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Kauft ihr online oder im Laden?

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toolate
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Re: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon toolate » 3. März 2009, 15:54

Bei mir ca. 95% Online- und Messe-Käufe (mit wechselnden Anteilen), die restlichen 5% meist Angebote bei Müller, Restposten oder Standard-Spiele zum verschenken.

Viele Argumente, die es Händlern vor Ort schwer machen wurden schon genannt, wirkliche Fachgeschäfte sind selten, in einem durchschnittlichen Spielwarenladen kennen die Verkäufer sich nicht aus, es gibt keine Möglichkeit zum ausprobieren, für mich interessante Spiele sind meist nicht vorrätig und können teilweise nichtmal bestellt werden. Gleichzeitig liegt der Zeitaufwand auch nochmal deutlich höher, selbst hier in der gleichen Stadt brauche ich mind. 45 Minuten (2x 15 Min. Weg + Aufenthalt im Laden). Mir ist klar, dass ein durchschnittlicher Laden mit den Online-Preisen nicht konkurieren kann (bei entsprechendem Service auch nicht muss), aber warum sollte ich dafür dann teilweise auch noch mehr als die UVP bezahlen?
Das nächste nennenswerte Geschäft ist eine halbe Autostunde entfernt, das wiederum ist mir aber eindeutig zu weit, zumal ich da ja auch erstmal anrufen müsste, wenn ich sicher gehen will, dass etwas bestimmtes vorrätig ist, dann kann ich aber auch gleich einfach online einkaufen.
Sobald in einem Umkreis von maximal 20 Minuten Fahrtzeit pro Strecke ein Laden aufmacht, der gute Auswahl, kompetente Beratung, gelegentliche Spieleabende und keine überzogene Preise (nochmal, nein die müssen nicht auf Internet-Niveau sein) zu bieten hat, wäre ich durchaus gewillt dort einzukaufen. Ich fürchte bloß, das wird so bald nicht passieren, dafür ist wohl die Spielerdichte in den meisten Gegenden zu gering.

Aus den genannten Gründen halte ich Versuche seitens der Verlage die Händler vor Ort zu unsterstützen (wie damals bei Battlelore) für aussichtslos. Ich habe damals selber versucht, dass Spiel hier in einem Tabletop-/TCG-/Comic-Laden zu bekommen, dort gab es auch einige seltenere Spiele, deshalb rechnete ich mir gute Chancen aus. Nachdem mich zwei persönliche Besuche im Laden sowie zwei Anrufe ebendort kein Stück weiter gebracht haben, bei dem Versuch mir das Spiel für mich bestellen zu lassen, habe ich aufgegeben, als das Spiel mit Bonus-Figuren dann doch auch online verfügbar war, dass zudem sicher auch zu einem Preis, den ich im Laden sicher nicht bekommen hätte, obwohl die auch nicht mehr für mich hätten tun müssen, als der Online-Händler.

mfg,
toolate

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ingo123

Re: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon ingo123 » 3. März 2009, 16:22

Bei mir sind es (gefühlte) 70% Onlinehändler und 20% Messe Essen. Der Rest verteilt sich auf Ebay und (seltene) Schnäppchen bei diversen Kaufhäusern.

Durch die Möglichkeiten der Preisverfolgung, die Versandkostenfreiheit ab 20¤ und (bis vor kurzem) die Tipps eines gewissen HarryPhone habe ich in letzter Zeit häufiger bei einem bestimmten großen Onlinehändler eingekauft...

Meistens warte ich auf sinkende Preise, da ich noch einige ungespielte Schätze im Schrank habe und aus Zeitmangel nicht oft zum spielen komme (Ausnahme ist der "Muss-ich-haben"-Effekt während des Messebesuchs)..

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Klaus Knechtskern
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RE: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon Klaus Knechtskern » 3. März 2009, 19:54

"Erklärbär" hat am 02.03.2009 geschrieben:

> Hallo Eike,
>
> nun München ist dabei wirklich eine große Stadt. In den
> letzten 5 Jahren haben die letzten beiden "freien"
> Spielwarenläden in der Innenstadt dicht gemacht. Es
> verbleiben Kaufhäuser und die Müller-Kette, die immerhin
> noch den letzten reinen Spielwarenladen in der City stellt.
>

tsts Heinz,

Du unterschlägst doch glatt das Games-In in der Dachauer Str.
oder auch Striezl ;-)



Gruß Klaus,

der nur einmal in das ominöse Lager vom Striezel möchte.....

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MartinMenke
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Beiträge: 107

Re: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon MartinMenke » 3. März 2009, 21:24

Früher gab es dort den Heidelbär, aber der hat leider vor ein paar Jahren dichtgemacht. Hatte eine prima Auswahl.
Grüße
Martin

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Martin

Re: Aussger+

Beitragvon Martin » 3. März 2009, 22:01

Jerry schrieb:
> Beratung wird durch Magazine und Webseiten (wie
> diese hier) abgedeckt, Verkauf findet primär Online statt.
> Für uns Kunden ist das eher von Vorteil, denn noch nie waren
> Angebot und Qualität der Spiele so klasse wie heute.
>

Wenn Du mit "uns Kunden" diejenigen meinst, die regelmäßig das Internet nutzen, magst Du recht haben.
Leer geht dabei leider die große Mehrheit aus, die sich ab und zu beim City-Shopping mal ein Spiel kaufen möchte und auf langwierige Internetrecherche keine Lust hat. Und da die nach wie vor recht zahlreich sind, gehen sie als Kunden den kleineren Verlagen verloren.

Gruß

Martin

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ode

Re: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon ode » 4. März 2009, 00:18

Bei uns ist es noch etwas anders.

Die meisten Spiele kaufen wir uns sicherlich in Essen. Ich sag mal grob 60%. Dann rund um Nürnberg noch mal 30% online. Hin und wieder dann mal im Laden oder bei E-Bay. Ach nee, ist ja auch online... Passt aber trotzdem...

ode.

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Erklärbär
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RE: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon Erklärbär » 4. März 2009, 00:35

Klaus Knechtskern schrieb:
> Du unterschlägst doch glatt das Games-In in der Dachauer Str.

Ja, Klaus, das sagt mir was -- ist aber nicht mein Ding.

> oder auch Striezl ;-)

Denn kenn i fei net. Nie gehört. Wo denn?

> der nur einmal in das ominöse Lager vom Striezel möchte.....

Hat ja sicher auch eine Webadresse, oder? ;-) (Wegen des Thread-Themas...)

Servus,
Heinz

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Frank Noack
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Re: Aussger+

Beitragvon Frank Noack » 4. März 2009, 01:18

In diesem Kontext würde mich einmal interessieren, wie die Onlineberatungsangebote von unserer Spiele-Offensive.de von Euch wahrgenommen und genutzt werden (Spieleberater, Inspirations-TV, 3D-Bilder, Rezensionen und Spielregelvideos). Ziel dieser Angebote ist es nämlich, die angebliche "Beratungskompetenz" des stationären Fachhandels zu ersetzen und wenn möglich zu übertreffen.

Frank

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Tadgh
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Beiträge: 83

Re: Kauft ihr online oder im Laden?

Beitragvon Tadgh » 4. März 2009, 08:45

Guido Heinecke - Asmodee schrieb:
>
> Wenn man mal ein Resümee zieht: Macht also nur der Preis die Differenz aus? Ok, ich kann verstehen, wenn der typische Vielspieler keine Beratung braucht, sondern sich online einen Eindruck vom Spiel verschafft.
Sind Dinge wie Fachsimpeln mit Gleichgesinnten, regelmäßige
Spieleabende, Vorführexemplare zum Reinschnuppern, etc. nicht mehr wichtig?
Grüße, Guido

Das ist bzw. wäre alles toll und das wichtigste Argument ist noch nicht einmal dabei, nämlich die Möglichkeit, nach der Entscheidung das Spiel direkt mitnehmen zu können.
Dafür muss es aber zuerst einen solchen "Zauberladen" in der Nähe geben. Ich würde mich dort sicher regelmäßig herumtreiben.

Bei mir sind es somit 60 % Messe, 30 % Geschenke und der Rest im Laden (Schnäppchen oder Spontankäufe). Da ich berufsbedingt den ganzen Tag unterwegs bin, ist die Online-Bestellung etwas schwierig.

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Jerry

Re: Onlineberatung

Beitragvon Jerry » 4. März 2009, 09:34

Frank Noack schrieb:

> In diesem Kontext würde mich einmal interessieren, wie die
> Onlineberatungsangebote von unserer Spiele-Offensive.de von
> Euch wahrgenommen und genutzt werden (Spieleberater,
> Inspirations-TV, 3D-Bilder, Rezensionen und
> Spielregelvideos).

Was ich generell toll finde, ist wenn ein Shop eine Funktion "Ähnliche Artikel" anbietet (bei euch heisst das glaub ich "Persönliche Seite!") Ich mag es wenn ich auf ein Spiel klicke und dann zusätzlich Spiele angezeigt bekomme, die ähnlich sind und deshalb auch meinen Geschmack treffen könnten. Das Angebot ist halt so groß, dass man sich freut wenn die Aufmerksamkeit ein wenig gelenkt wird. Gut finde ich auch, wenn zu Spielen Kundenbewertungen angezeigt werden wobei da natürlich wichtig ist, dass die ungeschönt stehen bleiben weil sonst die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt.

Nebenbei mal ein Lob: spiele-offensive ist wirklich ein hervorragender Webshop. Übersichtlich, schnell, super Angebot. Ich kauf gerne bei euch :-)


> Ziel dieser Angebote ist es nämlich, die angebliche
> "Beratungskompetenz" des stationären Fachhandels
> zu ersetzen und wenn möglich zu übertreffen.

"angeblich" trifft es gut. Wenn man nicht gerade einen superfitten-Spielefreak-Laden-Besitzer hat kann kaum ein Fachhändler einem Spielegeek das Wasser reichen. Wie denn auch?

J.

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Jerry

Re: Aussger+

Beitragvon Jerry » 4. März 2009, 09:45

Martin schrieb:

> Wenn Du mit "uns Kunden" diejenigen meinst, die regelmäßig
> das Internet nutzen, magst Du recht haben.
> Leer geht dabei leider die große Mehrheit aus, die sich ab
> und zu beim City-Shopping mal ein Spiel kaufen möchte und
> auf langwierige Internetrecherche keine Lust hat.

Ich rede vom Angebot für Vielspieler. Die meisten Vielspieler sind intelligent, gebildet und für neue Dinge offen. (Das ist kein Eigenlob sondern einfach die Voraussetzung um Vielspieler zu werden). Von daher wirst du im Kreise von uns Geeks ziemlich wenige Netzmuffel finden.

Und für die Mainstreamspiele gibt es jaw weiter die City-Läden und Toys'r'Us Tempel (das meine ich gar nicht abwertend)


> Und da die nach wie vor recht zahlreich sind, gehen sie
> als Kunden den kleineren Verlagen verloren.

Das Gegenteil ist richtig. Erst der Webvertrieb hat es kleinen und kleinsten Verlagen ermöglicht, Spiele auf den Markt zu bringen. Titel wie "Ghost Stories" oder "Oltre Mare" hätten es vor 15 Jahren nie und nimmer geschafft zum Kunden zu gelangen. Früher galt (vereinfacht gesprochen): Was nicht bei Ravensburger oder Hasbro verlegt wurde, exisitierte nicht. Selbst für Spiele von dem damals noch stattlichen Verlag Avalon Hill musste man schon ziemliche Klimmzüge machen. Heute ist das anders: Viele innovative Spiele gelangen durch Mundpropaganda (sprich Webpropaganda) zu Aufmerksamkeit und werden dann durch Direkt- oder Webvetrieb an den Mann gemacht. Ein Spiel wie "Im Wandel der Zeiten" wär vor 15 Jahren vermutlich einfach unter den Tisch gefallen.

J.

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Twixtim
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[OT] Staatsverlage

Beitragvon Twixtim » 4. März 2009, 12:39

> exisitierte nicht. Selbst für Spiele von dem damals noch
> stattlichen Verlag Avalon Hill musste man schon ziemliche
> Klimmzüge machen.

Im ersten Moment hatte ich erschrocken gelesen:" ... dem damals noch staatlichen Verlag ...". Wäre bei all den Firmenrettungspaketen gar nicht mal mehr so abwegig. :D


Tim

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Günter Cornett

Re: Aussger+

Beitragvon Günter Cornett » 4. März 2009, 12:45

Frank Noack schrieb:
>
> In diesem Kontext würde mich einmal interessieren, wie die
> Onlineberatungsangebote von unserer Spiele-Offensive.de von
> Euch wahrgenommen und genutzt werden (Spieleberater,
> Inspirations-TV, 3D-Bilder, Rezensionen und
> Spielregelvideos). Ziel dieser Angebote ist es nämlich, die
> angebliche "Beratungskompetenz" des stationären Fachhandels
> zu ersetzen und wenn möglich zu übertreffen.
>
> Frank


Warum?


Ich finde es erschreckend ehrlich, dass du nicht damit argumentierst, dir lägen die Kundenwünsche am Herzen, du möchtest durch guten Service mehr verdienen. Als Onlineshop wären die von dir genannten Mittel eine prima Möglichkeit, sich von der direkten Konkurrenz, den anderen Onlineshops, positiv abzuheben. Abder du richtest dich speziell gegen den [b]stationären[/b] Fachhandel.


Die Existenz eines stationären Fachhandels ist wichtig für die gesamte Spielebranche. Und indirekt profitieren auch die Onlineshops von deren Beratungskompetenz weil so mancher seine Spiele nach Beratung im Fachgeschäft doch online kauft und weil sie insgesamt zur Verbreiterung der Spieleszene beitragen. Dass die Beratung - wie in jeder Branche - sicherlich von unterschiedlicher Qualität ist, ist imho kein Grund sie Anführungszeichen zu setzen und stationärem Fachhandel pauschal eine schlechte Beratungsqualität zu unterstellen.


Bei mir kommt das ziemlich unseriös an, die Konkurrenz in dieser Weise schlecht zu reden. Zudem erinenre ich mich an die aufdringlichen Werbebanner http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=16383&t=16383& , mit denen spieleoffensive mir das Gefühl vermittelten, es sei euch egal, ob sich die Adressaten eurer Werbung belästigt fühlen, wenn nur genug drauf klicken. Daher bin ich überhaupt nicht animiert, die Funktionen 'Spieleberater, Inspirations-TV, 3D-Bilder... ' auf eurer Seite zu nutzen. 'Wir machen Tara, Tamtam, Tröttröt' war (ist noch? - ich hab's für mich blockiert) die Aussage eures nervenden Werbebanners. Da schau ich mir doch nicht freiwillig mehr von euch an.


Im Spielefachhandel lasse ich mich dagegen gern mal beraten, was natürlich mehr eine Fachsimpelei auf Gegenseitigkeit darstellt, probiere dort gerne Spiele aus und zahle dafür auch gern 1,- oder 2,- Euro pro Abend Spielgebühr, selbst bei Spielen, die ich zu Hause habe oder gar mitbringe.


Gegenüber dem stationären Fachhandel kann sich der Online-Handel vor allem durch extremes Preisdumping absetzen. Und da muss auch für mich schon ein gewaltiger Preisunterschied vorhanden sein, damit ich online (oder im Kaufhaus) kaufe. Und dann bei einem anderen Onlineshop als euch, denn - wie gesagt - ich mag eure 'Werbung' überhaupt nicht. Sie hat mich lange Zeit aktiv daran gehindert, bei bgg die Dinge in Ruhe zu lesen, die ich lesen wollte. Diesen Eindruck bekommt ihr auch nicht mehr weg.

Gruß, Günter (nochmal Dank an Frank Weber für seinen guten Tipp - sein Name ist mir ohne große Werbung positiv in Erinnerung geblieben, nur aufgrund eines einzigen aber dafür wirklich sehr nützlich Beitrags http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=16162&t=16159& )

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Twixtim
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Re: Aussger+

Beitragvon Twixtim » 4. März 2009, 12:57

> 'Wir machen Tara, Tamtam, Tröttröt' war (ist noch? - ich
> hab's für mich blockiert) die Aussage eures nervenden
> Werbebanners. Da schau ich mir doch nicht freiwillig
> mehr von euch an.

Ganz unabhängig von der Debatte hier: Bevor man Kunden durch Werbung vergrault, muß man schon +sehr+ schweres Geschütz auffahren. Kommt in der Praxis nur ganz selten vor. In sehr vielen Fällen geben Leute zwar an, durch zu aggressive Werbung gestört zu werden, kaufen dann aber doch. Meine Erfahrung nach einem Jahrzehnt in der Werbung. :D

> Gegenüber dem stationären Fachhandel kann sich der
> Online-Handel vor allem durch extremes Preisdumping
> absetzen.

Und durch ein deutlich vielfältigeres Angebot, bequeme Lieferung und die heimische Couch, von der man die Bestellung abschickt.


Tim

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Jerry

Re: Aussger+

Beitragvon Jerry » 4. März 2009, 13:02

Günter Cornett schrieb:

> Ich finde es erschreckend ...
> [... 64 weitere Zeilen ...]

Ruhig, Fury, gaaanz ruhig ....

J.

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Martin

Re: Aussger+

Beitragvon Martin » 4. März 2009, 13:09

Jerry schrieb:
>
> Martin schrieb:

Erst der Webvertrieb hat es
> kleinen und kleinsten Verlagen ermöglicht, Spiele auf den
> Markt zu bringen. Titel wie "Ghost Stories" oder "Oltre
> Mare" hätten es vor 15 Jahren nie und nimmer geschafft zum
> Kunden zu gelangen. Früher galt (vereinfacht gesprochen):
> Was nicht bei Ravensburger oder Hasbro verlegt wurde,
> exisitierte nicht. Selbst für Spiele von dem damals noch
> stattlichen Verlag Avalon Hill musste man schon ziemliche
> Klimmzüge machen. Heute ist das anders: Viele innovative
> Spiele gelangen durch Mundpropaganda (sprich Webpropaganda)
> zu Aufmerksamkeit und werden dann durch Direkt- oder
> Webvetrieb an den Mann gemacht. Ein Spiel wie "Im Wandel der
> Zeiten" wär vor 15 Jahren vermutlich einfach unter den Tisch
> gefallen.
>
Ich weiß ja nicht, seit wann Du Dich der Spieleszene zugehörig fühlst, aber es gab durchaus eine Zeit vor dem Internet. Jede nennswerte Stadt verfügte vor 20 Jahren über gut sortierte Läden, die sich auf Kleinverlage und/oder Importspiele spezialisiert hatten. Ob "Das Spiel" in Hamburg, die Spielbrett-Läden oder viele andere. Die Anfänge des HiG-Verlages wären ohne den Vertrieb über Spieleläden kaum denkbar gewesen.
Das Internet hat hier zwar neue nennenswerte Absatzkanäle geschaffen, allerdings eindeutig auf Kosten anderer. Und diese anderen sind auf Dauer ein Verlust für die Verlage.

Die Entwicklung ist im Interesse bestens informierter Geeks gut. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass eine Präsenz von Kleinverlagsspielen im stationären Handel für deren wirtschaftliches Überleben notwendig ist, da die Gesamtzahl der Vielspieler zu gering ist, um eine derart spezielle Branche am Leben zu halten.

Schöne Grüße

Martin

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Jerry

Re: Aussger+

Beitragvon Jerry » 4. März 2009, 13:24

Martin schrieb:

> Jede nennswerte Stadt verfügte vor 20 Jahren über
> gut sortierte Läden, die sich auf Kleinverlage und/oder
> Importspiele spezialisiert hatten. Ob "Das Spiel" in Hamburg,
> die Spielbrett-Läden oder viele andere.

Tja, dann waren meine Wohnorte eben nicht nennenswert. Wenn man in Paderborn (immerhin auch 140.000 Einwohner) vor 20 Jahren ein ordentliches Spiel haben wollte musste man entweder nach Bielefeld fahren (wobei der dortige Spieleladen auch nicht so dolle sortiert war) oder man konnte sein Glück bei einem der wenigen Versender versuchen. Apropos "Das Spiel" in Hamburg ... ich erinnere mich sehr lebhaft: Sehr heftige Preise und lange Lieferzeiten; die allerdings von "Spiel und Fantasy" in Dortmund noch locker überboten werden konnten. Wie lange habe ich damals auf mein "Wooden Ships and Iron Men" gewartet? 2 Monate? 3 Monate? Wie oft habe ich damals mit inkompetenten Hilfsverkäufern telefoniert die in ihrer Zettelwirschaft die einfachsten Aufträge nicht wiederfanden? Nee sorry ... ich bin froh dass *die* Zeiten vorbei sind.


> Die Entwicklung ist im Interesse bestens
> informierter Geeks gut.

Sehe ich genauso.


> Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass eine Präsenz
> von Kleinverlagsspielen im stationären Handel für deren
> wirtschaftliches Überleben notwendig ist, da die Gesamtzahl
> der Vielspieler zu gering ist, um eine derart spezielle
> Branche am Leben zu halten.

Du überschätzt m.E. die Bedeutung von Spieleläden. Versteh mich nicht falsch: ich finde Spieleläden super und gehe gerne rein aber wirtschaftlich sind es doch viel zu wenige mit viel zu geringer Reichweite und viel zu geringem Umsatz. Sehen wir der Wahrheit ins Auge: Spieleläden werden aussterben und außer uns paar Nostalgikern wird sie keiner vermuissen.

J.

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Günter Cornett

Re: Aussger+

Beitragvon Günter Cornett » 4. März 2009, 13:36

Jerry schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
>
> > Ich finde es erschreckend ...
> > [... 64 weitere Zeilen ...]

Es sind nur halb so viele Zeilen. Oder ...
- ... liest du meine Texte immer gleich zweimal? :grin:
- ... siehst du alles doppelt, weil

> Ruhig, Fury, gaaanz ruhig ....

dein Gaul mit dir durchgeht? :razz:

>
> J.

Gruß, Günter

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Günter Cornett

Re: Aussger+

Beitragvon Günter Cornett » 4. März 2009, 14:04

Twixtim schrieb:
>
> > 'Wir machen Tara, Tamtam, Tröttröt' war (ist noch? - ich
> > hab's für mich blockiert) die Aussage eures nervenden
> > Werbebanners. Da schau ich mir doch nicht freiwillig
> > mehr von euch an.
>
> Ganz unabhängig von der Debatte hier: Bevor man Kunden durch
> Werbung vergrault, muß man schon +sehr+ schweres Geschütz
> auffahren. Kommt in der Praxis nur ganz selten vor. In sehr
> vielen Fällen geben Leute zwar an, durch zu aggressive
> Werbung gestört zu werden, kaufen dann aber doch. Meine
> Erfahrung nach einem Jahrzehnt in der Werbung. :D

Jo, ich habe auch nicht behauptet, die Werbemaßnahmen sei generell nicht erfolgreich. Hab das nur auf mich bezogen, da ich von spieleoffensive ganz konkret dabei gestört wurde, mich über Spiele zu informieren.


>
> > Gegenüber dem stationären Fachhandel kann sich der
> > Online-Handel vor allem durch extremes Preisdumping
> > absetzen.
>
> Und durch ein deutlich vielfältigeres Angebot, bequeme
> Lieferung und die heimische Couch, von der man die Bestellung
> abschickt.

Jo, wenn man weiß, was man haben will. Mir passiert es extrem selten, dass ich mir ein Spiel nur auf Informationen im Netz hin kaufe. Unbedingt haben, muss ich ein Spiel eh nur, wenn ich es selbst gespielt und Feuer gefangen habe.


Im Netz gibt es natürlich auch Möglichkeiten, Spiele online auszuprobieren (auf yucata.de z. B. :) ). Aber irgendwie lasse ich sie mir trotzdem lieber von jemandem persönlich erklären.

Ich denke nicht, dass der Spielefachhandel zum Aussterben verurteilt ist. Hier in Berlin geht es ein bisschen mehr in Richtung Spielecafe (Spielwiese und Spielewerkstatt Kerber): Treffpunkt, im Laden spielen oder ausleihen und dann gezielter Kauf. Wenn man dadurch Fehlkäufe vermeidet, spart man trotz des teureren Preises im Laden noch etwas Geld.

Und sofern der Händler einem nicht etwas aufschwatzen will, was er loswerden möchte, sondern sich an den Wünschen des Kunden orientiert, ist die Beratung imho auch individueller. Aber das ist sicher mehr eine Frage des persönlichen Naturells als der von stationär oder online.


Gruß, Günter

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Martin

Es lebe der stationäre Handel

Beitragvon Martin » 4. März 2009, 21:43

Jerry schrieb:
>
> Tja, dann waren meine Wohnorte eben nicht nennenswert. Wenn
> man in Paderborn (immerhin auch 140.000 Einwohner) vor 20
> Jahren ein ordentliches Spiel haben wollte musste man
> entweder nach Bielefeld fahren (wobei der dortige Spieleladen
> auch nicht so dolle sortiert war) oder man konnte sein Glück
> bei einem der wenigen Versender versuchen.
Ob Paderborn nennenswert ist, fällt mir schwer zu sagen. Bei uns in Kiel kennt man eigentlich nur das dort gebraute Bier. Und das aus der Dose... Auf jeden Fall scheint es spielerisch dort nennenswerten Nachholbedarf zu geben.
Anders sieht es da schon in Städten wie Verden/Aller (ca. 25.000 Ew.), Lüneburg (ca. 70.000), Friedberg (ca. 28.000 Ew.) oder Oldenburg (ca. 150.000 Ew.) aus. Sicherlich hatte nicht jede Stadt vor 20 Jahren einen Spieleladen, aber es gab auch schon vor dem Internet Versandhändler.

> Apropos "Das
> Spiel" in Hamburg ... ich erinnere mich sehr lebhaft: Sehr
> heftige Preise und lange Lieferzeiten; die allerdings von
> "Spiel und Fantasy" in Dortmund noch locker überboten werden
> konnten. Wie lange habe ich damals auf mein "Wooden Ships
> and Iron Men" gewartet? 2 Monate? 3 Monate? Wie oft habe
> ich damals mit inkompetenten Hilfsverkäufern telefoniert die
> in ihrer Zettelwirschaft die einfachsten Aufträge nicht
> wiederfanden? Nee sorry ... ich bin froh dass *die* Zeiten
> vorbei sind.

Jeder macht so seine eigenen Erfahrungen mit dem Service. Die Qualität der Mitarbeiter und die Lieferzeit haben jedoch weniger mit dem Internet zu tun, als mit mäßigem Management. Eine meiner seltenen Spiele-Bestellungen im Netz dauerte ca. sechs Wochen (bei Vorkasse!) für ein Wikinger von HiG. Ist deshalb gleich der gesamte Service im Internet schlecht? Es wurde hier glaube ich schon öfters diskutiert, dass diverse Onlineshops Ware anbieten, die gar nicht lieferbar ist. Wem dieses Spielchen gefällt soll dort gern bestellen. Jedem das, was er verdient...
>
>
> > Die Entwicklung ist im Interesse bestens
> > informierter Geeks gut.
>
> Sehe ich genauso.
>
Allerdings ist dies nur eine kleine Minderheit.
>
> > Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass eine Präsenz
> > von Kleinverlagsspielen im stationären Handel für deren
> > wirtschaftliches Überleben notwendig ist, da die Gesamtzahl
> > der Vielspieler zu gering ist, um eine derart spezielle
> > Branche am Leben zu halten.
>
> Du überschätzt m.E. die Bedeutung von Spieleläden.

Für die heutige (Internet-)Zeit gebe ich Dir leider recht. Vor 20 Jahren war das anders. Ich widerspreche jedoch Deiner These, wonach erst der Online-Handel den kleinen Verlagen Marktchancen gebracht hat.
Ich glaube, dass es für kleine Spieleverlage auch heute noch von existentieller Bedeutung ist, ihre Produkte im stationären Handel zu positionieren. Da Karstadt, Toys und Co. dies nicht tun, müssen kleine Fachgeschäfte dies übernehmen.

> Versteh
> mich nicht falsch: ich finde Spieleläden super und gehe gerne
> rein

Wenn Du dort eh nichts kaufst, lass es lieber...

> aber wirtschaftlich sind es doch viel zu wenige mit viel
> zu geringer Reichweite und viel zu geringem Umsatz. Sehen
> wir der Wahrheit ins Auge: Spieleläden werden aussterben und
> außer uns paar Nostalgikern wird sie keiner vermuissen.

Leider wird die Entwicklung in diese Richtung gehen. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass es auch zukünftig viele kleine Fachhändler geben wird, die - vielleicht in Verbindung mit anderen Produkten - eine gute Spieleauswahl anbieten. Neben den paar Nostalgikern werden diese Vertriebsschiene ansonsten nämlich diverse Verlage vermissen - ganz zu schweigen von den Menschen, die es einfach schön finden, in einem Geschäft mit anderen Menschen zu sprechen, dort Spiele oder manches andere in die Hand zu nehmen und sich darüber zu freuen, den erworbenen Artikel gleich mit nach Hause nehmen zu können.

Schöne Grüße

Martin

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Frank Noack
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Re: Aussger+

Beitragvon Frank Noack » 5. März 2009, 21:17

Hallo Günther,

die nüchternen Zahlen sprechen eher für den stationären Handel. Mit gerade einmal 7% Marktanteil kann der Onlinehandel mit Gesellschaftsspielen nicht ansatzweise die marktbeherrschende Stellung einnehmen, die du (und die meisten Fachhändler) ihm unterstellen. Ich weiss zum Beispiel auch vom gegenteiligen Effekt: Kunden informieren sich online, um den Kauf dann im Laden abzuschliessen. Ein Bekannter von mir betreibt einen Onlinehandel für Taschen und einige stationäre Geschäfte in diesem Bereich und erzählte mir, dass der Effekt nicht zu unterschätzen sei. Für die Spielebranche habe ich da persönlich keinen Vergleich.

Dass wir den Fachhandel angreifen, magst du so empfinden. Ich bin eher der Meinung, dass wir das "fachhandeln" da ermöglichen, wo es keine Fachhändler gibt. Nahezu ganz Ostdeutschland ist fachhandelstechnisches Brachland. Im Westen konzentrieren sich die Händler hauptsächlich auf die Metropolen und im süddeutschen Raum. Wo wird denn der ganze Rest beraten? Bei Müller?

Hinzu kommt: die meisten kleinen Verlage, und da schließe ich auch deine Veröffentlichungen mit ein, haben enorme Probleme, in die Regale der Geschäfte zu kommen. Beim "richtigen" Fachhandel vielleicht nicht in dem Maße, aber bei den Ketten auf jeden Fall. Ich wage zu behaupten, dass der Onlinehandel für diese Verlage einen durchaus willkommenen Verkaufsweg darstellt.

Wie dem auch sei, hoffe ich dennoch auf ein paar mehr Antworten auf meine Frage, da wir natürlich auf Feedback angewiesen sind, um besser zu werden.

F.

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Carlo Mendez
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Re: Aussger+

Beitragvon Carlo Mendez » 5. März 2009, 21:25

touche

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Günter Cornett

Re: Aussger+

Beitragvon Günter Cornett » 5. März 2009, 23:38

Frank Noack schrieb:
>
> Hallo Günther,
>
> die nüchternen Zahlen sprechen eher für den stationären
> Handel. Mit gerade einmal 7% Marktanteil kann der
> Onlinehandel mit Gesellschaftsspielen nicht ansatzweise die
> marktbeherrschende Stellung einnehmen, die du (und die
> meisten Fachhändler) ihm unterstellen. Ich weiss zum Beispiel

Ich unterstelle dem Onlinehandel doch keine marktbeherrschende Stellung. Wie kommst du darauf? Ich kritisiere lediglich das extreme Preisdumping mancher Onlineshops - wobei es für mich schon nachvollziehbar ist, dass Onlineshops preiswerter sein können und müssen als Ladengeschäfte.

Der Preis ist bei Onlineshops imho das Hauptargument. Und da alle Onlineshops quasi in direkter Nachbarschaft liegen, tendiert die Gewinnspanne mitunter gegen 0 oder darunter. Ich sehe es ja ganz konkret, dass manche Spiele mit nur 10-15% Gewinn, mitunter sogar knapp unter Einkaufspreis verkauft werden.


> auch vom gegenteiligen Effekt: Kunden informieren sich
> online, um den Kauf dann im Laden abzuschliessen. Ein

Wer sich online informiert, dann sicherlich nicht bei den shops sondern auf Rezensionsseiten oder hier im Forum, er und kauft dann entweder online oder geht in den Laden, um sich einige Spiele näher anzuschauen, auszuprobieren und sich vom Fachhändler beraten zu lassen.

Das richtet sich danach, ob Preis oder ergänzende Beratung für ihn wichtiger sind. Das ist doch genau das, was ich beschrieben habe.
Es wird aber kaum einer, sich vom Onlineshop-Betreiber beraten lassen, um dann im teureren Ladengeschäft das Spiel ohne weitere Beratung zu kaufen.
Also wo ist denn da ein[b] gegenteiliger[/b] Effekt??

> Bekannter von mir betreibt einen Onlinehandel für Taschen und
> einige stationäre Geschäfte in diesem Bereich und erzählte
> mir, dass der Effekt nicht zu unterschätzen sei. Für die

Mein Opa hat mir auch immer Geschichten erzählt. Was bietet denn da das stationäre Geschäft, was der Onlineshop nicht biete? Zu viel schlechte Erfahrungen mit Lieferungen (eine nachvollziehbare Kehrseite des Preisdumpings)

> Spielebranche habe ich da persönlich keinen Vergleich.
>
> Dass wir den Fachhandel angreifen, magst du so empfinden. Ich

Das empfinde ich nicht, das schreibst du. Und das du das so formulierst, als wäre der stationäre Handel deine Hauptkonkurrenz, nicht die anderen onlineshops, das finde ich erschreckend. Ich kritisiere nicht, dass du einen onlineshop betreibst und damit die natürliche Konkurrenz u.a. der Ladengeschäfte bist, sondern dass du unter deiner Konkurrenz dich - in obigem Beitrag - ganz speziell auf den stationären Handel einschießt, anstatt generell zu sagen, du möchtest dich von deiner Konkurrenz abheben, sei sie nun online oder stationär.

Ich verstehe ganz einfach nicht, wieso die Ladengeschäfte eine größere Konkurrenz für dich sind als die anderen onlineshops [zumindest die, die nicht sowieso schon euch gehören - aber vielleicht ist es ja gerade das :) ].


> bin eher der Meinung, dass wir das "fachhandeln" da
> ermöglichen, wo es keine Fachhändler gibt. Nahezu ganz

Ja und das ist auch gut so. Ich sage nicht, dass Onlineshops böse sind; ich verstehe lediglich nicht, warum du dich als Konkurrenz in erster Linie zum stationären Fachhandel begreifst. Was soll diese Eingrenzung in deinem Post? Sind die anderen Onlineshops für dich keine Konkurrenz?


> Ostdeutschland ist fachhandelstechnisches Brachland. Im
> Westen konzentrieren sich die Händler hauptsächlich auf die
> Metropolen und im süddeutschen Raum. Wo wird denn der ganze
> Rest beraten? Bei Müller?
>
> Hinzu kommt: die meisten kleinen Verlage, und da schließe ich
> auch deine Veröffentlichungen mit ein, haben enorme Probleme,
> in die Regale der Geschäfte zu kommen. Beim "richtigen"
> Fachhandel vielleicht nicht in dem Maße, aber bei den Ketten
> auf jeden Fall. Ich wage zu behaupten, dass der Onlinehandel
> für diese Verlage einen durchaus willkommenen Verkaufsweg
> darstellt.

Ein willkommener Verkaufsweg: ja, aber:

Mancher Ladenbetreiber sagt - für mich durchaus nachvollziehbar: warum soll ich deine Spiele ordern, wenn es die im Onlineshop 20% billiger gibt? Und ich werde auch oft gefragt, weshalb meine Spiele bei mir teurer sind als bei Onlineshop XY. Aber wenn ich selbst mit dem Preis runter gehen würde, hätte der stationäre Fachhandel noch weniger Grund, meine Spiele zu verkaufen.

Der höhere Preis im ladengeschäft relativiert sich natürlich durch die persönliche Beratung, durch Spieletreffs im Laden, Spiele ausprobieren etc.

Dass du eine solche Struktur angreifen möchtest (die eine Basis für die gesamte Spieleszene darstellt), ist für mich nicht nachvollziehbar. Ein simples 'wir wollen gute Beratung machen', Kundenwünsche erfüllen, wäre überzeugender. Allerdings zeigt eure aufdringliche, sehr belästigende Werbeaktion, dass euch - anders als vielen Shopbesitzer - der Wunsch eures potentiellen Kunden völlig egal ist. Damit hebt ihr euch von anderen Läden ab und zwar gleichermaßen von Ladengeschäften wie von Onlineshops.


> Wie dem auch sei, hoffe ich dennoch auf ein paar mehr
> Antworten auf meine Frage, da wir natürlich auf Feedback
> angewiesen sind, um besser zu werden.

Danke auch für die aufschlußreiche Stellungnahme zur spiele-offensiven Werbung. :)

Gruß, Günter

>
> F.

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Frank Noack
Spielkamerad
Beiträge: 46

Re: Aussger+

Beitragvon Frank Noack » 6. März 2009, 02:01

Hallo Günther,

>Ich unterstelle dem Onlinehandel doch keine >marktbeherrschende Stellung. Wie kommst du darauf?

Ich habe es zwischen den Zeilen gelesen. Und deine weitere Argumentation, auch zum Thema Preisgestaltung der Onlineshops und deren Wirkung auf den Fachhandel impliziert diese These.

Dass die anderen Onlineshops keine Konkurrenz wären habe ich nie behauptet. Auch dass der stationäre Handel unsere Hauptkonkurrenz wäre habe ich nie behauptet. Das hast du offensichtlich zwischen den Zeilen gelesen. Im Falle der Onlineshops offensichtlich zwischen Zeilen, die ich nie geschrieben habe (Um nicht zu behaupten, dass du diese Aussage frei erfunden hast).

Den Vorwurf, dass Kundenwünsche uns egal sind, lasse ich aber nicht gelten: sind sie uns ganz und gar nicht. Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier nachgefragt habe, wie unser Service wahrgenommen wird.

Warum gehen Händler denn auf Kundenwünsche ein? Nur weil sie gute Samariter sind? Entschuldige bitte, dass ich diese Metapher bei meiner Frage übersprungen habe und gleich zum Punkt gekommen bin... Ich steh nicht so aufs Schwafeln.

>Danke auch für die aufschlußreiche Stellungnahme zur >spiele-offensiven Werbung.

Mir ist nicht aufgefallen, dass du eine Frage zu diesem Thema gestellt hättest. Aber falls du eine Stellungnahme zum Tema "nerven" erwartest: es gab durchaus Leute, die uns zu diesem Banner gratuliert haben. Das Feedback dazu in Essen war sehr ermutigend.

F.

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Günter Cornett

Re: Aussger+

Beitragvon Günter Cornett » 6. März 2009, 09:31

Frank Noack schrieb:
>
> Hallo Günther,
>
> >Ich unterstelle dem Onlinehandel doch keine
> >marktbeherrschende Stellung. Wie kommst du darauf?
>
> Ich habe es zwischen den Zeilen gelesen. Und deine weitere
> Argumentation, auch zum Thema Preisgestaltung der Onlineshops
> und deren Wirkung auf den Fachhandel impliziert diese These.

Keinesfalls. Ich denke, ich habe das in meinem letzten Beitrag auch ausführlich genug geschrieben: Die Preisgestaltung von manchen Onlineshops ist ein Problem für den stationären Fachhandel, aber das macht sie nicht markbeherrschend.

> Dass die anderen Onlineshops keine Konkurrenz wären habe ich
> nie behauptet. Auch dass der stationäre Handel unsere

Auch das behaupte ich doh gar nicht, sondern kritisiere die Fixierung auf den stationären Handel in deinem Beitrag.

> Hauptkonkurrenz wäre habe ich nie behauptet. Das hast du
> offensichtlich zwischen den Zeilen gelesen. Im Falle der

Ja, wenn Maßnahmen, wie du sie beschreibst, nach deinen Angaben nicht dazu dienen, euch generell von der Konkurrenz abzusetzen oder Kundenwünsche besser zu bedienen, sondern "[i]die angebliche "Beratungskompetenz" des stationären Fachhandels .. ersetzen und wenn möglich .. übertreffen"[/i] soll, dann ist das eine Zielrichtung eben speziell gegen den stationären Fachhandel.

> Onlineshops offensichtlich zwischen Zeilen, die ich nie
> geschrieben habe (Um nicht zu behaupten, dass du diese
> Aussage frei erfunden hast).

Welche Aussage? Ich verwende hier den Konjunktiv und mache deutlich, aus welcher Formulierung ich das schließe: "das du das [b]so formulierst, als wäre[/b] der stationäre Handel deine Hauptkonkurrenz, nicht die anderen onlineshops, das finde ich erschreckend."


> Den Vorwurf, dass Kundenwünsche uns egal sind, lasse ich aber
> nicht gelten: sind sie uns ganz und gar nicht. Das ist auch
> einer der Gründe, warum ich hier nachgefragt habe, wie unser
> Service wahrgenommen wird.

Ja, das stimmt. Die Leute, die durch eure aufdringliche Werbung belästigt werden, sind nicht eure Kunden und werden es auch nicht. Und deshalb können die auch belästigt werden, noch und nöcher, das ist euch egal.

> Warum gehen Händler denn auf Kundenwünsche ein? Nur weil sie
> gute Samariter sind? Entschuldige bitte, dass ich diese

Es gehört zu ihrem Geschäft, aber es ist eben nicht nur geschäftliches Kalkül, wenn man freunbdlich beraten wird. Den Unterschied zwischen angagierter Beratung und den Kunden freundlich irgendwas aufschwatzen wollen, kennen und praktizieren viele Händler, übrigens nicht nur im Ladengeschäft sondern auch im Onlineshop.

> Metapher bei meiner Frage übersprungen habe und gleich zum
> Punkt gekommen bin... Ich steh nicht so aufs Schwafeln.
>
> >Danke auch für die aufschlußreiche Stellungnahme zur
> >spiele-offensiven Werbung.
>
> Mir ist nicht aufgefallen, dass du eine Frage zu diesem Thema
> gestellt hättest. Aber falls du eine Stellungnahme zum Tema

Ich habe das kritisiert. Dass ich dazu eine konkrete Frage stellen muss, wo das nicht nur für mich sondern auch für viele andere ein großer Kritikpunkt ist/war ... also wenn ich in einem Ladengeschäft etwas kritisiere, was mich richtig stört, nimmt der Ladenbesitzer dazu schon Stellung, schafft nach Möglichkeit Abhilfe, weil er möchte, dass ich mich da wohl fühle.

Dir ist es absolut egal, dass du damit eine ganze Reihe von Leuten nervst. Hauptsache es bringt dir andere Leute als Kunden. Das ist eine Haltung, die ich in dieser Form weder von Ladenbesitzern noch von anderen Onlineshop-Betreibern im Spielebereich kenne.


> "nerven" erwartest: es gab durchaus Leute, die uns zu diesem
> Banner gratuliert haben. Das Feedback dazu in Essen war sehr
> ermutigend.

Beim ersten Mal fand ich es auch lustig, aber wenn man an anderen Inhalten der betreffenden Seite interessiert ist, dann muss(te) man sich imho, was dagegen einfallen lassen.


Wenn ich in der U-Bahn sitze und was lese, kommt manchmal jemand vorbei und stört, indem er eine Obdachlosenzeitng anbietet, geht durch den Wagen und ist dann wieder weg, wird das allgemein akzeptiert. Angenommen dieser Mensch würde im Wagen bleiben und die ganze Zeit auf und ab gehen und lautstark seine Zeitung anbieten, so dass die Fahrgäste sich nicht auf ihre Zeitung konzentrieren oder entspannen können, keine Möglichkeit haben auszuweichen, dann würde so ziemlich jeder Verkäufer an Unmutsäußerungen der Fahrgäste merken, dass sein Verhalten falsch ist.

Du merkst soetwas nicht bzw. es ist dir egal, sondern freust dich über den einen, der dir was abkauft ...

Gruß, Günter


>
> F.


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