Beitragvon raccoon » 3. September 2008, 11:57
Hallo Jonas,
an sich finde ich die Thematik ganz interessant, möchte mich mit Pauschalisierungen nach dem Motto "der typische Spieler ist ..." lieber zurückhalten. Als ich das erste Mal bei einem Spielewochenende war und noch nicht so recht wusste, welche Freaks ;) da auf mich zukommen, war mein erster (naiver) Eindruck "hmmm, kann es sein, dass in Spielerkreisen ein größerer Teil fettleibig ist? - Klar, vom vielen Rumsitzen sammeln sich schnell ein paar Pfunde an :) ". Mittlerweile sehe ich das etwas differenzierter, auch wenn vereinzelt eine gewisse Tendenz zu erkennen ist - was wiederum nichts aussagen soll und keinerlei Wertung darstellt, nur eine Beobachtung von "damals" ;) , daher auch die nicht ganz ernst gemeinte Betreffzeile.
Was das Soziale sowie die Kommunikativität betrifft: Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie genial, kompakt und zugleich simpel manche Leute Spiele erklären können, einen einen Grobüberblick liefern und nur auf die wesentlichen Details eingehen, weil der vernachlässigbare Rest portionsweise während des Spiel vermittelt wird. Damit so etwas gelingt, sollte man einerseits sprachlich fit sein, andererseits auch gewisse andere Kompetenzen wie Geduld bei nervtötenden Dauerfragern und Nicht-verstehen-Wollern an den Tag legen (neulich erlebt bei "Amun-Re", was einwandfrei erläutert wurde, obwohl man da sicherlich genügend Gelegenheiten hätte, jemanden komplett zu verwirren).
Auf der anderen Seite wundere ich mich ebenso manchmal über Spieler, die bei sowas vollkommen planlos ohne roten Faden Regeln zu erklären versuchen und dabei überhaupt nicht bemerken, dass die herumsitzenden Neulinge irgendwo auf der Strecke geblieben sind... (neulich erlebt bei "Ziegen kriegen", wo man sich fragt, wie man bei einem derart überschaubaren Regelwerk es schaffen kann, jemanden so heftig zu verwirren, dass man nicht einmal versteht, wie sich ein Spielzug gliedert)
Was Singles oder Pärchen anbelangt, gibt es sicherlich auch genügend Personen, die das Spiel auch im richtigen Leben miteinander verbindet. Ich will jetzt nicht behaupten, dass sich reine 2er-Spiele, deren Zahl ja doch enorm zugenommen hat, vorwiegend an Pärchen verkaufen, doch Single- und Nicht-Single-Quoten vermag ich daran nicht abzulesen. Andererseits kenne ich genügend Ehepaare, von denen zu Spielewochenenden nur ein Teil anreist, weil die bessere Hälfte nichts mit Spielen anzufangen vermag und die andere Hälfte auch mal wieder auf ihre Kosten kommen möchte :) .
Dann fallen mir noch die Spielabbrecher oder Früher-nach-Hause-Geher ein: wenn Leute mitten im Spiel keinen Bock mehr haben ("spielt einfach ohne mich weiter, ich habe keine Lust mehr") und ohne ihren Ausstieg mit den anderen zu besprechen (ob es evtl. Auswirkungen auf andere Spieler gibt oder das Spiel schlimmstenfalls nicht mehr funktioniert) einfach aussteigen, finde ich das auch manchmal grenzwertig. Erst gestern wieder erlebt: jemand, der wöchentlich zum Spieleabend kommt, war direkt nach der ersten Partie angesäuert oder unzufrieden mit einem Spiel und geht direkt nach einer Stunde wieder.
Einen letzten Punkte überlegt ich mir bei der Thematik auch immer, doch ich glaube nicht, dass er für eine Forendiskussion geeignet ist - insofern bei Interesse bitte kurze PM.
Pädagogische Aspekte des Spielens (bspw. Einsatz im Schulunterricht) gehören glaube ich nicht zu Deinem Thema, da Du vermutlich eher die häufigeren Spieler meinst, insofern sei auch das an dieser Stelle ausgespart.
Fazit: Sicherlich gibt's viele Spielertypen (dazu gab's hier auch schon ausführliche Threads), doch generelle Aussagen zum typischen Sozialverhalten kann man glaube ich kaum machen.
Gruß
raccoon
P. S.: Kommunikationsgestörte Fußballer - gibt's sowas? :D