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[PEEP] Die 2 neuen BRETTSPIELe + ELEKTRONIK von Ravensburger

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Ralph

[PEEP] Die 2 neuen BRETTSPIELe + ELEKTRONIK von Ravensburger

Beitragvon Ralph » 22. September 2011, 19:40

Na womit haben wir uns denn gleich 2 neue Titel aus der BRETTSPIEL + ELEKTRONIK Ecke bei Ravensburger verdient? Das freut mich als Elektronik-Geek ganz besonders, vor allem weil ich bisher mit jedem Titel aus der Reihe, bis auf eine Ausnahme (WO WAR’S?), sehr positiv überrascht wurde! Was ja eigentlich schon mit den TOUCH + PLAY Spielen begonnen wurde, wird von Ravensburger konsequent mit Reiner Knizias elektronischem Input fortgesetzt. Zeichnete Knizia zu Beginn der Serie noch selbst für die Spielideen verantwortlich, so haben sich in der Zwischenzeit auch andere Autoren auf die Komponente Elektronik im Spiel eingelassen und versuchen sich an der, wie ich meine, durchaus gelungenen Melange erstmals selbst. Bei SCHNAPPT HUBI! Präsentiert Steffen Bogen ein spannendes Adventure und Deduktionsspiel, wie ich es mir schon seit Anbeginn der Serie gewünscht habe. Und bei DAS ELEKTRONIK LABYRINTH veredelt das mathematische Gehirn Knizias den Klassiker von Max J. Kobbert mit einer Prise High-Tech, die das ohnehin klasse Labyrinth in neuem, noch mystischerem Glanz, erstrahlen lässt!

Mit nur einem Kind, und das im Manne, überlege ich mir beim Kauf immer ganz genau, ob sich ein Titel, der ganz offensichtliche an das jüngere Publikum adressiert ist, nicht nur mein elektronisches Interesse, sondern auch meine Spielleidenschaft befriedigen kann. Zwei Mäuse und zwei Hasen wollen den kleptomanischen HUBI im Geisterhaus SCHNAPPEN, und genau deshalb habe ich gezögert und „Mein erstes BRETTSPIEL + ELEKTRONIK“ erst nach einer gründlichen Recherche im Netz nun doch gekauft. Meine Nachforschungen haben ergeben, dass es sich wohl um einen gut getarnten Dungeon Crawler mit Cluedo Elementen handeln muss, der noch dazu in 3 Schwierigkeitsstufen spielbar ist und deshalb nicht nur für das Kind im Manne eine Herausforderung sein dürfte. Einige erfolgreiche Festnahmen des diebischen Gespensts später sehe ich meine Vermutungen bestätigt und stelle HUBI meinem geliebten WER WAR’S? gleich.
SCHNAPPT HUBI! Spielt sich zu zweit bis zu viert und in der einfachsten Stufe bestimmt ab 5. Mein Freundin und ich haben nur die schwierigste Stufe 3 gespielt und haben ganz besonders den sehr stark vertretenen kooperativen Charakter des Spiels genossen. Wie schon erwähnt machen sich die Spieler entweder als Hase oder als Maus auf die Suche nach HUBI. Im quadratischen, dreidimensionalen Spukhaus mit ländlichem Couleur bahnen wir uns an Hand eines elektronischen Kompasses den Weg durch die Räumlichkeiten. Da zu Beginn der Suche die Trennmauern im Haus noch fehlen, weiß man noch nicht, ob man die Blockaden zwischen den Räumen bewältigen kann. Will man durch eine Mauer, so muss diese zum erfolgreichen Passieren für die Maus ein Mäuseloch, für den Hasen ein Hasenfenster, aufweisen. Mit dem Kopf durch solide Wände geht es natürlich nicht. Zum Glück sind manche Wände aber schon ganz eingestürzt, so dass sie weder für Mäuse noch Hasen ein Problem darstellen. Ganz wichtig für das Aufspüren von HUBI sind die magischen Türen, die sich nur öffnen lassen, wenn vor und hinter der Tür jeweils ein tierischer Mitspieler steht. Trifft man nicht durch Zufall auf diese 3 Türen, so geben die Hausbewohner (Kröten, Eulen, Tausendfüßler und Fledermäuse) gerne mehr oder weniger eindeutige Tipps, wo sich die Türen im Haus befinden. Wurde schließlich die 3. magische Tür gefunden und geöffnet, wird HUBI nervös und macht sich auf die Flucht. Das Gespenst wandelt von Raum zu Raum, natürlich durch Wände, und die Hausbewohner berichten, wenn sie HUBI gesehen haben. Der zweite Teil des Spiels ist eröffnet und Hase und Maus versuchen HUBI im richtigen Raum zu finden. Trifft ein Spieler auf HUBI, so versucht er ihn festzuhalten, denn nur gemeinsam mit einem Mitspieler im selben Raum kann der Schurke gefangen werden. Übrigens läuft das alles auf Spielstufe 3 unter Zeitdruck ab, und sollten wir vor Mitternacht keine Erfolge verzeichnen, ist HUBI der Sieger des Spiels. Ganz knapp konnten wir HUBI aber immer noch dingfest machen und uns mit ihm anfreunden, denn der Dieb von Käse und Karotten (?) plädiert im Notfall auf Freundschaft ;)
SCHNAPPT HUBI! spielt sich wirklich ganz „bezaubernd“! Zu jeder Zeit fühlt man sich gefordert und bespricht den bestmöglichen nächsten Zug mit den Mitspielern. Im Alleingang funktioniert hier garnix, da Hase und Maus auf die jeweiligen Zugfähigkeiten (springen, kriechen) des anderen angewiesen sind. Und die Zweiteilung des Spiels in Suche und Verfolgung hält die Spannung hoch und fordert unterschiedliche Fähigkeiten der Mitspieler. Wie erwähnt ermöglicht die Wahl der Spielstufe ein gemütlicheres Spiel für kleinere Leute und ein hektischeres Spiel für Geübtere. Wenn ich für 2012 Mitglied im Spiel des Jahres Gremium bin, stimme ich für SCHNAPPT HUBI! beim Kinderspielpreis. Da ich’s nicht sein werde, freu‘ ich mich ganz einfach, heute nach der Arbeit wieder den Karotten- und Käse-Dieb zu jagen ;)

Aber Ravensburger sorgt ja dafür, dass da noch mehr zu tun ist, als Geister zu jagen. Die Böse Hexe Grimelda nämlich hat den Zauberer in ein Buch gesperrt und wir müssen die Zaubersteine aus dem ELEKTRONIK LABYRINTH bergen, damit der magische Schlüssel aktiviert wird, um den guten Zauberer aus dem Buch zu befreien. Dabei lässt Reiner Knizia alles beim Alten und legt das Neue als magische Beigabe oben drauf. Als Fan des VERRÜCKTEN LABYRINTHs der ersten Stunde in den 80ern habe ich mich durch viele Variationen gespielt, einige ganz gut, viele recht überflüssig und schließlich in 3D. Immer hatte ich das Gefühl, dass das Original immer noch das Beste Spiel ist. DAS ELEKTRONIK LABYRINTH hat diese Meinung endlich wiederlegt und ich kann mich zufrieden in das Labyrinth des 21. Jahrhunderts verlieben.
Im ELEKTRONIK LABYRINTH werden weitere Opfer der Hexe festgehalten, die ursprünglich hier her kamen, um den Abenteurern zu helfen. Jetzt benötigen sie unsere Hilfe. Wie gewohnt startet jeder Spieler in einer Ecke des Spielplans und wenn man durch Verschieben und Bewegen einen dieser Labyrinth Bewohner wider Willen antrifft, bitten sie uns, einen Gegenstand, der auf einem Gang Teil im Labyrinth ausliegt, zu ihnen zu bringen. Diesen Auftrag kann jeder Spieler übernehmen und bei Aushändigung des Brotes an den Gnom gibt’s dafür Zaubersteine, die der Spieler wiederrum auf seiner Zauberschlüssel-Ablage platziert. Ist der Schlüssel vollständig mit Zaubersteinen „restauriert“ so eilt der Spieler zurück auf sein Startfeld und darf den Zauberer aus dem Buch befreien.
Zauberstein können im Verlauf des Spiels auf verschiedenste Weise verdient werden. Jeder Spieler besitzt einen Auftrag, den er am Startfeld diagonal gegenüber zum eigenen abliefern kann. Dafür regnet es viele Zaubersteine, je nach dem ob man der erste, zweite etc. Spieler ist, der seinen Auftrag erfüllt. Immer wieder tauchen Zaubersteine an bestimmten Stellen im Labyrinth aus dem Nichts auf, die einfach eingesammelt werden. Schatztruhen für die Wesen im Labyrinth sollen transportiert werden. Die verschieden Personen / Fabelwesen, die man im Labyrinth trifft, scheinen ihre eigenen „Belohnungsalgorithmen“ zu haben und wie die Zeit berechnet wird, die das Erfüllen eines Auftrages benötigt, haben wir noch nicht herausgefunden, aber es gibt anscheinend ein größere Belohnung, je schneller Wünsche erfüllt werden. Natürlich nimmt sich auch die grimmige Grimelda kein Blatt vor den Mund und stibitz Zaubersteine von den Spielern und verbannt selbige in das Verlies.
DAS ELEKTRONIK LABYRINTH ist klar kein kooperatives Spiel und wenn sich gerade nicht Grimelda gegen die Mitspieler wendet tut man gut daran, den einen oder anderen Abenteurer am Erfüllen seiner Ziele zu hindern. Der Wettlauf-Charakter des Spiels bleibt so wie im Original, nur dass das ganze durch das elektronische Buch an Atmosphäre gewinnt und die Spannung beim Aufträge erfüllen steigt. Mein altgedientes VERRÜCKTES LABYRINTH darf also seinen wohlverdienten Ruhestand antreten und wird von zeitgemäßem „High-Tech“ abgelöst!

Um zwei weitere, wirklich gelungene RAVENSBURGER BRETTSPEIELEe+ ELEKTRONIK reicher, ergebe ich mich gerne der elektronischen Revolution und stimme mit ein: „Alle Macht den Maschinen!“

Es grüßt Euch
Ralph (Arch enemy of John Connor)

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Duchamp

Schnappt Hubi - TOP

Beitragvon Duchamp » 22. September 2011, 21:34

Ich habe in Nürnberg den "finalen Prototyp" mit Steffen Bogen am Spiele-Café der Spieleautorenzunft gespielt, der dort ein Interview gab, und war komplett begeistert.

Faszinierend fand ich vor allem, dass es um zwei sich überlagernde Laybrinthe geht (okay, nur der simplen Sorte, aber trotzdem), so dass Kinder vor der Herausforderung stehen, in einer einzigen Wände-Konstruktion zwei verschiedene Weg-Potentiale zu entdecken!

Da sag nochmal einer, Elektronik und Brettspiel passen nicht zueinander oder sorgen nur für die Verflachung des Spielerlebnisses! Die Schwierigkeitsgrade (mit einer maximalen Zuganzahl anstatt mit Timer) sorgen nicht für Hektik, sondern für erhöhten Druck, was auch bestens gelöst ist.

Und noch ein Lob für das grafische Design! Der "Kompass" zur Eingabe der gewählten Laufrichtung (die dann mit Angabe der zu bauenden Wand bestätigt oder eben verweigert wird) sind mit verschiedenen Landschaften codiert, die außen auf der Schachtel (in der das Ganze stattfindet) wiederkehren, so dass das Spiel komplett ohne Buchstaben auskommt. Hier ist wirklich nachgedacht worden, und ich bin nahe dran, mir das Spiel zu besorgen, obwohl ich gar keine Kinder in dem Alter habe. Einfach so, zum Spaß für selber!

Auch für mich übrigens ein ganz heißer Anwärter für das nächste KSdJ - man kann nie zu früh tippen ;-)

Auf BGG wie so oft eine Reihe von Bildern, die das alles deutlicher machen, u.a. auch von besagtem Prototyp.
http://www.boardgamegeek.com/images/thing/92644/schnappt-hubi

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Guido Heinecke
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Beiträge: 199

Re: Schnappt Hubi - TOP

Beitragvon Guido Heinecke » 23. September 2011, 10:27

Ich durfte Hubi ein kleines bisschen in der Entwicklung und beim Testen begleiten und fand es richtig klasse.
Und das KSdJ wäre Steffen zu gönnen, er war ja schon mit Razzo Raketo nah dran.

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Stefanlustig
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Beiträge: 213

Re: [PEEP] Die 2 neuen BRETTSPIELe + ELEKTRONIK von Ravensburger

Beitragvon Stefanlustig » 23. September 2011, 22:06

kurze Vorschau
http://www.youtube.com/watch?v=gtf_oM5ZICk


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