Essen Messe Ratingsysteme

[BadPritt]

Auf der Messe in Essen gab es auch dieses Jahr wieder 3 große Ratings:
Boardgamegeek: http://boardgamegeek.com/geekbuzz/overview
Fairplay: http://fairplay-online.blogspot.de/2013/10/tagesergebnisse-der-scoutaktion-2013.html
H@LL9000: http://www.hall9000.de/html/messe/2013/4

Wie beurteilt ihr die verschiedenen Ergebnisse? Habt ihr vielleicht auch teilgenommen?

[Droegi]

Ich persönlich finde das liken bei BGG nicht aussagefähig. Die anderen beiden sind gut, da sie sich gegenseitig schon ergänzen.

[Chris]

Bei H@LL9000 sind das ja nicht gerade viel Wertungen pro Spiel, da kommt ein Kohle&Kolonie mit 3 Wertungen dann schnell auf Platz 4. Da hilft es wenig, wenn diese drei Tester viel Erfahrung haben.
Bei der Scout-Liste sind das natürlich deutlich mehr. Ob die Tester dort - die ja seit Jahren "ausgewählt" werden - ähnlich erfahren sind, weiß ich nicht.
Tatsache ist, dass man von vielen Top-Hits auf den Scout-Listen bald nichts mehr gehört hat. Das wird dieses Jahr nicht anders sein.
AUf BGG kann man leider nicht viel geben, es sei denn man teilt den amerikanischen Geschmack. Dieser wird zwar gerade durch Stefan Feld europäisiert, allerdings taucht hier immer wieder gern die eine oder andere "Überraschung" auf.
Ich nehme diese Listen gerne zum Anlass mir einige Spiele mal etwas genauer anzusehen und sie im Auge zu behalten - es könnte ja ein "Geheimtip" dabei sein.

CHris

[tumdidum]

Der GeekBuzz von BGG ist m.E. nahezu wertlos. Wenn man den GeekBuzz auf einen Hallenplan überträgt, stellt man vermutlich eine deutliche Gewichtung zu Gunsten der Spiele in räumlicher Nähe zum BGG Stand fest. An vielen der umliegenden Ständen in Halle 1 wurden die Spieler direkt nach dem Test aufgefordert, doch schnell dort rüber zu gehen und das Spiel zu bewerten. Einige haben sogar direkt kleine Visitenkarten mit entsprechendem Hinweis verteilt :)

[ravn]

BadPritt schrieb:

> Wie beurteilt ihr die verschiedenen Ergebnisse? Habt ihr
> vielleicht auch teilgenommen?

Ich nehme diese Ratingsysteme nur als Hinweis auf Spiele, die ich bisher übersehen habe. So zum Beispiel bei fairplay das hoch gehandelte UGO. Zum Messestand gegangen und erklären lassen und gewusst, dass ich die gute Meinung der fairplay-Notengeber bei diesem Spiel nicht teile, schlicht weil es mich so gar nicht angesprochen hat.

Wäre aber auch blöd, wenn jeder die selbe Meinung zu Spielen hätte. Deshalb bewerte ich diese Wertungen nicht über - netter Zeitvertreib und schönes Gesprächsthema unter Geeks.

Cu / Ralf

[fohlenwolle]

Grundsätzlich gilt - zumindest für hall9000 und die fairplay-liste, je mehr es getestet haben um so aussagekräftiger ist es. da sind noten von nur 3/4 testern vorsichtiger zu betrachten als noten aus 10-20 testern. bei fairplay sind es ja grundsätzlich meh, und da find ich es gut das auch eine nmindestnennung als filter dabei ist.

[Helmut]

Hmm, ich kann die Fairplay-Liste nicht öffnen. Wieso?

[Mikos]

Anderen Browser benutzen, mit IE scheint der Aufruf nicht zu funktionieren.

[Mikos]

Also mich hätten auch die Spiele mit 20 bis 39 Wertungen interessiert. 30 Wertungen sind ja nun nicht gerade wenig.
Gruß Mike

[Helmut]

Danke, stimmt!

[Kathrin Nos]

> Also mich hätten auch die Spiele mit 20 bis 39 Wertungen
> interessiert. 30 Wertungen sind ja nun nicht gerade wenig.

Wer unseren Newsletter bezieht, hat alle Scoutergebnisse bereits gestern vormittag erhalten.

Für unsere Abonnentinnen und Abonnenten gilt: Wer den Newsletter und die Scoutergebnisse haben möchte, sendet bitte eine PN oder Mail unter Angabe der Abo-Nr. an mich, dann nehme ich diese Person gerne in unseren Verteiler auf und sende natürlich auch die Scout-Ergebnisse zu.

Im nächsten Fairplay-Heft werden auch die Ergebnisse der Spiele mit weniger als der benötigten Stimmenanzahl abgedruckt.

Alles Gute von
Kathrin (Fairplay-Redakteurin).

[Actaion]

Alle Rating-Systeme sind nicht richtig gut.
z.B. taucht Lewis& Clark, sicherlich einer der ganz großen Hits bei den Spielern auf der Messe, auf keiner der Listen auf.
Bei Fairplay war es mal zwischenzeitlich auf Platz 2, ist dann aber wieder komplett herausgefallen, weil es die Vorgabe von 40 Bewertungen nicht erreicht hat.
Bei Hall ist die Anzahl der tester zu gering, um repräsentativ zu sein.

Wenn man die Hall und die fairplay-wertungen zusammenziehen würde, dabei die Hall-bewertungen doppelt zählen, und dann die Spiel nach einer gewichtetet Wertung (hinzufügen von 10 Wertungen a 3,5) sortieren würde, dann käme eine aussagekräftige Liste heraus.

[Spielehansel]

Wie sähe die dann aus ?

Spielehansel, der keine Lust auf Selberrechnen hat.

[Udo Möller]

Hallo Ralf,

wir hatten UGO! bereits am Donnerstagabend getestet, bevor es in der Scoutaktion auftauchte, und alle drei für "gut" befunden und auch bei der scoutaktion so gewertet. Das Stichspiel hat schon einen ganz besonderen Dreh, der beim Erklären erst mal nicht richtig rüber kommt. Dazu muss man das Spiel mal gespielt haben!
Wir haben uns jedenfalls gut unterhalten gefühlt und das Spiel auch mitgenommen. Wer Stichspiele mag, sollte jedenfalls einmal genuer hinschauen und am besten eine Runde spielen, um den Mechanismus zu verstehen.

Muss ja nicht immer eine Russian Railroads oder Glasstraße sein. ;-)

LUdo ergo sum (heute vor allem Kinderspiele)

[Marion Menrath]

Wenn man die Fairplay abonniert hat, bekommt man auch die Excel-Liste und da kommt Lewis & Clark mit 31 Nennungen auf 1,48 (18x1,11x2, 2x3). Ich fand es optisch sehr ansprechend, bin aber leider in nur zwei Messetagen nicht zum Spielen gekommen. Ist es wirklich so gut?

Marion

[Marion Menrath]

Und wieso sollte man die Hall-Bewertungen, die von viel weniger Leuten kommen, doppelt zählen? Dann sind die doch im Vergleich überbewertet.

Marion

[Actaion]

eben weil es so wenig sind, sollen sie doppelt zählen, sonst kann man sich die Einbezihung gleich sparen. Und weil sie aussagekräftiger sind als stimmen von irgendwem, wo möglicherweise auch Mogel-stimmen dabei sind (also Leute die aus irgendwelchen Gründne ein bestimmtes Spiel pushen oder dissen wollen).


Danke für die Info zur Lewis%Clark-wertung. Damit wäre es ja mit Abstand auf Platz 1, wenn nicht ein paar Stimmen gefhelt hätten.

Ob es wirklich so gut ist?
Kann ich nicht abschließend beurteilen, da ich es nur kurz angespielt habe, aber auf jeden Fall bietet es interessante und originelle Mechanismen und viel Spielraum für diverse Vorgehensweisen.

[Knut]

Actaion schrieb:
>
> eben weil es so wenig sind, sollen sie doppelt zählen, sonst
> kann man sich die Einbezihung gleich sparen. Und weil sie
> aussagekräftiger sind als stimmen von irgendwem, wo
> möglicherweise auch Mogel-stimmen dabei sind (also Leute die
> aus irgendwelchen Gründen ein bestimmtes Spiel pushen oder
> dissen wollen).

Ich weiß ja nicht, ob Du's weißt. Aber die Fairplay hat bei ihrer Scout-Aktion ein Ausweissystem eingeführt, das dafür sorgt, dass nur Abonnenten und deren Freunde abstimmen können, also nicht jeder Hans und Franz, um genau diesen Mogelstimmen vorzubeugen. Insofern halte ich die Scout-Aktion schon für einigermaßen aussagekräftig.
Knut

[Thygra]

Actaion schrieb:
>
> eben weil es so wenig sind, sollen sie doppelt zählen, sonst
> kann man sich die Einbezihung gleich sparen.

Sorry, aber das ist blanker Unsinn. Da rollen jedem Statistiker die Zehennägel nach oben. Es ist genau das Gegenteil richtig: Das Rating, das durch mehr Leute zustande kommt, muss auch eine stärkere Gewichtung haben. Alles andere ist undemokratisch, mathematischer Nonsens und eine Verfälschung der eigentlichen Ergebnisse.

[Micha A.]

"Marion Menrath" hat am 29.10.2013 geschrieben:
> Wenn man die Fairplay abonniert hat, bekommt man auch die
> Excel-Liste und da kommt Lewis & Clark mit 31 Nennungen auf
> 1,48 (18x1,11x2, 2x3). Ich fand es optisch sehr
> ansprechend, bin aber leider in nur zwei Messetagen nicht
> zum Spielen gekommen. Ist es wirklich so gut?

Vom Mechanismus her: Ja (wenn auch nicht soooooo gut - also, den Würfelturm bei Amerigo finde ich da z.B. deutlich interessanter).

Falls Du aber ein Problem mit Wartezeiten hast: Dann lass die Finger davon. Wir haben zu fünft gespielt, und sowohl Erklärerin als auch Autor haben uns getrennt voneinander mehrmals darauf hingewiesen, dass das nicht empfohlen sei, weil es sehr lange dauern könne. Das hat sich dann leider auch bestätigt, auch weil wir zu allem Unglück noch einen Spieler am Tisch hatten, der etwas entscheidungsschwach war und dadurch zusätzlich für noch mehr Verzögerung gesorgt hat.

Also, für mich persönlich ist es kein Kracher.

[Michael Weber]

Thygra schrieb:

> Alles andere
> ist undemokratisch, mathematischer Nonsens und eine
> Verfälschung der eigentlichen Ergebnisse.

So und nicht anders ist es.

Michael
(hat auch mal - zumindest ein bisschen Statistik - studiert)

[BadPritt]

Hier noch ein paar mehr Details, wie die verschiedenen Ratings genau durchgeführt wurden:

BGG: Man bekam eine Pappkärtchen mit aufgedrucktem generierten Code zum Einloggen an einem von 4 Terminals. Beliebig vielen der Neuerscheinungen zur Messe konnten per Mausclick auf das Bild der Spielschachtel "Daumen hoch"/"I Like it" zugewiesen werden. Es war möglich beliebig oft wiederzukommen und sich mit seinem Code einzuloggen, um weitere Ratings zu ergänzen. Die Summen über die Likes der verschiedenen Spiele resultierten in dem Ranking, das per Digitalprojektor am Stand in der jeweils aktuellen Form präsentiert wurde.

Fairplay: Nach Angabe des Namens und der Adresse bekam man ein Faltblatt (Messe Scout konnte nach meiner Information jeder werden, nicht nur Abonnenten und von diesen empfohlene Spieler) mit einer Liste von 215 ausgewählten Titel, alles Neuerscheinungen zur Messe, die man mit Schulnoten von 1 bis 6 bewerten konnte. 7 Zeilen sind vorgesehen, um fehlende Spiele zu ergänzen. Mit einem auf den eigenen Namen ausgestellten Ausweis war es möglich später wiederzukommen und auf einem weiteren Faltblatt weitere Wertungen zu ergänzen. Das Ranking ergibt sich aus den Durchschnittsnoten der einzelnen Spiele. Ab und an wurde das aktuelle Ergebnis an einer Tafel am Stand eingetragen

H@ll900: Hierzu habe ich leider wenig Info, vielleicht mag jemand anders nachtragen. Bekannt ist mir nur, daß das Rating aus den Durchschnittsnoten der von der Seite beauftragten Rezensenten resultiert.

[Olav Müller]

Thygra schrieb:
> Alles andere
> ist undemokratisch, mathematischer Nonsens und eine
> Verfälschung der eigentlichen Ergebnisse.

Aber dann kommt doch nicht das von ihm gewünschte Ergebnis raus!

CU,
Olav

[Der Einsiedler]

Das ist ganz einfach:

Wenn man verschiedene Quellen hat, dann gewichtet man die am höchsten, die die eigene Meinung vertreten, damit dann als gesamtes ein Ergebnis herauskommt, das einem selbst gefällt.

Wie gut, dass es unterschiedliche Geschmäcker gibt und solche Listen keine allgemeine Aussagekraft haben...

Ich bin auch immer meiner Meinung,
SCNR, Der Einsiedler

[Volker L.]

BadPritt schrieb:
>
> Fairplay: Nach Angabe des Namens und der Adresse bekam man
> ein Faltblatt (Messe Scout konnte nach meiner Information
> jeder werden, nicht nur Abonnenten und von diesen
> empfohlene Spieler)

Das ist auch mein Wissensstand (zumindest glaube ich nicht,
dass ich nur deswegen einen Ausweiszettel und Faltblatt
bekommen habe, weil Kathrin und Peter mich kennen)

> mit einer Liste von 215 ausgewählten Titel, alles
> Neuerscheinungen zur Messe, die man mit Schulnoten von 1 bis
> 6 bewerten konnte. 7 Zeilen sind vorgesehen, um fehlende
> Spiele zu ergänzen. Mit einem auf den eigenen Namen
> ausgestellten Ausweis war es möglich später wiederzukommen
> und auf einem weiteren Faltblatt weitere Wertungen zu
> ergänzen.

Und die Noten werden per Hand eingegeben, wobei
offenkundige Manipulationen (auffallend viele negative
oder extrem hohe Noten / Noten auf Spiele des eigenen
Verlages) gleich aussortiert werden.


Gruß, Volker