Beitragvon PaDa » 19. April 2013, 17:43
Thygra schrieb:
> Dafür gibt es den Deutschen Spiele Preis.
Mir ging es in meiner Post gerade um Gelegenheitsspieler. Ich vermute, dass diese den Deutschen Spiele Preis weniger als Kaufentscheidung sehen als ein Kennerspiel des Jahres.
> Eine solche Lücke sehe ich nicht. Asara war in der Kategorie
> Rot, 7 Wonders in Anthrazit, und dazwischen gibt es nun
> wirklich keine nennenswerte Lücke mehr.
>
> Es gibt keine Spiele, die zugleich zu anspruchsvoll für Rot
> und zu leicht für Anthrazit sind. Jedes solche Spiele würde
> in eine der beiden Kategorien eingeordnet werden. Aber es
> gibt Spiele, die zu anspruchsvoll für Anthrazit sind. Zum
> Beispiel Terra Mystica. Aber das macht nichts, weil es eben
> noch den Deutschen Spiele Preis gibt. Das Kennerspiel des
> Jahres bewegt sich halt zwischen dem SdJ und dem DSP. Und das
> ist auch gut so, weil einfach keine zwei Preise für dieselbe
> Zielgruppe nötig sind.
Wie bereits erwähnt traue ich vielen Gelegenheitsspielern mehr zu. Der DSP ist ja bekanntlich eher für Vielspieler, SdJ eher für Gelegenheitsspieler. Es können aber durchaus die gleichen Spiele für beide Gruppen interessant sein. Ich finde man sollte, die Zuordnung von Spielen zur Zielgruppe nicht nur an der Kompexität fest machen.
Ob diese Lücke wirklich vorhanden ist, wird sich erst zeigen, wenn es in Zukunft mehr Preisträger gab (ich hoffe, es gibt sie nicht). Ich habe mich übrigens nur auf das SdJ bezogen und nicht auf Nominierungen und Empfehlungen. Die meisten Gelegenheitsspieler kaufen schließlich den Gewinner und nicht die Titel, die sonst noch auf der Liste standen.
> Das sind meines Erachtens keine guten Beispiele. All diese
> Spiele gab es schon vor 25 Jahren oder noch früher. Es gab
> damals viel weniger Spiele. Und die Menschen hatten damals
> noch mehr Zeit, um sich in lange Regeln einzuarbeiten. Ich
> bin sehr skeptisch, ob Spiele wie Diplomacy und Junta heute
> noch erfolgreich wären, wenn es sie noch nicht gäbe und sie
> heute neu erscheinen würden. Das gilt übrigens auch für
> Monopoly und Mensch ärgere dich nicht. Solche Klassiker leben
> von ihrem Bekanntheitsgrad.
Ich bezweifle stark, dass Menschen früher mehr Zeit hatten, eher im Gegenteil.
Ich finde die Titel passen gerade wegen ihres Alters sehr gut als Beispiel. Früher gab es viel weniger Spiele und diese waren mit Monopoly und co. dazu noch super einfach. Ein Neuling konnte sich also nicht wie heute von einem einfachen zu einem schweren Spiel Schritt für Schritt herantasten, sondern musste dorthin direkt springen und zwar ohne Youtube-Erklärvideos oder ähnliches. Und siehe da: Es hat auch funktioniert.
Mir fallen auch gerade die Siedler von Catan ein, die erst kein Verlag haben wollte, da es zu schwierig sei. Auch hier wurde der Anspruch von Gelegenheitsspielern unterschätzt.
Ich denke übrings nicht, dass es jedes Jahr ein anspruchsvolleres SdJ und ein sehr anspruchsvolles Kennerspiel geben sollte. Sondern hoffe, dass es zukünftig in beiden Kategorien im Laufe der Jahre die gleiche Varianz wie früher beim Spiel des Jahres geben wird. Kein Spiel wird allen gerecht, wenn also über den SdJ e.V. viele Menschen zum Spielen gebracht werden sollen, muss viel Varianz herrschen, um im Laufe von mehreren Jahren vielen verschiedenen Gelegenheitsgeschmäckern gerecht zu werden.