Beitragvon Gead » 30. Juni 2010, 14:30
... wenn sich Geschmack eben NICHT nur auf Äußerlichkeiten beschränkt.
Einen Illustrations-Stil kann man gut oder schlecht finden; Spielregeln kann man als originell oder altbekannt einstufen; Kommunikationsspiele darf man mögen oder auch nicht. Das Alles spiegelt m. E. äußere Bedürfnisse wieder, die sich wiederum aus der Lebens- und Spielerfahrung zusammensetzen, von (thematischen) Vorlieben abhängen, oder von Menschen, die entweder nur gelegentlich miteinander spielen oder dies ständig tun.
Die äußeren Bedürfnisse sind sicherlich verschieden - dort ist Vielfalt. Die inneren Bedürfnisse sind jedoch identisch - hier ist Menschlichkeit.
Wenn Menschen zusammen kommen, miteinander reden bzw. dazu animiert werden; wenn Menschen zusammen spielen, übereinander (und über ein Spiel) ins Gespräch kommen, dann entsteht ein Gefühl von Geborgenheit, Freude, "Zwischenmenschlichkeit".
Wer das ablehnt, weil er behauptet, die Geschmäcker sind verschieden und darum sind die Menschen verschieden, der verkennt das Sinnstiftende, das das Spielen leisten kann. Die Chance, nicht auszugrenzen (Stichwort "Fußvolk"), sondern die Grenzen auszuweiten. Dann wird Spiel zum Medium gegen Diskriminierung. Dann ist dafür nicht "jedes Mittel" geeignet, jedoch aber "jedes Spiel".
Geschmacksneutrale Grüße
Gead