Beitragvon Michael Weber » 23. Mai 2006, 13:27
Hendrik schrieb:
> Jetzt musst Du Dir von mir ein "Besserwisser!" gefallen
> lassen :P
> Vielleicht ist die schiere Anzahl von
> Entscheidungsmöglichkeiten nicht
> der alleinig bestimmende Faktor für den gefühlten Tiefgang,
> aber doch
> sicher ein ganz gewichtiger.
Besserwissi zurück ;-) : Ich meinte, dass Optionen nicht unbedingt Tiefgang bedeuten müssen. Anders ausgedrückt müssen 100 Optionen nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein Spiel interessant oder komplex ist. Aber das ist jetzt rechthaberisch und von der Diskussion abgehoben :D
> > Ich finde, dass Caylus ein Musterbeispiel für viele gute
> > Ideen ist, die unbedingt in ein einziges Spiel gequetscht
> > werden mussten. Am Ende hat man ein schwer verdauliches Mahl,
> > wenn auch aus erlesenen Zutaten. Wohl dem, der einen guten
> > Magen hat :-))
>
> Au weia, lautet nicht die Kritik bei jedem zweiten neuen
> Spiel "ist ja ganz nett, aber weder neue Ideen noch
> irgendeine Innovation". Und jetzt macht man sich bei Caylus
> Mühe, eben diesen Fehler nicht zu machen und schon heisst es
> "zu viele Ideen in ein Spiel gequetscht".
Ich bin nicht sicher, ob du mich verstanden hast. Ich behaupte weder, das Caylus schlecht ist, noch zu wenig innovativ. Ich sage nur, dass es überfrachtet ist und weniger eventuell mehr gewesen wäre. So ist es ein schwer verdaulicher und wenig intuitiver Brocken.
Ähnlich war es schon bei Ys. Auch ein gutes Spiel, dass der Autor aber meiner Meinung nach nicht ausreichend abgespeckt hat. Sicher gibt es immer Spieler, die es lieben, noch mehr Features im Spiel zu haben, oder auch ein bestehendes um harte Regeln erweitern, um es komplexer zu machen. Ich befürchte nur, dass die Masse (ja, ist euch Frekas ja egal ;-) ) damit nicht so gut zurecht kommt. Und meine Erfahrungen zeigen, dass es eben tatsächlich mehrere Spiele dauert, bis man das Spiel zumindest ansatzweise versteht. Und da willst du mir sagen, es sei elegant?
Weniger ist manchmal eben wirklich mehr. Und ein angespecktes Caylus müsste je weder weniger spannend noch weniger komplex sein. Nur eben zugänglicher. Und darum geht es mir.Ich habe zumindest keine große Lust, das Spiel erst schweißtreibend erforschen zu müssen. Vielleicht bin ich ja zu blöd, um dieses Spiel schnell genug zu erfassen ... Nun, ich werde zumindest lieber wieder mehrere andere Brocken spielen, die wesentlich zugänglicher sind. Das macht mir einfach mehr Spaß. Zumindest mehr Spaß, als nicht zu verstehen, warum ich bei Caylus gewinne oder verliere.
> Aber gerade diese Art von Kritik bringt mich auf eine Idee
> für ein neues Spiel namens "Nörgler": Die Spieler ziehen
> Ereigniskarten, danach haben sie 30 sek. Zeit um zu nörgeln,
> was das Zeug hält und an diesem (eigentlich positven)
> Ereignis schlecht war.
> Wer mehr Nörgelpunkte in dieser Zeitspanne aufzählen kann ist
> nach 7 Runden mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad Sieger.
> :lol:
> Wir Deutsche würden wohl in diesem Spiel besser abschneiden
> als an jedem Eurovision Songcontest :roll:
So witzig das ist, disqualifizierst du jetzt Kritik an einem für dich tollen Spiel als Nörgelei ...
Übrigens mag ich Texas Lightning nicht, aber für mich war es der handwerklich beste Titel des Abends ;-) Nur hat die Masse eben dagegen gestimmt und lieber die witzigen Kostüme bevorzugt, was mich so lange auf die Schenkel klopfen ließ, bis ich blaue Flecken hatte :-))
Michael