Beitragvon Axel Bungart » 16. November 2008, 23:03
Liebe Gemeinde
soeben frisch ausprobiert: die Würfelerweiterung zu Zug um Zug. Wir haben zweit gespielt.
Erste Besonderheit: wir haben nach exakt (!) zwei Jahren (der Statistik sei Dank) den Amerika-Spielplan mal wieder herausgekramt, weil er zunächst mal auf das reduziert, was "früher" mal ZuZ war: Strecken nutzen und Karten ziehen.
Die fünf Würfel kommen hier also auch ganz puristisch zum Einsatz. Gleich bei den ersten Zügen merkt man, dass es mit der Würfel-"Erweiterung" ein ganz anderes Spiel ist. Fast mit jedem Zug (außer man hat mal gaaanz doll Würfelpech) wird eine Strecke genutzt. Als Nebeneffekt wird dadurch das Spiel schon mal viel schneller, weil es gerade bei der Amerika-Version besonders in einer Zweierpartie meist in eine Kartensammelorgie gefolgt von einer Streckennutzungsorgie ausartete. Diese Zeiten sind mit den Würfeln passé. Aus maximal zwei Würfen sucht man sich seine benötigten Würfel heraus und - das in fast jedem Zug der Fall - nutzt eine Strecke. Wenn nicht die eine, dann die andere. Da keine Karten mehr genutzt werden, spielt es keine Rolle, ob die Strecke blau, grün oder sonstwie ist. Hauptsache die Länge stimmt. Alternativen finden sich immer. Aber: hat früher jeder Spieler eher an (s)einem Strang gebaut, setzt sich das Netzt eines Spielers nun eher wie ein Puzzle zusammen.
Damit ist auch schon gesagt, dass diejenigen, die befürchten, das Glückselement werde zu groß, keine Sorge haben müssen. Zumindest in unseren Partien gab es bis auf einen einzigen Fall kein besonders großes Würfelpech. Und wenn die Würfel dann doch mal nicht wollen, hat man sicher ein, zwei Chips auf der Hand, mit denen man seinem Würfelglück ein wenig auf die Beine helfen kann. Schließlich kann man mit zwei nicht verwendeten Würfeln eines Wurfs einen solchen Chip ziehen (und sofort einsetzen oder für später aufbewahren). Bis zu drei dieser Chips darf ein Spieler als Vorrat besitzen.
Letztlich kann man noch Aufträge nachziehen und zwar ebenfalls bei Erscheinen eines bestimmten Würfelergebnisses. Da man den neuen Auftrag entweder nehmen oder ablegen kann, besteht kein Risiko, Aufträge auch zu einem späten Zeitpunkt (sogar im letzten Zug!) nachzuziehen. Da man von der Option also rege Gebrauch macht, bedeutet dies im Ergebnis wesentlich mehr erfüllte Aufträge am Schluss, was alleine schon ein Plus an Spielgefühl mit sich bringt.
Für die anderen Versionen (die wir noch nicht testen konnten) gibt es natürlich ebenfalls Regeln. Das Nutzen von Tunnels oder Fähren sowie den Passagieren aus der Märklin-Erweiterung wird z. T. von zusätzlichen Würfeln bestimmt.
Nach zwei Jahren, in denen wir die Amerika-Version aus Spaßmangel im Schrank gelassen hatten, hat sie uns mit der Würfel-Erweiterung wieder richtig Spaß gemacht! Die "Grundversion" erhält einen neuen Anstrich. Dabei kann man eigentlich nicht von einer [i]Erweiterung[/i] sprechen, eher von einer [b]Variante[/b].
Für Besitzer der Amerikaversion würde ich daher die Würfel-Erweiterungs-Variante sehr empfehlen. Alle anderen müssen noch auf die vollständige Rezension warten.
Gruß
Axel