Beitragvon ravn » 22. Januar 2009, 01:14
Hallo,
so toll ich Dominion vom "Deckbau als tragende Spielidee" finde, so beliebig austauschbar oder fast gar vernachlässigt empfinde ich die lieben Mitspieler dabei. Das finde ich schade, weil die für mich verbindende Komponente eines Brettspiels dabei arg kurz kommt.
Echte Kommunikation findet nicht statt, ausser das man seinen Spielzug runterrattert, um nachvollziehbar zu sein. Um unnötige Wartenzeiten zu vermeiden, mischt man während der Spielzüge der Mitspieler seine Karten wenn nötig und zieht fünf davon nach, schaut seine Kartenhand und überlegt sich derweil, was man alles damit anfangen kann. Mal ab und zu unterbrochen von einer Angriffskarte, die man abwehren kann oder eben auch nicht. Dann ist man auch schon wieder am Zug.
Klar sollte man im Auge haben, ob Angriffskarten gezogen worden sind und ob man dagegen vorgehen sollte, oder die noch vernachlässigbar sind. Klar sollte man ebenso beachten, wann man von Geld- und Aktionskarten auf Siegpunkte umsteigen sollte, um den Startschuss und Anschluss nicht zu verlieren.
Aber im Kern spielt man für sich und seine Strategie. Sofern man denn eine hat, sei es aus Vorausplanung oder aus Spielerfahrung, indem man die zur Verfügung stehenden Karten lesen und in der Kombination einschätzen kann. Eigentlich kann man sich zu Hause ins stille Kämmerchen setzen und solo ein Kartendeck runterspielen. Simuliert eventuell dabei noch ein paar ANgriffskarten der nicht nötigen Mitspieler und fertig.
Aber ist es das, was Brettspielen ausmacht? Je mehr (in fünf verschiedenen Spielrunden rund sieben Partien insgesamt) ich Dominion spiele, desto unschlüssiger bin ich, ob es mir immer noch genauso euphorisch gefällt wie zu Beginn. Wie seht Ihr das?
Cu/Ralf