Top10 -Spielzeug- Preis: rasche Reaktion auf Kritik

[Günter Cornett]

Vor 10 Tagen hatte ich die Produktbeschreibung des 'Mobile Spy Bug' kritisiert, dass sie Kindern zum rechtswidrigen Bespitzeln auffordere.
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=170968&t=170953&

Am 11.Juni hatte ich diese Produktbeschreibung zum Thema eines Newsletter-Beitrages gemacht: http://www.bambusspiele.de/news/newsletter/newsletter_49_2007.txt

Heute morgen rief ich direkt bei der Pressestelle von http://www.top10spielzeug.de angerufen. Herr Kahnt war dankbar für meinen Hinweis und hat die Produktbeschreibung rasch geändert. Sie zielt nunmehr auf den
rein spielerischen Einsatz und enthält zudem den Hinweis:

"Beim Spiel gilt es aber eine wichtige Regel zu beachten: Abgehört werden dürfen nur Kids, die davon vorher informiert wurden. Alles andere ist verboten - wie im richtigen Leben!"
http://www.top10spielzeug.de/top10-2007/Mobile-Spy-Bug.html


Es wäre schön, wenn sich die andere Zeitgenossen :cool: :cool: an dieser professionellen Reaktion ein Beispiel nehmen könnten. :seufz:

Gruß, Günter

[Günter Cornett]

Günter Cornett schrieb:
>
> Es wäre schön, wenn sich die andere Zeitgenossen :cool:
> :cool: an dieser professionellen Reaktion ein Beispiel nehmen
> könnten. :seufz:

PS: Dieser Hinweis bezieht sich auf ein ganz anderes Thema.

[Thomas]

Günter Cornett schrieb:
> Am 11.Juni hatte ich diese Produktbeschreibung zum Thema
> eines Newsletter-Beitrages gemacht

> Heute morgen rief ich direkt bei der Pressestelle von

Warum hast du nicht erst bei denen angerufen und danach den Newsletter-Beitrag geschrieben?

[Günter Cornett]

Thomas schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
> > Am 11.Juni hatte ich diese Produktbeschreibung zum Thema
> > eines Newsletter-Beitrages gemacht
>
> > Heute morgen rief ich direkt bei der Pressestelle von
>
> Warum hast du nicht erst bei denen angerufen und danach den
> Newsletter-Beitrag geschrieben?

Berechtigter Einwand, das hätte ich machen sollen.

Gruß, Günter

[Marco L.]

Also ich denke schon, dass sich der Anbieter als kommerzieller Anbieter bewusst der Wirkung seiner ursprünglichen Marketingaussage bedient hat, und nicht etwa zu der möglicherweisen schützungswürdigen Spezies eines Privatanbieters gehört.
Von daher finde ich die Vorgehensweise von Günter schon vollkommen in Ordnung - jedenfalss nichts, wofür man sich entschuldigen müsste.
Gruß
Marco

[Roman]

Hi Günter,

Günter Cornett schrieb:

> Heute morgen rief ich direkt bei der Pressestelle von
> http://www.top10spielzeug.de angerufen. Herr Kahnt war
> dankbar für meinen Hinweis und hat die Produktbeschreibung
> rasch geändert. Sie zielt nunmehr auf den
> rein spielerischen Einsatz und enthält zudem den Hinweis:
>
> "Beim Spiel gilt es aber eine wichtige Regel zu beachten:
> Abgehört werden dürfen nur Kids, die davon vorher informiert
> wurden. Alles andere ist verboten - wie im richtigen Leben!"
> http://www.top10spielzeug.de/top10-2007/Mobile-Spy-Bug.html

Und da wir alle wissen, dass die Zeit der Jugend im Besonderen bedingt, auf aufgestellte Regeln wert zu legen und niemals die eigenen Grenzen auszutesten, wird diese Zeile auch entscheidend sein. Formal sind aber jetzt alle "clean" und jeder hält sich daran. Und kein jüngerer Bruder wird jemals wieder die verfänglichen Inhalte des Tagebuchs der großen Schwester am Familientisch (oder im Web 2.0) ausplaudern.

> Es wäre schön, wenn sich die andere Zeitgenossen :cool:
> :cool: an dieser professionellen Reaktion ein Beispiel nehmen
> könnten. :seufz:

Ich fände etwas anderes schön: wenn in diesen Zeiten jemand die Courage hätte, den ausgewachsenen Schäubles die Stirn zu bieten und nicht auf den üblichen juvenilen Detektivspielchen herumreiten würde.

Neugier ist kein prinzipieller Fehler und den Wert der Privatsphäre lernt man vielleicht erst später kennen.

Ciao,
Roman

[Günter Cornett]

Roman schrieb:
>
> Hi Günter,
>
> Günter Cornett schrieb:
>
> > Heute morgen rief ich direkt bei der Pressestelle von
> > http://www.top10spielzeug.de angerufen. Herr Kahnt war
> > dankbar für meinen Hinweis und hat die Produktbeschreibung
> > rasch geändert. Sie zielt nunmehr auf den
> > rein spielerischen Einsatz und enthält zudem den Hinweis:
> >
> > "Beim Spiel gilt es aber eine wichtige Regel zu beachten:
> > Abgehört werden dürfen nur Kids, die davon vorher informiert
> > wurden. Alles andere ist verboten - wie im richtigen Leben!"
> > http://www.top10spielzeug.de/top10-2007/Mobile-Spy-Bug.html
>
> Und da wir alle wissen, dass die Zeit der Jugend im
> Besonderen bedingt, auf aufgestellte Regeln wert zu legen und
> niemals die eigenen Grenzen auszutesten, wird diese Zeile
> auch entscheidend sein. Formal sind aber jetzt alle "clean"
> und jeder hält sich daran. Und kein jüngerer Bruder wird
> jemals wieder die verfänglichen Inhalte des Tagebuchs der
> großen Schwester am Familientisch (oder im Web 2.0)
> ausplaudern.

Das sicher nicht. Aber es ist ein Unterschied, ob sie es im Bewußtsein tun, dass das nicht ok ist oder den Regelverstoß gar nicht als solchen wahrnehmen können, weil sie vom Spielzeughändler ihres Vertrauens dazu aufgefordert wurden.

Mit einem ehrlich gemeintem und entsprechend formulierten Hinweis (auf der Schachtel!) dürfte der Hersteller durchaus seine Schuldigkeit getan haben. Ein prinzipielles Verbot dieser Geräte fände ich genauso unsinnig wie ein Verbot von Plastikschwertern.


> > Es wäre schön, wenn sich die andere Zeitgenossen :cool:
> > :cool: an dieser professionellen Reaktion ein Beispiel nehmen
> > könnten. :seufz:
>
> Ich fände etwas anderes schön: wenn in diesen Zeiten jemand
> die Courage hätte, den ausgewachsenen Schäubles die Stirn zu
> bieten und nicht auf den üblichen juvenilen Detektivspielchen
> herumreiten würde.

Wer als Kind häufig Brettspiele spielt, tut das i.d.R. auch wieder als Erwachsener. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein unkritisches Verhältnis zur Überwachungsproblematik ebenfalls schon recht früh entwickelt werden kann.

Dem Generieren von kleinen Schäubles entgegenzutreten ist sicherlich nicht weniger wichtig als dem ausgewachsenen Exemplar mal ein Rad zu stellen. ;-)

Denn auch Osama, Busch, Merkel und Saddam waren sicherlich mal niedliche kleine Kinder ...

> Neugier ist kein prinzipieller Fehler und den Wert der
> Privatsphäre lernt man vielleicht erst später kennen.

Die Realität ist oftmals so. Aber es schadet ganz bestimmt nicht, wenn schon Kinder über ihre Grundrechte und die anderer Menschen Bescheid wissen und ein positives Verhältnis dazu entwickeln. Im Gegenteil.

Eine gut formulierte Produktbeschreibung auf der Schachtel, vielleicht sogar ein Begleitcomic, kann durchaus hilfreich sein; ein Ersatz für jegliche weitere Erziehung ist sowas nicht, kann es auch nicht sein.

Gruß, Günter

[Roman]

Hi Guenter,

Gueter Conett schrieb:

> Mit einem ehrlich gemeintem und entsprechend formulierten
> Hinweis (auf der Schachtel!) dürfte der Hersteller durchaus
> seine Schuldigkeit getan haben. Ein prinzipielles Verbot
> dieser Geräte fände ich genauso unsinnig wie ein Verbot von
> Plastikschwertern.

Ich denke da das letzte, was diese Welt braucht, sind noch
mehr Schachtelhinweise. Das entlastet nur unnötig von der
Eigenverantwortlichkeit des Handelns.

> Wer als Kind häufig Brettspiele spielt, tut das i.d.R. auch
> wieder als Erwachsener. Ich kann mir durchaus vorstellen,
> dass ein unkritisches Verhältnis zur Überwachungsproblematik
> ebenfalls schon recht früh entwickelt werden kann.

Willst Du Leute heranziehen, die Deiner Meinung sind, oder willst Du welche, die selbst entscheiden können?

> Dem Generieren von kleinen Schäubles entgegenzutreten ist
> sicherlich nicht weniger wichtig als dem ausgewachsenen
> Exemplar mal ein Rad zu stellen. ;-)

S.o. Lass sie selbst entscheiden.

> Denn auch Osama, Busch, Merkel und Saddam waren sicherlich
> mal niedliche kleine Kinder ...

Angiebaby ist immerhin a) eine Frau und b) eine Physikerin an der Spitze unseres Staates. Beides finde ich gut. Dass ihre Topffrisur in etwa so erotisch ist wie ein nass gewordener Beagle ist ein anderes Thema.

> Die Realität ist oftmals so. Aber es schadet ganz bestimmt
> nicht, wenn schon Kinder über ihre Grundrechte und die
> anderer Menschen Bescheid wissen und ein positives Verhältnis
> dazu entwickeln. Im Gegenteil.

Da bin ich anderer Ansicht. Das Wissen um eigene Rechte ist wichtig, ja. Aber Du kriegst niemanden zum eigenen Denken durch Vorschriften.

Ciao,
Roman

[Günter Cornett]

Roman schrieb:
>
> Hi Guenter,
>
> Gueter Conett schrieb:
>
> > Mit einem ehrlich gemeintem und entsprechend formulierten
> > Hinweis (auf der Schachtel!) dürfte der Hersteller durchaus
> > seine Schuldigkeit getan haben. Ein prinzipielles Verbot
> > dieser Geräte fände ich genauso unsinnig wie ein Verbot von
> > Plastikschwertern.
>
> Ich denke da das letzte, was diese Welt braucht, sind noch
> mehr Schachtelhinweise. Das entlastet nur unnötig von der
> Eigenverantwortlichkeit des Handelns.


Eigenverantwortung braucht auch Information. Bei den Zigarettenschachteln geht es um erzieherische Wirkung eines moralischen Appells. Wer raucht, weiß bereits, dass es gesundheitsschädlich ist.
Wer ein mobiles Abhör-Spielzeug' kauft, weiß nicht aber automatisch, dass der Einsatz - in der ursprünglich beschriebenen Form - illegal ist. In diesem Fall stellt ein Hinweis quasi ein Tel der Bedienungsanleitung dar (die besagt, dass Spielregeln einzuhalten sind, gell Ferdi).

Nichteinmal der Presseabteilung des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels e.V war das bis vor kurzem in dieser Deutlichkeit klar, geschweige denn denen, die das Spiel vertreiben.



> > Wer als Kind häufig Brettspiele spielt, tut das i.d.R. auch
> > wieder als Erwachsener. Ich kann mir durchaus vorstellen,
> > dass ein unkritisches Verhältnis zur Überwachungsproblematik
> > ebenfalls schon recht früh entwickelt werden kann.
> Willst Du Leute heranziehen, die Deiner Meinung sind, oder
> willst Du welche, die selbst entscheiden können?

Du meinst man sollte Kinder ruhig die große Schwester bespitzeln lassen und sie dann selber entscheiden lassen, ob das ok ist oder nicht? Hui, welch anarchistischer Ansatz. Ich meine, dass es auch Sache der großen Schwester sein sollte,entscheiden zu dürfen, ob sie bespitzelt werden möchte oder nicht. :grin:

Dazu muß sie erstmal davon wissen.


> > Dem Generieren von kleinen Schäubles entgegenzutreten ist
> > sicherlich nicht weniger wichtig als dem ausgewachsenen
> > Exemplar mal ein Rad zu stellen. ;-)
>
> S.o. Lass sie selbst entscheiden.

Du möchtest also Widerstand gegen die Schäubles, hast aber nix dagegen, wenn wir ein paar mehr Politiker dieser Sorte hätten? Wußte gar nicht, dass du so ein Krawallfetischist bist. :grin:

> > Denn auch Osama, Busch, Merkel und Saddam waren sicherlich
> > mal niedliche kleine Kinder ...
>
> Angiebaby ist immerhin a) eine Frau und b) eine Physikerin an
> der Spitze unseres Staates. Beides finde ich gut. Dass ihre

Beides ist mir ziemlich schnurz. Ich schaue eher auf die Politik, die sie vertritt.


> > Die Realität ist oftmals so. Aber es schadet ganz bestimmt
> > nicht, wenn schon Kinder über ihre Grundrechte und die
> > anderer Menschen Bescheid wissen und ein positives Verhältnis
> > dazu entwickeln. Im Gegenteil.
>
> Da bin ich anderer Ansicht. Das Wissen um eigene Rechte ist
> wichtig, ja.

Das Wissen um die Rechte anderer ist für mich genauso wichtg wie das Wissen um eigene Rechte.

> Aber Du kriegst niemanden zum eigenen Denken
> durch Vorschriften.

Nicht ausschließlich durch Vorschriften, aber ich würde weder Kindern noch Erwachsenen die freie Wahl lassen wollen, ob sie mir oder anderen irgendeine Wanze unterjubeln, ob sie jemanden eins mit dem Knüppel überbraten oder auch nur Romans T-Shirt bei jedem Besuch einer Pommesbude ordentlich mit Ketchup verzieren. :razz:

Da kann es schon ein paar Vorschriften geben, die das Entfaltungsbedürfnis der Kinder einschränken dürfen.


Ein solcher Hinweis in der Produktbeschreibung macht die Kinder erstmal darauf aufmerksam, dass es nicht ok ist, Leute mit Überwachungstechnik abzuhören. Diese Info, dass und warum es verboten ist, brauchen sie auch, um selbst entscheiden zu können, ob sie sich an diese Vorschriften halten wollen.


Gruß, Günter

[Franz-Benno Delonge]

Lieber Roman, lieber Günter,
ich habe ja ganz allgemein Probleme mit Diskussionen, die hier in diesem Forum einen eifrigen Wettstreit um die größtmögliche politische Korrektheit austragen wollen. Andererseits habe ich inzwischen die Lust verloren, da dann jedesmal querzuschießen. Aber die Gleichsetzung "Osama, Bush, Saddam, MERKEL" hat schon eine besondere Qualität, die mich auch nach jahrelanger Forumslektüre noch verblüfft hat.
Also: Querschieß!
Schönen Gruß
Benno

[Günter Cornett]

Franz-Benno Delonge schrieb:
>
> Lieber Roman, lieber Günter,
> ich habe ja ganz allgemein Probleme mit Diskussionen, die
> hier in diesem Forum einen eifrigen Wettstreit um die
> größtmögliche politische Korrektheit austragen wollen.
> Andererseits habe ich inzwischen die Lust verloren, da dann
> jedesmal querzuschießen. Aber die Gleichsetzung "Osama, Bush,
> Saddam, MERKEL" hat schon eine besondere Qualität, die mich
> auch nach jahrelanger Forumslektüre noch verblüfft hat.
> Also: Querschieß!

Hi Benno,
diese Aufzählung ist nicht als Gleichsetzung gedacht; denn dann hätte es ja ausgereicht, nur einen einzigen Namen zu nennen. Eine gewisses Maß an Abwechslung darf aber schon sein.

Je nach politischer Meinung kann man jedoch ebenso empört darüber sein, dass du mit deiner Kritik an der
|: Gleichsetzung "Osama, Bush, Saddam, MERKEL"

gegen eine 'Gleichsetzung' von Osama, BUSH, Saddam offensichtlich nichts einzuwenden hast. Und soweit deine Empörung sich auch auf die 'Gleichsetzung' von Bush und Merkel bezieht: Merkel steht mit ihrer Politik dem Bush durchaus nahe, der sich zur Folter bekannt hat.

Ist eben nicht so einfach, klar Stellung zu beziehen und die Politiker korrekt 'einzuordnen'.

Was in diesem Zusammenhang gegen Merkel spricht: Sie attackiert - völlig zurecht - Putin wegen der Menschrechtsverletzungen in Russland, schweigt aber zu Guantanamo und zur auch offiziellen Folter durch das amerikanische Militär.

In Bezug auf Saddam kann Merkel die Gnade des späten Kanzlerschaft für sich in Anspruch nehmen. Aber der deutschen Poltik war es seinerzeit egal, dass Saddam tausende Kurden u.a. in Halabdscha http://de.wikipedia.org/wiki/Giftgasangriff_auf_Halabdscha vergast hat. Er war ein Bündnispartner im Kampf gegen den Iran.

Von daher hätta auch Osama bin Laden Grund sich über die 'Gleichsetzung' mit Bush und Saddam zu beschweren - wenn nicht seine Familie mit der Familie Bushs eng verbandelt wäre: http://de.wikipedia.org/wiki/Salim_bin_Laden


Irgendwie ist die Welt doch verdammt klein ...

Gruß, Günter

[Roman]

Hi Benno,

Franz-Benno Delonge schrieb:
>
> Lieber Roman, lieber Günter,
> ich habe ja ganz allgemein Probleme mit Diskussionen, die
> hier in diesem Forum einen eifrigen Wettstreit um die
> größtmögliche politische Korrektheit austragen wollen.
> Andererseits habe ich inzwischen die Lust verloren, da dann

Wo waren die hier noch gleich?

> jedesmal querzuschießen. Aber die Gleichsetzung "Osama, Bush,
> Saddam, MERKEL" hat schon eine besondere Qualität, die mich
> auch nach jahrelanger Forumslektüre noch verblüfft hat.

Ich sah, kam und dachte mir: "We love to entertain you".

> Also: Querschieß!

Treffer und versenkt.

> Schönen Gruß
> Benno

Wenn Du meine politische Korrektheit je wiederfindest - schick' sie mir zu, ich erstatte auch keinesfalls das Porto.