Beitragvon Duchamp » 12. Juni 2008, 12:38
Nun ja, ein bisschen komplexer ist das Urheber- bzw. Nutzungsrecht schon, und auch nicht ganz "zu Unrecht".
Grzegorz Kobiela schrieb:
und jeder Lehrer, der etwas aus einem Buch
> kopiert ist ein Schwerverbrecher.
Nein, aber die VG Wort regelt durchaus die Verwertung urheberrechtlich geschützter Texte zu Unterrichtszwecken.
> Denn außer jemand den Spaß zu verbieten, hat so eine
> Vorgehensweise keinen Nutzen für irgendwen. Denn wenn ich
> nicht bereit bin, etwas zu kaufen, dann sieht der Hersteller
> mein Geld nie. Was juckt es ihn, ob ich eine private Kopie
> habe? Was juckt es ihn, dass ein Freund von mir an dieser
> teilhat? Eventuell kauft er sich das entsprechende Objekt und
> dann hätte der Hersteller was von
1. Bei Filmen ist es tatäschlich so, dass nun einmal das ANSEHEN schon Geld kostet, nicht unbedingt der Besitz des aktuellen Filmmaterials. Irgendwie muss ja auch Geld zurückfließen, oder? Bei Spielen, die von mehr Leuten als dem Besitzer mitgenutzt werden (und öfter als einmal, undsoweiter), sollte schon auch Geld zurückfließen für die Stunden Freizeitvergnügen (die richtige Spiele-Auswahl vorausgesetzt).
2. Für mich gibt es einen Unterschied, ob ich mir "illegal" einen Blockbuster kopiere (den ich mir geliehen habe, aber mehrmals ansehen möchte), der innerhalb eines großkapitalistischen, weltumspannenden Systems seine Funktion längst erfüllt hat, oder ob ich die lange getesteten und entwickelten Spieleideen und die Gestaltung des Materials eines Spieleverlages kopiere. Ich nutze das Produkt (wenn auch nicht im materiellen Sinn) und bringe den Verlag ums Geld. Punkt. Ist natürlich selten der Fall, klar, und ist nicht als Schwerverbrechen einzustufen (wird es auch nicht - jeder darf laut Gesetz jedes Spiel nachbasteln, was er will, solange er kein Geschäft damit macht), aber dass es da Gesetze gibt, finde ich nur gut.
3. Das "Schneeball-Prinzip" finde ich eher fragwürdig. Hat man den Film gesehen, kauft man sich nicht unbedingt nachher die DVD, und hat ein Freund eine Kopie, wird eben noch eine gezogen. Hat jemand ein Spiel (ein Freund, mit dem man sich wahrscheinlich öfter zum Spielen trifft), brauche ich es ja nicht auch noch. Oder?
Gäbe es keine Gesetze (inkl. denen, die du hier so heftig kritisierst), hätten wir am Ende überhaupt keine Millionäre unter den Spieleautoren mehr, sondern nur noch kostenlose Ideen- und Basteanleitungswebsites (die "Print and Play-games"-Idee ist zwar ausgezeichnet, aber NUR?), und das wäre doch irgendwie schade, oder?
Insgesamt finde ich ohnehin, dass wir einem eher preiswerten Hobby frönen. Check mal Preise für R/C-Hubschrauber oder Sportausrüstungen inkl. Vereinsbeiträgen und Platzmieten - oder was auch immer.
Der Preisdruck am Spielemarkt ist m.E. groß genug.
Und so.
Urheberrechtliche Grüße,
Daniel