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[PEEP] Gloria Mundi

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Wolf

[PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Wolf » 17. September 2006, 11:20

Es gibt ja noch mehr als nur Tempus :)

In Gloria Mundi sind wir als Römer auf der Flucht vor den Barbaren. Wer als erster das sichere Afrika erreicht oder sich am weitesten von Rom entfernt hat, wenn die Goten diese Stadt erreichen, wird Sieger.
Der Spielplan zeigt eine Karte von Italien mit zwei Laufbahnen. Eine führt von Rom zur afrikanischen Küste und auf dieser bewegen sich die Spielerfiguren. Die andere, die Zugbahn für die Goten (eine Spielfigur) führt von der nordöstlichen Grenze nach Rom. Spielerfiguren und Goten stehen sich also nie direkt gegenüber.
Je nach Spielerzahl (2 – 6) erhält jeder Spieler zu Beginn eine Anzahl Basiskarten. Diese Basiskarten gibt es in drei Gruppen – Landwirtschaft, Städte und Legionen. Eine Karte jeder Gruppe legen die Spieler als Auslage vor sich ab, der Rest kommt hinter einen Sichtschirm. Jede Karte in der Auslage kann eine Ware der betreffenden Art produzieren und die so erhaltenen Waren in Form kleiner Holzklötzchen legt man ebenfalls hinter seinen Sichtschirm. Zu Beginn erhält man eine Ware jeder Art.
Das Salz in der Suppe sind aber die so genannten Aufbaukarten. Die erste Tat jedes Spielers ist es, eine neue Aufbaukarte aufzudecken. Dazu gibt es auf dem Spielplan 6 Felder, die mit +5. +4 usw. bis +0 bezeichnet sind. Jede Aufbaukarte zeigt einen Preis in Form von Waren, die abgegeben werden müssen. Zusätzlich muss man aber für den Erwerb beliebige weiter Waren abgeben, je nach dem, auf welchem Feld die Karte liegt. Eine neue Karte kommt stets auf das Feld +5, kostet also zusätzlich 5 weitere Warensteine, aber dort schon befindliche Karten rutschen ein Feld herunter, werden also billiger, ein ähnliches System, wie wir es z.B. von Atlantic Star kennen.
Für den Erwerb der Aufbaukarten gibt es aber noch eine andere Bedingung. Fast alle gelten nur für einen der drei Bereiche, also Landwirtschaft, Städte oder Legionen und ich muss sie auf eine passende Basiskarte meiner Auslage legen können, auf der sich noch keine andere befindet.
Nach dem Aufdecken der neuen Aufbaukarte muss der Spieler aus seinem Bestand eine Basiskarte wählen und diese zu seiner Auslage legen. Damit bestimmt er, ob es eine Landwirtschafts-, Stadt- oder Legionenrunde wird. Er selbst und alle Spieler erhalten dann für jede entsprechende Karte in ihrer Auslage einen Warenstein.
Liegt auf der Basis- eine Aufbaukarte, so kann sich der Spieler entscheiden, ob er den Warenstein für die Basiskarte nimmt oder die Eigenschaften der Aufbaukarte nutzt.
Schon beim Erwerb der Aufbaukarte wird man damit belohnt, dass man zwischen ein und vier Felder in Richtung Afrika ziehen darf (und darauf kommt es ja schließlich an), aber sie liefern auch während des Spiels, wenn sie aktiviert werden, große Vorteile. So kann man z.B. zusätzliche Warensteine bekommen, Unpassende gegen Passende tauschen, gegen Abgabe von Waren in Richtung Afrika ziehen, Ruhmsteine erwerben, die als Joker für alle Warenarten gelten und ihrerseits wieder die Bedingung für den Erwerb einiger Aufbaukarten sind usw.
Nachdem diese Runde abgewickelt wurde, darf der aktive Spieler noch eine Aufbaukarte kaufen und dann schlägt die Stunde der Goten.
Auf der Zugbahn der Goten zeigt jedes Feld mindestens ein Symbol, das für einen der drei Bereiche Landwirtschaft, Spiele oder Legionen steht. Der Gote zieht normalerweise ein Feld in Richtung Rom und zerstört dann für jedes Symbol eine Basis-Auslagekarte des aktiven Spielers. Dabei werden Aufbaukarten, die auf den entsprechenden Basiskarten liegen, auch vernichtet.
Um dies zu verhindern, kann ihm aber der aktive Spieler Tribut zahlen, indem er auf das Feld die geforderten Waren legt. Auch die folgenden aktiven Spieler können ein Setzen verhindern, indem sie jeweils auf das nächste freie Feld die geforderten Waren legen.
Irgendwann wird jedoch ein Spieler nicht mehr den Tribut zahlen können oder wollen und dann zieht der Gote bis zum letzen Feld, für das noch Tribut gezahlt wurde. Für jeden Warenstein über den er dabei zieht, muss nun eine entsprechende Auslagekarte (evtl. zusammen mit einer Aufbaukarte) geopfert werden. Dabei muss keine Reihenfolge eingehalten werden, der aktive Spieler sucht zuerst aus und dann geht es reihum. Hat ein Spieler keine Auslagekarte einer geforderten Art, so wird er dafür nicht bestraft, der nächste Spieler muss das Opfer übernehmen.
Alle Warensteine gehen danach an die Spieler zurück. Wieder darf sich der aktive Spieler den ersten Stein aussuchen und dann geht es reihum weiter, gleichgültig, wer wie viel Tribut vorher gezahlt hatte.
Nach der Gotenphase wird der linke Nachbar aktiver Spieler und es geht weiter mit Aufdecken einer neuen Aufbaukarte, Auswählen einer Auslagekarte, evtl. Kaufen einer Aufbaukarte und Tributzahlung oder Setzen der Goten.

Soweit eine grobe Übersicht der Regeln. Aber wie spielt es sich nun?
Zu den Kriterien für ein gutes Spiel gehören für mich dass man nicht „gespielt“ wird, dass man laufend gezwungen wird, Entscheidungen zu treffen, dass Interaktion vorhanden ist und dass ein Glücksfaktor keine wesentliche Rolle spielt.. Diese Kriterien erfüllt Gloria Mundi zweifellos.
Allerdings wird man bei den Entscheidungen fast ein wenig überfordert. Dafür ein paar Beispiele.
Als aktiver Spieler muss ich ja entscheiden, welche Kartenart ich in die Auslage lege. Die Karte liefert mir dann einen zusätzlichen Warenstein, den ich ja vielleicht zum Kauf einer Aufbaukarte benötige. Ebenso erhalte ich einen Platz um eine entsprechende Aufbaukarte zuzuordnen. Andererseits profitieren die Mitspieler vielleicht mehr als ich, weil sie ja ihre Aufbaukarten der gewählten Kategorie aktivieren können. Auch ist ja mein Kartenvorrat begrenzt und es ist schon übel, wenn man von anderen Spielern abhängig wird, weil man eine Kartenkategorie nicht mehr selber ausspielen kann.
Wenn ich eine Aufbaukarte erwerbe – lohnt es sich zu warten, bis sie billiger wird oder wird sie mir ein anderer Spieler dann vor der Nase wegschnappen? Habe ich Platz für die Aufbaukarte und besteht die Gefahr, dass ich sie gleich wieder loswerde, falls der Gote setzt?
Lohnt sich der Kauf, weil ich ja danach ja kaum noch Warensteine besitze, bringt sie mich weiter weg von Rom, nicht nur beim Kauf, sondern evtl. auch später noch, wenn sie aktiviert wird. Gehört sie zu einer Art, die ich selber später noch aktivieren kann und die wahrscheinlich auch noch durch andere Spieler aktiviert wird?
Soll ich dem Goten Tribut zahlen oder ihn zerstören lassen? Zweckmäßig kann es sein, ihn dann laufen zu lassen, wenn ebenso viele Waren auf der Bahn liegen wie es Mitspieler gibt, denn dann muss jeder ein Opfer bringen und ich habe die erste Wahl. Andererseits ist dies die einzige Möglichkeit, Spieler zu bremsen, die viele Aufbaukarten besitzen mit denen sie Richtung Afrika ziehen können. Aber ich selber muss ja auch ein Opfer bringen und ich werde das wohl nur dann machen, wenn es mir leichter fällt als dem Rivalen.
Ich habe Gloria Mundi zu zweit, zu viert und zu fünft gespielt. Es lief mit jeder Besetzung, wobei mit 5 Spielern gegen Ende eine Kartenknappheit auftrat und das wird bei 6 Spielern noch mehr der Fall sein. Das muss allerdings nicht unbedingt ein Nachteil sein, nur erfordert dann das Ausspielen eben zusätzliche Überlegungen.
Wenn jetzt jemand fragt, ob man eine Strategie entwickeln kann, dann muss ich passen. Es ist sicher möglich, aber dazu reichen 3 Spiele nicht aus. Wichtig ist vor allem, dass man das Ziel, Afrika zu erreichen nicht aus den Augen verliert. Es bringt nichts, wenn ich durch die Aufbaukarten zwar Massen von beliebigem Material bekomme, aber keinen Schritt in Richtung Afrika vorankomme. Wie das am besten zu erreichen ist und wie ich am besten einen Vorsprung vor den Mitspielern halte, dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aber alle erfordern viel Überlegung und eine generelle Strategie wird sich wohl erst nach vielen Spielen zeigen.
Gloria Mundi ist also insgesamt gesehen ein sehr interessantes Spiel mit vielen neuen Aspekten. Es macht Spaß und auch der Ärgerfaktor kann manchmal recht hoch werden. Die angegebene eine Stunde Spieldauer ist allerdings deutlich zu kurz angesetzt.
Der Spielplan ist etwas dürftig gestaltet, dafür sind die Karten recht hübsch und Warensteine sowie Spielfiguren zweckmäßig.
Eine deutliche Kritik verdient allerdings die Spielregel. Sie ist nicht nur unübersichtlich, sondern lässt einen häufig im Regen stehen. So gibt es z.B. keinerlei Hilfe, wie man die Aktion am zweckmäßigsten abwickelt, wenn der Gote zerstört. Was geschieht, wenn ich keinen Tribut zahle und der Gote dann auf ein Feld mit zwei Symbolen zieht? Muss ich beide Karten opfern oder kann ich mir eine aussuchen und der linke Nachbar opfert die andere? Ganz schlimm wird es bei der Erklärung der Aufbaukarten. Die Fähigkeiten der Aufbaukarten werden durch unterschiedlichste Symbole dargestellt. Die werden zwar im Text erklärt, aber nur durch ein paar wenige Beispiele erläutert. Durch genaues, mehrfaches Lesen und logische Schlussfolgerungen wird man zwar auf die vermutlich richtige Bedeutung kommen, hier wären aber weitaus mehr Hilfen und Beispiele erforderlich gewesen.
Trotzdem aber insgesamt von mir eine deutliche Kaufempfehlung. Der relativ hohe Preis rechtfertigt zwar nicht den Material- für mich aber wohl aber den Spielwert.

PEEP bedeutet ja erster Eindruck und mehr soll dies auch nicht sein, vielleicht habt Ihr ja ganz andere Meinungen und dann würde es mich freuen, davon zu hören.

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Gregor
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Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Gregor » 17. September 2006, 15:55

Hallo !

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Habe das Spiel gestern bekommen, konnte es aber nocht nicht testen.
Nachdem hier in letzter Zeit das Material so viel diskutiert wird, möchte ich da noch ein Wort zu verlieren:
Als ich die Schachtel geöffnet habe, war mein erster Eindruck: "Ziemlich groß für das, was darin ist." Aber als ich mir das näher Material angeschaut hab war ich sehr positiv angetan von der Qualität. Kurz auf den Kartonboden geschaut: "Made in Germany".
Die Spielplangestaltung finde ich persönlich auch sehr gelungen - Geschmackssache.

Fazit: Für die hier gebotene Qualität bin ich gerne und jederzeit bereit einen "überdurchschnittlichen" Preis zu zahlen. Bitte mehr davon !

Gruß,
Gregor

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Braz
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Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Braz » 17. September 2006, 17:55

Oha, vielen Dank für das sehr ausführliche PEEP!

Besten Gruß
Braz

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Klaus B.

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Klaus B. » 17. September 2006, 19:00

Hallo und Danke für den Peep,
habe das Spiel auch gestern erhalten, gelesen und zu fünft gespielt. Ich verstehe oft Spielregeln nicht oder nicht richtig oder versuche schon beim ersten lesen irgendwas zu interpretieren was nicht in der Regel steht.

Kurz und gut, ich fand die Regel gut und verständlich und hatte keine Probleme ausser mit dem = und dem : bei den Karten.

Bei Basiskarten zerstören steht eindeutig: angefangen beim aktiven Spieler muss reihum jeder Spieler eine Basis-Karte .... abwerfen.

Da steht - eine - B-] aus und fertig.

Die Kartenbeschreibungen müssen sehr sorgfältig gelesen werden, lassen m. E. keine Frage offen.

Bei mir in der Spielrunde waren auch gleich Bedenken (kaum war das Spiel erklärt und noch nicht richtig aufgebaut)

- daß der Startspieler einen Vorteil hat,
- daß die Karten viel zu teuer wären
- daß man ja gar nicht oft genug drankommen würde ....
.....

Ich meine ich war sehr überrascht, wie sich das Tributzahlen oder nichtzahlen während dem Spiel auswirkt. Hätte ich mir nach dem Regelstudium nicht vorstellen können. Da dachte ich mehr HÄH! Was soll den das ? Und Warum???????

Mein PEEP ein Supertolles Spiel das mit - :)) wollen wir mal ehrlich sein :)) - wenig Regeln auskommt.

Vergnügte Grüße
Klaus B. (der gewonnen hatte)

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Wolf

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Wolf » 17. September 2006, 19:21

Klaus, die Sache mit dem Karten abwerfen (jeder Spieler eine) steht in dem Passus, wo beschrieben wird, was geschieht, wenn der Gote über mehrere Felder zieht.
Wenn aber der Gote nur ein Feld zieht und dies ein Feld mit zwei Symbolen ist, gilt das dann auch? Ich vermute ja, aber so ganz deutlich ist das nicht.
Was wir übrigens auch erlebt haben ist der Frust zu Beginn, weil man glaubt,daß die Karten ja viel zu teuer sind :)
Gruß
Wolf

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Thomas Hittmeyer

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Thomas Hittmeyer » 17. September 2006, 23:48


Hallo Gregor,

Gregor schrieb:

> Fazit: Für die hier gebotene Qualität bin ich gerne und
> jederzeit bereit einen "überdurchschnittlichen" Preis zu
> zahlen. Bitte mehr davon !

Ein Fazit das man nur unterstreichen kann. Schlechte Qualität siehe Tempus
sollte der Markt selbst bereinigen. Tschechengrütze ( Alea ) und Chinakohl
( Pro Ludo ) sollten in Zukunft passé sein.

Wenn Verlage Ihre Gewinne steigern wollen, dann aber bitte aber mit Top-Qualität.

Gruß Thomas

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peer

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon peer » 18. September 2006, 08:36

Hi,
Thomas Hittmeyer schrieb:
> Ein Fazit das man nur unterstreichen kann. Schlechte Qualität
> siehe Tempus
> sollte der Markt selbst bereinigen. Tschechengrütze ( Alea )
> und Chinakohl
> ( Pro Ludo ) sollten in Zukunft passé sein.

Nochmal: Alea konfektioniert nur in Tschechien. Das Material wird in DEutschland hergestellt.

ciao
peer

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Gregor
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Beiträge: 59

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Gregor » 18. September 2006, 09:29

Um ehrlich zu sein hatte ich gar nicht die Absicht, Verlage, die im Ausland produzieren, weiter zu schelten - zumal ich weder Tempus noch Alea-Neuheuten in letzter Zeit "begutachten" konnte. (lediglich die DungeonTwister-Qualität ist mir negativ aufgefallen)
Ich wollte nur auf die wirklich ordentliche Qualität hinweisen, damit sich Kaufinteressenten nicht vom etwas höheren Preis abschrecken lassen.
Davon abgesehen begrüße ich es natürlich, wenn sich einige Verlage an Abacus ein Beispiel nehmen würden. :D

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Matthias

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Matthias » 18. September 2006, 12:15

Zurerst mal zur Materialqualität...die ist top :-).
Das Spiel (wir haben zu fünft gespielt) an sich hat mir im Gegensatz zur restlichen Runde nicht soooo sehr gefallen. Sicher ist der Mechanismus mit dem Goten außergewöhnlich aber letztenendes spielt man jede Runde einfach eine Basiskarte aus 3 möglichen aus und hofft genug Rohstoffe zusammenkratzen zu können um eine halbwegs lukrative Aufbaukarte zu ergattern. Welche Basiskarte man spielt hängt davon ab was man aktivieren möchte. Zum einen kann man auf einen bestimmten Rohstoff aus sein, zum anderen möchte man u.U. eine bestimmte Aufbaukarte die man schon ausliegen hat aktivieren. Eine allg. Überlegung ist ob man einfach mehr von der Aktivierung hat als die Mitspieler. Das ist schonmal nicht sehr fordernd aber nett. Nun ist der eigentliche Clou bei der ganzen Sache bei den Aufbaukarten zu finden. Leider hat man erst gegen Ende des Spiels genug Rohstoffe um auch mal eine gerade aufgedeckte Karte zu kaufen (+5) und ist ansonsten darauf angewiesen, dass die guten Karten nicht schon weggekauft wurden - das ganze ist also eine ziemliche Lotterie. Das endet darin, dass man einfach irgendwas kauft um wenigstens ein paar Felder vor dem Goten zu flüchten. Sollte man das Glück haben eine starke Kombo von Aufbaukarten zu haben (z.B. eine die viele grüne Steinchen produziert und eine die diese dann in Siegpunkte (Schritte von Rom weg) umwandelt o.ä.) und die anderen sich nicht einig sind bzw. auf die Aktivierung der Karten angewiesen sind (was eigentlich immer der Fall ist) macht man einen Durchmarsch und ist kaum aufzuhalten.
Den Goten wird man nur laufen lassen, wenn man selbst garnichts verliert (kommt eher selten vor) oder andere mehr verlieren (Aufbaukarten), aber auch das ist eher Routine.
Alles in Allem bleibt unterm Strich aus meiner Sicht das Glücksspiel mit den Aufbaukarten und das war mir dann doch etwas wenig. Schade eigentlich, da ich das Spiel so gerne gemocht hätte. Vielleicht muss ich es aber noch ein paar mal Spielen um die Möglichkeiten die Kombinationsmöglichkeiten der Aufbaukarten besser ausnutzen zu können.

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Wolf

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Wolf » 18. September 2006, 13:56

Ich störe mich nur etwas am Spielplan, aber das ist letztenendes wirklich Geschmackssache. Nachteilig finde ich nur, daß er relativ breit ist und da ja jeder Spieler eine Karetnauslage hat und dahinter auch noch seinen Sichtschirm mit Restkarten und Warensteinen unterbringen muss, sollte der Spieltisch schon einigermaßen breit sein.
Von einem Glücksspiel würde ich nicht sprechen, denn es stehen ja immer 6 Aufbaukarten zur Auswahl und ich muss ja keine kaufen, die sich für mich nicht lohnt. Ich kann Warensteine aufsparen und dann in den nächsten Runden zuschlagen. Allerdings gibt es hier Unterschiede bei der Spielerzahl. Taktischer wird die Sache bei weniger als 5 Spielern, denn dann sind Karten aus der Vorrunde noch vorhanden wenn ich wieder an der Reihe bin und ich habe oft nach einem Kauf in der nächsten Runde nicht mehr so viele Warensteine zur Verfügung, mir wieder etwas zu kaufen. Blind kaufen bringt wenig, man sollte sich schon lohnende Kombinationen zulegen.
Auch die Sache mit dem Goten halte ich nicht für Routine. Es will schon überlegt sein, ob man ihn laufen lässt oder nicht. In einer unserer Runden konnten wir den führenden Spieler dauerhaft stoppen, weil Aufbaukarten abgeben musste, die ihm stets ein Vorrücken nach Afrika erlaubten.
Aber - wie schon im PEEP gesagt - dies ist meine Meinung nach nur drei Spielen und GLORIA MUNDI ist ein Spiel, daß sich einem mit den Möglichkeiten nicht sofort erschließt. Einen Vorsprung gegenüber den Mitspielern herauszuholen ist alles andere als einfach, weil es extrem viel zu bedenken gibt. Es macht auf jeden fall viel Spaß, aber damit sich der Sieger am Ende nicht fragt, warum er eigentlich gewonnen hat, sind schon einige Spiele nötig.
Gruß
Wolf

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Klaus B.

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Klaus B. » 18. September 2006, 14:44

Hi!
Alleine schon die Frage welche Karte gebe ich ab um meine nachfolgenden Mitspieler mehr zu schädigen. Und wenn die anderen genauso mitdenken ist ruckzuck die "beste" Karte beim härtesten Konkurenten aus dem Spiel.

Manchmal hast du auch nicht die Steine die du gerne hättest um Tribut zu zahlen.

Wir hatten in unserer Runde Spieler die keine weisse oder keine gelbe Basiskarten mehr ausliegen hatten. Und dann wird alles ein bisschen anders als normal.

Klaus B.
der das Spiel sich nicht miesmachen lässt. Und sich wundert daß noch niemand über die durchsichtigen Figuren gemault hat.

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Matthias

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Matthias » 18. September 2006, 15:13

Ich hab mich da leider sehr eingeschränkt gefühlt. Extrem viel zu bedenken gabs meiner Meinung nach irgendwie nicht. Wahrscheinlich hab ich mich am meisten drüber geärgert dass ich nie an gute Karten kam weil sie jemand vorher schon gekauft hat ;-).
Vlt ist das mit 3 Spielern besser.
Nach meiner Erfahrung sollte man jede Runde punkten (von Rom weglaufen) sonst kann man das nicht mehr aufholen. Drauf zu hoffen, dass es nächste Runde bessere Karten gibt ist eher spekulativ finde ich. In unseren Spielen gab es kaum eine Zusammenarbeit gegen den Führenden, es seidenn es bot sich wirklich an (und das kam selten vor). Vlt haben da einige schon auf Plazierung gespielt oder die Leute waren einfach zu egoistisch ;-).
Ich werde das Spiel sicher nochmal mit weniger als 5 Leuten spielen, denn auch meine Meinung basiert nur auf wenigen Partien.
Ich finde es nicht schlecht, aber im Gegensatz zu anderen Spielen, die sich wohl in ihrer Gänze erst nach mehrmaligem Spielen erschließen fehlte mir hier das "ja-sehr-geiles-Spiel"-Gefühl bei den ersten Runden....schaumerma :-).

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Matthias

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Matthias » 18. September 2006, 15:24

Ich möcht dir doch das Spiel auch nicht miesmachen. Ich hab nur meinen ersten Eindruck gepostet. Ich gebe jedem Spiel mehrere Chancen und das werde ich auch mit diesem tun. Wie gesagt...schaumerma.

P.S.: Sollte man keine Steine mehr für den Tribut haben hat man irgendwas falsch gemacht oder es genauso geplant ;-)

P.S.S.: die Figuren sind doch ganz nett...allerdings nichts für Holzfetischisten *g*

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Klaus B.

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Klaus B. » 18. September 2006, 17:36

:lol:

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achim

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon achim » 20. September 2006, 14:57

Wolf schrieb:
> Kaufempfehlung. Der relativ hohe Preis rechtfertigt zwar
> nicht den Material- für mich aber wohl aber den Spielwert.

Hallo Wolf,

was hast du denn bezahlt für dein Gloria Mundi, damit sich die Aussage "relativ hoher Preis" besser quantifizieren lässt, da die Preisschere der Anbieter doch erheblich auseinander klafft? Meines Wissens wird im Moment so zwischen 27,99 Euro und 40 Euro verlangt.

Wären 27,99 Euro deiner Meinung auch schon überteuert, oder nur der vorgeschlagene Verkaufspreis von Abacus?

Gruß
achim

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Wolf

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Wolf » 20. September 2006, 15:01

Hallo Achim,
ich habe bei Delayed Reactions € 34,60 bezahlt und meist liegen die preislich sehr niedrig. € 27,99 ware ja ein Spitzenpreis.
Gruß
Wolf

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achim

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon achim » 20. September 2006, 15:33

Wolf schrieb:
> ich habe bei Delayed Reactions € 34,60 bezahlt und meist
> liegen die preislich sehr niedrig. € 27,99 ware ja ein
> Spitzenpreis.

Hallo Wolf,

diesen Preis hat Magnus-Spiele schon von Anbeginn ihrer Einpreisung. Als besonderes Schnäppchen jedenfalls ist es dort nicht gekennzeichnet. Spielteufel verlangt 30 Euro, 12spiel 31,99 Euro, Milan 35,30 Euro und der Ladenpreis ist glaube ich 39,99 Euro. Die anderen liegen alle irgendwo dazwischen.

Kann ich jetzt davon ausgehen, dass bei 27,99 Euro das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, oder ist der Preis immer noch zu hoch?

Gruß
achim

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Wolf

Re: [PEEP] Gloria Mundi

Beitragvon Wolf » 20. September 2006, 17:59

Also für mich stimmt er auch noch bei den höheren Preisen, weil ich hauptsächlich nach dem Spielwert und nicht dem Material gehe. Außerdem ist hier das Material ja absolut nicht schlecht nur ist nicht gerade sehr viel davon vorhanden. Bei € 27,99 würde ich schon zuschlagen.
Gruß
Wolf


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