Beitragvon Thygra » 7. Juli 2010, 18:09
>Ich kann daraus nur schließen, dass wir vielleicht aus unguter Erfahrung mit dem einen oder anderen Autorenspiel hier Einstiegshürden sehen, wo gar keine sind.
Tja, ich bin leider anderer Meinung, weil ich nämlich nicht theoretisiere, sondern praktische Erfahrung habe. Ich habe im Laufe meines Lebens schon seeehr vielen Menschen Doppelkopf erklärt - oder zu erklären versucht. Glaub mir, es gibt wirklich hohe Einstiegshürden, insbesondere wenn Menschen keine anderen Erfahrungen mit Stichspielen haben.
Heutzutage existieren viele einfachere Spiele als Skat und Doppelkopf. Weshalb sollte ich die nicht nutzen, um Menschen an Stichspiele heranzuführen, bevor ich es später mit Skat und Doppelkopf wage?
Ach ja, dass Skat und Doppelkopf lange überliefertes Kulturgut sind, muss nicht bedeuten, dass sie leicht zu erlernen sind. Dass sie nicht ausgestorben sind, kann auch daran liegen, dass es kaum Alternativen gab.
Wenn ich heute noch jemandem Doppelkopf beibringen würde, dann nicht, weil ich das Spiel für gut halte, sondern weil ich lediglich ein Stück Kulturgut erhalten möchte.
(Viel lieber versuche ich aber, Tichu als neues Kulturgut zu etablieren. ;-))
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)