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Was war Euer Messe-Trend 2013?

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ravn

Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon ravn » 4. November 2013, 08:04

Moin,

während es auf der letztjährigen SPIEL 2012 subjektiv gehäuft viele neue Spiele um die Städtebau-Thematik zu geben schien, ist mir im Nachklang der SPIEL 2013 die Häufung des Spiel-Mechanismus "Aktionskarten-Managment" aufgefallen. Deshalb ist das mein ganz persönlicher Messe-Trend 2013. Beispiele gefällig?

Concordia
Jeder hat seine Starthand an gleichen Aktionskarten und kann von einer zentralen Auslage im Wettstreit mit den Mitspielern weitere Aktionskarten dazukaufen, die die eigenen Möglichkeiten verbessern oder neue Aktionen ermöglichen. Alte Karten der Auslage werden dabei immer preiswerter, wenn die über Runden niemand haben möchte.

Lewis & Clark
Auch hier hat man eine Starthand an Aktionen und muss erweiterte oder verbesserte Aktionskarten aus einer zentralen Auslage dazukaufen.

Rokoko
Das selbe Prinzip des Aktionskarten-Kaufs fernab einer Starthand an Aktionen.

A Study in Emerald
Jeder startet wieder mit den selben Aktionskarten. Zusätzliche Aktionskarten werden über Mehrheiten auf dem Spielplan erworben.

Cornish Smugglers
Mal keine Starthand an Aktionen, aber man kann aus einer zentralen Auslage Personen erwerben, die Sonderaktionen ermöglichen und somit die eigene Aktionsvielfalt erhöhen, so dass man sich in den Aktionen von seinen Mitspielern unterscheiden kann.

Nations
Die Starthand an Aktionen ist hier auf den Spieler-Ablageplänen direkt aufgedruckt. Weitere Aktionen können über eine zentrale Auslage dazugekauft werden, die teils bessere Aktionen, teils neue Aktionen ermöglichen.

Kennt Ihr noch weitere neue Spiele, die "Aktionskarten-Managment" in dieser Form mit persönlichen Karten und einer zentralen Auslage bieten? Ich habe jetzt nur die aufgelistet, die ich bisher auch spielen konnte.

Und wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es diesen Mechanismus das erste oder das auffälligste Mal bei dem kartengesteuerten Zivilasationsspiel "Through the Ages" und ist inzwischen wohl massentauglich geworden.

Ein echter Messe-Trend oder doch zu allgemein gehalten, wie die Häufung der Kramer-Leiste in Brettspielen? Oder gab es einen ganz anderen Trend, der die SPIEL 2013 dominiert hat?

Cu / Ralf

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Dumon
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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Dumon » 4. November 2013, 09:37

Ähm, Du wirfst hier schon viele verschiedene Sachen in einen Topf, das ist Dir klar, oder?

"A Study in Emerald" z.B. hat klar den Deckbuilding-Aspekt, auch wenn das Deck sehr klein bleibt und der Mechanismus nicht im Fokus des Spieles steht.
"Through the Ages" erlaubt Dir ausschließlich, Aktionskarten direkt von der Auslage auf die Hand zu "kaufen", und diese sind nur einmal nutzbar. Alle anderen Karten musst Du entweder auslegen oder ziehst sie (Military Cards) zufällig.
Auch die Charakter-Karten von "Cornish Smugglers" sind eher dauerhaft in der Auslage, und dadurch ständig aktiv...

Wenn Du all diese Sachen unter "Karten-Management" subsummierst, gehört da auch jedes Deckbuilding-Spiel dazu. Außerdem jedes Spiel, bei dem Du Karten für spätere Nutzung auf die Hand nimmst (oder kaufst) oder solche, bei denen Du Karten für spätere (oder dauerhafte) Nutzung vor Dir ausspielst. Und wenn dann noch zufälliges Ziehen dazukommt, also Karten nicht nur ganz bewusst genommen werden können, dann könntest DU gleich "Kartenspiele" sagen...
;)

Im Prinzip haben alle taktischeren Kartenspiele das Element des "Karten-Managements" per se.
Wenn Du aber gerade die Mechanismen von "Concordia" und "Glasstraße" und "Lewis & Clark" und zu einem gewissen Grad auch "Rokoko" ansprichst, dann würde ich das vielleicht eher neudeutsch "Library-Building" nennen. Du erschaffst Dir ja durch bewussten Zukauf von Karten mehr Auswahl-Optionen...

Und auch ich hatte den Mechanismus schonmal gesehen und dergestalt nachgefragt. Bin mir nicht mehr sicher, entweder nannte man mir "Toledo" oder "Im Schutze der Burg"...

Grütze,
Dumon

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ravn

Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon ravn » 4. November 2013, 09:53

Dumon schrieb:
>
> Ähm, Du wirfst hier schon viele verschiedene Sachen in einen
> Topf, das ist Dir klar, oder?

Genau das hatte ich mich auch gefragt. Denn wenn der Topf nur ausreichend gross ist, dann passt eben alles da rein. :-)

Im Kern meinte ich aber als Mechanismus, dass man offen ausliegende Aktionskarten erwerben kann, um damit seine eigenen Aktionsmöglichkeiten in Abgrenzung zu den Mitspielern zu erweitern oder optimieren.

Und genau dieser Mechanismus kam mir in letzter Zeit arg gehäuft auf den Tisch in diversen Spielen. Die zentrale Auslage, bei der ältere Aktionskarten billiger werden, scheint da in Kombination ebenso gerne verwendet zu sein. Das Spiel drumherum sah zwar anders aus, der teils zentrale Mechanismus zum Erwerb der Aktionskarten war aber gleich. Ein Trend genauso wie Worker-Placement einer war, der sich inzwischen etabliert hat?

Cu / Ralf

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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Rana » 4. November 2013, 10:14

Passt dann nicht auch Händler der Karibik in die Liste?
Die Personen werden aus der zentralen Hafenauslage genommen, in die eigene Auslage gelegt und bringen meist Vorteile während des Spieles und/oder Siegpunkte für die Endabrechnung.

Ich habe keinen wirklichen "Trend" wahrgenommen, aber mir ist aufgefallen, dass das Thema Kniffel/Yahtzee recht häufig zu sehen war.
Kniffel-das Kartenspiel (Schmidt), Cuatro (Noris) (Kniffel trifft auf vier gewinnt) und Doppelyatzy (gespielt mit Würfel im Würfel).

VG,
Rana

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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Dumon » 4. November 2013, 10:54

Da passt aber dann Ruhm für Rom genauso wie jedes andere Spiel mit Kartenerwerb. Daher finde ich, dass das kein neuer Trend ist, da die Kategorie zu breit gefasst ist, Ralf...

Grütze,
Dumon

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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon mrMuppet » 4. November 2013, 23:55

Nach dem es ja ein paar mal etliche Werwolf Varianten gab, hab ich jetzt einige Spiele entdeckt, die in eine ähnlich Richtung gehen: Coup, Love Letter, Mayday

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Braz
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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Braz » 5. November 2013, 00:09

ravn schrieb:
> Ein echter Messe-Trend oder doch zu allgemein gehalten, wie
> die Häufung der Kramer-Leiste in Brettspielen? Oder gab es
> einen ganz anderen Trend, der die SPIEL 2013 dominiert hat?

Ehrlich gesagt ist mir kein richtiger "Trend" aufgefallen. Das "Zombiethema" ist im Laufe des Jahres 2013 etwas aufgeflackert....aber besonders viele Zombiespiele gab es nun nicht auf der Spiel `2013.

Irgendwie hat mir die Spiel 2013 wirklich in vielerlei hinsicht wirklich sehr gut gefallen:

1) Ich konnte keinen Trend an gehäuften Themen oder Mechansimen ausmachen
2) es gab sehr viele unterschiedliche Spiele mit unterschiedlichen Thematiken und Spielmechanismen
3) die Wege zwischen den Hallen waren kurz
4) aufgrund verkürzter Wege kam ich mir weniger gehetzt vor. Ein Anruf von Person X mit "Sitzen am Tisch A bei Verlag B" brauchte für mich maximal 5 Minuten, um dorthin zu kommen.
5) Die Atmosphäre generell empfand ich als rel. entspannt. Keine Lange Schlangen, wie damals vor dem Lookout-Stand o.ä.
6) Kleinverlage gemischt mit großen Verlagen empfand ich als sehr gelungen


Insgesamt für mich: Eine tolle UND v.a. toll organisierte Messe mit vielen unterschiedlichen Spielen und unterschiedlichen Spielmechanismen.

Gruß
Braz

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Volker L.

Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Volker L. » 5. November 2013, 13:31

Braz schrieb:
>
> 3) die Wege zwischen den Hallen waren kurz

[i]zwischen[/i] den Hallen ja...

> 4) aufgrund verkürzter Wege kam ich mir weniger gehetzt vor.
> Ein Anruf von Person X mit "Sitzen am Tisch A bei Verlag B"
> brauchte für mich maximal 5 Minuten, um dorthin zu kommen.

Ich hatte eher einen gegenteiligen Eindruck: Der Gedanke
"ich gehe mal schnell zu Stand XY, ist ja in derselben Halle"
hatte doch öfters ungewohnt lange Fußmärsche zur Folge :lol:

Gerade in Halle 3 war der Weg vom einen Ende zum anderen
genausoweit wie sonst von der Rollenspielerhalle (6)
zum Kosmos-Stand in Halle 12, nur dass man damals über
den Hof konnte.

Gruß, Volker

Thygra
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Re: Was war Euer Messe-Trend 2013?

Beitragvon Thygra » 5. November 2013, 17:34

Volker L. schrieb:
> Gerade in Halle 3 war der Weg vom einen Ende zum anderen
> genausoweit wie sonst von der Rollenspielerhalle (6)
> zum Kosmos-Stand in Halle 12, nur dass man damals über
> den Hof konnte.

Aber mir kamen die Gänge jetzt auch breiter vor, so dass ich das Gefühl hatte, deutlich schneller durch Halle 3 zu kommen als früher von Halle 6 zur 12.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)


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