Beitragvon Spielosoph » 6. Mai 2013, 12:16
Hallo Marc, da muss ich dir leider widersprechen, in der Sache haben Michael und Marion nicht recht!
Vorab noch: Es geht mir mit dem Zitat nicht darum, hier eine Diskussion abwürgen zu wollen. Von mir aus kann hier jeder seine Meinung äußern, gerne auch negative, es kommt aber immer darauf an, wie diese geäußert wird. Und wenn ich hier lese, dass jemand durch das Anschauen eines Videos sich sicher ist, dass das gezeigte Spiel ein "Riesenflop" ist und weiter von einem unfertigen Spiel gesprochen wird, dann ist das einfach miese Stimmungsmache. Da spreche ich dem Schreiber einfach die Kompetenz ab, sich hieraus eine Meinung bilden zu können. Wenn auch nur ansatzweise ein paar sachliche Gründe genannt worden wären, wäre das etwas anderes.
@ Marion: Gerade weil es in der heutigen Zeit eine Flut von Spielen gibt, aus die wir auswählen können, kann eine negative Äußerung ausreichen, um das Spiel für viele erst einmal uninteressant werden zu lassen. Deshalb sollte bei einer solchen Negativäußerung mehr kommen als ein oder zwei platte Phrasen. Natürlich hat es bei Kolossus keine Auswirkungen, da das Projekt rum ist, aber vom Prinzip her...
Marc schreibt, das bei der Präsentation ein Prototyp gezeigt wurde, der unfertig ist. Das ist schlichtweg falsch. Wie kommst Marc zu dieser Behauptung? Weil der Prototyp nicht gut genug aussieht? Es ist ein Prototyp! Ich hatte die Möglichkeit, das Spiel zu spielen (es wurde ja als Print & Play - Version angeboten), deshalb traue ich mir hier zu, diese Meinung zu vertreten.
Zudem arbeiten die Betreiber der Spieleschmiede mit Verlagen zusammen, die die vorgestellten Spiele redaktionell betreuen. Aufgrund dessen kann ich mir nicht vorstellen, dass diese ein unfertiges Spiel vorstellen. Wenn man in den Kommentaren zu dem Projekt etwas rumliest, findet man folgendes Statement von Frank N., dem Betreiber der Spieleschmiede:
"Das ist der Grund, warum wir mit Verlagsprofis zusammenarbeiten, denn das ist deren Aufgabe. Wir stellen die Qualität also dadurch sicher, dass es quasi einen Verlag oder zumindest einen erfahrenen Redakteur gibt, der als Verantwortlicher quasi dafür bürgt. (...) Kolossus IST FERTIG. Die Erweiterungen noch nicht. Das ist ja eines der Ziele dieses Förderprojekts, die gemeinsam mit euch zu gestalten. Offenbar kommt soviel kreative Freiheit bei den Leuten aber nicht an, wie gedacht. Im Gegenteil, es scheint einige abzuschrecken. Dabei brauchen diese die Erweiterungen ja gar nicht. Wenn sie angst haben, dass diese bei Erscheinen unausgegoren sein könnten, können sie immer noch das Basisspiel fördern und haben ein sehr gut funktionierendes Spiel."
Wenn ich das lese, dann war das Konzept also dergestalt, dass ein fertiges Spiel vorhanden war, man den Schmieden aber die Gelegenheit bieten wollte, an einer Erweiterung mitzuarbeiten. Was ist an dieser Vorgehenseise so schlimm, dass diese von vornherein zum Scheitern verurteilt ist?
Gerade das Konzept des Crowdfunding basiert ja auch darauf, dass den Förderern einige exklusive Gimmicks als Belohnung winken. Warum sollte diesen dann nicht die Gelegenheit gegeben werden, sich da einzubringen? Der normale Spieler, der das Spiel dann im Laden kauft, erhält diese Sachen ja gar nicht, weil sie für das eigentliche Spiel gar nicht nötig sind, sondern nur exklusive Erweiterungen darstellen. Deshalb auch oben meine Behauptung, dass Michael und Marion in der Sache (unfertiges Spiel) schlichtweg nicht richtig liegen.
Bezüglich der Art der Präsentation sind sicher Fehler gemacht worden. Wie man an dieser Diskussion sieht, haben es die Verantwortlichen nicht geschafft, ihr Konzept überzeugend zu vermitteln. Was man den Verlegern aber nicht absprechen kann, ist, dass sie sich keiner professionellen Hilfe bedient haben. So wie ich das sehen, wurden die Videos von der Spiele-Offensive gemacht, und die sind im Bereich Spieleerklärvideos Profis. Dass das Video nach Marcs Meinung nach dilettantisch ist, mag durchaus stimmen, ändert aber an der Sache nichts.
Langer Rede, kurzer Sinn: Mit dem Zitat wollte ich eigentlich nur verdeutlichen, dass ich mir wünschen würde, bei einer negativen Kritik nicht nur ein paar platte Phrasen zu lesen, sondern bitteschön auch etwas sachlich fundiertes dazu. Auf bloße Stimmungsmache kann man gerne verzichten.