Hallo,
hier mal ein kurzer Eindruck von Diamonds Club, nach 2 Spielen in Zweierbesetzung (extra auch für Pohy ;-) )
Ich habe die Rezension in der Spielbox extra noch nicht gelesen, um meine Meinung nicht zu beeinflussen.
Die Spielanleitung ist eigentlich leicht verständlich (siehe Anmerkung unten Familientauglichkeit) mit reichlich Abbildungen und Beispielen. Das Beiblatt mit dem Spielaufbau hilft gut beim Einstieg ins Spiel. Durch die Kurzspielübersichten braucht man nach einmaligen Lesen der Regel, diese nicht mehr hervor zu holen.
Das Material ist für mich in der Ausführung Zwiespältig.
Einerseits gut illustrierte stabile Spielbretter und Plättchen aus Pappe, andererseits hat man Plastik statt Holz benutzt.
Ich bin ein Fan von Holzspielsteinen, so passt z.B. der Seneschall von Caylus gut in die Aussparungen des Spielbrettes. Diese Größe in den Spielerfarben wäre für mich ansprechender. Genauso hätte man für das Plastikgeld die Familienscheiben von Agricola nehmen können, dann würden sie auch nicht so schnell verrutschen, was für Grobmotoriker ein Problem sein könnte, wenn man sie stapelt. Vielleicht kommt ja auch noch ein Pimp my Diamonds Club Set heraus, so wie bei Agricola ;-) .
Die Befürchtung, dass man die Farben Rot und Bronze bei Schummerlicht nicht auseinander halten kann hat sich nicht bestätigt, es wirkte nur im Video so.
Da das Material aber sowieso immer Geschmackssache ist, habe ich nun auch schon genug gemeckert, für den Spielablauf und das Spielprinzip habe ich und meine Mitspielerin nur lobende Worte.
Der Spielablauf wird ja schon wunderbar durch den von vielen lieb gewonnen Herrn von Ravensburger wiedergegeben ( http://www.ravensburger.de/web/Diamonds-Club__3245368-4090484-75843394.html ).
Fazit:
Diamonds Club spielt sich wunderbar flüssig aus dem Bauch heraus in der angegeben Zeit, selbst mit einigen Möglichkeiten beim Kaufen am Markt. Auch mit Grüblern dürfte es keine Probleme geben, da man sich am Anfang schon mal eine Strategie zu Recht legen und diese dann auch verfolgen sollte (Entwicklungen, Gebäude, Wälder, Tiergehege).
Die Entscheidung ob ich mir erst die Entwicklungen sichere oder gleich die hohen Ausrüstungsgegenstände nehme, oder mir doch lieber den Startspieler sichere und somit einen Diamanten (Joker) bekomme führt zu einer Art Mangelmanagement, denn je später ich auf ein Feld gehe, um so teurer kann mein Feld werden (sogar unbezahlbar) da direkt benachbarte gekaufte Felder den Preis erhöhen und das Geld ist knapp, genau wie manche Felder.
So hat man hier sogar eine Art Interaktion, ich kann meinem Mitspieler seine Dinge verteuern/wegnehmen, wenn ich sehe was er braucht. In erster Linie schaut man aber was man selber braucht, bevor man fies wird, somit spielt mein Spielzug eigentlich keine richtige Rolle bei meinem Gegner.
Weitere Interaktion ist bei den Bonuskarten gegeben und beim Bau von Gebäuden, wo jeder Spielstein bei einem Gebäude das Gebäude um 1 zusätzlichen Edelstein verteuert, aber auch hier schaue ich erst was ich brauche, gleiche es mit meinem Mitspieler ab und wenn ich Glück habe, kann ich sein Gebäude verteuern.
Auch wann man passt kann entscheidend sein, weil der mit dem meisten Restgeld auch einen Diamanten bekommt und Diamanten können schon wichtig sein.
Gerade wenn ein bestimmtes Gebäude gebraucht wird um die dazugehörige Bonuskarte zu bekommen (bevor sie mir mein Mitspieler wegschnappt), kann ein Diamant unbezahlbar sein. Man sollte dem Mitspieler auf jedem Fall nicht alle Bonuskarten überlassen, sondern sollte dort am Ball bleiben.
Das sind jetzt Erfahrungen aus nur 2 Zweierpartien, in voller Besetzung tritt die Interaktion bestimmt mehr in den Vordergrund, da es nicht soo viele strategische Möglichkeiten gibt, um auch zu gewinnen. Eigentlich nur Wälder mit Fortschritt, oder Gebäude mit Bonuskarten, die restlichen Optionen geben einen wichtige Vorteile (mehr Edelsteine und /oder Geld), bzw. sind ‚nur’ Notlösungen (Tiergehege, welche im Vergleich zu den Gebäuden/Wäldern aber recht billig sind).
Uns macht es jedenfalls auch zu zweit viel Spaß, es war eine gute Entscheidung von Ravensburger es schon vor der Messe heraus zu bringen, so wird die Wartezeit mit einem wirklich guten Spiel verkürzt.
Noch ein Wort zur Familientauglichkeit:
Da ich ein Spielfreak bin kann ich diese schlecht beurteilen, aber ich denke, dass es mit der Erklärung von Ravensburger per Video familientauglich auf einem etwas höherem Niveau ist (vergleichbar mit ‚Die Baumeister von Arkadia’).
Der Startspieler ist etwas verzwickt auf mehreren Seiten in der Anleitung erklärt (S.2, 3, 5 und 7). Hier hätte man einen extra Absatz für den Startspieler einfügen sollen.
Am Rundenanfang ist der Startspieler ganz hinten (niedrigste Zahl), mitten in den Rundenabläufen wechselt er plötzlich in die umgekehrte Richtung (höchste Zahl), was wichtig beim Bauen ist, um dann nach Rundenende wieder zu wechseln.
Hier hilft dann wirklich nur das Video.
Ist ja nun doch ganz schön lang geworden, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Kaufentscheidung.
Schönen Sonntag noch
Helby