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[PEEP] [PEEP] Valdora

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Claus.
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[PEEP] [PEEP] Valdora

Beitragvon Claus. » 29. März 2009, 17:42

Valdora


Auspacken:

Zoch benutzt sie schon seit langem und Ravensburger hat jüngst umgestellt: Nach Zooloretto verpackt Abacus erneut sein grosses Spiel in der Kosmos-Schachtel. Es scheint so, als ob sich dieses Format als Standard am Markt durchsetzt.
Öffnet man Valdora, findet man reichlich schön gestaltetes Material, welches in einem Kunststoff-Innenteil ordentlich untergebracht ist. Das ist glaube ich eine Novität für die grossen Abacus Spiele und längst überfällig gewesen.
Am Rande sei erwähnt, dass beim Verlag auch bei den Kartenspielen mittlerweile die stabilere, handelsübliche Box Einzug hält. Hier denkt man offensichtlich um. Aber zurück zu Valdora...
Nimmt man den Spielplan heraus, fallen einem als erstes die vier grossen Holzteile auf. Dabei handelt es sich um eine Art Kartenhalter. Zusammen mit den Karten, die wie Buchseiten gestaltet sind, ergibt das Ganze den Eindruck eines Buches, indem man hin- und her blättern kann. Nette Idee, kann mich nicht erinnern etwas Vergleichbares bisher gesehen zu haben.
Das restliche Material ist guter Standard.

Lesen:

Die Regel liest sich etwas trocken, ist aber klar und verständlich und nicht zu lang ausgefallen.
Regelfragen sind bei uns nur wenige aufgetaucht, die sich alle durch Nachlesen im Regelheft beantworten liessen.

Spielen:

Der generelle Spielablauf ist, seine Abenteurerfigur entlang den Strassen von Valdora auf ein anderes Feld zu bewegen und dort eine Aktion zu machen. Die Zugweite ist dabei durch die nächste Stadt beschränkt und kann durch die Aufnahme von Proviant erhöht werden. Danach ist der nächste Spieler dran.
Im Wesentlichen geht es darum, Edelsteine einzusammeln und von A nach B zu bringen.
Um Edelsteine transportieren zu können, benötigt man Ausrüstungskarten und um sie abliefern zu dürfen, benötigt man Auftragskarten. Ausrüstungen und Aufträge kann man sich auf vier der fünf Städtefelder kaufen. Und hier kommen die Bücher ins Spiel. Sucht man bestimmte Ausrüstungen oder Aufträge, muss man in den Karten blättern. Nur so kann man das Gesuchte finden. Natürlich ist das nicht umsonst und so muss man sich zuvor mit Bargeld (Silbermünzen) versorgen. Silber kann man einfach durch den Besuch eines der drei Minenfelder bekommen. Die Edelsteine liegen auf den Wegfeldern zwischen den Städten aus und warten darauf eingesammelt zu werden, wenn man die passende Ausrüstung dafür hat..
Wer Aufträge ausführt, bekommt Handwerkerplättchen in der Farbe der Aufträge. Habe ich eine bestimmte Menge Handwerker, bekomme ich eine gleichfarbige Werkstatt. Weitere Aufträge dieser Art bringen mir dann je 10 Extrapunkte.
Gespielt wird vereinfacht gesagt bis die Handwerkerplättchen aufgebraucht sind.
Dann gibt es unter anderem Punkte für die Aufträge, für die Handwerkerplättchen verschiedener Farbe und aufgeladene Edelsteine. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Sind die ersten Runden noch langsam, nimmt das Spiel schnell an Geschwindigkeit auf. Gerade zu dritt aber auch zu viert hat man oft seinen Zug gerade beendet und ist schon wieder dran.
Das liegt daran, dass man seine Züge ganz gut voraus planen kann. Passiert allerdings zwischenzeitlich etwas Wichtiges, wie z.B. ein anderer deckt einen interessanter Auftrag auf, ist etwas Entscheidungszeit gefordert.

Fachsimpeln:

Valdora kann man auf verschiedene Weisen spielen. Als Strategien habe ich bisher Mehreres ausprobiert:
auf Silberaufträge zu spielen, sich auf verschiedene Handwerkerfarben zu konzentrieren oder nur auf grosse Aufträge zu gehen.
Eine reine Mischstrategie zu fahren, erscheint mir nach den bisherigen Spielen nicht so stark zu sein.
Das typisch schnelle Spielgefühl bei den bisherigen Spielen des Autors, stellt sich auch hier wieder ein.
Die oft gesuchte Interaktion ist gut vertreten und allein schon durch das ständige gegenseitige Wegschnappen gegeben.
Franz Vohwinkel beweist einmal mehr, dass er noch nicht zum alten Eisen bei den Illustratoren gehört. Das Spiel ist mein persönlicher Favorit für Graf Ludo. Nicht zuletzt auch wegen der Buchidee, die in meinen Augen den Unterschied macht.
Das Spiel des Jahres scheint Abacus gut getan zu haben. Man hat offensichtlich mehr in Qualität und redaktionelle Arbeit investiert, als es früher leider oft der Fall war. Gratulation zu einer rundnum gelungen Veröffentlichung.

Fazit:

Bei diesem Jahrgang scheint einiges für mich dabei zu sein. Nach den guten Gift Trap und Livingstone (Regelschwächen ausgenommen) gefallen mir Pandemie und Valdora bisher am besten. Nun bin ich vor allem noch auf Finca, Small World, die goldene Stadt und was ich sonst noch vergessen habe gespannt.

Claus Andreas

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nascar8

Re: [PEEP] [PEEP] Valdora

Beitragvon nascar8 » 29. März 2009, 20:23


Hier einige Erfahrungen aus meiner gestrigen Partie:
Ich konnte mit lediglich drei Ausrüstungskarten (ein Esel) mit großem Vorsprung den Sieg davontragen. Mir hat geholfen, dass ich fix die lila Werkstatt bekam und (beim Spiel zu dritt) auch die dritte (also letzte) lilafarbene Handwerkertafel bekam. Danach sorgten alle weiteren "lila Auftragskarten" die ich mir angeln konnte, nicht nur für Bonusplättchen, sondern vor allem für weitere Handwerkertafeln. Das Handwerkerrondel ist für den "lila Handwerker" sehr, sehr interessant. Während meine Mitspieler sich um die hohen Stapel von Gold- und Silberhandwerkern prügelten, sammelte ich andersfarbige Handwerker und bekam sogar eine weitere Werksatt, ohne das ich die entsprechende Ausrüstungskarte überhaupt besaß! Nett.

Nach wie vor ist meine Meinung zu VALDORA vorsichtig euphorisch: Ein äußerst reizvolles, sehr fixes Spiel. Und die Suche nach optimalen Wegen und Aufträgen macht dieses eigentlich recht einfache Spiel auch für uns Vielspieler interessant!

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass es sich lohnt, müselig und zeitaufwendig viele / alle Ausrüstungskarten zu sammeln um auf diese Weise zu gewinnen. ..... Aber ich werde es demnächst gerne versuchen.

Dieter

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Jerry

... aber besser nicht zu fünft ...

Beitragvon Jerry » 29. März 2009, 22:15

Claus. schrieb:

> Gratulation zu einer rundnum gelungen Veröffentlichung.

Eine Anmerkung:
Du schreibst nicht mit welcher Spieleranzahl ihr Valdora auf dem Tisch hattet. Bei uns kam es in einer Fünferrunde zum Einsatz und ist glatt durchgefallen. Zu viel los auf dem Brett und vor allem schlägt Pech beim Blättern in den Auftragsbüchern zu fünft viel heftiger durch als z.B. zu dritt weil man ingesamt viel seltener dran kommt.

Ich will Valdora nicht schlecht machen: ein Mitspieler hatte es schon mal in Dreierbesetzung gespielt und es für gut befunden; aber - wie gesagt - zu fünft werden wir es kaum ein zweites Mal auf den Tisch tun.

Gruß,
Jerry

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Claus.
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Re: am besten zu viert

Beitragvon Claus. » 29. März 2009, 22:27

Bei der Spieleranzahl bevorzuge ich 4 dann 3 dann 5.

Du hast Recht, bei 5 Spielern schlägt alles was man macht deutlicher zu Buche. Umso konsequenter muss man dann spielen und beobachten, was die anderen machen.
Deswegen würde ich beim Blättern empfehlen, nicht am Silber zu sparen und wenn nötig auch zweimal "vollgetankt" suchen. Das gilt auch für Spielerzahlen unter 5.

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Himbie
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Re: ... aber besser nicht zu fünft ...

Beitragvon Himbie » 30. März 2009, 12:56

Dem kann ich so nicht zustimmen! Bei uns kam es auch zu fünft auf den Tisch und wir fanden es alle klasse. Gut, einen Grübler sollte man nicht dabei haben! Doch gerade, dass nicht alles so flott läuft, hat uns gut gefallen. Da spekuliert man auf einen Auftrag und schon ist er einem weggeschnappt worden. Also muss man wieder umdenken! Und nicht am Silber sparen, wir haben fleißig verteilt.

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Björn-spielbox
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Re: ... ruhig zu fünft ...

Beitragvon Björn-spielbox » 30. März 2009, 13:02

... und diese Partie ging auch ganz knapp aus (von 83-93 Punkte) und dauerte auch gerade mal 60 Minuten. Bevor man es sich versieht ist man schon wieder an der Reihe. Also spiele es gerne wieder zu fünft.
Und ich kann Himbies Tipp nur gutheissen - nicht so geizig mit dem Silber sein!
Björn.


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