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Abenteuer in Mittelerde

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Teddybrumm
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Abenteuer in Mittelerde

Beitragvon Teddybrumm » 15. Februar 2010, 10:25

Erstaunlicherweise ist es relativ still um dieses Spiel? Hat es schon jemand gespielt und kann seine Eindrücke schildern? Einige Spezialfälle sind nicht eindeutig geklärt, gibt es dazu mitlerweile FAQ´s (außer den von Kosmos)? Danke, Teddy

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BudsBalkan
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Re: Abenteuer in Mittelerde

Beitragvon BudsBalkan » 15. Februar 2010, 11:27

Korrekt ist, dass es relativ still ist um Abenteuer Mittelerde.
Aber es ist defenitiv nicht das typische Eurogame aka Agricola und Kosmos als deutscher Verlag ist für solch ein Spiel vielleicht nicht der ideale Verlag.

Es ist für ein Abenteuerspiel erstaunlich teifgründig und extrem taktisch. Einzig der Endkampf ist etwas suboptimal gelöst worden. Aber das wurde vielerorts schon diskutiert.
Auch das die Story-Line abseits der bekannten Triologie erfolgt scheint einigen nicht zu gefallen bzw. ist schwer zu vermarkten. Des Weiteren ist der Tolkien-Wahn beider Seiten des Atlantik abgeebt.
Im Amiland (via FFG) scheint es auch vom Timing im Haufen der vorweihnachtlichen Veröffentlichung wahrscheinlich auch zu kurz gekommen zu sein.

Hier die aktielle FAQ von FFG:
http://www.fantasyflightgames.com/ffg_content/middle-earth_quest/middle-earth-quest-rules/meq-faq-v2.pdf

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Ernst-Jürgen Ridder
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OT: Regelmonstrum

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 15. Februar 2010, 11:37

Hallo,

zur Ausgangsfrage kann ich leider nichts sagen, weil ich das Spiel nach Durchsicht der Regel nicht gekauft habe.

Bei allem Interesse für das Thema: Ein "Spiel", das 40 Seiten braucht, um darzustellen, wie es gespielt werden soll, ist eher Arbeit als Spiel. Mag ich auch selbst noch bereit sein, ein solches Monster zu lesen, findet sich in meiner Spielgruppe -und wir spielen schon seit 30 Jahren zusammen (meist jeweils neue Spiele, seltener eines, das schon gespielt worden ist)- nicht einer, der sich auch nur die Erklärung einer solchen Monsterregel anzuhören bereit wäre. Je älter wir werden, um so mehr kommt die Haltung auf: Regelerklärungen dürfen nicht zu lang sein ("Bitte kein Spiel, für dessen Erklärung Du mehr als 30 Minuten brauchst!"), sollen trotzdem nahezu jeden Fall erfassen (sonst: "Das hast Du aber nicht gesagt!"), und trotzdem kommt spätestens nach einer Viertelstunde: "Dann lass' uns doch schon mal anfangen, Einzelheiten kannst Du später erklären."

Fazit für mich: Leider ist das Spiel für meine Mitspieler nichts und wird deshalb gar nicht erst gekauft. Schade wegen der Sonderedition, die ich gerne hätte, aber schon deshalb nicht kaufen werde. Allerdings wünsche ich dem Spiel, dass es viele Anhänger findet, scheint es doch wirklich interessant zu sein.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Matthias Wagner
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Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Matthias Wagner » 15. Februar 2010, 12:03

Sonderedition? Sicher, dass Du nicht den "Ringkrieg" meinst? Naja egal, die von Dir genannten Kritikpunkte treffen wohl auch darauf zu ;).

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Gummidoc
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Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Gummidoc » 15. Februar 2010, 12:12

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:

>
> Bei allem Interesse für das Thema: Ein "Spiel", das 40 Seiten
> braucht, um darzustellen, wie es gespielt werden soll, ist
> eher Arbeit als Spiel.


Genau das ist der Punkt.Ich sah es auf der Messe und war gleich angetan und das nur vom optischen her.Ich natürlich gleich zum Tisch gespurtet und siehe da, es war noch ein Platz zum spielen frei.ich fragte:"Kann man noch mit spielen?"
Die Antwort darauf. " Ja,wenn Du 2-3 Stunden Zeit hast:!"

***schluck,Ok das wars dann***


Versteht mich nicht falsch. Sicherlich ein Super Spiel aber mit diesem Regelmonstrum nicht zu realisieren.Schade ich finde das Spiel macht schon einiges her.

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Heinrich Glumpler

Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Heinrich Glumpler » 15. Februar 2010, 13:26

Hi,

ich habe es zwei Mal gespielt - wir hatten allerdings den Vorteil, dass jemand die Regel (ansatzweise) kannte und sie erklären konnte.

Die Anleitung sieht schlimmer aus, als es den Eindruck hat.

Nach ein, zwei Runden waren wir "drin" - es ergab sich eigentlich alles recht logisch.

Die Spielzeit lag bei uns unter 2 Stunden, soweit ich mich erinnere.

Downtime war recht hoch, was mich am meisten störte.

Die Atmosphäre dagegen ist super. Ich wurde durch die Umstände in einen direkten Kampf mit dem Hexenkönig gezwungen - hatte keine Chance, aber der Kampf war so spannend, dass ich ihn nicht so schnell vergessen werde.

Eigentlich ging es nur darum, ob ich lebend entkomme (das Spiel war zu diesem Zeitpunkt als solches verloren) - aber das ich es dann mit der letzten Karte in die sichere Burg geschafft hab' - wow - also: Atmosphäre hat das Teil.

Meine Kritik war abschließend: Wenn man dieses Spielgefühl mit einem Bruchteil der Regeln und einem Bruchteil der Downtime hinbekommt - das wäre der Hammer.

Grüße
Heinrich

P.S.: Ich spielte es in Höchst - Eindrücke von Höchst:

http://www.boardgamegeek.com/geeklist/50544/games-played-at-aou-con-2010-hochstodw-

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Teddybrumm
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Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Teddybrumm » 15. Februar 2010, 14:23

Ging uns genauso. Das Regel erklären dauerte schon ein bischen und wir haben einige Fehler gemacht, aber es ist sehr atmosphärisch und spannend, in jedem Fall wieder. Ich kenne mittlerweile genügend Spiele, bei denen man ein ganzes Spiel zum kennenlernen benötigt. Hat man die grundsätzlichen Regeln und vor allem die Auswirkungen der einzelnen Züge erst mal drin, geht es recht flott.
FG Teddy

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Matthias Wagner
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Re: Abenteuer in Mittelerde

Beitragvon Matthias Wagner » 15. Februar 2010, 14:42

Ich habe mir mal die Regel runtergeladen und kurz reingeschaut. Es scheint ein "typisches" großes FFG-Spiel zu sein, was eigentlich immer mit einem dickeren Regelwerk einhergeht. Das ergibt sich aus dem generellen Spielkonzept, das stark atmosphärisch angelegt ist, meist mit vielen Karten (resp. Kartentexten) arbeitet und dementsprechend viele Spezialfälle enthält. Dabei spielen Überlegungen zur Verkürzung der Spieldauer, Reduzierung von Spielelementen und damit Kompatibiliät zum Massenmarkt eine eher untergeordnete Rolle. Das sind keine "Eurogames" oder Familienspiele und das wollen/sollen sie auch nicht sein.
Warum es also (zumindest hier im Forum) relativ still um dieses Spiel ist? Ich denke aus demselben Grund, warum man hier nicht allzuviel über andere FFG-Spiele liest: Ich schätze mal die meisten Leute hier sind keine Fans von solchen Spielen oder haben zu wenig Zeit/Mitspieler dafür. Tip: Auf BGG finden sich einige Reviews zum Spiel, sowie Sessionberichte und hunderte kommentierte Wertungen.

http://www.boardgamegeek.com/boardgame/31563/middle-earth-quest

Zu den Regeln nochmal: Neben der gewollten Komplexität solcher Spiele und damit der Regeln führt noch ein weiterer Faktor zu einem dicken Regelheft: Die Redundanz. FFG-Regeln wiederholen sich ständig und erklären in einer Detailfülle die z. T. nicht nötig wäre. Das führt aber durch den ohnehin nicht geringen Umfang und die oft fragwürdige Regelstruktur eher zur Verwirrung bzw. kann einfach nerven/abschrecken. Trotzdem ergeben sich durch das Spielkonzept immer wieder Spezialfälle die nicht in den Regeln geklärt werden. Das folgende FAQ gehört also auch zum Konzept ;-). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie schwer es allerdings ist, eine solche Regelvorlage im Zuge der Regelübersetzung und -bearbeitung hinsichtlich der oben genannten Punkte zu optimieren. Ich denke mal die Übersetzer vom HDS und auch von Kosmos können ein Liedchen davon singen ;-).

VG

Matthias (...der gerade Lust hatte mal wieder etwas zu schreiben anstatt ständig in die Skripte zu den Prüfungen zu starren und doch nicht weiterzukommen :seufz:)

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Nafets
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Beiträge: 346

Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Nafets » 15. Februar 2010, 14:50

Manche Spiele eignen sich nunmal einfach nicht, sie direkt vor dem Spiel allen Mitspielern zu erklären. Ab einem gewissen Komlexitätsgrad oder schlicht einem bestimmten Regelumfang sollten die meisten Mitspieler die Regeln kennen oder zumindest mal gelesen haben. Ein Spiel wie "Abenteuer in Mittelerde" völlig Unbeschlagenen spontan vor dem Spiel zu erklären endet doch dann meist in einem ermüdenden Monolog unterbrochen von noch ermüdender Zwischenfragen bei dem man bei dem einen oder anderen Mitspieler nach einer gewisser Zeit das Fragezeichen über seinem Kopf nahzu plastisch vor sich sieht (mal ganz abgesehen von der undankbaren Aufgabe für den Erklärbär).

Der liebe Gott hat vor dem Erfolg nunmal den Schweiß gesetzt und da gehört eine umfangreichere Spielregel nun auch mal dazu. Ein tiefergehendes Spiel wie o.g. benötigt nunmal so eine Regel und entschädigt dann auch mit einem intensiven und thematisch sehr dichtem Spielerlebnis. Mit zu stark reduzierten Mechanismen ist das nur schwer zu erreichen. Ob man bereit ist die Zeit zu investieren, muß jeder selber wissen. Mir jedenfalls gefallen solche "Regelmonstren" schon allein aufgrund der Masse an Thema die sie transportieren können und - um auf den Ausgangspost zurückzukommen - meine Eindrücke sind weitestgehend positiv. Etwaige Unklarheiten sind uns nicht untergekommen und wenn, würden wir sie vermutlich schnell und ganz pragmatisch im "Geiste" des Spielthemas aus der Welt schaffen können.

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leo-spielbox

Abenteuer Mittelerde vs. Descent

Beitragvon leo-spielbox » 15. Februar 2010, 17:17

Hm, hab ja auch ein Auge auf das Spiel geworfen. Bin ein großer Fan von Descent, meine Mitspieler auch. Konnte schon jemand die beiden Spiele vergleichen? Würde mich sehr interessieren, wie es sich im Vergleich zu Descent spielt.

Gruß, Leo.

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Gnubbel
Spielkamerad
Beiträge: 39

Re: Abenteuer Mittelerde vs. Descent

Beitragvon Gnubbel » 15. Februar 2010, 22:22

Also Descent und Abenteuer in Mittelerde haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Wenn überhaupt, dann würde ich einen Vergleich mit Runebound anstellen... aber auch den nicht wirklich. ;-)

Aber mal allgemeiner:
Das Spiel ist für 3-4 Spieler optimal ausgelegt, die Spieldauer ist eben FFG-typisch episch, ebenso wie die Regeln. Dabei sind die gar nicht mal so schlimm, wie sie zu Beginn scheinen. Auch das ist mal wieder typisch FFG.
Wenn man von dem Spiel etwas haben will und auch die lange Spieldauer nicht zum Hindernis werden soll, dann sollte man schon eine gewisse Begeisterung für Tolkiens Meisterwerk mitbringen. Die Umsetzung ist nämlich extrem stimmig und die Personen, Orte und Ereignisse geben einem ein Gefühl von "Mittendrin in Mittelerde". Die Mechanismen sollte man - vor allem als Sauron - erst einmal per Testspiel herausfinden, denn da helfen einfach keine geschriebenen Regeln.

Grundsätzlich handelt es sich um ein Spiel in dem ein Spieler (Sauron, er/sie sollte auch die besten Regelkenntnisse haben, wie meistens in diesen Fällen) gegen bis zu drei andere Spieler (die Helden) antritt. Entweder Sauron gewinnt alleine oder die Helden gewinnen gemeinsam.

Absolut genial ist meiner Meinung nach der Kartenmechanismus: Jeder Held (also alle bis auf Sauron), hat nur einen einzigen Kartenstapel. Dieser dienen gleichzeitig als Bewegungs-, Kampf- und Lebensenergie-Mechanismus. Dabei gilt: Je länger die Bewegung desto kleiner die Auswahl im Kampf. Und je öfter man sich in Bewegung oder Kampf verausgabt, desto anfälliger wird man allgemein (Die "Restkarten" sind quasi die Lebensenergie). Durch Ausruhen kann man dann den Nachziehstapel wieder auffüllen. Diese Karten sind für jeden Charakter individuell. Der Stapel spiegelt in der Zusammensetzung den Kampstil wieder (Angriff, Verteidigung, Nah- und Fernkampf). Ebenso gibt es für die Gegner je nach Art mehrere Stapel.

Das Grundgerüst des Spiels aber bildet der Kampf der Helden gegen Saurons dunkele Pläne. Dieser kann per Kartenmechnanismus unter bestimmten Umständen Teile der Spielregeln (zu seinen Gunsten) verändern oder neue Monster oder Anführer ins Spiel bringen. Die Helden wiederum versuchen durch das Erfüllen von "privaten" Quests, durch "Kriegsrat" mit den Berühmtheiten von Mittelerde, Begegnungen, die Verbesserung ihrer Eigenschaften oder das Zerstören von Saurons Einfluss das Spiel zu gewinnen.

Hier ist auch mein einziger spielmechnaischer Kritikpunkt bisher: Das Bestimmen der führenden Seite kann manchmal unnötig kompliziert werden. Und das trotz entsprechender Markierungsleiste.

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Tanakor
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Beiträge: 181

Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Tanakor » 16. Februar 2010, 07:41

Heinrich Glumpler schrieb:

> Meine Kritik war abschließend: Wenn man dieses Spielgefühl
> mit einem Bruchteil der Regeln und einem Bruchteil der
> Downtime hinbekommt - das wäre der Hammer.

Wasch mich, aber mach mein Fell nicht nass...

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Heinrich Glumpler

Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Heinrich Glumpler » 16. Februar 2010, 10:16

Hi,

ich bin Brettspielautor -

- und ich leg die Messlatte vielleicht höher als andere.

(allerdings auch nur für mich selbst ;) )

Grüße
Heinrich

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Teddybrumm
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Beiträge: 129

Re: Abenteuer Mittelerde vs. Descent

Beitragvon Teddybrumm » 16. Februar 2010, 10:53

Ich schließe mich an, die beiden Spiele haben nichts miteinander zu tun und spielen sich komplett unterschiedlich. Allerdings sollte man beide haben ;-) . Vielleicht hilft im weitesten Sinne ein Vergleich mit PC Spielen?
Descent ist ein Action-Rollenspiel
Abenteuer in Mittelerde ist ein strategisches Adventure
FG Teddy

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leo-spielbox

Re: Abenteuer Mittelerde vs. Descent

Beitragvon leo-spielbox » 16. Februar 2010, 12:06

Schön, je weniger die beiden mit einander zu tun haben, umso besser.
Hab die Anleitung nich gelesen, dachte mir nu so: "Ahja, Sauron = Overlord, kenn ich, kann ich."
Dann werd ich mich jetzt doch mal neher mit dem SPiel beschäftigen.

Gruß,Leo.

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Maki
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Re: OT: Regelmonstrum

Beitragvon Maki » 18. Februar 2010, 13:52

Heinrich Glumpler schrieb:

> Die Anleitung sieht schlimmer aus, als es den Eindruck hat.

YMMD! :lol: Diese Formulierung werde ich nie mehr vergessen! :-D
Ein Geniestreich, mein Lieber, ohne Zweifel... Danke dafür. :)

Mit tränennasser Tastatur,
Maki


P.S.&BTT:
Leider kenne ich weder Spiel noch Regel, wollte mich aber im Laufe des Frühjahrs noch damit beschäftigen, da ich es auch auf der Messe in Essen höchstattraktiv fand. Dicke Regeln sind bei uns glücklicherweise nicht von vorneherein ein Hinderungsgrund.


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