Beitragvon raccoon » 21. März 2007, 01:29
Hallo Robert,
an für sich finde ich die Möglichkeit positiv, ein Spiel mit bis zu 5 Personen spielen zu können. Vor einiger Zeit hätte man daraus vermutlich ein 4-Spieler-Spiel gemacht, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob ein 5. Spieler auch möglich wäre.
Lange Zeit war das einzige Spiel, das man mit bis zu 5 Personen spielen konnte, "Adel verpflichtet", andere kannte ich zumindest nicht, bis mehrere Jahre später "El Grande" auf den Markt kam (mag sein, dass mir welche entgangen sind, wobei ich schwerpunktmäßig an Gesellschaftsspiele denke und nicht die klassischen Kartenspiele - bestimmt gibt es ein paar alte Hasen, die das zu widerlegen wissen... ;) ).
Einige weitere Spiele bis 5 Personen, die mir einfallen (sicherlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Bohn Hansa, Cartagena, Caylus, Celtica, Der eiserne Thron, Emerald, Morgenland, Puerto Rico, Zug um Zug. Nicht jedes dieser Spiele würde ohne weiteres problemlos auch zu sechst gut funktionieren, ebensowenig wie manche der eben genannten Spiele für 2 Spieler geeignet sind (auch wenn es bei einigen auf der Schachtel steht, bei anderen ehrlicherweise gleich mind. 3 Spieler angegeben ist).
Dann fallen mir noch Spiele wie Carcassonne (+ 1. Erw.), "Der Herr der Ringe" von Kosmos (+ Sauron-Erw.), Niagara (+ Flussgeister-Erw.) und Mare Nostrum (+ Mythology Expansion) ein, deren Basisspiel für 5 Spieler ausgelegt ist und problemlos samt Erweiterung mit 6 Personen gespielt werden kann. Catan-Spiele wie Siedler oder Sternenfahrer sind für 3-4 Spieler ausgelegt und können auf 5-6 Personen erweitert werden. Bei den meisten der eben genannten Fälle ging die Erhöhung der Spielerzahl mit mehr oder weniger tiefgreifenden Regeländerungen/-erweiterungen einher, die über eine reine Ergänzung des Spielmaterials hinausgehen.
Ansonsten fällt mir noch Barbarossa ein, das den Weg vom 3-4-Spieler-Spiel (Ass) hin zum 3-6-Spieler-Spiel (Kosmos) geschafft hat und wieder zurück zur Version für 3-4 Personen (Catan GmbH) und - abgesehen von der unterschiedlichen Punktewertung je nach Spielerzahl sowie der Rätsel-Anzahl - in allen Besetzungen gleichermaßen gut spielbar ist und auch Spaß macht.
Um den Kreis zu schließen: "Adel verpflichtet", das in der deutschen Ausgabe für 2-5 Personen ausgelegt ist und für meinen Geschmack zu zweit nicht wirklich reizvoll ist (im Vergleich zum Mehrspielerspiel), wurde in der amerikanischen Fassung "Hoity Toity" (Überplay) für 3-6 Personen auf den Markt gebracht, was auch prima funktioniert und Deinem Einwand, Robert, Rechnung trägt.
Fazit: Pauschalisieren würde ich nichts sondern ich finde, es hängt von jedem einzelnen Spiel ab, ob 1 zusätzl. Person ins Gesamtgefüge passt, evtl. sogar einen Mehrwert darstellt, oder ob durch 1 weiteren Spieler der Glücksfaktor zu sehr steigt, der Spielverlauf aus dem Gleichgewicht gerät oder die Dauer evtl. erheblich in die Länge gezogen wird.
Gruß :)
raccoon