[PEEP] YVIO Tarascon

[Ralph]

Endlich dürfen wir YVIO-Spieler unser lang ersehntes TARASCON in Händen halten und unsere ersten Abenteuer im gleichnamigen Höhlensystem erleben. Die Vorgeschichte erscheint ein wenig eigenartig (und etwas zu lang!), trägt aber durchaus zum Verständnis bei, warum wir denn Drachen sind, die ihre Dungeons gegen Eindringlinge verteidigen (in „Dungeon Lords“ dürfen wir ja auch mal in diese ‚andere’ Rolle schlüpfen!).

Jeder Spieler übernimmt also die Rolle eines Drachen im langsam einstürzenden Höhlensystem und möchte die verbliebenen Dracheneier der getöteten Terasque (die Übermutter der Drachen, leider vom Volk hinterlistigst getötet) retten und ausbrüten, sodass die Drachennachkommenschaft gesichert ist. Der Drache, dem es gelingt, ein / zwei / drei oder vier (je nach Spielschwierigkeit) Drachenbabies aus dem Höhlensystem zu retten, gewinnt das Spiel.

Das Spielbrett stellt das Höhlensystem dar, durch das die Drachen wandern. Ist man am Zug, würfelt man mit der Yvio und darf entsprechend viele Felder ziehen. Das Höhlensystem besteht aus Gängen, die verschiedene Wege bieten. Wichtige Orte am Spielpan sind die Runenfelder, die Eikammer, die Brutfelder und das Starfeld.

Jeder Drachenspieler hat vor sich eine Übersichtstafel liegen, die Infos über den Fortschritt im Spiel gibt. So kann man sich durch Kämpfe (vor allem auf den blauen, grünen und roten Runenfeldern) Erfahrungspunkte in Stärke, Verteidigung und Geschwindigkeit erwerben. Ganz in der Tradition eines RPGs wird hier durch mutiges Kämpfen an Erfahrung gewonnen. Auf Gangfeldern gibt es dann auch noch Begegnungen, die sich positiv auf die Erfahrungspunkte auswirken können.

Anders als bisher kommt TARASCON als erstes YVIO Spiel daher, das echt mal viel Pappcountermaterial für die Spieler zur Verfügung stellt. Das gefällt mir!

Der Kampf an sich läuft in Echtzeit ab. Ich agiere, dann der Gegner usw. Im Spiel sammle ich Gegenstände (Rüstung, Waffen, Items, Heiltränke), die ich im Kampf einsetze und die meine Fähigkeiten stärken oder schwächen.

Die zufälligen Begegnungen sind vielfältig. Oft kannst du Aufträge annehmen und jemanden retten. Oft entdeckst du Geheimgänge oder Hinweise auf Schätze.

Im Grunde muss ich Erfahrung durch Kämpfe sammeln, denn nur ab einer gewissen Erfahrungsstufe kann ich Eier, die ich aus der Eikammer hole, ausbrüten. Der Weg von der Eikammer zu den Brutstellen ist übrigens sehr lang und da kann man durch Auseinandersetzungen auch schon mal ein Ei verlieren / zerquetschen. Ist man aber bei den Brutstätten, so wird das Ei abgelegt und kann gedeihen. Nun heißt es ein wenig warten bis das Drachenkücken schlüpft. Wenn es dann soweit ist, versteckt sich das Kleine auf einem Runenfeld, dass der Drache nun suchen muss. Es gibt immer wieder Hinweise am Display, welches Runenfeld in Frage kommen könnte. Die Runen setzten sich aus ähnlichen 3 Teilen zusammen und ein Hinweis besteht immer nur aus einem Teil. Erst nach dem 3 Hinweis ist klar, wo das Baby ist. Hat man das Junge gefunden, heißt es nichts wie raus aus der einstürzenden Höhle.

Im Lauf des Spiels werden nämlich mehr und mehr Runenfelder verschüttet und wenn fast alle zerstört sind, ist die Macht der Drachen verloschen und alle haben verloren, sollte nicht davor ein Drache die geforderte Anzahl Drachenbabies befreit haben.

In unseren ersten beiden Runden haben wir sehr lange für nur 1 Junges gespielt. Nicht ohne Grund steht auf der Spielschachtel bis zu 4 Stunden Spielzeit drauf. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man es jemals schaffen soll, 4 Junge rauszukriegen. Aber darin liegt ja wohl die Herausforderung!

Alles in allem erinnert mich TARASCON schon auch wieder an DIE INSEL, wo ich auch erst das holen muss, dann dorthin bringen muss um etwas anderes zu erreichen. Ich laufe in der Höhle rum, hoffe erfolgreich zu kämpfen um dann Eier ausbrüten zu dürfen. Nach nur 2 Partien kann ich noch nicht sagen, wie abwechslungsreich das ganze ist, aber bisher verlief das ganze recht knapp und spannend ab. Ich bin über TARASCON zugleich erfreut (weil ich sooooooo lange darauf gewartet habe) aber auch etwas enttäuscht, da sich vor allem die Kämpfe etwas ziehen und monoton und zufällig wirken. Aber ein ähnliches Gefühle hatte ich auch damals bei meinen ersten Parien von FREIBEUTER DER KARIBIK, und als ich dann alles zu verstehen begonnen habe, konnte ich viel gezielter spielen und auch Gewinne verbuchen. YVIO Spiele müssen wahrscheinlich ein bisschen erspielt werden, um das ganze Potential zu erkennen!

Die Soundeffekte und die Musik sind wirklich sehr gut gelungen und tragen gut zur Stimmung im Spiel bei. Ein paar Begegnungen fand ich zwar etwas sehr kindisch im ansonsten eher ernsten Spiel, aber das ist sicherlich Geschmacksache und ein Schmunzeln auf den Lippen hat noch nie geschadet.

Bestimmt ist TARASCON mit das aufwendigste, was es bisher auf dem Sektor „elektronische Brettspiele“ gab. Ob ich es einem DESCENT oder DUNGEONS&DRAGONS vorziehe, kann ich noch nicht sagen. Auch wenn die YVIO sämtliches Gewürfel und Kartenschlachten übernimmt, so bin ich mir nicht sicher, ob es vielleicht nicht gerade das ist, was ich an den Dungeon Crawler Spielen so gern habe.

Für alle Freunde des elektronischen Brettspiels ist TARASCON aber sicherlich ein Muss und ich freue mich auf alle Fälle schon auf meine morgige Partie.

Grüße
Ralph.

[Swissorcapin]

Hallo Ralph

Besten Dank für den ausführlichen Bericht!

Kannst Du etwas zur Solo-Variante sagen, resp. hast Du die schon ausprobiert?

Grüsse

Adrian

[Stefanlustig]

Es gibt (z.Zt.) keine Solovariante, obwohl es auf der Schachtel steht (1-4 Spieler), möglicherweise ist diese für ein Update geplant.
Ist sehr ärgerlich, aber im Mom nicht zu ändern!