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Guatemala Cafe: Spielende

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candamir62

Guatemala Cafe: Spielende

Beitragvon candamir62 » 19. April 2007, 08:49

Hallo, der erste Eindruck von Guatemala Café war sehr ansprechend, der Spielablauf der ersten Partie auch sehr ansprechend Aber uns hat die Blockade-Inflation am Schluss des Spiels auch gestört 8siehe frühere Beiträge zu dem Thema). Wir haben uns überlegt, dass auch das Geld am Schluss etwas zählen sollte, um diese Königsmacher-Situation der Schlusswertungen etwas abzuschwächen. Wir dachten an einen Punkt je 3 Centavos. Das stärkt zwar die letzten Wertenden, könnte aber doch auch Überraschungen in sich bergen. Und das vielleicht noch kombiniert mit der Idee, Blockaden nur auf die Schiffsmultiplikatoren anzuwenden... ? Was meint ihr ?

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Björn-spielbox
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Guatemala Cafe wichtiger Hinweis!

Beitragvon Björn-spielbox » 19. April 2007, 09:48

Hallo candamir62,
ich möchte mich nochmal zu diesem Thema zu Wort melden. Es ist für das Spiel und die beteiligten Personen nicht ganz ungefährlich hier über mögliche Änderungen des Spiels zu diskutieren - es bleibt schnell der Eindruck zurück, dass Guatemala Cafe nicht funktioniert - und dass kann sicher verherend für den Absatz des Spiels sein. Daher: Guatemala Cafe funktioniert! Es macht sogar sehr viel Spaß! Bisher hat das System jeden gleich gefallen und gefesselt aus unserer Runde. Die angesprochene Blokaderegel ist allerdings ein Bruch in dem bisher sehr runden Ablauf.

Also, meine Sicht ist: WEIL das Spiel so gut läuft, fällt einem diese Blokaderegel eher unangenehm auf. Es gibt eine Menge Spiele, die sich aus einer Aneinandereihung von Mechanismen zusammensetzen - da sind solche Brüche viel mehr vorhanden, werden aber aktzeptiert, weil sich das Ganze eh nicht richtig zusammenfügen lässt. (In der Kunst wäre Guatemala Cafe ein wunderschönes Landschaftsbild mit einem blauen Punkt in der Mitte und dieses zusammengesetzten Spiele abstrakte Kunst, wo der blaue Punkt unter den anderen abstrakten Formen nicht weiter auffällt. Beide "Bilder" haben für sich was - nur der blaue Punkt fällt halt mal mehr und mal weniger auf)

Wie ich erfahren habe, war die ursprüngliche Version von GuatemalaCafe ohne Blokaderegel und sogar ohne einzelne Säcke für die Spieler ausgekommen. Der dadurch steigende Glücksanteil wird durch die schnelle Spieldauer und dem dynamischen Ablauf wieder wett gemacht. Mit diesem Rückgriff auf die Ursprungsregel muss also nicht nachgebessert, sondern nur etwas ursprüngliches wieder hergestellt werden.

Um einen weiteren Regelwildwuchs etwas einzudämmen und die Spieler hinterher nicht mit X verschiedenen Varianten dastehen zu lassen, stelle ich hier mal die Version dar, wie sie beim Hippodice-Wettbewerb eingereicht wurde und damit ja auch den zweiten Platz gewann.

Von jeder Kaffesorte gibt es nur 6 Säcke (statt 7)
Aus den 30 Säcken werden 6 zufällig gezogen und auf den Aufseherplan gelegt. Wird eine Wertung durchgeführt, wird die Lücke wieder mit einem zufällig gezogenem Sack gefüllt. Ist das Spiel zu Ende (gleiches Ende wie im jetzigen Spiel), gibt es noch eine Sonderwertung für die bis dahin am wenigsten gewerteten Farbe, bzw. Farben. Diese erhalten nochmal eine einfache Wertung (also Schiffe werden nicht berücksichtigt) - danach steht der Sieger fest.

Diese Regel und die Schiffsblokade möchte ich am Wochenende dann mal ausprobieren und ich hoffe, dass damit erstmal Mär vom Makel bei GuatemalaCafe beseitigt ist. :-)

So, jetzt habe ich mich ganz schön reingehängt in das Thema, aber ich hatte es ja angezettelt und wollte es zu einem runden Abschluss bringen...

In diesem Sinne,
ein guten Start ins bald beginnende Wochenende,
Björn.

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ode

Re: Guatemala Cafe: Guter Hinweis!

Beitragvon ode » 19. April 2007, 10:35

Hi!

Ich finde, das hört sich doch ganz gut an!

Auch uns ist in unseren ersten beiden Partien dieser kleine Schönheitsfehler aufgefallen. Wer als nächstes nicht geblockt würde, würde das Spiel sicher gewinnen. Und spielerisch lässt sich das sicher nicht lösen. Da es immer eine Farbe gibt, in der der/die Andere besser da steht.

Ich denke, wir probieren es auchmal damit!

Das Spiel gefällt uns nämlich ausgesprochen gut!!!! Bis zur letzten Wertung... :cry:

ode.

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Daniel R.
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Re: Guatemala Cafe Interessenkonflikt?

Beitragvon Daniel R. » 19. April 2007, 13:17

Hallo Björn,

Ich kann Deine Motiviation verstehen, einem Missverständnis vorzubeugen und etwas klarstellen zu wollen. Nur die Art und Weise wie Du es tust bzw. begründest, betrachte ich als problematisch:

Björn schrieb:
> Es ist für das Spiel und die beteiligten Personen nicht
> ganz ungefährlich hier über mögliche Änderungen des
> Spiels zu diskutieren

Soll man das als Drohung verstehen, sich bitte nich negativ ggü. Guatemala Café zu äussern? Oder was meinst Du mit "gefährlich für Personen"?

> es bleibt schnell der Eindruck zurück, dass
> Guatemala Cafe nicht funktioniert

Selbst wenn dem so ist, so spiegelt das die Meinung derer wieder, die das Spiel gespielt haben. Warum sollten diese Ihre Meinung hier nicht kundtun dürfen?

> und dass kann sicher
> verherend für den Absatz des Spiels sein.

OK, Du sprichst den Aspekt der "Geschäftsschädigung" an. Dies bedarf aber des Vorsatzes. Hier werden lediglich Erfahrungen ausgetauscht.

> Daher: Guatemala
> Cafe funktioniert! Es macht sogar sehr viel Spaß!

Dies könnte genauso als "Werbung" missverstanden werden.


> Bisher hat
> das System jeden gleich gefallen und gefesselt aus unserer
> Runde. Die angesprochene Blokaderegel ist allerdings ein
> Bruch in dem bisher sehr runden Ablauf.

Umsonst hatte es ja auch nicht den zweiten Platz im Autorenwettbewerb Hippodice gewonnen.


> In der Kunst wäre Guatemala Cafe ein wunderschönes
> Landschaftsbild mit einem blauen Punkt in der Mitte
> und dieses zusammengesetzten Spiele abstrakte Kunst,

Der Vergleich des Spiels mit Kunst ist heikel, denn Kunst kann immer als Geschmackssache abgetan werden.
Das Spiel wird von einem Verlag hingegen als kommerzielles Produkt vermarktet. Hierbei gibt es mehr objektive Merkmale als ausschliesslich subjektive wie bei der Kunst.
Kritik von Kunden ist daher berechtigt und nicht ein Zeichen für Banausentum.


> Um einen weiteren Regelwildwuchs etwas einzudämmen

Es gibt nur eine Regel und die ist die offizielle.
Evtl. wird der Verlag oder der Autor eine Variante veröffentlichen, falls sie dies wollen.

Das Brainstorming, welches hier im Forum stattfindet, braucht nicht eingedämmt zu werden. Ich sehe weder die Notwendigkeit dazu, noch die Berechtigung dies durch Dich einzuschränken.

> ich hoffe, dass damit erstmal Mär
> vom Makel bei Guatemala Cafe beseitigt ist. :-)

OK, es hat ein Smiley hintendran, aber die Meinung vieler Spieler als "Mär(chen)" abzuqualifizieren ist arrogant.


> So, jetzt habe ich mich ganz schön reingehängt in das
> Thema, aber ich hatte es ja angezettelt

DAS kannst Du laut sagen ;) aber ich habe meinen Standpunkt ja genauso deutlich gemacht.

Viele Grüsse
Daniel

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Björn-spielbox
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Re: Guatemala Cafe Interessenkonflikt?

Beitragvon Björn-spielbox » 19. April 2007, 13:45

Hallo Daniel,

natürlich kann jeder seine Meinung kund tun, wie er will... weder ein Vorsatz noch Geschäftsschädigung werfe ich irgendjemand vor - noch drohe ich Konsequenzen an, wenn es jemand tun sollte. Ich möchte mit meinen geschriebenen Passagen ausdrücken, dass ich für mich beschlossen habe, möglichst sensibel mit dem Thema umzugehen. Vielleicht liegt mir einfach auch die Arbeit eines kleinen Verlages wie Eggert-Spiele mehr am Herzen als die Arbeit von irgendeinem großen Konzern.

Zudem versuche ich konstrukiv vorzugehen... auch eine Sache, die ich für mich beschlossen habe - keiner muss dem Folgen - weder den Anspruch noch den Wunsch hege ich daran.

Ich aktzeptiere es auch, wenn andere positiv wie negativ ihre Meinung äußern - begründet oder nicht begründet. Ich bin sicher, jeder ist in der Lage für sich zu entscheiden, wie viel Bedeutung er jeder Äußerung beimessen möchte.

Ich erkläre gerne in Bildern.. das tue ich ständig. Bilder sind für mich die Möglichkeit etwas dazustellen, dass mit wenigen Worten bei Leuten die gleiche Assoziation hervorrufen können um zu vielleicht zu verstehen, was ich sagen möchte. Wenn ich das Kunstbeispiel für meine Bildsprache genommen habe, wollte ich keine Kunstdiskussion anzetteln, sondern dieses Bild vorstellen, das mit im Kopf vorschwebt... mag der ein oder andere es verstehen oder auch nicht.

Zu den Regeländerungen - die findest Du zuhauf im Forum... ich mag jetzt nicht drüber nachdenken, warum das so ist. Ich spiele lieber nach den Orginalregeln - aber wenn ich mit einer Änderung einen Zweck verfolgen kann, der funktioniert - warum nicht? Zwecke kann es viele geben - das Spiel für andere, als die vorgegebene Spielerzahl spielbar zu machen - das Spiel einfacher zu machen um den Zugang z.B. im Familienkreis zu erleichtern - den Glücksfaktor hoch- oder runterschrauben.

Was ich noch nicht so richtig verstanden habe, ist der angesprochene Interessenkonflikt. Worin soll der bestehen? Mein Interesse ist es, mich mit anderen über mein Hobby hier im Forum auszutauschen. Dies habe ich getan und welches Interesse steht dem entgegen?

Mal schauen, was der Tag noch so bringt,
Björn.

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Daniel R.
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Re: Guatemala Cafe Interessenkonflikt?

Beitragvon Daniel R. » 19. April 2007, 21:15

Hallo Björn
Deine zweite Zuwortmeldung klingt nun viel freundschaftlicher und weniger absolut. Es ist halt nur so, dass auch schwarz auf weiss geschriebener Text manchmal nicht so interpretiert wird, wie vom Schreiber beabsichtigt.
Während Du einen konstruktiven Beitrag im Sinne hattest, kam es bei mir als "extrem Besserwisserisch" an.

Beim Stichwort "Interessenkonflikt" wollte ich die Lebendigkeit und Kreativität des Forums gegenübersetzen zu Deinen Bestrebungen, Ordnung zu schaffen, Regeln einzudämmen, weil ich die Vielfalt als positiv erachtete.
Es ist ja jedem selber überlassen, welche Variante er gerne ausprobieren möchte, sei es nun die Ursprungsregel vom Autor oder eine eines Forumteilnehmers.

Viele Grüsse
Daniel
(der Wikinger lieber mag als Guatemala Café und dies auf Nachfrage auch begründet)

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Stefan-spielbox
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Re: Guatemala Cafe Interessenkonflikt?

Beitragvon Stefan-spielbox » 20. April 2007, 02:35

Ich finde einen Beitrag, wie dieser von Björn, eigentlich ganz sinnvoll und richtig. Nicht nur, dass er bei mir überhaupt nicht "besserwisserisch" rüberkam, sondern er erinnert zu Recht daran, dass wir bei "Guatemala Cafe" alle von einem gelungenen Spiel reden, bei dem uns ein Detail stört.
Ist nicht, wie bei anderen Spielen, dass sie nicht funktionieren oder keinen Spaß machen, wir stören uns alle an einem Punkt, der sich mit dem Hinweis auf die ursprünglichen Intentionen der Autoren problemlos lösen lässt.
Für mich ist "Guatemala Cafe" in beiden Regelversionen eines der Highlights des Frühjahrs.

Gruß,

Stefan


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