschritt z.B. gegenüber Nappy (wo nur ein Papierplan dabei ist). Also ich finde nicht das man über die Qualität klagen kann. Ob es 50 Euro "wert" ist, muss jeder selber entscheiden.

> PS: Spielerzahl 1-2? Wie spielt es sich solo?

Ich habe Solo nur zum lernen gespielt - vorgesehen von den Regeln ist es nicht. Auf BGG gibt es ein paar nette Solo-Varianten, die wohl auch sehr gut klappen sollen - weiss ich aber nicht. "Für zwei Spielen" kann ich für mich nicht als spielbare Solo-Variante ansehen. Zum "üben" ist es aber okay.

Atti

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Niccolo
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Niccolo » 28. Februar 2006, 22:28

Ralf Rechmann schrieb:

> Ich hab mal spontan bei BoardGameGeek vorbeigeschaut und da
> liest man leider, dass es eine Menge an Fehlerchen im Spiel
> gibt, die Klarstellungen oder Korrekturen benötigen. Wie
> schlimm ist es wirklich und stört den Gesamteindruck?

Als Unterstreichung: gar nicht schlimm.

> Und wie ist die allgemeine Materialqualität? Abgerundete
> Kartenecken und ausreichend stabil oder US-Qualität?

Ziemlich gut - im Gegenteil: ich war total überrascht wie mir die Counter geradezu aus dem Rahmen sprangen.
Vielleicht wurde endlich mal in eine tolle Stanze investiert? Oder ich hatte Glück?
hm

> Mit 50
> Euro ist es ja nicht gerade ein Schnäppchen!

imho o.k.
Also mir ist das Spiel die 50 EUR wert gewesen :]

Ich find, es ist ein nettes Spielchen.
Bin da nicht ganz auf Attilas Euphoriewelle -- aber dadurch, dass es sich eben nett, ausgesprochen leicht und dazu noch flott spielt, mag ich es durchaus.

> PS: Spielerzahl 1-2? Wie spielt es sich solo?

Das vergiss.
Kommt aus der US-Panik, dass viele CoSimer dort oft fast ausschließlich solo spielen... als ich mal ein 2-Personen CoSim als 2-Personen CoSim auf BGG eintrug, bekam ich gleich einen Rüffel - von wegen: verschreckt viele Kunden.

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Niccolo
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Niccolo » 28. Februar 2006, 22:45

Attila schrieb:

> Ich bin nun endlich dazu gekommen Twilight Struggle zu
> spielen und schreib auch mal einen PEEP.

Was mich ja mal freut - US-Spiele die nicht EURO-Clone darstellen, finden sich ja gar selten in unsere PEEPs.

> Das Spiel ist absolut als "knallhartes" Wargame zu
> bezeichnen,

Findest?
Sehe es eher in der El Grande Familie. Halt eine Ebene komplexer und auf 2 Spieler beschränkt.


> Das Spiel ist imo sehr strategisch -

Find ich nicht.
Strategisch ist, wenn man mit dem großen Plan sich zu einer Partie hinsetzt...

Bei TS kann man sich nicht wirklich zum Tisch begeben und sich vornehmen: na heute probier ich das Mal über die "Afrika-Strategie".


> muss schauen wie man die Karten "am besten" einsetzt.

Weswegen es reinrassigstes Taktikspiel ist.

Auch im ganzen Handling am Brett selbst. Influence Markers setzen kann ein Fehler sein, weil sie recht billig vie Realignment Rolls/Coups hinausgeschossen werden können... so kann Influence in einem 1er-Gebiet glatt zu einem Rohrkrepierer werden -- klar, alles abhängig vom Würfelglück (weswegen ich auch ein bißchen bei deiner Anmerkung "etwas Glück" zuckte -- g'scheit würfeln ist auch bei TS eine wahre Tugend.


Aber gleich wie: TS ist nett, wie von Dir schon gesagt: auch sehr flott;
nicht zu schwer - nettes Thema...
Und aus der Sicht des Gesamtverhältnisses (Spielwitz:Schiwerigkeit:Dauer:wasauchimmer) auch von mir durchaus eine Empfehlung.

& Danke fürs Peep nochmal :)

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Ralf Rechmann

Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Ralf Rechmann » 1. März 2006, 00:22

Oh je... ok... Hättet ihr Beiden nicht schreiben können: Ne, das Material ist mies und die Fehler sind so viele und schwerwiegend, dass sich die 50 Euro nicht lohnen? Jetzt kann sich mein Spieleversender mal wieder freuen und ein paar Tage später dann ich! :)

Thx für die Infos!

Cu/Ralf

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Alex Schönbohm

Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Alex Schönbohm » 1. März 2006, 09:16

Niccolo schrieb:
>
> Ralf Rechmann schrieb:
>
> > Ich hab mal spontan bei BoardGameGeek vorbeigeschaut und da
> > liest man leider, dass es eine Menge an Fehlerchen im Spiel
> > gibt, die Klarstellungen oder Korrekturen benötigen. Wie
> > schlimm ist es wirklich und stört den Gesamteindruck?
>
> Als Unterstreichung: gar nicht schlimm.

Hallo,

lass es mich so sagen, für den Spielablauf gar nicht schlimm, ansonsten finde ich die Fehler nicht akzeptabel. Was für eine Qualitätssicherung hat denn bitte GMT, wenn sie so Fehler wie Chili anstatt Chile nicht finden? Dazu hätte es gereicht, wenn sich mal jemand, der lesen kann, die Karte vor dem final printrun durch gelesen hätte. Das gleiche gilt für die falsch gekennzeichneten Karten und die Startaufstellung, jemand der das Spiel kennt hätte diese Fehler ohne Probleme finden müssen. Insofern ärgern mich diese Fehler schon, einfach deshalb weil sie sehr leicht zu vermeiden gewesen wären. Ich hoffe nicht, dass das für GMT repräsentativ ist.
Abgesehn davon gefällt mir das Spiel auch super, wir haben haber bei unserer ersten Partie 6 Stunden gebraucht (10 Runden)...

Gruß
Alex

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Hendrik

Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Hendrik » 1. März 2006, 11:42

Also ich fand das Peep (und Ergänzungen) insoweit informativ als dass ich mir nun sicher bin, keinen Bedarf an diesem Spiel zu haben. Das heisst nicht, dass ich eine Probepartie ausschlagen würde, aber ein "will haben"-Effekt ist nicht eingetreten.

Hendrik (der nichts gegen GMT-Spiele hat, im Gegenteil, hat er selber "Conquest of Paradise" vorbestellt)

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Niccolo
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Niccolo » 1. März 2006, 12:36

Hendrik,

Nur, so wie du das Statement abgibst, ist es derart Informationslos, dass ich den Antrieb es zu hinterlassen nicht ganz versteh...

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Hendrik

Re: Conquest of Paradise

Beitragvon Hendrik » 1. März 2006, 15:08

Hallo Niccolo,

Somit teile ich das Schicksal vieler Menschen, welche auch unverstanden bleiben... :)

Aber im Ernst: Absicht war es, ein Hinweis auf "Conquest of Paradise" zu hinterlassen, aber nicht gleich mit dem Zaunpfahl zu winken.
Und da ich das nun jetzt ausdrücklich mache, findet Ihr auch gleich den Link zu diesem (meiner bescheidenen Ansicht nach) vielversprechenden Spiel von GMT.
Vielversprechend daher, weil es Erforschung, Entwicklung und Gefechte in einem Spiel vereint an einem noch nicht "ausgelutschtem" Schauplatz unserer Erdgeschichte.

http://www.gmtgames.com/nnconqpar/main.html

Gruß Hendrik

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Attila
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 16:13

Alex Schönbohm schrieb:

> einfach deshalb weil sie sehr leicht zu vermeiden gewesen
> wären.

Wenn es so leicht wäre wie du schreibst, wäre es sicherlich nicht passiert (die Fehler) ... :-)

> Abgesehn davon gefällt mir das Spiel auch super, wir haben
> haber bei unserer ersten Partie 6 Stunden gebraucht (10
> Runden)...

Wow - respekt! - Unsere letzte Partie ist nach 8 Runden und ca. 2 Stunden zuende gewesen. Der Ami hat ein wenig Tic-Tac-Toe ("Wargames") gespielt und aus war es ... :-)

Atti

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Attila
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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 16:39

Niccolo schrieb:

> Was mich ja mal freut - US-Spiele die nicht EURO-Clone
> darstellen, finden sich ja gar selten in unsere PEEPs.

Naja, wobei sich das ja fast anhört als ob Spiele aus den USA einfach kein "recht" darauf hätten "Euro-Style" zu sein ... :-)

> > Das Spiel ist absolut als "knallhartes" Wargame zu
> > bezeichnen,
> Findest?

Jepp, finde ich - das Thema ist entsprechend umgesetzt. Um "Wargame" und "Kosim" zu mischen: Es ist ein "WarSim" (es ist ja eine Simulation des kalten Krieges).

> Sehe es eher in der El Grande Familie. Halt eine Ebene
> komplexer und auf 2 Spieler beschränkt.

Den vergleich mit El-Grande kenne ich, ist aber imo aber weit hergeholt. Nur weil Regionen gewertet werden, hat ein Spiel noch lange nix mit El Grande zu tun. btw: ist El-Grande für dich kein Strategiespiel? :-)

> > Das Spiel ist imo sehr strategisch -
> Find ich nicht.
> Strategisch ist, wenn man mit dem großen Plan sich zu einer
> Partie hinsetzt...

Naja, eine eigenwillige Definition. Die Wiki sagt:

"Die Begriffe Strategie und Taktik hängen eng mit einander zusammen. Beide zielen auf den richtigen Einsatz bestimmter Mittel in Zeit und Raum, wobei sich Strategie im Allgemeinen (stark vereinfacht gesagt) auf das Ziel bezieht und die Taktik auf den Weg, das Ziel zu erreichen"

Wer sich bei TS nur auf den Weg konzentriert, hat imo keine Chance - da kann man würfeln wie ein junger Gott oder nicht. (Wobei in unseren Partien bisher immer extrem Moderat gewürfelt wurde)

> Bei TS kann man sich nicht wirklich zum Tisch begeben und
> sich vornehmen: na heute probier ich das Mal über die
> "Afrika-Strategie".

Das ist richtig, aber man setzt sich hin und bereitet z.B. im "Early War" den "Mid War" vor - und vernachlässigt den Weg (=kurzfristige Siegpunkte) zugunsten des Zieles (=langfristig mehr Siegpunkte). Von Kartenhand zu Kartenhand zu spielen ist zu wenig! - Der Trick ist beiden Kartenhände optimal in die eigene Strategie einzubetten! - Das geniale finde ich, das

> > muss schauen wie man die Karten "am besten" einsetzt.
> Weswegen es reinrassigstes Taktikspiel ist.

Wobei du ganz klassisch eine sehr wichtigen Teil des Satzes weggelassen hast: "Ein *teil* des Spieles ..."

> Auch im ganzen Handling am Brett selbst. Influence Markers
> setzen kann ein Fehler sein, weil sie recht billig vie
> Realignment Rolls/Coups hinausgeschossen werden können...

Na, "billig" sind Realignment/Coups nicht unbeding - meist sind sie sogar zu teuer!

> kann Influence in einem 1er-Gebiet glatt zu einem
> Rohrkrepierer werden --

Extrem unwahrscheinlich, allerdings möglich, wenn man pennt.

> klar, alles abhängig vom Würfelglück

Imo ist sehr wenig anhängig vom reinen Würfelglück (zumindest so wie ich es Spiele) - aber es ist so wie in jedem Spiel wo ein Würfel dabei ist: Die einen behaupten das ja alles nur vom Würfel abhängt, die anderen gewinnen jede Partie ... :-)

Aber glück oder nicht: Geiles Spiel! :-)

Atti

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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Niccolo » 1. März 2006, 16:44

Attila schrieb:

> (zumindest so wie ich es Spiele)

Klar, bei einem gewissen "Spielstil", hilft alles Glück nix mehr >;->

Aber wenn Du vor VASSAL nicht zurückschreckst, würd ich das gerne mal "live" sehen....

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Stefan-spielbox

"Deluxe Boards"

Beitragvon Stefan-spielbox » 1. März 2006, 16:45

Attila schrieb:
> Das Spielbrett ist nicht mehr nur
> ein Papierplan, sondern Karton - zwar nicht von der Qualität
> wie bei deutschen Spielen, aber es ist okay - ein grosser
> Fortschritt z.B. gegenüber Nappy (wo nur ein Papierplan dabei
> ist).

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Re: Conquest of Paradise

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 16:45

Hiho,

Nicht uninteressant, aber das Thema kann mich echt nicht vom Hocker reissen - hatte ich schonmal vor ein paar Monaten angeschaut. Aber bei TS war es auch so - selbst nach 2 Probepartien war meine Skepsis noch extrem gross.

Also einfach Probespielen - am besten nicht nur 1 mal! :-)

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Re: Conquest of Paradise

Beitragvon Niccolo » 1. März 2006, 16:47

Hendrik schrieb:

> Aber im Ernst: Absicht war es, ein Hinweis auf "Conquest of
> Paradise" zu hinterlassen, aber nicht gleich mit dem
> Zaunpfahl zu winken.

Naja - der Frauenanteil ist hier aber zu gering - gerade im TS Peep - alsdas ein Wimpernschlag verstanden werden könnte!


> Und da ich das nun jetzt ausdrücklich mache, findet Ihr auch
> gleich den Link zu diesem (meiner bescheidenen Ansicht nach)
> vielversprechenden Spiel von GMT.

Oh - wie les ich gerade: "Previously announced by Phalanx Games (but later returned to the designer when they changed the direction of their game line), "

Seufz - stimmt ja. Bedauerlich, dass Phalanx das tat... Linie ändern.


> http://www.gmtgames.com/nnconqpar/main.html

Da würd ich fast BGG als Startpunkt verwenden:
http://www.boardgamegeek.com/game/15954

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Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 16:48

Niccolo schrieb:

> Aber wenn Du vor VASSAL nicht zurückschreckst, würd ich das
> gerne mal "live" sehen....

Ich habe mir VASSAL noch nicht eingehend angeschaut - mein erster Versuch ist gescheitert (hab kein Windoof), aber das war auch ziemlich halbherzig! :-)

Atti

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Stefan-spielbox

"Deluxe Boards"

Beitragvon Stefan-spielbox » 1. März 2006, 16:57

Attila schrieb:
> Das Spielbrett ist nicht mehr nur
> ein Papierplan, sondern Karton - zwar nicht von der Qualität
> wie bei deutschen Spielen, aber es ist okay - ein grosser
> Fortschritt z.B. gegenüber Nappy (wo nur ein Papierplan dabei
> ist).

Ooops! zu früh abgeschickt... :-)

Mir erschließt sich igendwie noch nicht der Vorteil, den diese neuen Boards von GMT haben sollen. Das Ding ist zum einen so gefaltet bzw. die Dicke des Materials sorgt dafür, daß der Plan partout nicht glatt auf dem Tisch liegen bleiben will. Selbst vorsichtiges Gegenknicken entlang der Falze bringt mir keine wackelfreie Spielfläche, d.h. Countertürme fallen gerne um. Also brauch ich doch wieder die gute, alte Plexiglasplatte um eine ebene Fläche für die Counter zu haben. Das hätte ich mit einer Papierkarte aber genauso erreicht, wenn nicht sogar noch besser. Immerhin haben diese ach so tollen "Deluxe Boards" durch ihre Faltung (um den Plan wieder in die Schachtel zu bekommen) einen häßlichen Schnitt in einer Hälfte. Der entstehende Spalt ist auch nicht gerade hübsch, denn ohne Plexiglasplatte bleibt die Karte nicht so ausgerichtet, daß der Spalt verschwinden würde. Vielleicht bin ich etwas zu "Old School", aber ich finde diese Boards absolut untauglich und ohne jedweden Vorteil gegenüber Papierkarten. Oder wer kann mir den oder die Vorteile zeigen?

Danke,
Stefan

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Alex Schönbohm

Re: [PEEP] Twilight Struggle

Beitragvon Alex Schönbohm » 1. März 2006, 17:05

Attila schrieb:
>
> Alex Schönbohm schrieb:
>
> > einfach deshalb weil sie sehr leicht zu vermeiden gewesen
> > wären.
>
> Wenn es so leicht wäre wie du schreibst, wäre es sicherlich
> nicht passiert (die Fehler) ... :-)

Naja, in diesem Falle würde ich eher organisatorische Schwächen unterstellen (d.h. niemand hat den Probeabzug vernünftig geprüft) als dass bei GMT niemand lesen kann.... das sind die einzigen Gründe die mir einfallen, um diese wirklich offensichtlichen Fehler zu übersehen.
Und erstere Vermutung ist mir lieber als zweitere... :-)
Gruß
Alex

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Re: "Deluxe Boards"

Beitragvon Niccolo » 1. März 2006, 17:29

Stefan schrieb:

> Vielleicht
> bin ich etwas zu "Old School", aber ich finde diese Boards
> absolut untauglich und ohne jedweden Vorteil gegenüber
> Papierkarten. Oder wer kann mir den oder die Vorteile zeigen?

Versuch ich es mal: man muß sich mehr bemühen um zu knicken/einzureissen.

Mehr fällt mir beim besten Willen nicht ein, weil begeistert bin ich auch nicht wirklich.

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Re: "Deluxe Boards"

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 17:55

Hiho,

Ich habe deine Probleme mit den Delux-Boards nicht. Sowohl TS wie auch EE lassen sich wunderbar mit den beiligenden "Deluxe"-Boards Spielen - ohne Plexiglasplatte! - Im gegensatz zu die Papierplänen - wo es ohne eine sehr heikle angelegenheit ist.

Kurzum: Kann ich nicht nachvollziehen.

Atti

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Ernst Knauth

Re: "Deluxe Boards"

Beitragvon Ernst Knauth » 1. März 2006, 17:55

Stefan schrieb:
>
> Mir erschließt sich igendwie noch nicht der Vorteil, den
> diese neuen Boards von GMT haben sollen. ...

Mir auch nicht, ich hätte auch lieber weiterhin die Papierpläne, denn ich verwende sowieso immer Plexiglas-Platten.

Die (nachproduzierten) deLuxe Boards sind aber überarbeitet. Wenn man ein aktualisiertes Board-Design haben will, ist man gezwungen, diese Papp-Boards zu nehmen.

Gerade kamen per Post die deLuxe-Boards für Wilderness War und für Napoleonic Wars. Das erste ist durchaus hilfreich, das zweite ein absolut geiles Teil.

Ernst

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Re: "Deluxe Boards"

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 17:56

Niccolo schrieb:

> Mehr fällt mir beim besten Willen nicht ein, weil begeistert
> bin ich auch nicht wirklich.

Naja, *begsieternd* sind die Pläne auch nicht - weder optisch noch "mechanisch" - aber imo sind sie halt viel besser als die Papierteile.

Atti

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Re: "Deluxe Boards"

Beitragvon Attila » 1. März 2006, 17:59

Ernst Knauth schrieb:

> und für Napoleonic Wars. Das erste ist durchaus hilfreich,
> das zweite ein absolut geiles Teil.

Wie? - Und wo bleib der Postman hier?

Atti


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