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Spielbox-Kritik: B&O

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
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Dirk Piesker
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Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Dirk Piesker » 14. August 2011, 18:25

Hallo liebe Spielbox-Redaktion, lieber Herr Hardel, liebe Gemeinde,

vor einiger Zeit gab es schonmal Aufregung um die Art und Weise, wie in Rezenionen andere Spiele quasi abgewatsch wurden. Pantheon und BuBu, um genau zu sein.
Das wurde ausgiebig diskutiert und soll nicht nochmal aufgewärmt werden.

Leider muss ich aber in eine ähnliche Kerbe hauen. Die Rezension von Baltimore&Ohio hinterlässt einen äusserst schalen Nachgeschmack bei mir.

Ganz konkret scheint der Rezensent den Autor des Spiels ja nicht zu kennen, wie er in der Einleitung klarstellt, mehr noch, er vermutet ein Pseudonym. Ziemlich verblüffend schreibt er später:
"Der Autor lenkt im Gespräch das Augenmerk des Kritikers darauf, welch hohe Konst [...]"
Ja was denn nun? Doch ein Gespräch mit dem Autor?

Die ganze Einleitung habe ich nicht verstanden. Hat Herr Hardel nun das vorliegende Spiel 1960 auf den Falkland erstanden? Sehr konfus.

Am Ende der Rezension noch ein Hieb auf Bohrer wg. fehlender Erwähnung von Francis Treshham. Entweder ist Eddie Robins nun ein Pseudonym von Tresham, warum sollte er dann erwähnt werden? Oder es war wie in der Einleitung beschrieben Tresham, der B&O zu 1830 weiterentwickelte. Dann erst recht: Wieso Tresham erwähnen.

Und ganz zum Schluss noch ein Extra-Kasten zur Geschäftspraktik von Herrn Bohrer, in meinen Augen recht abwertend.

Es scheint mir, als fehle der Spielbox ein Kommentar oder Kolumnen-Teil. Man kann das alles schreiben. Aber nicht in einer Spielebesprechng. Ja, das Spiel wurde auch ausreichend zerrissen. Aber das ganze drumherum zeugt meiner Meinung nach nicht von Seriosität. Und ach ja, ich kenne Herrn Bohrer auch nur aus den Popcorn-Threads auf BGG.

Vielleicht bin ich der Ebene der Rezension auch einfach intellektuell nicht gewachsen, dann möge man mich aufklären.


Viele Grüße,
Dirk

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Dietrich
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Dietrich » 14. August 2011, 20:01

Moin,
was bitte ist eine Rezenion, und was ist Bubu?
Dietrich

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Attila
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Attila » 14. August 2011, 20:23

Hiho,

Nunja ... was soll ich sagen?

Fassen wir mal kurz zusammen:

- B&O ist von 2009, die vorliegende Ausgabe von 2010
- 1830 ist von 1986 (nicht umgekehrt)
- Eddie Robbins ist kein Pseudonym von Francis G. Tresham
- man nicht nett ist, könnte man B&O als frühen Prototyp von 1830 bezeichnen :-) - zumindest sind manche Leute dieser ansicht
- Das Spielsystem von B&O ist von 1830 übernommen worden (und wenig modifiziert) - wenn man schon Spielsystem "klaut", ist es sicher kein Beinbruch den "beklauten" lobend zu erwähnen. eigentlich ist das Usus. Dafür seinen Patentanwalt zu erwähnen, erscheint mir schon fast Dreist.
- Ironie ist, wenn man es trotzem versteht.

Atti

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dixijo
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon dixijo » 14. August 2011, 22:18

Für mich war es eine weitere Rezension, welche mich am Sinn meines Spielbox-Abos zweifeln ließ. 2 Jahre nachdem das Spiel erschienen ist verschwendet der Redakteur dermaßen viel Platz im Heft um unglaublich theatralisch und umständlich die Kurve dahin zu kriegen, dass B&O wohl von 18xx inspiriert ist.
Es ist ein Spiel für eine extrem kleinen Zielgruppe und ich wage mal zu behaupten, dass so ziemlich jedem der B&O spielt klar ist, dass es sehr 18xx-verwandt ist.
Meines Ermessens ist die Rezension einzig und allein auf Effekthascherei aus!

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VolkerN.

Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon VolkerN. » 14. August 2011, 22:31

Moin,

ich dachte, das wäre nicht so schwer zu verstehen,
dass der Begriff Rezension gemeint ist ( es fehlt also
quasi nur ein "s" )
Mit BuBu ist das Spiel Die Burgen von Burgund gemeint.

Grüße

Volker ( kennt Baltimore & Ohio nicht )

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Dirk Piesker
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Dirk Piesker » 15. August 2011, 07:20

Hi Atti,

siehste, jetzt hab ich's wenigstens kapiert. :-)

Aber wenn das nicht wirr geschrieben ist.... Und meines Erachtens stilistisch daneben.


Dirk

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Mikos
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Mikos » 15. August 2011, 08:41

Hatte mich beim Lesen auch gefragt, was das jetzt alles in dieser Rezension soll, was Tresham jetzt damit zu tun hat und ob das jetzt lustig sein soll? Immerhin wurde nicht mit Burgen von Burgund verglichen.
Gruß, Mike

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Christof T.
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Christof T. » 15. August 2011, 13:03

Mikos schrieb:
>
> Hatte mich beim Lesen auch gefragt, was das jetzt alles in
> dieser Rezension soll, was Tresham jetzt damit zu tun hat und
> ob das jetzt lustig sein soll? Immerhin wurde nicht mit
> Burgen von Burgund verglichen.

Ich hatte kein Verständnis mit der Konstruktion dieser Kritik, was Tresham damit zu tun hat, finde ich ziemlich offensichtlich. Die Frage, ob man ein Spiel besprechen soll, das nicht ganz aktuell ist und auch nicht sehr verbreitet kann man ganz sicher stellen.

Wieso sollte man es aber nicht thematisieren, wenn ein Spiel auf einem bekannten anderen Spiel fußt, das System aber nicht verbessert und sich zudem keinen Deut um die Wurzeln kümmert. Und warum man das nicht innerhalb einer Besprechung tun soll erschließt sich mir auch nicht. Ebensowenig, wieso man keine ironische Konstruktion dafür benutzen sollte. Ich fand den Ansatz interessant, verständlich und lese auch gerne mal eine Kritik die andere Wege bestreitet.

Manch einer mag das anders sehen, einen anderen Geschmack haben, es gerne etwas deutlicher ausgedrückt haben, kann Ironie nicht leiden oder auch nur diese Art von Ironie, alles ok. Aber warum die inhaltliche Zielrichtung verfehlt sein sollte kann ich nicht so recht verstehen.

Gruß

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peer

Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon peer » 15. August 2011, 14:13

Hi,
Christof T. schrieb:
>
> Manch einer mag das anders sehen, einen anderen Geschmack
> haben, es gerne etwas deutlicher ausgedrückt haben, kann
> Ironie nicht leiden oder auch nur diese Art von Ironie, alles
> ok. Aber warum die inhaltliche Zielrichtung verfehlt sein
> sollte kann ich nicht so recht verstehen.

100 AKZ!

Weiter unten wird geschrieben, dass Rezis nicht nur die Regeln nacherzählen sollen. Hintergründe soll man aber anscheinend auch nicht bringen.
Vermutlich reicht eine Note aus - und die sollte möglichst vorher mit dem Forum abgestimmt werden ;-)

Ich lese gerne Rezis, die mal nicht nach Schema F gestrickt sind!

ciao
peer

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Dirk Piesker
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Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Dirk Piesker » 15. August 2011, 17:07

Hallo Christof,

> Wieso sollte man es aber nicht thematisieren, wenn ein Spiel
> auf einem bekannten anderen Spiel fußt, das System aber nicht
> verbessert und sich zudem keinen Deut um die Wurzeln kümmert.

Soll man. Gerne sogar.


> Und warum man das nicht innerhalb einer Besprechung tun soll
> erschließt sich mir auch nicht.

Auch das gerne.

> Ebensowenig, wieso man keine
> ironische Konstruktion dafür benutzen sollte.

Gerne auch ironisch. Für meine Begriffe war die Einleitung allerdings nicht ironisch, sondern wirr und verworren.
Gut, das mag jetzt nur mir so gehen, aber ich fand's stilistisch daneben.

> Aber warum die inhaltliche Zielrichtung verfehlt sein
> sollte kann ich nicht so recht verstehen.

Du hast ja Mikos geantwortet, nicht mir, aber trotzdem eine Antwort von mir:

Ich fand den inhaltlichen Teil des Textets garnicht schlecht. Ich bin nur an rel. vielen Stellen einfach gestolpert:
Die Einleitung, das "Autorengespräch" (war für mich ziemlich abwertend), der Bezug auf Copyright-Kram und dann den Kasten mit der Beleuchtung des Geschäftsmodells.

Mein Punkt ist einfach der: Wenn Herrn Hardel das alles nicht passt , dann könnte er vielleicht statt einer Spielerezension doch lieber einen halbseitigen Kommentar schreiben.


Viele Grüße,
Dirk

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Christof T.
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Beiträge: 209

Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon Christof T. » 15. August 2011, 17:20

Dirk Piesker schrieb:

> Gerne auch ironisch. Für meine Begriffe war die Einleitung
> allerdings nicht ironisch, sondern wirr und verworren.
> Gut, das mag jetzt nur mir so gehen, aber ich fand's
> stilistisch daneben.
>
> > Aber warum die inhaltliche Zielrichtung verfehlt sein
> > sollte kann ich nicht so recht verstehen.
>
> Du hast ja Mikos geantwortet, nicht mir, aber trotzdem eine
> Antwort von mir:
>
> Ich fand den inhaltlichen Teil des Textets garnicht schlecht.
> Ich bin nur an rel. vielen Stellen einfach gestolpert:
> Die Einleitung, das "Autorengespräch" (war für mich ziemlich
> abwertend), der Bezug auf Copyright-Kram und dann den Kasten
> mit der Beleuchtung des Geschäftsmodells.
>
> Mein Punkt ist einfach der: Wenn Herrn Hardel das alles nicht
> passt , dann könnte er vielleicht statt einer Spielerezension
> doch lieber einen halbseitigen Kommentar schreiben.

Hallo Dirk

Natürlich könnte Herr Hardel auch einen halbseitige Kommentar schreiben, wobei die Kritikpunkte schon sehr deutlich mit der Veröffentlichung dieses Spieles zusammenhängen.

Mag sein, dass für dich die Bereiche Rezension - Kritik am Verlagsgebahren, nicht ausreichend getrennt sind. Ich persönlich verstehe eben nicht, dass die Vermischung dieser beiden Themenfelder in einer Rezension so eine schlechten Beigeschmack erzeugt, wenn der Text doch inhaltlich im Grunde in Ordnung ist.

Ich finde jedenfalls, dass solche Texte mit einer klaren Meinung das Blatt eher beleben.

Besten Gruß

Christof

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achim

Re: Spielbox-Kritik: B&O

Beitragvon achim » 15. August 2011, 17:52

Ich denke, dass sich Herr Hardel genau in die Richtung bewegt, die ich von der Spielbox als Printmedium erwarte. Ein wenig Regel nacherzählen, zu einem Schlußsatz kommen, wie "Kommt gerne wieder auf den Tisch", das braucht doch kein Spielboxler mehr. Heutzutage stehen doch fast alle Regeln im Internet, Bildmaterial ist auch meist vorhanden, da erwarte ich, wenn ich schon dafür bezahle, (das Internet kostet ja im Normalfall nichts) Hintergründe zum Spiel, eben einen gewissen Mehrwert. So ein Bericht darf durchaus auch subjektiv etwas stärker ausgeprägt sein. Auch möchte ich einen Erlebnisbericht lesen, der das Spielempfinden des jeweiligen Autors klar zum Ausdruck bringt. Regellücken sollten schonungslos aufgedeckt und wenn möglich erklärend bereinigt werden. Vergleiche zu anderen Spielen finde ich richtig, da sie die Bewertung des Kommentators besser verständlich macht. Wer das alles nicht lesen möchte, der braucht heutzutage auch keine Spielbox mehr, dem reicht ein Internetanschluss. Auf vielen Seiten finden sich dort, imo nichtssagende langweilige Kommentare zu aktuellen Spielen Spielen, sogar zu Spielen, die es noch gar nicht gibt. Da werden sogar Prototypen besprochen, die so wahrscheinlich nie eine Markttauglichkeit erreichen.

Diese geradlinigen Rezensionen, die mache hier gerne hätten, die brauche ich bestimmt nicht. Da lese ich die Spielregel auf der Homepage eines Verlages durch und bin besser informiert. Manche sollten "Games Orbit" lesen, kostet nichts und man findet da, journalistisch gesehen, ganz korrekte Spielbeschreibungen.

Gruß
Achim


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