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Historie der Spielemechanismen

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Tichu78
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Historie der Spielemechanismen

Beitragvon Tichu78 » 16. April 2012, 08:50

Hallo,

ich befasse mich derzeit mit der Entstehung von Spielemechanismen und bin dabei einen Art Stammbaum als Graphen zu erstellen:

http://boardgamegeek.com/image/1289534/tichu78

Dabei suche ich so etwas wie "Meilensteine der Spielegeschichte". Ein Paar habe ich bereits eingebaut:
MÄDN, Monopoly, SvC.

Was haltet ihr von der Idee?
Welche Spiele müssen eurer Meinung definitiv in einen solchen Stammbaum?

Grüße

Sven

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Björn-spielbox
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Re: Historie der Spielemechanismen

Beitragvon Björn-spielbox » 16. April 2012, 08:56

Mir fallen spontan folgende Spielmechanismen ein - kann aber nicht jedem ein Spiel zuordnen:

Deckbau aus Dominion

Karten weitergeben aus Verräter

Drafting (wie in 7 Wonders, Notre Dame) aus Fairytale oder auch den Sammelkartenspielen Booster-Draft-Turnieren

Kramerleiste - von Wolfgang Kramer

Worker Placement - ?

Rolle wählen - Puerto Rico

Soweit erstmal spontan meine 5Cent dazu,
Björn

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Tichu78
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Innovationen

Beitragvon Tichu78 » 16. April 2012, 11:02

Umso mehr ich mich mit dem Thema beschäftige stellt sich mir die Frage

"Liegt mein Fokus auf den grundlegenden Spielemechanismen oder den Innovationen, die Mechanismen erweitert und neue tolle Spiele entstehen lässt?!"

Eine kleine Sammlung gibt es in diesem Blog

http://fairplay-online.blogspot.de/search/label/Innovationen

Ich glaube das würde aber den Graphen sprengen. Interessant wäre außerdem welches "Ding" war auslöser für eine neue Innovation!? Aber das weiß wohl 100% nur der Autor :/

Grüße

Sven

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Tichu78
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... da fällt mir noch ein

Beitragvon Tichu78 » 16. April 2012, 11:25

Wenn ich einen grundlegenden Mechanismus innovativ erweitere/verändere und diesen neuen Mechanismus wieder erweitere/verändere wird daraus nicht automatisch irgendwann ein komplett neuer Mechanismus, der mit dem ursprünglichen offensichtlich nichts mehr gemeinsam hat?

Beispiel:
Innovation: Marcel-André Casasola Merkle für die Rollenwahl in VERRÄTER.
Worum geht es: Ich bin der Verräter, du bist der Diplomat, und Baumeister sowie Bauer spielen auch noch mit. Danach wird wieder aufgemischt.

Erweiterung/Veränderung (bis) zu Puerto Rico:
-Rollen offen wählen
-die Aktion wird sofort ausgeführt(daher gibt es keine Reihenfolge zur Ausführung)
-es gibt ein Privileg für den aktiven Spieler
-es wird keine Rolle zufällig entfernt

Man könnte also überlegen warum verbindet man die beiden Komponenten miteinander. Nur weil es Rollen gibt? Oder weil man sich eine aussucht und die restlichen weitergibt?

Das macht die Suche nach Gemeinsamkeiten und dem Grundgedanken sehr komplex.

Grüße

Sven

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nascar8

Re: Historie der Spielemechanismen

Beitragvon nascar8 » 17. April 2012, 18:09

"Meilensteine" sind was anderes als neu entstandene Spielmechanismen. So ist die Spielmechanik vom ("Meilenstein") Mädn beim traditionellen PACHISI (falsch) abgekupfert worden.
Will sagen: An den traditionellen, historsichen Spielen wirst Du nicht vorbeikommen können, denn dort liegen nunmal die Wurzeln vieler immer noch aktueller Spielmechaniken (Figuren setzen oder schlagen, "Stiche" oder "Karten sammeln" in Kartenspielen, Eroberungen von Gebieten auf einem begrenzten Spielplan, Handgeschick mit Spielmaterial u.a.m.)

Dennoch: Eine interessante Aufgabe, die Du Dir da gestellt hast. Der Fairplay-Blog bietet da wirklich Überraschendes zum weitersuchen.

Grüße
Dieter

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peer

Re: Historie der Spielemechanismen

Beitragvon peer » 17. April 2012, 18:49

Hi,
nascar8 schrieb:
>
> "Meilensteine" sind was anderes als neu entstandene
> Spielmechanismen. So ist die Spielmechanik vom
> ("Meilenstein") Mädn beim traditionellen PACHISI (falsch)
> abgekupfert worden.
> Will sagen: An den traditionellen, historsichen Spielen wirst
> Du nicht vorbeikommen können, denn dort liegen nunmal die
> Wurzeln vieler immer noch aktueller Spielmechaniken (Figuren
> setzen oder schlagen, "Stiche" oder "Karten sammeln" in
> Kartenspielen, Eroberungen von Gebieten auf einem begrenzten
> Spielplan, Handgeschick mit Spielmaterial u.a.m.)

Das Schwierige ist auch, abzuschätzen wer etwas erfunden hat und wer etwa atabliert hat (bzw. welches Spiel). Die Dampfmaschine kannten bereits die Römer, Watts hat sie verbessert und ihren Einsatz erst sinnvoll und möglich gemacht. Ähnliches lässt sich über Edisons Glüchbrine sagen.
Und entsprehendes gilt auch bei Spielmechanimsen: Eine Siegpunktleiste gab es z.B. bei Cribbage, aber richtig durchgesetzt hat sie sich erst durch Kramers Spiele.
Und dann ist da natürlich eine gewisse Unschärfe: Ist z.B. Forum Romanum ein Mehrheitenspiel?

Aber ich stimme zu, interessantes Projekt ;-)

ciao
peer


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