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Dungeon Lords

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Fluxx
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Dungeon Lords

Beitragvon Fluxx » 23. Oktober 2009, 16:06

Gestern auf der Messe hatte ich Gelegenheit eine Runde Dungeon Keep... aehhh Dungeon Lords von CGE zu spielen.

Zum Spielverlauf:
Irgendwo im Nirgendwo liegt ein kleines beschauliches Dörfchen umgeben von vier Verliesen. Jeder von uns Spielern hat eines dieser Verliese gepachtet und startet mit etwas Gold etwas Nahrung, 3 Kobolden und drei Igors (alle Gehilfen heissen Igor). Unsere Aufgabe ist es nach zwei Jahren den Staatlichen Kontolleur davon zu überzeugen, dass man ein fähiger Dungeon Lord ist und seinen Pachtvertrage verlängert bekommt.
Wir spielen also zwei Jaher mit jeweils 4 Jahreszeiten.
In jeder Jahreszeit schicken wir unsere Igors los für uns wichtige Aufgaben zu erledigen. Dazu legen wir verdeckt drei Befehlskarten aus, die dann anschliessend reihum abgearbeitet werden. Dabei spielt die Reihenfolge der Karten eine wichtige Rolle, da sie darüber entscheidet, ob unser Igor vor oder nach den Igors der Mitspieler einen Ort erreicht. Denn manchmal ist es besser schneller zu sein als die Konkurrenz und manchmal lässt man lieber den Mitspielern den Vortritt. Bei vielen Stellen gibt es auch zu viel des Guten und man strebt die goldene Mitte an. ganz problematisch ist es, wenn eine Stelle zu begehrt ist, denn der vierte Verliesherr geht garantiert leer aus. Gut, dass man beijedem Spieler zwei Orte kennt, die dieser nicht aufsuchen darf. Das hilft einem bei der Einschätzung sehr weiter. Nun aber zu den Möglichkeiten, die man für seine Igors hat:
Man kann als erstes Nahrung besorgen, diese kann man dann nutzen um Kobolde anzuheuern oder Monster in sein Verlies zu locken. Die Kobolde die man hat kann man damit beauftragen Gold zu sch"urfen oder neue Gänge zu bauen (dafür muss Igor im Dorf eine Genehmigung besorgen). Ausserdem kann man sich noch die Ausstattung besorgen um seine Gänge zu Kammern zu erweitern - diese kann man dann nutzen um Nahrung oder Gold zu beschaffen, weitere Gänge zu bauen oder Fallen herzustellen. A propo Fallen - diese Gehören zu so einem Verlies natürlich dazu und man kann sie auch direkt im Ort kaufen.
All diese Sachen bezahlt man mit Nahrung, Gold oder seinem guten Namen (danach ist der Name/Ruf dann nicht mehr ganz so gut - aber was solls...)
Die letzte Möglichkeit seinen Igor einzusetzen ist noch das eigene Ansehen im Dorf zu verbessern. Was? Wir sind Verliesherren! Wir sind böse und das soll jeder wissen! Nun ja, so kann man denken. Leider sind die Dorfbewohner nichtganz so glücklich über ihre Nachbarschaft und heuern drei mal im Jahr Helden an, die am Ende des Jahres dann die Verliese stürmen. Dabei gibt es jede Jahreszeit (ausser Frühling) einen Held pro Verlies. Allerdings sind diese Helden nicht gleich stark und der böseste Verliesherr bekommt auch den gefährlichsten Helden zugewiesen.
Noch schlimmer kommt es wenn ein Verliesherr zu böse wird, denn wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird heisst es DER RITTER KOMMT - äääähh der PALADIN kommt. Dann schickt die Kirche nämlich einen mächtigen Paladin los, der sich um den bösesten der Verliesherren kümmern soll.
Damit kommen wir zum ende des Jahres und zu den Kämpfen:
Jeder Verlisherr muss sich nu mit drei Helden (+Paladin) herumärgern. Es wird vier Runden lang gekämpft. Dabei darf man den Helden jede Runde eine Falle und ein Monster entgegenstellen. (Vorsicht Fallen sind danach verbraucht und auch das Monster wird dieses Jahr nicht noch einmal in den Kampf gehen.) Wenn am Ende der Kampfrunde noch Helden da sind wird ein Teil des Verlieses 'gereinigt', so dass er danach für den Verliesherren wertlos wird (und am Ende der zwei Jahre auch vom staatlichen Kontrolleur negativ ausgelegt wird). Der einzige Trost den man hat ist, dass jeder gefangene Held den Kontrolleur milde stimmt und die Billanz wieder ins postive treibt.
Die Kämpfe sind auch durchaus interessant, da sowohl Monster als auch Helden verschiedene Fähigkeiten haben. Manche Monster greifen immer den vordersten helden an, manche auch gezielt einen beliebigen anderen. Die Helden unterscheiden sich auch: der Priester aknn seine Mithelden heilen, der Dieb warnt vor Fallen und verringert den Schaden daraus, der Magier wirkt Zaubersprüche, die die Gruppe unterstützen und der Krieger stellt sich schützend vor den Rest der Gruppe. (Der Paladin kann alles auf einmal!) Da muss man schon schauen wie man seine Monster geschickt einsetzt um möglichst schnell die Helden zu besiegen (oder zumindest möglichst viele Helden zu besiegen).
Das zweite Jahr verläuft dann ähnlich, nur dass die Helden stärker und die Monster kräftiger werden. Und unsere Kammern die wir bauen geben keine Ressourcen mehr sondern sind daraus ausgelegt den staatlichen Kontrolleur zu beeindrucken (geben also siegpunkte) - wobei man die Kammern, die man im ersten Jahr gebaut hat natürlcih weiter nutzen kann.

Am Ende kommt der Kontrolleur und belohnt quasi alles - die gebauten Gänge und Kammern, die gefangenen Helden, so wie Boni für den mit den meisten Monstern/Fallen/Schätzen oder dem bösesten Ruf. (Abzüge bringen nur von Helden gereinigte Verliesbereiche.)

Das waren die meisten Regeln - ein paar punkte habe ich unterschlagen, z.B. dass man zwischendurch steuern für die genutzte Grundfläche des Verlieses zahlen muss oder, dass die Monster manchmal streiken und man ihre Anschaffungskosten noch mal aufbringen muss, damit sie einen nicht im Stich lassen...


Persönlicher Eindruck:
Das Spiel macht so sehr viel Spass! Es ist ei wenig ein Ressourcenmangementspiel, bei dem man immer versuchen muss das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Dabei kann man verschiedene Taktiken versuchen - man kann versuchen viele Fallen zu bauen oder diese ganz zu ignorieren, man kann sich eine Schar an Monstern anheuern oder nur einen einzelnen Vampir (der darf nämlich mehrmals pro Kampf angreifen), man kann viele Kobolde anheuern und sein Verlies stark ausbauen oder es eher klein lassen. Man kann nur nicht alles auf einmal - ein grosses verlies ist meist schlecht verteidigt. Viele Monster verschlingen Ressourcen, die man woanders besser gebrrauchen könnte. Wer es schafft viele Monster in ein grosses Verlies zu packen hat bestimmt einen sehr schlechten ruf und muss sich am Ende mit einer besonders starken Heldentruppe auseinandersetzen.
Etwas nachteilig wirkt, dass all diese bösen Verliesherren keine Möglichkeit haben ihren Konkurrenten eins auszuwischen. Interaktion findet nur indirekt statt indem man im Dorf um die verschiedenen Optionen wetteifert. Leider ist dies auch der einzige Bereich, der mich wirklich stört. Man kann nur grob abschätzen, was die Mitspieler tun und wann sie wo hingehen. Dass es dann bei manchen Bereichen besonders gut ist in der Mitte zu landen, scheint mir unpraktisch, da das zu zufällig ist ob ich das schaffe (weit vorne oder weit hinten ist da einfacher). Ob man das im Laufe der Zeit lernt, dass besser zu beeinflussen mag ich nciht abzuschätzen. Ebensowenig wie sehr man den Überblick über die Verliese der Mitspieler hat um am Ende gezielt Bonuspunkte für den Besten in einer Kategorie abkassieren zu können.
Ein weiterer Punkt, der erstmal schwierig wirkt ist die Verteilung der Helden - es ist ja nicht so, dass der freundlichste Verliesherr sich den Helden zuerst aussuchen darf, sondern er bekommt automatisch den ungefährlichsten Helden zugewiesen, auch wenn er evtl statt des schwachen Heilers lieber den starken Dieb bei sich im Verlies hätte. Die Helden sind zwar alle rechtzeitig bekannt, so dass man natürlich auch versuchen kann rechtzeitig etwas miesen Ruf aufzubauen - aber ob das (neben den ganzen anderen Sachen) so praktikabel ist, kann ich nach einer Partie nicht beurteilen.


Noch ein paar Worte zum Spiel mit weniger als 4 Spielern: In dem Fall werden Dummies benutzt, damit das Gerangel um die wenigen Plätze zu erhalten. Dies scheint zwar bei diesem Spiel halbwegs gut zu klappen, ist aber trotzdem sicher nicht optimal. (Ich würde überlegen die Befehlskarten der Dummies offen auszulegen.)

Das Spiel werde ich aber auf jeden Fall noch mal spielen und es hat gute Chancen auch bei mir im Regal zu landen!


Fluxx, der als einziges Monster einen Vampir besass obwohl er doch unbedingt einen troll haben wollte

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Fluxx
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[PEEP] Dungeon Lords

Beitragvon Fluxx » 23. Oktober 2009, 16:06

Der Beitrag ist eigentlich ein PEEP ;)

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Michael Kroeger
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon Michael Kroeger » 23. Oktober 2009, 18:26

Hallo Fluxx,

sind die Karten im Spiel auch auf Deutsch?

Auf der homepage des Verlags sind in der deutsche Spielregel Karten in Deutsch abgebildet. Oder handelt es sich um eine komplett englisch sprachige Version?

Gruß
Mike

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Fluxx
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon Fluxx » 23. Oktober 2009, 20:44

Da musste ich jetzt glatt etwas überlegen - anscheinend spiele ich zu oft mit englischem Material, dass ich da gar nicht drauf achte :P

Aber ich bin mir sicher, dass die Karten auf deutsch waren.

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quasselgnom
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon quasselgnom » 23. Oktober 2009, 22:11

Ja, die deutsche Ausgabe hat auch deutsche Karten.

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Carsten Pinnow
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon Carsten Pinnow » 24. Oktober 2009, 00:06

hallo Michael,

alle drei neuen Spiele von CGE gibt es sowohl in englischer als auch in deutscher Ausführung. Da ist dann nicht nur eine deutsche Anleitung dabei, auch das Cover ist eingedeutscht. "Shipyards" heisst z.B. "Die Werft"...

cheers,
Carsten
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Michael Kroeger
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon Michael Kroeger » 24. Oktober 2009, 06:46

Danke an alle für die Infos.

Werde mir die dt. Ausgabe dann mal besorgen (leider haben wir in der Spielrunde ein paar Spieler die kaum Englisch können...)

Gruß
Mike

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Calavera
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon Calavera » 24. Oktober 2009, 22:06

Kann auf der Messe eng werden. Bei den Tschechen ist es schon aus. An anderen Ständen hab ich's noch gesehen, weiß aber nicht, in welcher Sprache.

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Carsten Pinnow

Re: Dungeon Lords - gibts bei Heidelberger!

Beitragvon Carsten Pinnow » 24. Oktober 2009, 22:39

Naja, Heidelberger wird doch bestimmt die deutsche Version führen.... :)
Heute Mittag waren bei den Bären jedenfalls noch jede Menge da.

cheers,
Carsten
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dilli
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Re: Dungeon Lords

Beitragvon dilli » 27. Oktober 2009, 12:54

Fluxx schrieb:
> Noch ein paar Worte zum Spiel mit weniger als 4 Spielern: In
> dem Fall werden Dummies benutzt, damit das Gerangel um die
> wenigen Plätze zu erhalten. Dies scheint zwar bei diesem
> Spiel halbwegs gut zu klappen, ist aber trotzdem sicher nicht
> optimal. (Ich würde überlegen die Befehlskarten der Dummies
> offen auszulegen.)
>


Die werden doch offen ausgelegt!!! Wer hat dir das Spiel beigebracht???

Regelzitat: " Vor der Wahl der Befehle müssen
Sie die Befehle der Nichtspielerfarbe
ausspielen. Auf dem Nichtspieler-
Dungeonplan sollten 3 nicht verfüg-
bare Befehle liegen. Mischen Sie die
übrigen 5 Karten und legen Sie davon
3 zufällige offen auf den Nichtspieler-
Dungeonplan. "


dilli


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