Beitragvon Christian Hildenbrand » 20. März 2006, 15:25
heino schrieb:
> > klar kostet das entsprechend, aber die große version dieses
> > spiels hat nicht verrutschbare sargdeckel, die teile sind
> > auch für motorisch nicht so begabte menschen gut greifbar, da
> > diese eben groß sind.
>
> warum soll ich mehr geld ausgeben? nicht verrutschbare
> sargdeckel sind auch in der standardversion zu realiesieren.
Hallo ihr alle,
ich verfolge diesen Thread schon seit heute morgen, und jetzt mag ich mich doch mit einer Kleinigkeit einschalten, da ich denke, dass zwar um eine wichtige Sache, zum Teil nicht aber um wirklich realisierbare Ansatzpunkte diskutiert wird.
Ein Spieleverlag macht ein Spiel, wie es ist, nicht aus Jux und Dollerei eben so, wie es ist. Natürlich wäre es schön, immer richtig große Figuren mit reinzupacken, alles rutschtfest, gut greifbar zu gestalten, doch es gibt einfach Grenzen, die auch von der Kundschaft im Endeffekt akzeptiert werden müssen.
Ein Spieleverlag ist in gewisser Weise ein wirtschaftliches Unternehmen, das in einem gewissen finanziellen Rahmen bleiben muss bei der Entwicklung eines Spiels. So ergeben sich in der Kalkulation Kosten, die einen festen Rahmen nicht übersteigen dürfen, ansonsten schlägt sich das im Endpreis des Spieles nieder. Zumindest für unsere Spiele kann ich sagen, dass sie alle sehr knapp kalkuliert sind, wir uns also nicht im Übermaß daran bereichern, dass wir einen Preis eben mal so etwas höher festlegen. Im Gegenteil, wir bemühen uns, den Preis eher nach unten korrigieren zu können durch geschickte Materialauswahl, sofern diese keine Einbußen in der Qualität / Spielbarkeit mit sich bringen.
Speziell bei Dicke Luft sehe ich eine Argumentation ohne Nachzudenken. Ein doppelt gefalteter Spielplan, in zwei Lagen zusammengeklebt ... DAS ist ein immenser Kostenfaktor. Wenn nun neben all dem anderen Material inkl. Schachtel auch noch die 66 Grabdeckel in 2 Lagen sein sollten (anders ist es nicht machbar, es sei denn, Du verwendest Holz oder Plastik), dann will ich über den Endpreis dieses Spiels nicht mehr nachdenken.
Ich begrüße diese Diskussion sehr, da ich denke, dass jeder Verlag ein bisschen was aus den Ausführungen zu dieser Problematik lernen kann. Aber ich würde doch sehr darum bitten, einige Punkte realistischer zu sehen.
> > nichts gegen ein aufmerksammachen wenns der sache dient, aber
> > sich vorher zu informieren würde in vielen fällen mehr
> bringen.
>
> nein, sondern weg von dieser ewigen sonderbehandlung. wo sie
> sinn macht okay
Eine gewisse Art von Sonderbehandlung besteht doch schon darin, dass wir in Deutschland aus einem immens großen Topf an Spielen schöpfen können. Und bei einem so großen - und dadurch vielfältigen - Angebot spricht jeder Verlag auch andere Zielgruppen an. So kann jeder sich die Spiele suchen, die ihm Spaß machen, wie sie sind. Es wird immer Spiele geben, die bestimmte Randgruppen ausschließen - sei es durch ethische Inhalte bei durchgeknallteren Spielen mit Reizthema, sei es durch bestimmte Fähigkeiten, die von den Spielern mitgebracht werden müssen (Lesen, freies Reden, Geschicklichkeit).
Ein Verlag wird niemals ein Spiel machen mit der Absicht, eine Gruppe auszuschließen. Spiele werden immer gemacht, um verschiedene / bestimmte Gruppen zu bedienen. Alle Gruppen wird man nie bedienen können mit einem Spiel, jedoch ist die Vielfalt der Spiele von den vielen Verlagen in Deutschland so groß, dass sich keine Gruppe ausgeschlossen fühlen sollte.
Spielerische Grüße,
Christian