Hi,
gestern haben wir zu dritt Projekt Skyline gespielt. Und ja, es ist Zufall, dass es bereits die 4. Amigo-Neuheit in den letzten 6 Wochen war ;-)
Eines vorweg: Ich bin absolut überrascht, dass ein solches Spiel heute noch erscheint (gar nicht negativ gemeint). Irgendwie hat sich durch all die Versteigerungen, Plättchen-Gelege und Mehrheitengedöns eine Spielelandschaft gebildet, in der ein Würfelspiel merkwürdig anachronistisch wirkt.
Ja, Projekt Skyline ist ein Würfelspiel, eines dass an alte 80er-Jahre-Spiele wie Cash n Carry erinnert. Oder sogar an Monopoly (dafür nicht an Siedler).
Das gilt aber auch für die Pfiffigkeit eines Cash n Carrys... Kurz zum Spielablauf:
Der Spielplan hat einen Mittelteil mit Grundstücken. Hier bauen die Spieler Hochhäuser und Etagen (1- und 2stöcige Häuser, ein 3stöckiges ist ein Hochhaus). Außenrum ist eine Laufleiste. Die Spieler würfeln mit zwei Würfeln. Sie setzen ihre Figur außen gemäß dem Würfelwurf vorwärts. Grenzt das Lauffeld an ein fremdes Gebäuse an, muss Miete gezahlt werden - abhängig von der Höhe des Gebäudes und der Anzahl und Art der gleichfarbigen Nachbargebäude.
Danach wird mit der Augenzahl des anderen Würfels eine neutrale Figur auf dem Mittelteil versetzt (In gerader Linie, 1x abknicken erlaubt). Landet die Figur auf einem leeren Feld, kommt dort ein eigenes Gebäude hin. Landet sie auf einem eigenen Gebäude, kann dieses aufgestockt werden, vorrausgesetzt dass sich ein fremdes Gebäude so viele Felder entfernt befindet, wie das neue Gebäude Stockwerke besitzt (Also: Baue ich auf 1-Stöckiges Gebäude noch ein Stockwerk drauf, dann muss min. 1 fremdes Gebäude in 2 Felder Umkreis stehen, sonst kann die Aktion nicht durchgeführt werden). Das fremde Gebäude kommt vom Spielplan, das neue mehrstöckige Gebäude nimmt dessen Platz ein.
Bei bestimmten Feldern der Laufstrecke kommen noch Aktionskarten ins Spiel, die eine gewisse nivellierende Wirkung haben, da sie meistens den stärksten schwächen oder umgekehrt. Das wars -abgesehen von kleineren Details -schon. Das Spiel endet, wenn einer Pleite ist oder jemand alle Hochhäuser verbaut hat. Dann gibts einen Bonus für Hochhäuser und der reichste gewinnt.
Glücksfaktor? Ja
Königsmacherffekt? Sicher doch (dank Aktionskarten)!
Zufällige Aktionskarten? Natürlich!
Machts Spaß? Überraschenderweise: Ja!
Sicher, trotz kleineren Entscheidungen der Spieler wird der Gewinner vom Glück bestimmt. Aber das Spiel hat einen gewissen Pfiff: Durch das doppelte Ziehen und das Element mit der Spielplanmitte passiert mehr als bei anderen Würfelspielen, man kann irgendwie immer nochwas machen. Zudem ist die Spieldauer genau richtig und der Spannungsbogen perfekt abgestimmt. Es ist schnell zu erklären und wenn man weiß worauf man sich einläßt (und das Spiel lässt dort keine Zweifel) sucht man auch nicht nach nicht-vorhanden Taktiken und kann das Spiel als Zockspiel genießen.
Ich kann solchen Spielen in der Regel nicht viel abgewinnen, aber Projekt Skyline hat mir überraschend gut gefallen. Sicherlich: Kein Spiel auf der absoluten Top-Liste, aber für ein Spielchen ducrhaus immer wieder gut (kann ich mir denken)
ciao
peer