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[PEEP] Colosseum

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Christian Brunner
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[PEEP] Colosseum

Beitragvon Christian Brunner » 25. April 2007, 12:25

Hier mein erster Eindruck von Colosseum!

Spieler: 3-5
Alter: 10-99 Jahre
Dauer: 90 min. (+ ca. 15 min. Regelerklärung)

[b]Spielmaterial[/b]
Die große Spieleschachtel im üblichen quadratischen DoW-Format enthält gewohnt viel Spielmaterial (Details siehe Link Spielregeln: http://static.colosseumgame.com/lang/german/images/co_rules_de.pdf) in hervorragender Qualität. Besonders gut kamen in unsere Runde die Pöppel an, die wirklich schön gestaltet wurden.

[b]Spielvorbereitungen[/b]
Jeder Spieler bekommt abhängig von der Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl (bei 4 Spielern: 6) zufällig gezogene Spektakelplättchen, 30 römische Münzen, zwei Programmkärtchen und eine Spielübersicht und platziert sein Colosseum auf einem der möglichen Bauplätze. Die 6 Pöppel (Kaiser, 2 Consuln, 3 Senatoren) kommen auf ihre jeweiligen Startfelder, die 5 Marktstände in der Mitte des Spielplans werden mit je 3 Spektakelplättchen bestückt und das Spiel kann beginnen.

[b]Spielziel[/b]
Es gewinnt, wer die meisten Zuschauer zu einem seiner maximal 5 möglichen Spektakel locken konnte.

[b]Spielablauf[/b]
Das Spiel geht über 5 Runden, die sich jeweils in 5 Phasen gliedern. In jeder Phase handelt zuerst der Startspieler, reihum folgen die Mitspieler.

[i]Phase I: Investieren[/i]
Das vorhandene Geld kann für Luxuslogen (mehr Zuschauer), Colosseumserweiterungen (Voraussetzung für höherwertige Spektakel), neue Programmkarten oder eine Kaiserloge (2 Würfel in Phase IV) eingesetzt werden. Dabei darf normalerweise jeder nur einmal investieren. Wer aber zwei Kaiser-Medaillen abgibt, darf zweimal investieren.

[i]Phase II: neue Spektakelplättchen erwerben[/i]
Die Spektakelplättchen aus den 5 Marktständen in der Mitte des Spielplanes werden nun versteigert. Der Startspieler wählt einen Stand aus und beginnt die Versteigerung mit einem Gebot von 8 Münzen oder passt. Wer einen Stand ersteigert hat, scheidet für die laufende Runde aus den Auktionen aus. Hat der Startspieler den Stand selbst ersteigert, werden die Spektakelplättchen sofort wieder zufällig nachgefüllt und der nächste Spieler bietet einen Marktstand an. Sonst bleibt der Stand leer und der Startspieler eröffnet nochmals eine Bietrunde auf einen anderen Marktstand.

[i]Phase III: mit Spektakelplättchen handeln[/i]
Beginnend beim Startspieler, dürfen nun die Spektakelplättchen gegen andere Plättchen oder Geld gehandelt werden. Es gibt 12 verschiedene Arten von Plättchen; die Programmkärtchen geben vor, welche und wie viele Plättchen man jeweils für dieses Programm benötigt. Eine Übersicht, welche Programme es überhaupt gibt und welche Anforderungen diese stellen, hilft bei der Planung der Veranstaltungen sehr. Außerdem gibt es noch 4 verschiedene Sonderplättchen, von den besonders der Joker (kann für jedes beliebige Plättchen eingesetzt werden) sehr beliebt ist.

[i]Phase IV: ein Programm aufführen[/i]
Zunächst werden die Pöppel mittels Würfelwurf bewegt – wer die Kaiserloge schon gebaut hat, benutzt dabei beide Würfel, alle anderen dürfen nur einen Würfel nutzen. Ziel ist dabei, die Pöppel ins eigene Colosseum zu bekommen, denn diese bringen zusätzliche Zuschauer für die folgende Aufführung mit: der Kaiser 7, die Consuln 5 und die Senatoren noch 3. Außerdem erhält man je eine Kaiser-Medaille, wenn die Pöppel auf einem der markierten Ruhefelder landen. Die Kaiser-Medaillen benötigt man für zusätzliche Investitionen, können einen Pöppel 1 bis 3 Felder weit bewegen oder gegen 6 Münzen eingetauscht sowie bei einer Aufführung für 3 zusätzliche Zuschauer benutzt werden.
Anschließend führt der Spieler ein Programm auf: Er zeigt an, wie viele der auf der Programmkärtchen geforderten Spektakelplättchen er hat; für jedes fehlende Plättchen erhält er weniger Zuschauer, was auch auf dem Programmkärtchen steht.
Zu der Zahl an Zuschauern, die das Programm einbringt, werden jetzt noch Boni aus der Anwesenheit von Kaiser, Consul oder Senatoren, gebauten Luxuslogen etc. gezählt und die Summe mit dem Rekordstein auf der Kramerleiste markiert. Spätere Aufführungen werden nicht addiert! Nur die beste Aufführung zählt für den Spielsieg. Gleichzeitig erhält der Spieler diese Summe auch als Einnahmen in Form von römischen Münzen.

[i]Phase V: Abschlusszeremonie[/i]
Zunächst muss jeder Spieler ein Spektakelplättchen aus dem gerade durchgeführten Programm aus dem Spiel nehmen – Verschleiß sozusagen. Anschließend erhält der Spieler, dessen Rekordstein am weitesten vorne auf der Zählleiste liegt, ein Podium, das bei künftigen Aufführungen 3 zusätzliche Zuschauer bedeutet. Zum Schluss darf sich der Spieler, dessen Rekordstein an letzter Stelle liegt, vom führenden Spieler ein beliebiges Spektakelplättchen nehmen.

[b]Spielgefühl[/b]
Wie Wolfgang Kramer schon auf seiner Homepage schreibt, enthält Colosseum einige Anleihen an „Die Fürsten von Florenz“, spielt sich aber durch die Glückskomponenten Plättchen und Würfel deutlich lockerer. Zudem werden die Punkte für die Aufführungen ja nicht addiert – Ziel ist stattdessen eine mächtige Aufführung, im Regelfall in der letzten Runde. Bei unserer Partie hat dieses Ziel aber nur ein Mitspieler verfolgt (der das Spiel schon kannte) und dann auch überlegen gewonnen. Zu Grübeleien kommt es nur über die Entscheidung, welche Plättchen ich anbieten soll und welche Programme soll ich noch aufführen?

[b]Fazit[/b]
Days of Wonder und Wolfgang Kramer/Markus Lübke haben mit Colosseum ein opulent ausgestattetes Familienspiel vorgelegt, das sicher noch öfters auf den Spieltisch kommt. Ob es für Vielspieler nach einigen Partien noch Reize bietet, wage ich allerdings zu bezweifeln – zu klar scheint die siegbringende Spielweise zu sein. Doch lasse ich mich gerne in künftigen Partien auch vom Gegenteil überzeugen!


Christian (der gestern bei Colosseum mit [b]98[/b] zu 84 Punkten geschlagen wurde…)

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Braz
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Re: [PEEP] Colosseum

Beitragvon Braz » 25. April 2007, 13:06

Hallo Christian,

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Phase II: neue Spektakelplättchen erwerben
Die Spektakelplättchen aus den 5 Marktständen in der Mitte des Spielplanes werden nun versteigert. Der Startspieler wählt einen Stand aus und beginnt die Versteigerung mit einem Gebot von 8 Münzen oder passt. Wer einen Stand ersteigert hat, scheidet für die laufende Runde aus den Auktionen aus. Hat der Startspieler den Stand selbst ersteigert, werden die Spektakelplättchen sofort wieder zufällig nachgefüllt und der nächste Spieler bietet einen Marktstand an. Sonst bleibt der Stand leer und der Startspieler eröffnet nochmals eine Bietrunde auf einen anderen Marktstand.
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Gut das du den Mechanismus mit deinen Worten nochmal beschreibst, denn irgendwie dachte ich nach dem ersten Durchlesen der Regel in der Spielanleitung etwas falsch aufgefaßt zu haben.

Was soll denn der Mechanismus bringen, dass wenn der Startspieler etwas ersteigert hat, der Stand dann neu aufgefüllt wird, hingegen wenn er den Marktstand nicht erworben hat, dieser leer bleibt und ein neuer Marktstand versteigert wird....?!
Ich begreife nicht ganz den Sinn und Zweck dieser Regel?
Mit anderen Worten: Wieso bleibt ein versteigerter Marktstand nicht grundsätzlich leer .....


fragenden Gruß
Braz

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Olav Müller
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Re: [PEEP] Colosseum

Beitragvon Olav Müller » 25. April 2007, 13:10

Braz schrieb:
> Was soll denn der Mechanismus bringen, dass wenn der
> Startspieler etwas ersteigert hat, der Stand dann neu
> aufgefüllt wird, hingegen wenn er den Marktstand nicht
> erworben hat, dieser leer bleibt und ein neuer Marktstand
> versteigert wird....?!
> Ich begreife nicht ganz den Sinn und Zweck dieser Regel?
> Mit anderen Worten: Wieso bleibt ein versteigerter Marktstand
> nicht grundsätzlich leer .....

Weil dann der evtl. 5 Spieler der Runde nur noch einen Marktstand zur Auswahl hätte. Auf die Art und Weise, wie es in der Regel steht, erhält jeder Spieler, wenn er mit seinem ersten Vorschlag an die Reihe kommt, die Auswahl aus 5 verschiedenen Marktständen, die er anbieten darf.

Warum gibt es dann die "erst auffüllen wenn der aktive Spieler einen Stand gewonnen hat Regel" fragst Du? Kein Problem: Wenn der aktive Spieler keine passende, für ihn "ideale" Auswahl findet, kann er so nicht einfach die für die anderen besten Stände versteigern und auf das Glück beim Ziehen hoffen. Das würde die vorderen Spieler in der Spielerreihenfolge (mmn) zu sehr bevorteilen, da diejenigen, die was gekauft haben, ja raus sind.

CU,
Olav

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Braz
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Re: [PEEP] Colosseum

Beitragvon Braz » 25. April 2007, 14:13

Hallo Olav,

besten Dank für die Erklärungen!
-> deine Erklärungen ergeben durchaus einen Sinn und sind wahrscheinlich genau aus dem Grund so verfaßt worden!
Hmm....hatte ich so nicht durchdacht.... *grübel

Nu´ bin ich in der Sache g´scheiter ;)

Besten Gruß
Braz

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Braz
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OT [Nachtrag]

Beitragvon Braz » 25. April 2007, 14:15

was ist denn das für ein komisches "Z" bei mir...es sollte lediglich ein Apostroph sein... nun denn..... ;)

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Tom Tykwer
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Re: [PEEP] Colosseum

Beitragvon Tom Tykwer » 25. April 2007, 14:54

Cool, Vielen Dank Christian

Tom

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DiSta
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Re: Klare siegpunktbringende Spielweise...

Beitragvon DiSta » 25. April 2007, 16:28

Christian Brunner schrieb:
>
> Hier mein erster Eindruck von Colosseum!
...
> ...– Ziel ist stattdessen eine mächtige Aufführung, im
> Regelfall in der letzten Runde. Bei unserer Partie hat
> dieses Ziel aber nur ein Mitspieler verfolgt (der das
> Spiel schon kannte) und dann auch überlegen gewonnen. ...
...

> [b]Fazit[/b]
> Days of Wonder und Wolfgang Kramer/Markus Lübke haben mit
> Colosseum ein opulent ausgestattetes Familienspiel vorgelegt,
> das sicher noch öfters auf den Spieltisch kommt. Ob es für
> Vielspieler nach einigen Partien noch Reize bietet, wage ich
> allerdings zu bezweifeln – zu klar scheint die siegbringende
> Spielweise zu sein. Doch lasse ich mich gerne in künftigen
> Partien auch vom Gegenteil überzeugen!
>
>
> Christian



...nun denn natürlich kommt es darauf an das Spetakel aufzuführen welches die meisten Zusacher anlockt - sprich die meisten Siegpunkte mit sich bringt - und dieses wird sicherlich in den meisten Fällen in der letzten als 5ten Runde über die Bühne gehen -

doch: Der Weg dahin kann so unterscheildich sein, die einen setzen auf mehrere aufgeführte Spektakel, welche dann ja mit jeweils 5 SP zu Buche schlagen...andere machen dies mit Luxustribüne oder Podien wett, wieder andere engagieren Stars...
...die einen setzen am Schluss auf ein großes Spektakel die anderen auf eine "mittleres" (dieses dafür mit allem gespickt was Rang und Namen hat)...

Der Weg ist m.E. vielseitig und bislang auch nicht so klar, denn schließlich muss ich ja die notwendigen Spektakelplättchen auch bekommen - nur dann kann ich das Stück auch ohne weiteres aufführen....
...ich lasse mich gerne eines besseren belehren, denn so oft habe ich das Spiel noch nicht auf dem Tisch gehabt und monentan glaube ich, dass ich sicherlich noch nicht alle Finessen endeckt habe, welche möglich sind und zum Sieg führen....

nice dice
Dietmar
(...der mit unlängst mit einer nur einfach erweiterten Arena nach der Aufführung von insg. 3 vers. Spektakeln mit 84 Punkten gewonnen hatte...)

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sporb
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon sporb » 25. April 2007, 17:03

"Braz" hat am 25.04.2007 geschrieben:
> was ist denn das für ein komisches "Z" bei mir...es sollte
> lediglich ein Apostroph sein... nun denn..... ;)

Das Apostrop befindet sich übrigens links neben der Retunr-Taste und hat mit Betonungszeichen nüscht zu tun.

cu, sporb (Achtung, dieses Posting enthält eine Meinung, wenn nichts anderes dabeisteht!)

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Roland G. Hülsmann
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 25. April 2007, 17:12

Aber auch die Betonungszeichen sollten funktionieren:

á à â é è ê

Test'test ( <- Apostroph )

Gruß
Roland

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Roland G. Hülsmann
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 25. April 2007, 17:14

Scheint doch alles zu klappen ... und jetzt ein nacktes Betonungszeichen, als Apostrph mißbraucht: Test´test

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Roland G. Hülsmann
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 25. April 2007, 17:14

... geht auch! Das Braz'sche "Z" muß andere Ursachen haben.

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Dietrich
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Re: Klare siegpunktbringende Spielweise...

Beitragvon Dietrich » 25. April 2007, 18:29

Moin, moin,

in einer unserer Runde gewann sogar jemand, der das Spiel nicht nur zum ersten Mal spielte, sondern in den ersten vier Runden mit nur ein und derselben Aufführung punktete, dann aber in der letzten Runde 'brutal zuschlug'.
Analog den 'Fürsten von Florenz' gibt es auch hier anscheinend mehrere Wege zum Ziel, da man (bis auf den Tausch-Handel) in seinen Entscheidungsmöglichkeiten ebenso eingeschränkt ist.

Uns hat das Spiel sehr gefallen!

MfG Dietrich

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Braz
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon Braz » 25. April 2007, 23:21

Roland G. Hülsmann schrieb:
>
> ... geht auch! Das Braz'sche "Z" muß andere Ursachen haben.

verdammt.....ich vermute eine Keyboard`sche (<- Test) Verschwörung..... ;)

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Braz
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon Braz » 25. April 2007, 23:22

sporb schrieb:

> Das Apostrop befindet sich übrigens links neben der
> Retunr-Taste und hat mit Betonungszeichen nüscht zu tun.


Aha...wieder wat j`elernt... ;)

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sporb
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RE: OT [Nachtrag]

Beitragvon sporb » 26. April 2007, 13:16

"Braz" hat am 25.04.2007 geschrieben:
> sporb schrieb:
>
>> Das Apostrop befindet sich übrigens links neben der
>> Retunr-Taste und hat mit Betonungszeichen nüscht zu tun.
>
>
> Aha...wieder wat j`elernt... ;)

Und da kommt sowieso keins hin...

Nur wenn ein "e" weggelassen wird:

http://de.wikipedia.org/wiki/Apostroph#Anwendungsbeispiele

oder auch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deppenapostroph

(hehe)


cu, sporb (Achtung, dieses Posting enthält eine Meinung, wenn nichts anderes dabeisteht!)

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wolfi1971
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Re: Klare siegpunktbringende Spielweise...

Beitragvon wolfi1971 » 27. Mai 2007, 09:50

Dietrich schrieb:
>
> in einer unserer Runde gewann sogar jemand, der das Spiel
> nicht nur zum ersten Mal spielte, sondern in den ersten vier
> Runden mit nur ein und derselben Aufführung punktete, dann
> aber in der letzten Runde 'brutal zuschlug'.

Das hatte ich doch tatsächlich überlesen, dass man das gleiche Schauspiel auch mehrmals machen darf und es erst umdreht, wenn man eine neue Veranstaltung aufführt. Das kann natürlich auch eine interessante Taktik sein. Ich stimme zu, dass es offensichtlich viele Wege nach Rom ... äh ... zum Sieg gibt. Eindeutig eine Stärke des Spiels!


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