Beitragvon Christiane F. » 13. April 2006, 07:11
Hi Jon und alle anderen,
dann will ich auch mal.
Ich heisse überraschenderweise Christiane, habe vor kurzem das halbe Jahrhundert vollendet und wohne in Konstanz am wunderschönen Bodensee. Allerdings nennen mich wesentlich mehr Leute lila oder hexe – von meinem Nickname in der BSW – die_lilahexe. Den habe ich mir nicht selber ausgesucht, sondern meine FreundInnen haben ihn mir vor vielen Jahren gegeben, weil lila meine Lieblingsfarbe ist und sie überzeugt sind, dass ich eine Hexe bin (und sie mich von der blauen Hexe unterscheiden mussten).
Das F dahinter ist kein Gag, sondern stammt aus der Firma – meine Chefin heisst auch Christiane, und die KollegInnen sind sehr schnell dazu übergegangen, uns in Christiane F. und Christiane K. zu unterscheiden.
Womit schon klar ist, dass ich berufstätig bin. Ich arbeite als Informatikerin in einer grossen deutschen Firma, die derzeit eher durch Personalabbau Negativschlagzeilen macht – auch mein Arbeitsplatz ist zur Zeit alles andere als sicher. Und die Reduzierung der Belegschaft führt zu einer heftigen Arbeitsverdichtung, was bei mir des Öfteren zu massiven Überstunden führt, was die Zeit fürs Spielen drastisch reduziert.
Ich habe gespielt, seit ich mich erinnern kann. Angefangen mit Puzzles, Halma und MÄDn, ging es dann richtig los mit dem Malefizspiel, als ich etwa 12 war. Das blieb bis zum Abitur ein Dauerbrenner, neben Monopoly und diversen Kartenspielen wie Romme, Canasta und Binokel, einem schwäbischen Kartenspiel, das wohl die wenigsten von Euch kennen dürften.
Im Studium wurde ich dann vom Skat-Virus infiziert, der mich bis heute nicht ganz verlassen hat (hatte grade einen schönen Skat-Abend), aber Monopoly und Malefiz hielten sich auch noch ganz gut. Dann kam die Risiko-Phase, die ihr Ende fand, als es so richtig los ging mit den schönen Brettspielen – das erste Spiel des Jahres, Hase und Igel, war da wohl ein wichtiger Punkt. Scotland Yard war dann ein jahrelanger Dauerbrenner, und auch Sherlock Holmes haben wir mit Wonne gespielt (was nicht erstaunlich ist, da ich Krimifan bin – die Krimis von Agatha Christie habe ich komplett hier rumstehn). Und so nach und nach kamen dann immer mehr Spiele dazu . . .
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang war mein 28. Geburtstag, an dem mir meine Schwester einen Zeitungsständer schenkte – und damit der nicht so leer war, lag eine der ersten Ausgaben der Spielbox darin. Seitdem bin ich Abonnentin – und die wenigen Ausgaben davor nenne ich auch mein eigen. Ich war von der Zeitschrift begeistert – und fand das immer ganz toll, dass die Leute immer schon lauter Spiele kannten, von denen ich noch nie gehört hatte – ich fragte mich immer, unschuldig wie ich war, woher die das alles immer schon wussten, und wer das wohl ist, und überhaupt . . .
Naja, heute ist das für mich alles nicht mehr ganz so überraschend, ein paar der Leute, die an der Spielbox beteiligt sind, hab ich inzwischen persönlich kennen gelernt, und dank Internet und dieser Seite hier bin ich inzwischen eigentlich immer recht gut informiert. Auch wenn ich nicht immer Zeit genug habe, um mitzulesen, geschweige denn zu schreiben.
Seit ich wieder hier in Konstanz bin ( ich habe hier studiert, hatte aber etliche andere Stationen, und bin 1985 zurückgekehrt) hatte ich eigentlich immer feste Spielegruppen, und mein Spielebestand ist beträchtlich angewachsen, derzeit dürften es etwa 400 Spiele sein.
Leider hat sich meine feste Spielegruppe, mit der ich mich einmal die Woche getroffen habe, aufgrund persönlicher Querelen aufgelöst, und seitdem ist es eher schwierig. Einmal im Monat der Spieleabend im Seetroll (das hiesige Fachgeschäft), hin und wieder mal ein Spieleabend bei einem Kollegen, der leider so weit ausserhalb lebt, dass ich einen Chauffeur brauche – aber was Regelmässiges kommt nicht mehr zu Stande. Was auch mit dem Zeitmangel zu tun hat . . .
Desto mehr geniesse ich Spieletreffen – da wird dann nächtelang durchgespielt, und zwar fast alles, was kommt. Ausnahme: richtig lange Spiele – dafür hab ich nichts übrig. 2 Stunden ist so in etwa das Maximum, länger sollte ein Spiel für mich nicht dauern. Und ein anderes Kriterium gibt es noch – das Würfelglück darf nicht zu gross sein – ich bin überzeugt, dass die Würfel mich hassen *g*
Ich spiele sehr unterschiedliche Spiele gern – El Grande, Löwenherz (alt), Puerto Rico, Fürsten von Florenz, Keythedral, Caylus, (immer noch) Scotland Yard, Hase und Igel, Ave Cäsar, aber auch ‚Leichtgewichte’ wie 6 nimmt, Alles im Eimer, Sticheln, Verflixxt, oder Heckmeck, nach wie vor Skat oder Doko, auch gerne ‚Partyspiele’ wie Tabu, Line Up oder Time’s Up!. (mit letzterem hatten wir an meinem 50. Geburtstag sehr viel Spass)
Da ich aber leider viel zu wenig zum Spielen komm, bleiben viele der alten Schätzchen auf der Strecke, und auch bei den neuen komm ich nicht dazu, sie so oft zu spielen, wie ich gerne würde. Schliesslich müssen die Neuerscheinungen ja alle ausprobiert werden . . .
Dazu bietet die Messe in Essen eine gute Gelegenheit, wo ich seit 4 Jahren regelmässig anzutreffen bin – und da es von Konstanz nach Essen ziemlich weit ist, alle 4 Tage lang. Da geniesse ich immer die Möglichkeit, neue Spiele, insbesondere auch von Kleinverlagen, auszuprobieren, und die Gelegenheit, Leute, die ich aus dem Internet kenne, in echt kennen zu lernen. Aus Essen und von diversen Spieletreffen kenne ich eine ganze Reihe der Leute, die hier regelmässig posten oder mitlesen – aus Essen zum einen vom Treffen am Spielboxstand, zum anderen vom ‚Essen in Essen’, das immer am Messedonnerstag stattfindet, und das ich organisiere (auch 2006 wieder). Und ich habe über dieses Forum hier auch schon echte FreundInnen gefunden . . .
Ich hatte ganz am Anfang schon die BSW erwähnt. Auf dieser Plattform spiele ich gerne und oft – ich habe sie entdeckt, gerade, als es hier anfing, mit dem Spielen am Tisch schwierig zu werden. Sie bietet eine wunderbar Möglichkeit zu spielen, wenn es IRL nicht klappt – aber leider bin ich inzwischen meistens zu müde, um die volle Vielfalt der BSW zu nutzen. In der Regel beschränkt es sich auf ein GuteNacht-Tichu – das allerdings so gut wie täglich. Tichu ist mein absolutes Suchtspiel! Aber über Ostern muss da auch mal wieder ein Caylus oder (endlich) ein TuT drin sein!
Boa, das war lang. Aber bei dem Alter gibt es halt auch viel zu erzählen . . .
Wobei viele hier vieles davon auch schon wissen.
Ich find die Idee auf jeden Fall schön, sich hier mal ein wenig vorzustellen, damit die Leute wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wie ‚Alteingesessenen’ haben tatsächlich den Vorteil, uns oft schon länger virtuell oder real zu kennen, und ich kann die Leute verstehen, die hier neu dazukommen und gerne wissen wollen, mit wem sie es hier zu tun haben. Auch wenn meine Vorstellung vielleicht ein wenig lang geraten ist . . . ;)