Beitragvon Gead » 22. Januar 2013, 15:55
peer schrieb:
>
> Du hast leider nicht verstanden, was ich sagen wollte.
Kann sein ... :-D
Zum Crowdfunding nach meiner Definition gehören immer mindestens Zwei (das hast du selbst mal so ähnlich in einem deiner spielbar-Blogbeiträge so überschrieben): Einer hat ein Projekt, das er mittels Crowdfunding finanzieren möchte und ein Anderer, der dabei hilft. Theoretisch (und praktisch) hat jeder der beiden die Möglichkeit, zwischen den Seiten frei zu entscheiden oder ggf. zu wechseln. Auch beides gleichzeitig ist möglich: Projektinitiator und Unterstützer zu sein; sogar in einer Person (sic!). Außer dem Begriff "Crowdfunding" gibt es dafür noch keine andere (bessere?) Definition.
Du betrachtest Crowdfunding bisher von Seiten der/des Unterstützer(s). Wie bereits geschrieben, macht es für den Unterstützer kaum einen Unterschied, ob für den Projektinitiator die Plattform nun offen ist oder nicht; und wird das darum auch als Crowdfunding bezeichnen und die Definition der Spieleschmiede, eine "Crowdfunding-Seite für die Spieleszene" zu sein, bereitwillig teilen. - Die Spieleschmiede ist eben keine Plattform für Spieleautoren (und solche die es werden wollen). In einem anderen Thread im Spieleautorenform habe ich drum das was die Spieleschmiede macht mal Crowdfunding light genannt; mit dem "light" wollte ich diese einseitige Betrachtungs- und Nutzungsweise zum Ausdruck bringen. Dabei hätte ich es begrifflich natürlich belassen können … ;-)
Ich glaube, dass im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Aspekt beim Crowdfunding nicht der Fehler gemacht werden sollte, "es" mit herkömmlichen Formen des Verkaufs bzw. Vertriebs zu vergleichen (oder zu verwechseln). Die Unterstützer sind keine bloßen Käufer eines Produkts oder Kunden eines Verlags (bzw. eines Online-Versenders). Crowdfunding wird dabei bisher hauptsächlich mit Schwarmfinanzierung übersetzt (selbst Startnext definiert Crowdfunding als "web-basiertes Finanzierungsmodell"); das ist zwar richtig - mir aber zu eindimensional und zu kurz gedacht. Mindestens ein Aspekt sollte doch bereits zur Definition dazugehören: Crowdfunding ist demokratisch. Nicht im politischen Sinne, sondern dem Grundsatz der gleichberechtigten Mitbestimmung und -gestaltung folgend. Es tut mir leid, dass das noch nicht als allgemeingültig anerkannt ist; aber Vorschläge sollten doch erlaubt sein, oder?
Auch wenn die Spieleschmiede Kommentare auf ihrer Seite zulässt und Vorschläge zur Verbesserung aufgreift und schnell umsetzt, so lässt sie im Vorfeld nur eine sehr eingeschränkte Mitbestimmung zu. Auch die Auswahl der Projekte ist nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie gibt vor, "ihre" Kunden zu schützen, indem sie keine Projekte offen zulässt; und sie legt einseitig den Qualitätsmaßstab für Projekte fest, also dass nur Verlage bzw. Redakteure eines Verlags Qualität garantieren können und deren Expertise deswegen (für die Zulassung) erforderlich ist. Da ist natürlich was dran. Diese Praxis kritisiere ich auch gar nicht. Und auch nicht die Spieleschmiede bzw. Spiele-Offensive an sich. Ich störe mich nur am Etikett "Crowdfunding-Seite für die Spieleszene". An mehr nicht. Aber vielleicht ändert sie ihren Crowdfundfunding-Modus ja irgendwann mal von "light" auf "full" …
Ungeschmiedete Grüße
Gead
PS: Aus der Erinnerung hatte ich weiter oben geschrieben, dass die Unterstützungsleistung im Falle des Scheiterns eines Projekts bei der Spieleschmiede dem Kundenkonto gutgeschrieben wird; das ist so nicht ganz richtig, da man die Unterstützungsleistung wahlweise auch abzugsfrei zurückbekommen kann. Die unvollständige Darstellung meinerseits bitte ich zu entschuldigen!