Neuen Spieletreff aufbauen und organisieren: Wer kann Tipps geben?

[BiBu Ilona]

Hallo zusammen,
ich möchte in meiner Heimatstadt (ca. 54.000 Einwohner)einen Spiele-Treff ins Leben rufen. Wer kann mir evtl. ein paar Tipps geben oder ein paar Anregungen.

Im Moment steht meine Familie hinter der Idee, da wir gerne Spielen. Der Raum ist hoffetlich bald gefunden, das klärt sich nächste Woche.

Jetzt muss dann irgendwie noch Werbung her und dann kann das erste Treffen stattfinden.

Welche Spiele sollte man mitnehmen, alles was unser Schrank hergibt? Oder bestimmte Spiele einfach zu Hause lassen?

Bin für jeden Tipp und Hilfe dankbar. :-)

Ilona

[Martin Schlegel]

Ein Tipp, der auf jeden Fall funktioniert, allerdings nicht von heute auf morgen: Ruf bei der VHS an und biete dort einen Spielkurs an. Z.B. Neue Spiele kennenlernen oder Spiele testen. Oder auch einen Autor der Umgebung einladen - falls es in der Nähe von Hagen ist, kann ich das machen. So etwas ist ein Fall für die Presse. Dann finden sich schon einige ein und am Ende des Semesters kann die spontane Idee umgesetzt werden: Lasst uns weiter spielen, nun ohne Gebühr.
Viel Erfolg
Martin

[Braz]

Hi Ilona,

BiBu Ilona schrieb:
> Im Moment steht meine Familie hinter der Idee, da wir gerne
> Spielen. Der Raum ist hoffetlich bald gefunden, das klärt
> sich nächste Woche.

Dann drücke ich euch mal fest die Daumen. Oft ist das ein richtiger Knackpunkt!


>
> Jetzt muss dann irgendwie noch Werbung her und dann kann das
> erste Treffen stattfinden.

Einfach hier mal eintragen, sobald der Ort fix ist: viewtopic.php?f=45&t=2450


> Welche Spiele sollte man mitnehmen, alles was unser Schrank
> hergibt? Oder bestimmte Spiele einfach zu Hause lassen?

Ich würde die Spiele mitnehmen, zu denen du auch Lust hast, dass du sie an dem Abend spielst. Bei unserem Treff handhaben wir das nämlich so: Jeder bringt die Spiele mit, zu denen er Lust hat und dann finden sich schon beim Treff Gruppen für das ein oder andere Spiel,
Generell denke ich, dass eine Auswahl von 5-10 Spielen ganz gut ist ;-)


Viele Grüße und viel Glück,
Braz

[Spielevater]

Hallo Ilona,
hab vor 3 Jahren in der Schweiz mit einem Freund das gleiche Vorhaben durchgezogen. (www.waedi-spielt.ch)

Tipp Nr.1: GEDULD! - auch wenn es am Anfang nur eine Handvoll Besucher/Spieler sind, es wird sich rumsprechen.

Tipp Nr.2: Immer (hartnäckig) zu festen Terminen anbieten. Z.B. immer am zweiten Mittwoch im Monat, oder so.

Tipp Nr.3: Presse einladen.

Tipp Nr.4: Spiele: nimm nicht so viel mit. Ein paar kleine, flotte Spiele als Aufwärmer und Eisbrecher wie z.B. "6 nimmt!" "Heckmeck" "Jungle Speed" oder ähnliches. Größere Spiele solltest du an die Gegebenheiten, sprich Tischgröße anpassen. Einen "Absacker" solltest du auch einplanen. Bei uns ist das immer "Werwölfe"

Tipp Nr.5: KEINE Abendfüllenden Spiele (z.B. Abenteuer Mittelerde). Es sei denn, jemand wünscht sich das!

Tipp Nr.6: schau mal bei uns vorbei unter www.event.spielevater.de


Gruß
Oli
www.spielevater.de

[HHumpty.Dumpty]

Hallo und ein frohes neues Jahr, Ilona!
Hallo auch alle anderen an dieser Frage interessierten Mitleser!


Also, DAS ist ja mal eine interessante Frage.

Dazu möchte ich Dir doch einmal etwas ausführlicher Antworten geben. Und - evtl. - findet diese Antwort ja auch der eine oder andere mitlesende, der selber mit dem Gedanken spielt, einen eigenen Spieletreff zu organisieren, interessant.

Ich selber habe hier in Hamburg (nun ja, wir haben hier ein paar Einwohner mehr als in deinem Heimatort) vor gut 10 Jahren einen Spieletreff gegründet der auch heute noch recht erfolgreich läuft. Den Spielekreis organisiere ich über einen Mailverteiler (Tipp 1!) auf dem durch Mundpropaganda, persönliche Einladungen usw. in 2010 ca. 276 Mitleser waren. Zum Jahresende werfe ich Karteileichen, die sich zu diesem Mailverteiler für das laufende Jahr nicht aktiv zurückmelden, wieder runter. In 2011 sind wir so jetzt mit ca. 170 / 180 "aktiven" Spielfreunden gestartet. Aus diesem Kreis kommen alle 14 Tage um die 25 bis 30 Leute regelmäßig (wechselnd) zu unseren Spielabenden. Womit ich sagen will - ich weiß wovon ich gleich schreibe und das was ich schreibe, das funktioniert und ist in meiner persönlichen Praxis erfolgreich getestet.


Sicherlich gibt es ganz verschiedene möglichkeiten, einen "erfolgreichen" Spielekreis zu organisieren.

So kann man regelmäßig in geeigneten Wochenblättern inserieren (Veranstaltungstermine etc.). Darüber kann man einiges an Leuten mobilisieren. Andere Spieler hier werden andere Vorschläge haben. Der folgende ist "mein" System mit dem ich bisher ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht habe.



Schritt 1: Die Wahl einer geeigneten Spielelocation.

Bevor Du loslegst, solltest Du eine geeignete Spielelocation suchen.

Die erste Frage die sich hier stellt. Wie groß sollen deine Spieleabende werden?

Gehen wir mal von einer Zahl um die 20 Spieler je Spielabend aus.

Die Location muß groß genug für die Spielgruppe sein.
Die Tische müssen groß genug sein.
Der mögliche Ort muß ausreichend ausgeleuchtet sein. Das ist KEINE Selbstverständlichkeit.
Achte ggf. auf die Öffnungszeiten.
Wichtig ist, das Du dich informierst, wie die Besuchersituation deiner Spielelocation vor Ort am gewünschten Spieletag ausschaut. Finden dort ggf. Stammtische statt, mit denen ihr dann um die Plätze konkurriert?
Wie laut ist es dort wo ihr spielen wollt an den Spieleabenden?

Unbedingt empfehle ich eine Begehung der Location und persönliche Besichtigung vor Ort. Das ist etwas aufwendiger aber wirklich sinnvoll!

Wenn Deine Spielelocation auch noch einen freundlichen Eindruck macht (also kein "Seminarraum Ambiente!), dann ist das sicherlich nicht von Nachteil.


Superwichtig für den Erfolg deines Spieletreffs ist die VERKEHRSANBINDUNG!

Gibt es Parkplätze, auf denen z.B. Besucher deines Spieletreffs die aus dem Nachbarort kommen, parken können?
Habt ihr ein öffentliches Verkehrsnetz?
U- oder S-Bahnen?

Dann wäre eine Spielelocation in unmittelbarer Nähe einer möglichst zentral gelegenen Bahnstation (raus aus der Bahn und gleich in das Spielelokal gefallen) von Vorteil!



Mögliche Location sind z.B.:

- ein nettes Restaurant.
Öffnungszeiten und ggf. das Preisniveau beachten! Zu hohe Preise schrecken mögliche Spieler ab. Ein klug gewähltes Restaurant kann von Spielern aber als "After Work Club" zum Arbeitsalltag (incl. des Gastronomieangebots!) verstanden und angenommen werden!

- Bürgerhäuser / Stadtteilkulturtreffs etc.
Beachte hier die Möglichkeit der frühen Schließung oder der erhobenen Raummiete die evtl. auf die Spieler umgelegt werden muß?

- Dito Vereine / Vereinsheime?
Hier trifft eigentlich das selbe wie bei Bürgerhäusern zu.

- Schule/Uni:
Seminarräume, in die man evtl. kostenlos reinkommt?




Schritt 2: Die (Aus)Wahl deiner Spieler

Überlege Dir, welche Art von Spielern Du ansprechen möchtest.

Spielefreaks?
Vielspieler?
Gelegenheitsspieler?
Strategie,- Familien,- oder Partyspieler?
Oder evtl. eine gesunde Mischung aus diesen Spieletypen?
Wie alt sollen Deine Spieler im Schnitt sein?
Reicht es Dir einen Spielkreis voller "Jungs" zu haben - oder strebst Du ein gemischteres, ausgewogenes Verhältnis an?


Ich bin die Sache damals so angegangen.
Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, NEUhamburger in meinen Spielekreis aufzunehmen. Also Leute, die neu in der Stadt sind. Warum das?

Leute, die schon ihr Leben lang in deiner Stadt leben - haben dort ihr soziales Netz. Sie haben Schulfreunde, Arbeitskollegen, Famile, Vereinskammeraden whatever, mit denen sie ihre Freizeit verbringen. Und das schon seit vielen Jahren. Viele so potentiell angesprochene möchten auch gar keine neuen Leute (Spieler) kennenlernen. All diese Aktivitäten konkurrieren dann mit deinem Spielekreis.

Dagegen: Leute die ganz neu in deiner Region sind, haben oft noch keine sozialen Bindungen in der Region. Diese wünschen sich AKTIV neue Menschen, neue Bindungen, neue Freunde und Bekannte zu finden. Damit zu locken, einen Spielekreis zu gründen wo man sich am Spieletisch ganz zwanglos kennenlernen kann... das ist ein sehr guter Weg, langjährige und treue Spielfreunde zu finden!

Mögliche Fundorte sind:

www.new-in-town.de
Hier auf der Pinnwand nach PLZ geordnet kann man prima kleine Anzeigen (Gründe Spielekreis, suche Spielfreunde) annoncieren.

http://www.studivz.net
http://www.meinvz.net/

Hier kannst Du unter GRUPPEN (Gruppensuche) mal schauen, ob es hier Gruppen von Leuten "neu in deiner Region" gibt. Wie immer die Gruppe sich da dann auch nennt.

Habe auch keine Scheu davor, ggf. mal in den Nachbarorten (wo immer Du auch wohnst) zu gucken.
Hier BEI Hamburg gibt es z.B. das "alte Land". Mit dem schönen "Jork". Da gibt es "Spiel mit Pete" der einmal im Monat im dortigen Gemeindehaus einen wunderbaren Spieletreff organisiert. Da kommen aus fast ganz Norddeutschland (Stade, Buxtehude, Itzehoe, Lüneburg, Lübeck, Hamburg, Lütjenburg usw...) einmal im Monat bis zu 50 Spielfreunde zusammen.

Vermutlich gibt es auch in deinen Nachbarorten keinen tollen Spieletreff. Wer gerne spielt wird dann auch den Weg zu DEINEM Spieletreff in kauf nehmen!


Wenn dein Spielekreis gut angelaufen ist und sich eine Weile etabliert hat - empfehle ich den Kreis langsam auszuweiten.
Wo findet man zielgerichtet neue Spielelaunige Leute?

Unter

www.new-in-town.de
www.XING.de
http://www.lokalisten.de/

kannst Du zielgerichtet nach Leuten (Nutzerprofilen) aus deiner Region suchen, die in ihren Interessen "Brettspiele / Kartenspiele / Gesellschaftsspiele / Siedler von Catan / Risiko / Spiel des Jahres / Monopoly oder andere passende Schlagwörter angegeben haben.

Verknüpfe diese Schlagwörter mit deiner PLZ oder deinem Heimatort. Und dann schreibst Du die Leute nach Sichtung ihrer öffentlich zugänglichen Profile (lesen sich diese nett und kommunikativ?) an und lädst sie zu deinem Spieletreff ein, soweit der Platz das hergibt!

Für Hamburg habe ich z.B. auf XING (einem Bussines-Portal!) so an die 600 Hamburger gefunden, die sich für das Thema Brettspiele interessieren! Wer hätte das auf XING gedacht?

Auch kannst Du unter

http://www.spielerzentrale.de/

jede Menge Spieler aus deiner PLZ Region finden. Sortiert nach Interessen (Rollenspiele, LARP, Gesellschaftsspiele...)

Dito kannst Du unter

http://www.studivz.net
http://www.meinvz.net/

in der GRUPPENSUCHE mit viel Kreativität (suche nach Dominion, Ligretto, Wizzard etc.) Spielegruppen finden, die dem Namen nach (z.B. Dominion Stammtisch xyz) deiner Region zugehörig sind!


auf www.ebay.de kannst Du Kleinanzeigen aufgeben.
Nutze das um nach Spielern für deinen Spielekreis zu suchen!

hier auf der Spielebox gibt es natürlich auch noch die Option in "Spieler+Clubs+Cafés" nach Spielern in deiner Region zu suchen

Verschiedene Spieleseiten im Internet haben eine "Mitspielersuche".


Nutze

www.brettspielwelt.de
http://www.yucata.de/
www.daysofwonders.com

Hier kannst Du über die PLZ und Spielersuche prima Spieler aus deiner Region finden!

Nutze die Foren von "http://www.michas-spielmitmir.de" oder Pegasus Spiele bzw. Heidelberger Spieleverlag. Auch hier kann man eine kleine Anzeige setzen um auf den eigenen Spielekreis hinzuweisen.


www.groops.de ist auch eine gute Quelle um in deiner Region Spielfreunde zu finden!
Schau mal nach deiner PLZ dort!



Schau doch mal ob Du auf Spieletreff-Listen wie hier
http://www.unknowns.de/wiki/index.php?t ... ieletreffs

schon Spieletreffs in deiner Region findest?
Wenn Dein Spieletreff angelaufen ist, mach Werbung in DEINEM Spieletreff für die anderen Spieletreffs und schau zu das DORT Werbung für DEINEN Spieletreff gemacht wird! VERNETZUNG! Das ist ganz ganz wichtig und trägt auf die Dauer zum Erfolg der Spielescene Deiner Region bei!


Außerdem kannst Du hier deine Spielegruppe (Termine, Fotos und Spielberichte hinterlegen) auch "virtuell" organisieren.


Und - weniger empfehlenswert (die Ausbeute ist einfach zu gering bzw. es melden sich zu oft die falschen Leute aus den falschen Gründen!) sind Chats wie Single.de oder finya.de um Spielfreudige Leute für deinen Spielekreis anzuwerben. Den Versuch würde ich erst gar nicht antreten!



Schritt 3: AMBIENTE und das "wir Gefühl"!


Mein Tipp:
Schau zu, das Du nicht zu viele Herren in deinen Spielekreis bekommst. So ein Spielekreis mit nur einer oder zwei "Quotendamen" wirkt auf die allermeisten, ausgenommen echten Vielspielern eher "unsexy". In einem Spielekreis der eine gute Mischung W/M aufweist, spielt es sich deutlich entspannter und charmanter. Dann kommen die Leute auch gerne (langfristig) wieder! Ich weiß nicht wie es bei euch ist. Hier in Hamburg ist es ein erhebliches Problem einen Spielekreis mit einer respektablen Anzahl spielelustiger Damen zu organisieren. Die spiellaunigen Herren sind eindeutig in der Überzahl. Evtl. liegt das ja (auch) daran das Hamburg Single Hauptsadt der nation ist?


Auch sehr sehr wichtig!:
Einer der wertvollsten Qualitäten deines Spielekreises gerade in der Gründungszeit über die Schiene "neue Leute der Region" ist es, das die Leute aktiv auf der Suche nach neuen Bekanntschaften und "Freundeskreisen" sind. Jedes neue Gesicht im Spielekreis wird gerade in der ersten Zeit herzlich willkommen geheissen werden. Lege ganz ganz ganz viel Wert darauf, das diese Einstellung nicht verloren geht! Schau zu, das dein Spielekreis regelmäßig immer wieder mal ein paar neue Leute dazubekommt, damit deine Spielegruppe nicht vergisst wie es ist, das "neue Gesichter", "frisches Blut" dazukommen! Ich habe hier in Hamburg (auch) Spielegruppen kennengelernt, die ganz ganz heftig "fremdeln" und eigentlich unter sich bleiben möchten, eigentlich gar keine neuen Leute bei sich aufnehmen möchten. Ich habe hier Grüppchen gesehen, die Woche um Woche in "ihrem" Spielekreis spielen. Dann mal quer durch die Stadt zu einem anderen Spieltreff fahren oder zu einem Spieleevent gehen - und sich komplett und am Stück dort an einem Tisch zusammenfinden. Keinen Versuch unternehmen sich mal aufzusplittern und "unter die anderen Spieler" zu mischen. Das ist keine lobenswerte Einstellung. Als "Spielkreisinitiatorin" liegt es hier in deiner Hand, die Spielekultur deiner Leute in die richtige Bahn zu lenken!


Lege auch unbedingt wert auf eine möglichst BUNTE Mischung von Spielern!

Vielspieler, Gelegenheitsspieler, Supporter von Spieleverlagen, Spieleerfinder mit ihren Prototypen, Spieler von Strategiespielen ebenso wie Spielfreunden von Party,- Geselslchafts,- und Familienspielen - heisse sie alle herzlich in deinem Spielkreis willkommen! Die Vielfalt BELEBT deinen künftigen Spielekreis und macht ihn für eine vielzahl unterschiedlichster Spielertypen interessant! Es gibt Spielkreise, die betrachten "Spiele spielen" als Denksportaufgabe. Diese Spielkreise haben einen starken Focus auf Strategiespiele. Wenn Du nicht bei der Auswahl deiner Spieler aufpasst, wird dein Spielekreis ratzfatz von diesem Spielklientel dominiert. Das verschreckt viele andere nette Spielfreunde!


Halte last but not least immer ein entsprechendes, ambitioniertes und attracktives Angebot an Spielen aus vielen Spielegattungen vor Ort für deinen Spielkreis bereit. Mindestens 20 bis 30 Spiele sollte selbstverständlich sein. Einen Spielekreis organisieren und dann da nur 5 Spielchen auf die "Spielebar" zu legen - das ROCKT nicht! Eine große Auswahl an guten Spielen erhöht die Atracktivität deines Spielekreises für deine Spieler ungemein! Und bringe nicht immer die selben Spiele zu deinem Spieletreff mit! Wechsel die Spiele zwischenzeitlich aus, wenn Du kannst! Man sollte nun glauben, diese Tipps seien eine Selbstverständlichkeit. Leider ist das aus meiner erlebten Praxis nicht immer so!



Ganz wichtiger Tipp.

Richte Dir ein wie auch immer geartetes Kommunikationsforum für deine Spielerunde ein!
Ich mache das z.B. von Anfang an über einen Mailverteiler.

Da maile ich NACH den Spieltreffen wer dabei war, was gespielt wurde....
Da maile ich VOR den Spieltreffen, nochmal den aktuellen Spieletermin
Hier können auch für den Spielekreis wichtige Themen (wechsel der Spielelocation, Einführung einer Gruppenkasse - was auch immer - ) angesprochen werden!

Damit haben auch die Spielfreunde des Kreises, die nur gelegentlich zu den Spieleabenden kommen können, das Gefühl "dazuzugehören".

Außerdem schadet es auch nicht, über diesen (z.B. Mailverteiler) gelegentlich social Events auszuloben.

z.B. mit der Spielegruppe (wer denn will) mal gemeinsam zu Weichnachten o.ä. essen zu gehen.
Wir machen das 2 x im Jahr für alle die da mitmachen wollen. Das sind in der Regel um die 20 bis 30 Leute!
Gelegentlich mal gemeinsam brunchen oder in`s Kino oder einen Billiard-Abend einlegen....

Solche gemeinsamen "social Events" schweißen die Gruppe zusammen und machen zudem denen, die da mitkommen auch noch Spaß.



Auch wichtig:
Dein Spielekreis besteht aus einem POOL Spielinteressierter Menschen. z.B. allen Mailempfängern genannten Mailverteilers oder wie immer Du das für Dich organisierst.

Nur ein Teil deiner Spieler wird regelmäßig zu den Spieleabenden kommen (können).

Nach einer Weile wirst Du dafür ein "Bauchgefühl" entwickeln.
Ich empfehle darauf zu achten, wie viele Spieler in der Regel zu den Spieleabenden kommen.
Und das "anwerben" neuer Spieler für den Spielekreis daran auszurichten, wie ihr dann aktuell besucht werdet.

Hintergrund:
Trefft ihr euch z.B. in einem öffentlichen Restaurant, gibt es natürlich ein begrenztes Platzangebot. Hier sollten dann nicht mehr Leute zu den Spielabenden kommen, als dort reinpassen. Zumal es dann ja auch noch normale Gäste geben kann. Nehmt den normalen Stammgästen z.B. eines Restaurants ihren "Raum" weg. Das macht euren Wirt nicht glücklich!


Und last but not least mußt Du ganz dringend für DICH entscheiden, ob Du es für eine gute idee hälst, offen mit deinem Spielekreis im Internet aufzutreten. Also mit Kontaktdaten wann und wo ihr euch trefft und wie man zu euch findet.

Es gibt dafür gute Gründe die wohl unmittelbar ersichtlich sind. Wachstum. neue Leute finden zu euch ohne das Du dich darum kümmern musst. Sowas halt.

Es gibt aber auch nicht gleich so ersichtliche(?) Gründe die ebensogut dagegen sprechen!

Der hier beschriebene Weg (d)einen Spielkreis aufzubauen und zu vergroessern ist aufwendig. Führt aber wenn man ihm klug und beharrlich folgt zu einem sehr sehr netten, nach "N@se" und "Chemie" zusammengestellten Spielekreis der gut harmonieren sollte.


Dagegen - wenn man allzu offen mit seinem Spielekreis im Netz auftritt, weiß man nicht wer einen findet und wer zu dir kommen wird. Zum einen stellt sich hier die Problematik der Platzbeschränkung. Wenn Du Dich z.B. in einem Restaurant oder einem Bürgerhaus mit deinem Spielekreis triffst. Und ihr werdet von einer benachbarten Spielegruppe (z.B. 10 Leute) in eurer Region "entdeckt" die euch weil es aus diesem oder jenem Grund so nett und bequem ist, komplett "entert". Platzt dir plötzlich die Bude. Im schlimmsten Fall kann das zu Ärger mit deinem Wirt (im Falle eines Restaurants als Spielelocation) führen. Zum anderen wird mit etwas Glück der (Dein) Spielekreis mittelfristig als eine Familie mit vielen entfernten Verwandten wahrgenommen. Auch wenn man vielleicht nicht alle Leute da mag, ist die erwartete Erfahrung doch meistens eine gute. Wenn da aber ganz unkontrolliert dann Leute dazukommen... Du weißt einfach nicht, wohin sich das "Wir" Gefühl dann entwickeln wird.

Sicherlich ist das eine Glaubensfrage. Ich persönlich glaube mehr an einen Spielekreis der auf Basis von Einladung und persönlichem Zuruf basiert als auf Spielegruppen die wild, unmoderiert und unkontrolliert übers Internet zusammenfinden Ein guter Spielekreis ist wie ein Garten der gehegt und gepflegt werden will... meine Meinung



Tja... das sind so meine Gedanken, das ist so mein praktisch erworbenes "Erfahrungswissen" wie man einen erfolgreichen Spielekreis organisieren kann. Sicherlich gibt es andere Arten das ganz anzugehen. Aber evtl. findest Du ja den einen oder anderen kleinen Hinweis interessant und bedenkenswert!

Dann also GLÜCK AUF und toi toi toi für Dich und dein anstehendes Projekt!

Holger

[HHumpty.Dumpty]

Nachtrag / Korrektur (Verdammte Axt das man hier seinen eigenen Text aber auch nicht nacheditieren kann!)

Hintergrund:
Trefft ihr euch z.B. in einem öffentlichen Restaurant, gibt es natürlich ein begrenztes Platzangebot. Hier sollten dann nicht mehr Leute zu den Spielabenden kommen, als dort reinpassen. Zumal es dann ja auch noch normale Gäste geben kann. Nehmt den normalen Stammgästen z.B. eines Restaurants ihren "Raum" weg. Das macht euren Wirt nicht glücklich!


musste natürlich heissen:
Nehmt den normalen Stammgästen z.B. eines Restaurants ihren "Raum" NICHT weg. Das macht euren Wirt nicht glücklich!


Außerdem hatte ich unter möglichen Spielelocations noch die Option der "Kirchengemeinden" vergessen. Hier bei Hamburg in Norderstedt gibt es z.B. den sehr empfehlenswerten Spieletreff von Silke. Der sich in den Räumlichkeiten der Kirchengmeinde Harksheide trifft. Das ist unbedingt auch noch eine Option :)



Anmerkung zu den Tipps vom Spielevater:

Tipp 1 und 2 stimme ich absolut zu! Da gehe ich 100 % d'accord mit dem Oli!


Zum Tipp 5:
Dem kann ich absolut NICHT zustimmen.

Bei der Gründung deines Spieletreffs achtest Du am besten darauf, das Du eine Location mit ansprechend GROßEN Tischen auswählst!

Hier in unserem (meinem) Spieletreff treffen wir uns von 19:00 bis ca. 0:00 Uhr. Von Beginn an habe ich immer Abendfüllende Spiele dabeigehabt. Von Beginn der Gründung unseres Spieletreffs ist "meine" Spielegruppe mit Abendfüllenden Spielen großgeworden und angekobert worden. Dieses "Spielewissen" wurde über die Jahre weitergegeben von Spieler zu Spieler. Wenn das zum Gründungskonzept deines Spielekreises gehören sollte, wird es da keine Probleme geben und dein Kreis wird eine ambitionierte Spielekultur entwickeln und zu schätzen lernen!

Ausgenommen sind hier nur Spiele wie z.B. Twilight Imperium oder 1830 - Spiele mit einer Spieledauer von deutlich mehr als vier oder fünf Stunden oder einem Raumbedarf der die üblichen groesseren Tischgroessen sprengt.

So, jetzt ist der Text "rund", ich glaube ich habe jetzt an alles gedacht :)

Nochmal Glück auf und viel Erfolg!

Holger :)

[nascar8]

Hallo BiBU Ilona

Der öffentliche Spieletreff, den ich vor Jahren hier in einer Kreisstadt (40.000 Einwohner) ins Leben gerufen habe, findet nach wie vor in einer "halboffenen" Location statt: Eine zur Kneipe umgebaute Wassermühle, die von einem Sportverein geführt wird.

Dieser Sportverein hat eine eigene Abteilung, die sich "Freizeit - Reisen - Bildung" nennt, und u. a. halbjährlich ein lokal vielbeachtetes professionell gemachtes Programmheft herausbringt. Es werden Bildungsreisen, Erlebnisreisen, Vorräge, Tagungen und eben auch der "Spieletreff" dort angeboten.

Zudem findet der Spieltreff regelmäßig (monatlich) statt, und wer kommt, kommt zwanglos und ohne Eintrittskosten. Gleichzeitig wird jeder, der beim Treff eine Mailadresse angibt, zu jedem weiteren Treff von mir eingeladen.

Der Spieletreff wird auch über die Homepage des Vereins bekannt gemacht. Dort bringe ich ab und an Kauftipps, Messeinfos usw. unter.

Von Anfang an wurde die Lokalpresse eingeschaltet. Ich erinnere mich an einen Abend, an dem die Reporterin, die eigentlich gar keinen Bezug zu Spielen hatte, nur kurz ein paar Fotos machen wollte, und schließlich drei Stunden lang dabei blieb und mitspielte.

Meine Tipps also:
- Potente Partner suchen die von Anfang an auch langen Atem haben könnten, also z. B. ein alteingesessener Verein am Ort (Vielleicht bietet sich auch die Bücherei an?)
- Presse schon vor Beginn einbinden. Normalerweise wird ein Reporter schnell überzeugt sein, von Dir eine große "Homestory" zu bringen. Und das wäre sicherlich ein guter Anfang
- Biete so eine Art Dienstleistung in Sachen Spiele an. Z. B. stelle bei jedem Treff ein Spiel in den Vordergrund, welches Du allen Neugierigen erklären wirst. Ich habe so z. B. am vergangenen Montag einen "Dominion-Erklärabend" angeboten. Er wurde in der Presse bekannt gegeben und es kamen Interessierte.

Nur Mut, Deine Sache wird sicherlich
mühsam aber spannend und interessant

Dieter

[Axel Bungart]

Hallo Holger,

uff, da habe ich erst mal zweimal überlegen müssen, ob ich so ein langes Post lese. Aber: es ist Dir gelungen, mich fesseln.

Ich finde, da sind wirklich gute Tipps dabei, aus der die Erfahrung - und das entsprechende Engagement - sprechen.

Eine Frage noch: stellst Du alle Spiele selbst? Ich spiele auch seit eineiger Zeit mit dem Gedanken, (zunächst) in unserer Kirchengemeinde einen Spieleabend zu etablieren. Ich als Sammler habe aber ein großes Herz für meine Kinderchen (=Spiele), was nicht zuletzt darin mündet, dass alles fein säuberlich verpackt in Zip-Tütchen, Kartenhüllen etc. wird. Die meisten hier wissen wohl, wovon ich spreche. Nun fürchte ich, müsste ich mich wohl von dieser heiligen Ordnung verabschieden, wenn regelmäßig "herzlose" Spieler darin herumfingern, oder? :roll:

Die Alternative wäre ja, dass auch andere Spiele mitbringen, oder ist das eher unrealistisch?

Gruß
Axel

[Spielefix]

... und such dir einen Namen für das gnaze Projekt. Ein Name, der bei den Besuchern so was wie ein Zugehörigkeitsgefühl schafft. Du willst ja, dass die Leute öfter als nur einmal vorbeischauen. Also so in der Art: Wir sind die Würfelbande (??urghh!).

Leute binden? EVtuell so was wie ein Wertungssystem: Jedes Mal treffen wird ein vorher bekanntgegbenes Spiel gespielt und gewertet - über Wertungen wurde hier im Forum schon viel geschreiben. Oder: Das erste Mal im Monat wird gewertet. Und die Sieger bekommen am Jahresende was. Eine Pizza, ein Spiel, ...

Kleine Clubgebühr? Keine Scheu - ein paar Euros für ein Jahr ist für jedermann drinnen und umgekehrt denkt man sich - hmm, hab ich 5 Euro gezahlt, geh ich auch hin.

Such Themen: Heute spielen wir. ITALIEN, Spiele rund um SIe SEEFAHRT etc.Und lade andere ein mitzuarbeiten. Wer den Vorschlag macht, nächstes Monat doch bitte einen ZOCKERABEND zu machen, wird wohl auch kommen ...


Viel Glück

Spielefix

[widow-s-cruse]

Hallo Holger,

ein schöner Bericht von Dir.

Was mir noch bleibt, zu ergänzen:

Straßenarbeit - Mit zwei Faltpavillion stehen wir auf örtlichen Straßenveranstaltungen und bespielen Passanten.
Dort haben wir Gelegenheit, uns und die Spieleabende vorzustellen. Ich verteile Visitenkarten mit den gelisteten Terminen und eine Newsletterliste liegt zum Eintragen aus.
http://aiblinger-zockerbande.de/heckmeck.htm
Am Weltspieletag machen wir mit ähnlichem Konzept einen Aktionstag in der Bücherei, welche auch Brettspiele verleiht. Diese Zuammenarbeit ist immer zwei Artikle in der Lokalzeitung wert.
http://aiblinger-zockerbande.de/elektrobrettspiele.htm
Oder wir bringen uns mit Aktionen im örtlichen Ferienprogramm ein.
http://aiblinger-zockerbande.de/catan_m ... our_09.htm
Im Kino haben wir Verlosungen zum "Spiel"film organisiert.
http://aiblinger-zockerbande.de/kinopraesentationen.htm
Diese Aktionen haben uns die meisten lokalen Teilnehmer eingebracht.

Ein Hinweis noch auf Socialevent:
Wir richten seit drei Jahren für die Spieler ein Wochenendtreffen in einem Gruppenhaus aus. So etwas schweißt zusammen.
http://aiblinger-zockerbande.de/080815illereichen.htm

Am Anfang haben wir die Hilfe von anderen Brettspiel-Netzwerken der Region in Anspruch genommen. Vielen Dank nochmal für die Hilfe in diese Richtung.
http://www2.spiele-archiv.de/
Und uns später selber in ein solches Netzwerk eingebracht.
http://brettspiel-ahoi.de/

Ich hoffe, geholfen zu haben und dass für Ilona bei meinen Hinweisen noch ein paar Anregungen dabei sind.

Liebe Grüße
Nils
http://aiblinger-zockerbande.de

[Ralf Arnemann]

Da wurden ja schon alle wesentlichen Sachen beschrieben.
Insbesondere den Beitrag von HHumptyDumpty kann ich nur empfehlen.

Und will unterstreichen, wie wichtig ein geeigneter Veranstaltungsort ist. Ausreichende Größe, Möbel, Beleuchtung und Verkehrsanbindung sind die Hauptstichpunkte, aber auch Getränkeversorgung und Toiletten sind wichtig.

Zur Werbung:
Gibt es in Deiner Stadt Hochschulen oder ähnliche Bildungseinrichtungen?
Dann dort am schwarzen Brett oder per Flugblatt werben. Junge Leute mit eher noch viel Zeit, Lust auf Abendprogramm und noch wenig sonstigen sozialen Einbindungen sind eine ideale Zielgruppe.

Und zweitens: Gibt es in der Region schon ein größeres Spieleereignis à la Münchner Spielfest oder Darmstadt spielt?
Dann sind dort bestimmt viele Spieler aus Deiner Stadt zu Gast, und die Veranstalter würden Dich bestimmt unterstützen, die anzusprechen.

[HHumpty.Dumpty]

Hallo Hallo!

Hach, dieser Thread wird ja richtig interessant. Schon spannend was hier für Weltanschauungen und Ideen zusammenkommen :)

Wie gesagt, jeder Vorschlag hier ist quasi Religion. Man glaubt daran oder auch nicht :)


Mein Glaube geht in folgende Richtung:


Das mit den Mottos funktioniert sehr gut. Eine Weile. Dann hält man sich eh nicht mehr daran oder biegt sich die Mottos des Spieleabends so hin bis es passt und man doch spielt was man spielen möchte. Beispielsweise der super super nette Spieletreff von Carsten (*winks*): Aktuell könnte dort das Spielemotto "Kirchen" lauten. Und es würde dann bestimmt 7 Wonder gespielt werden, weil auf eine der Karten ja ein Tempel abgebildet ist und ein Tempel - ist das nicht eine Art von Kirche?



Richtig abraten würde ich persönlich von einem WERTungssystem. Du hast bei der Neuanwerbung neuer Spieler "WERTungssystem" noch gar nicht ausgesprochen, da gehen diese schon auf Abstand und Du hast jegliche Mühe zu erklären dass das bei euch ja aber ganz anders und harmlos.... wenn ich meinen neuen Leuten auf den Spieleabenden erkläre, warum ich aufschreibe (nur Vorname) wie sie heissen und was an ihrem Tisch gespielt wurde - eben um so eine Art kleines Feedback zum Spieleabend über den Mailverteiler zu geben, wer war da und was wurde an diesem Abend gespielt - rollen da schon bei einigen irritiert die Augen *lacht*


NAMEN!
Wichtiiiiiiiiiiiiig!
Namen, ein guter toller zünftiger knackiger Name der ROCKT kann (und ist) sehr hilfreich für deinen Spielekreis sein. Wenn Du Dich entscheidest deinem Kind einen NAMEN zu geben, sollte der gut überlegt sein und dabei schadet es nichts, sich ZEIT zu lassen.

Mein beschriebener Spielekreis hat jetzt im 10th. Jahr immer noch keinen Namen. Nicht mal einen allseits anerkannten "Spitznamen". Mal ist das Holgers (gelegentlich sogar legendäre) Spielekreis. Mal die Dienstagsrunde (wir treffen uns Dienstags), mal was ganz anderes. In den Credits einiger Spielregeln von Eggertspiele bzw. von "PD Games" steht dann schon mal "wir danken dem Spielekreis Sternschance oder Zinnschmelze" (Restaurants wo sich unsere namenlose Gruppe regelmä0ig zum spielen trifft oder in der Vergangenheit mal getroffen hat) für das betesten der Prototypen...

Hmmm ja. Also wenn Du mit deinem Spielekreis ernsthaft öffentlich auftreten möchtest, lege Dir einen schicken Namen mit "Wiedererkennungswert" zu. Es funktioniert aber ebensogut ganz prima ohne das Du dem Kind einen Namen gibtst *lacht*. WICHTIG ist nicht was drauf steht, WICHTIG ist was "drin" ist! Deine Spieler werden zu Dir kommen weil sie Lust auf einen netten Spieleabend haben werden. Den Namen machst Du nicht für deine Spieler sondern für die Leute die noch NICHT deine Spieler sind :)



OH. Wo ich den Vorschlag "Wer den Vorschlag macht, nächstes Monat doch bitte einen ZOCKERABEND zu machen, wird wohl auch kommen ..." lese. Einen wichtigen Tipp habe ich noch verbaselt.


Was es zu VERMEIDEN gilt!

Anmeldung.
KEINE Anmeldungspflicht / keinen Anmeldezwang zu deinem Spieletreff!

MEINE Überzeugung - das schadet mehr als das es nützt. Ausgenommen Anmeldungen zu einem besonderen Anlass wo man fest mit einer begrenzten Gruppengroesse rechnen muß!

Lege deinen Spielekreis von den Spielern groesser an als die Gruppe die regelmäßig zum Spielen kommt. Achte dabei auf den "harten Kern" der immer zum Spielen vorbeischaut. Und dann lass ansonsten (wie Spielevater geschrieben hat!) deinen Spieletreff hartnäckig an einem Tag - weiche davon nicht ab!) in der Woche/Monat/14 tägig wie auch immer stattfinden. Mache dann das Angebot an die Spielgemeinde "dann und dann spielen wir. PUNKT! Jeder ist uns herzlich willkommen....".

Die Leute werden zu Dir je nach Zeit- Lust und Laune kommen. Umsomehr, je netter und besser das Gesamtangebot deines Spieletreffs ist. Eine "Anmeldungspflicht" zu den Spieletreffen kann (muß nicht, das zugegeben) schnell dazu führen das die Leute verschreckt werden. Wenn der "POOL" der an deinem Spielekreis interessieerten Leute (Mailverteiler!!!!) groß genug ist, wird dein Treffen auch immer gut besucht sein, ohne das Du den Leuten hinterherlaufen und "Kommst Du auch? Kommst Du ganz bestimmt und kannst Du mir das hier mit Blut bestätigen?" rufen mußt :) Auch aus diesem Grund ist die Wahl einer ausreichend großen Spielelokalität sehr sehr sehr wichtig!


Sollte der (ein, andere Leser denken hier ja jetzt evtl. auch über die Gründung eines Spielekreises nach!) Spielekreis hingegen "Halböffentlich" also privat bei jemanden in der Wohnung stattfinden. Dann führt kein Weg an einer verbindlichen und festen Anmeldeoption vorbei. Und das aus verschiedenen Gründen. Aber wir sprechen hier ja über einen "öffentlichen" Spieletreff, right?

:)

Herzliche und verspielte Gruesse!

Holger.

[HHumpty.Dumpty]

Hallo und einen guten Abend, Axel!

Herzlichen Dank für das freundliche Lob zu meinem kleinen Beitrag!


Mit deiner Frage hast Du einen leidlich wunden Punkt berührt *lacht*

Ich befürchte, was meinen Spielekreis betrifft, bin ich eine "Mutti", eine "Kümmerin". Tatsächlich ist es so, das ich in der Regel - das hat sich einfach so ergeben - meinen Spielekreis im wesentlichen komplett selbst mit Spielen versorge. Viele unserer Spieler kommen unter der Woche und gleich nach der Arbeit / Studium / was auch immer zu uns und haben dann oft keine eigenen Spiele dabei. Im wesentlichen weil sie ja wissen, das Holger seinen großen schweren Spieletrolli mit anschleppt :) Ich befürchte ich habe meine Spielrunde ganz und gar fürchterlich verwöhnt :)


Seit Michael K. (Du wirst vermisst!) nicht mehr regelmäßig zu uns kommt (und das ist schon einige Jahre her) ist es tatsächlich so, das nach mir die zweitgroesste mitgebrachte "Spielesammlung" oft von Peter Eggert, wenn er seinen Korb voller Prototypen mitbringt, gestellt wird. Andere Spieler in unserem Kreis bringen gelegentlich auch mal ein oder zwei Spiele mit... und na ja.... na ja.... ein oder zwei Spielfreunde (hallo Fritz, Ole, Henning, Torsten) sind regelmäßig auch mit ein paar mehr Spielen dabei. In der Masse bin ich aber quasi alleinversorger meines Spieltreffs :)


Wenn ich aber mal selber nicht zum Spieletreff kommen kann und rummaile "Hallo, ich kann an dem Abend nicht, aber die Tische sind reserviert, der Spieletreff findet natürlich statt - bringt aber bitte ausreichend eigene Spiele mit, damit ihr nicht auf den trockenen sitzt!", dann ist der Spieletisch bei uns IMMER gut bis sehr sehr gut mit mehr als 20 Spielen gefüllt ohne das bemerkbar wäre das mein großer Spieletrolli (zzgl. groesserer Seesack voller Spiele) nicht mit dabei ist!


Natürlich weiß ich, wovon Du sprichst. Gottseisgedankt (für meinen Spielekreis jetzt) sehe ich mich aber als Spieler und nicht als Sammler. Einem Sammler würde bei meinen Spielen hin und wieder sicherlich die Augen tränen. Für mich aber sind Spiele "Arbeitswerkzeuge"und zum spielen da. Und ich schleppe die halt mit Koffer und Seesack und Bus & Bahn zweimal oder dreimal im Monat quer durch die Stadt. Da gibt es dann auch mal kleine Blessuren an der Kartonage und es kann auch mal eine Spielkarte oder ein Holzsteinchen kapeister gehen. Da klebt dann mein Seelenheil nicht dran :)


Da ich ein großer Fan von Zipp-Tütchen bin, ist das aber auch eher die Ausnahme :) Und meine Spieler gehen in der Regel recht sorgfältig mit dem ihnen zur Verfügung gestellten "Arbeitsmaterial" um :)

In den 10 Jahren hat es jedenfalls erst zwei oder drei groessere Cola-Unfälle gegeben :)

In der Tat aber kann ich Spielfreunden, die sich als SPIELESAMMLER verstehen nur zuraten wenn dann einen Spieletreff privater Natur - also mit recht kurzen Wegen vom Spieleschrank zum Spieletisch - bei sich zuhause zu organisieren. Wo sie ihren Spielern mit Argusaugen auf die Finger schauen können *lacht*

Oder eine Spielelocation zu organisieren (z.B. Bürger,- oder Stadtteilkulturtreff, evtl. auch eine Kirchengemeinde etc.) wo sie einen Schrank gestellt bekommen in dem sie ihre "Schätze" unterstellen können. Bei der von mir betriebenen "Restaurant-Lösung" fällt diese Option leider weg.


Eine "Ordnung" als Spielevater in von Dir bereitgestellten Spielen gewahrt zu wissen halte ich für ein hartes Stück Disziplinierung deiner künftigen Spieler. Wenn man da aber von Anfang an drauf achtet und das - glegentlich - über z.B. einen Mailverteiler an seine Spielegemeinde kommuniziert, sollte das hinzubekommen sein :)


Und wenn man Mantraartig als Spielevater erwähnt, das selbstverständlich auch alle anderen Spielkreis-Nutzer eigene Spiele zu den Spieltreffen mitbringen dürfen, dann wird das in der Regel auch gemacht werden, denke ich :)

herzliche und verspielte Gruesse!

Holger :)

[Peter M.]

Na, da wünsche ich mal viel Erfolg!

Meine Tipps:

1. Spielen ist Freizeitvergnügen -> ein gemütlicher, angenehmer Ort muss her!

2. Es sollten GANZ feste Termine + Uhrzeiten sein. (z.B. jeder Samstag ohne Ausnahme) - abzuraten ist von wechselnden Terminen, auch wenn sie einige Zeit vorher angekündigt werden.

3. Guter Tag! Überlege Dein Zielpublikum:
Arbeitende Bevölkerung werden Mo-Do schwerer zu erreichen sein, bzw. zu spät kommen oder zu früh gehen.

4. Gute Uhrzeit! Früh genug anfangen, so dass nach dem ersten Spiel auch noch ein zweites angefangen werden kann, ohne dass es zu spät wird. Spät genug anfangen, dass Leute mit Verpflichtungen (Kinder/Arbeit) kommen können.
4 Stunden sollten schon zur Verfügung stehen.

5. Werbung über Mundpropaganda, Freunde und bei einschlägigen Veranstaltungen in der Gegend.
Einträge in Internet-Listen bringt erfahrungsgemäß wenig bis nichts.

P.

[Marc]

Ralf Arnemann schrieb:
> Und zweitens: Gibt es in der Region schon ein größeres
> Spieleereignis à la Münchner Spielfest oder Darmstadt spielt?
> Dann sind dort bestimmt viele Spieler aus Deiner Stadt zu
> Gast, und die Veranstalter würden Dich bestimmt unterstützen,
> die anzusprechen.

Aber: Von "Darmstadt spielt" weiß ich, dass nach so einem Spielefest nur sehr, sehr wenige über das Fest zu den Spieltreffs kommen. Mit Glück schauen die Woche danach zwei Spieler (eher einer) vorbei, von denen einer (wenn überhaupt) weiterhin kommt. Kontakte zu Veranstaler herstellen, sind selbstverständlich eine sinnvolle Sache.

Dann finde ich "Durchhalten" noch wichtig. Einen regelmäßigen Termin mit fester Uhrzeit suchen und den ein paar Jahre durchhalten - wenn das geht. Das können sich die Leute merken, und auch nach längerer Auszeit wieder kommen. Schon einmal im Jahr wechselnde Orte und Zeiten (auch Uhrzeiten) halte ich für schwierig, weil das die Sache kompliziert macht. Die meisten vergessen nämlich, wie lange ("Was, das war vor einem Jahr?") etwas her ist.

Was sich vor Jahren (nein, Jahrzehnten, es gab noch kein Internet) ganz gut zum Auffrischen eines bestehenden Treffs eignete, waren Themenabende und "Meisterschaften" für die mit Aushängen an der Uni geworben wurde. Da kamen an bestimmten Abend relativ viele neue Mitspieler, was den Vorteil hatte dass nicht nur einer ("Ich bin der Neue") da war, der sich unter Umständen schnell unwohl fühlte, weil er keinen kannte und alle anderen sich erstmal stoffelig über alles mögliche unterhielten und erst dann spielten.

[BiBu Ilona]

Guten Abend,
zuerst möchte ich mich für die zahlreichen und ausführlichen Antworten bedanken. Mir sind ein paar Punkte klarer geworden und einige Entscheidungen sind wohl noch zu treffen.

Meine Kinder, 9 und 11 Jahre alt, spielen gerne und hoffen, durch diesen Spielkreis neue Mitspieler zu finden.

Demnach möchte ich mit dem Spieletreff auch Familien mit Kindern ansprechen. Als Termin kann deshalb nur Samstag- oder Sonntagnachmittag in Frage kommen. Samstag ist im Moment der Vorschlag, ab 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Langfristig könnte ich mir auch einen Termin zusätzlich abends vorstellen, vielleicht alle 14 Tage oder auch nur einmal im Monat. Da meine Kinder sich auch für einen Spieletreff interessieren, würde ich allerdings mit dem Wochenend-Projekt anfangen und einfach abwarten, wie es sich entwickelt.

Demnach muss ich meine Spielewahl natürlich auch auf Kinderspiele abstimmen. Und natürlich sollen die großen Fans auch auf Ihre Kosten kommen.

Wir besitzen eine gute Mischung Spiele = Kinderspiele (Vor- und Grundschule), Familienspiele, sowie anspruchsvollere Spiele = Brett- und Kartenspiele. Die Auswahl muss also gut überlegt werden, das finde ich nicht so einfach. Vorallem über die Anzahl bin ich mir im Moment noch nicht im Klarem.

Wenn es gut verläuft, wird der Raum die Mensa einer Schule. Ich hoffe, die Stadt unterstützt das Projekt. Alternativ würde ich bei der Kirchengemeinde nach einem Raum fragen. Das wird sich aber sicherlich in den nächsten Tagen entscheiden. Daumen Drück! :-)

Einen Namen für einen Spieletreff? Gute Idee, aber da habe ich im Moment noch nicht die passende Idee, muss ich leider gestehen.

Spielerische Grüße
Ilona

[xnilf]

Hi Marc,
kann Dir nur zustimmen.
Feste, zuverlässige Termine sind sehr wichtig.
Wer einmal vor der zuhen Tür gestanden hat kommt nicht wieder.
Wir haben unsere Termine pro Monat immer auch in einem Lokalen kostenlosen Freizeitmagazin inseriert.
Dadurch werden immer wieder neue Mitspielr auf uns aufmerksam. Inserien kosten allerdings auch etwas.

Auch durch Sonderaktionen kommen nicht die Massen an Leuten hinterher. Mit 1-2 muss man schon zufrieden sein :-)

Gruß Xnilf

[Ralf Arnemann]

> Arbeitende Bevölkerung werden Mo-Do schwerer zu
> erreichen sein, bzw. zu spät kommen oder zu früh gehen.
Nicht umbedingt.
Wir haben vor Ort erfolgreiche und lange bestehende Spieletreffs am Mittwoch und Donnerstag.

Die Logik kann nämlich auch sein: Am Wochenende will die arbeitende Bevölkerung "richtig" ausgehen, d.h. Spieleabende konkurrieren mit Parties, Theater, Konzerten.
Während man nach ein paar harmlosen Stunden Brettspiel durchaus noch am nächsten Tag fit und arbeitsfähig ist.