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Edition Spielbox: Great Western

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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TomTom-spielbox
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Edition Spielbox: Great Western

Beitragvon TomTom-spielbox » 23. April 2011, 15:18

So, wer von Euch hat denn schon GREAT WESTERN, das Wallace-Spiel aus der aktuellen Spielbox ausprobiert?

Ich habe es gestern abend mal auf den Tisch gepackt und finde es persönlich ja sehr schön - ja, es ist kein "großer" Wallace, aber es finden sich doch Elemente wieder, die ich bei den Wallace-Spielen schätze:
- Offene Informationen auf dem Spielbrett
- Auktionsmechanismus
- Zufallselement, dass Alle Spieler gleichmässig trifft, und nicht zu Glückslastig ist.

Was mir aber aufgefallen ist: Sollte es einem Spieler gelingen, Gloucester und Newport zu besetzen, dann wird es sich ziehen: An diesen Städten kommen die anderen Spieler kaum vorbei. Um die nächste Stadt zu besetzen, benötigt man drei Personen(wagen). Wahrscheinlich steht jede Runde nur einer, wenn überhaupt, zur Verfügung. Die Kosten, um von Bristol oder Swindon bis Cardiff zu Bauen, betragen 13. Aus dem ersteigerten Zug kann man keine Ressourcen erwarten, da man ja drei Personen für Cardiff benötigt. Nehmen wir an, alle Spieler haben 6 Städte bislang (London mitgezählt). Zusammen mit dem Wertungsmarker bleiben noch 18 Counter übrig. Da, siehe oben, 13 für den Bau der Strecke benötigt werden, bleiben noch 5 übrig, um auf den Zug zu bieten. Der Spieler aber, der in Newport sitzt, benötigt nur 4 für die Strecke - er wird die anderen Spieler also überbieten können.

Die Folge? Da die anderen Spieler die Strecke nicht mehr bauen können, verhindern sie aber, dass der 4. Spieler sie bauen kann - und das Runde für Runde.

Im Grunde wird es sich dort "stauen".

Sieht das noch jemand so, bzw. als Problem?

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Thomas Rosanski
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Re: Edition Spielbox: Great Western

Beitragvon Thomas Rosanski » 25. April 2011, 10:15

Ich habe es einmal zu zweit gespielt und bin auf das gleiche Problem gestoßen: Gloucester und Newport waren von meiner Mitspielerin besetzt, die Kosten von Bristol über Gloucester und Newport nach Cardiff mit 13 zu hoch für mich (ich hatte bereits zu viele Marker auf anderen Städte liegen, so dass ich bestenfalls noch 9 Marker zusammen bekommen konnte). Damit waren Newport und die drei nur über Newport erreichbaren Städte Cardiff, Bridgend und Port Talbot meiner Mitspielerin theoretisch sicher (und wir konzentrierten uns zunächst um die anderen Städte, die ich auch noch erreichen könnten).

Als alle anderen Städte besetzt waren, und nur noch die Strecke Cardiff-Bridgend-Port Talbot frei war, scheiterte meine Mitspielerin mehrere Runde hintereinander an Cardiff, da hier 3 Personen-Marker benötigt werden, durch Würfel-Pech aber mehrere Runden lang nur 2 Personen-Marker pro Zug verfügbar waren (einer von drei Würfeln zeigte eine 1). Wir haben uns letztlich darauf geeinigt, dass sie Cardiff, Bridgend und Port Talbot ohne Würfeln/Bieten bekommt, da ich sie nicht mehr bekommen konnte und sie nur auf den richtigen Würfelwurf warten musste.

Das Problem ist, dass hinter Gloucester vier punkteträchtige Städte liegen, die man nur über einen einzigen Weg erreichen kann. Schafft es ein Spieler, sich Gloucester und Newport zu sichern, sind die Kosten zum Erreichen der dahinterliegenden Städte sehr hoch; durch die Regel, dass die eigenen Marker limitiert sind, hatte ich nicht mal theoretisch mehr eine Chance, die lukrativen Städte überhaupt zu erreichen. Wenn die Marker nicht limitiert wären (z.B. die Marker der nicht mitspielenden Farben oder Cent-Stücke oder Knöpfe etc.), dann hätte ich zumindest das Gefühl gehabt, ich könnte versuchen, über mehrere Runden Marker anzusparen, um auf dem Weg nach Westen doch noch mitmachen zu können. Aber hier sind die Spielregeln leider eindeutig: "[i]Da die Anzahl der Marker limitiert ist, verfällt ggf. Einkommen, das mangels Markern nicht ausgezahlt werden kann.[/i]".

Ich habe Great Western bisher nur einmal, und das nur zu Zweit. Vielleicht tritt das Problem mit 3 oder 4 Spielern nicht so extrem auf, da man dann ja (in der Regel) nicht so viele Städte selber belegen kann und noch mehr Marker über hat, die man ansparen kann. Vielleicht wird es mit mehr aber noch extremer, da man dann in Gloucester gleich drei Mitspieler abhängen kann. Vielleicht muss man sich einfach auf diese Hürde einstellen, und schon frühzeitig darauf spielen, dort mitmischen zu können. Vielleicht sollte man aber auch einfach die Spielregel, dass die eigenen Marker begrenzt sind, streichen.

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TomTom-spielbox
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Beiträge: 331

Re: Edition Spielbox: Great Western

Beitragvon TomTom-spielbox » 25. April 2011, 17:53

Die Begrenzung der Ressourcen sind ja oft ein Element bei den Spielen von Wallace; und bei GREAT WESTERN kann man ja auch schnell an diese Schwelle stoßen.

Ich denke, im Spiel mit 3 oder 4 Spielern wird es noch kritischer, wenn es einem Spieler gelingt, diese beiden Städte zu sichern - denn wie Du schon schreibst, verteilen sich die Städte auf drei bzw. vier Spieler, und damit sind die Punkte "hinter" den beiden Städten relativ betrachtet noch mehr wert als im Spiel zu Zweit.
Fataler ist allerdings: Wenn 2 verschiedene Spieler je eine dieser beiden Städte besetzen, dann ist für den 3. und 4. Spieler das Spiel auch vorbei: Es ist ja egal, WER diese beiden Städte besetzt hat - sofern man es nicht selbst war! Demnach streiten sich also nur noch diese beiden Spieler um die Städte, die dahinter kommen - die anderen Spieler blockieren höchstens noch den Kauf der Züge.

Vielleicht sollte man es auch nicht zu ernst sehen, da es sich "nur" um ein kleines Give-Away-Spiel handelt. Dementsprechend niedrig dürfte auch der Aufwand zum Testen gewesen sein. Alles in Allem finde ich das Spiel schon gut.

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luniki
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Re: Edition Spielbox: Great Western

Beitragvon luniki » 8. Mai 2011, 21:56

Ich habe das Spiel auch einmal zu zweit und einmal zu dritt gespielt und es war jedesmal genau, wie ihr es schon beschreibt. Schade, denn eigentlich war das Spiel bis zu dem Zeitpunkt ganz ok. Wenn man mehr Marker bekommen könnte, würde es vielleicht besser?! Vielleicht finde ich ja noch einmal jemanden, der das ausprobieren möchte.


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