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Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Dumon » 15. November 2013, 08:53

Achtung, jetzt kommen gleich die, die irgendwas von "Öffentlichem Interesse" behaupten...
:D

Stelle mich trotzdem gedanklich mal neben Dein Argument, und halte ein "Dafür"-Schild hoch.

Grütze,
Dumon

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 13:40

Dumon schrieb:
>
> Tja, und mir geht es eben nicht um reine Theorien. Ich sehe
> das Ganze pragmatisch, und für mich selbst beurteilt.
>

Das hat ganz praktische Auswirkungen, die Dich scheinbar nicht interessieren,oder die Du nicht erkennst.

> Also nochmal:
> ICH brauche nicht mehr Transparenz. ICH sehe keinen Grund
> dafür. Für MICH. MIR langt die Faustregel.
>

Es geht eben nicht nur um Dich, Transparenz ist eine universelle Forderung. Wenn Dir das reicht schön, transparent ist es nicht.

> Zudem treffe ICH Entscheidungen basiert darauf, was für mich
> des Geldes wert ist. Das hat nichts damit zu tun, ob ein
> Verlag mehr oder weniger verlangt für etwas, sondern ganz
> allein mit meiner Wertbeimessung. Ganz subjektiv, alles...
>

Kannst Du machen, tun oder lassen, dadurch wird es nicht allgemeingültig.
Transparenz ist eine objektive Forderung, nichts subjektives.

> Allerdings lebe ich im politikdesinteressierten Raum. Was für
> Dich wahrscheinlich ein absolutes No-Go ist, und mich zu
> einer Pariah macht.
>

Trotzdem ist dein Handeln, egal ob Du willst oder nicht immer politisch. Mir ist im Prinzip egal was Du tust, ich muss das aber nicht gut finden, und kann dafür eintreten, dass die Dinge sich ändern.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 13:44

Dumon schrieb:
>
> Achtung, jetzt kommen gleich die, die irgendwas von
> "Öffentlichem Interesse" behaupten...
> :D
>
> Stelle mich trotzdem gedanklich mal neben Dein Argument, und
> halte ein "Dafür"-Schild hoch.
>
> Grütze,
> Dumon

Natürlich ist es von öffentlichem Interesse, nur interessiert die Leute leider wenig. Und ich rede hier mehr von den Produktionsbedingungen bei Technologiekonzernen in Asien,als bei Brettspielen.

Das ist auch ein Verdrängungsmechanismus der hier greift, man fühlt sich nicht verantwortlich, sagt sich man kann eh nix dran ändern, und lebt einfach weiter. Und darum sieht die Welt so aus, wie sie heute aussieht. Aber jedem das seine, die meisten rufen erst dann nach Solidarität, wenn sie selbst betroffen sind.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Dumon » 15. November 2013, 14:37

Weltherrscher, Du wirst mir zwar wahrscheinlich gleich widersprechen, aber das Grundprinzip von "Öffentlichem Interesse" definiert sich leider nicht daraus, was die Medien oder auch Einzelne oder Politiker als interessant ansehen, sondern ganz allein aus dem Interesse des Bevölkerungsdurchschnitts, der die Mehrheit darstellt, und damit (vereinfacht) die Öffentliche Meinung bildet. Während "Öffentlichkeit" keine spezifischen Personen zum Ziel hat...

Daher kann zwar etwas zum Gegenstand "Öffentlichen Interesses" werden, wenn es in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird (durch die Medien zum Beispiel), oder etwas kann von öffentlichem Interesse sein, wenn die Öffentlichkeit schon Interesse hegt.

Deine Aussage aber, dass die Mehrheit kein Interesse daran haben, untermauert jedoch, dass kein "Öffentliches Interesse" vorherrscht. Zumindest nicht prädominant genug...

Grütze,
Dumon

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Dumon » 15. November 2013, 14:40

Das stimmt.
Umgekehrt gilt das aber auch.

Was heißt, dass Dein Handeln nicht besser ist als meines, Deine Ansprüche nicht besser, und Deine Ideologien nicht besser.

Daher kann ich mich dafür einsetzen, dass sich das NICHT ändert. Oder, weil es eben ohnehin schon so ist, mich auch NICHT einsetzen, und dadurch auf die Mehrheit der Gleich-Nicht-Handelnden bauen, dass sich das nicht ändert.

Natürlich ist, wenn wir Theorien ausschlachten, mein Handeln immer politisch. Bleiben wir also dabei:
ICH WILL NICHT MEHR TRANSPARENZ bezüglich der Preise von Spieleverlagen. Ganz einfach, weil es mir nicht wichtig ist.

Grütze,
Dumon

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 14:48

Dumon schrieb:
>
> Weltherrscher, Du wirst mir zwar wahrscheinlich gleich
> widersprechen, aber das Grundprinzip von "Öffentlichem
> Interesse" definiert sich leider nicht daraus, was die Medien
> oder auch Einzelne oder Politiker als interessant ansehen,
> sondern ganz allein aus dem Interesse des
> Bevölkerungsdurchschnitts, der die Mehrheit darstellt, und
> damit (vereinfacht) die Öffentliche Meinung bildet. Während
> "Öffentlichkeit" keine spezifischen Personen zum Ziel hat...
>

Nö öffentliches Interesse ist eigentlich ein Rechtsbegriff, den ich allgemein übernommen habe. Es ist schlicht im Interesse aller, dass die Grundrechte eingehalten werden,das Transparenz herrscht usw usf..

Das hat mit Medien,Öffentlichkeit im Sinne von Publizität, Durchschnitt des Interesses der Bevölkerung(der Indiviualinteressen) überhaupt nichts zu tun.

http://de.wikipedia.org/wiki/Öffentliches_Interesse

> Daher kann zwar etwas zum Gegenstand "Öffentlichen
> Interesses" werden, wenn es in den Blickpunkt der
> Öffentlichkeit gerückt wird (durch die Medien zum Beispiel),
> oder etwas kann von öffentlichem Interesse sein, wenn die
> Öffentlichkeit schon Interesse hegt.
>

Wie gesagt damit hat der Begriff überhaupt nichts zu tun.

> Deine Aussage aber, dass die Mehrheit kein Interesse daran
> haben, untermauert jedoch, dass kein "Öffentliches Interesse"
> vorherrscht. Zumindest nicht prädominant genug...
>
> Grütze,
> Dumon

Dem ist, wie schon ausgeführt, eben nicht so. Auch wenns keinen interessiert, ist es von öffentlichem Interesse das der Datenverkehr nicht überwacht wird, um nur ein Beispiel zu nennen.

Auch wenn es dich allgemein nicht interessiert, wo dein Essen herkommt, ist es von öffentlichem Interesse das zu wissen.

Das alles erfasst nicht mal die moralische Dimension die auch gemeint war, die hier aber nicht so zum tragen kommt. Da ich mal davon ausgehe, dass keine Kinder Pöppel schnitzen müssen.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon drfunk » 15. November 2013, 15:03

xfinkx schrieb:

>
> Würde es dich nicht auch mal brennend interessieren wie sich
> der Preis von einem 50 Euro Nikeshirt so zusammensetzt und
> wieviel davon bei dem indischen Kind an der Nähmaschine
> hängenbleibt? das extrembeispiel nutze ich nur um dich auf
> deine völlig verfehlte Argumentation aufmerksam zu machen.

So etwas hatte ich auch gedacht, aber da es um Spiele ging, hielt ich mich zurück.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon drfunk » 15. November 2013, 15:12

Thygra schrieb:
>
> drfunk schrieb:
> > Diejenigen, welche meinen, dass solche EK und VK und wer
> > wieviel daran verdient gehe niemanden etwas an, interessieren
> > sich dann natürlich auch nicht für z.B. den Gewinn den Apple
> > für jedes Iphone einstreicht oder wieviel die Zwischenhändler
> > bei international gehandelten Produkten einstreichen, oder
> > doch?
>
> Hier wirst du "etwas angehen" und "sich interessieren" etwas
> durcheinander. Ich interessiere mich durchaus dafür, was
> Apple an einem iPhone verdient. Aber deshalb geht mich das
> noch lange nichts an.

Für eine kapitalistischen Gesellschaft, wie unserer, stimmt Deine Aussage. Nur fände ich es richtiger, wenn Global Player durch größere Transparenzverpflichtung in ihrer maßlosen Gewinnorientierung ein wenig ausgebremst werden könnten.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Thygra » 15. November 2013, 16:02

Weltherrscher schrieb:
> Es ist schlicht im
> Interesse aller, dass die Grundrechte eingehalten werden,das
> Transparenz herrscht usw usf..

Wo steht das? Bzw. wer definiert das? Nicht die Sache mit den Grundrechten, sondern dass es im Interesse aller ist, wenn Transparenz herrscht? Mir ist das neu und ich würde meine offenbare Bildungslücke gerne fundiert schließen, also nicht nur aufgrund deines Beitrags. Hast du einen Link, der mich dazu erhellen kann?
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Malte » 15. November 2013, 16:16

Spannend was man hier manchmal so aus Versehen los tritt. Ich hoffe, ich werfe niemals einen Sack Reis in China um (gleich mal ne Memo für mich machen :-) ).

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 16:22

Thygra schrieb:
>
> Weltherrscher schrieb:
> > Es ist schlicht im
> > Interesse aller, dass die Grundrechte eingehalten werden,das
> > Transparenz herrscht usw usf..
>
> Wo steht das? Bzw. wer definiert das? Nicht die Sache mit den
> Grundrechten, sondern dass es im Interesse aller ist, wenn
> Transparenz herrscht? Mir ist das neu und ich würde meine
> offenbare Bildungslücke gerne fundiert schließen, also nicht
> nur aufgrund deines Beitrags. Hast du einen Link, der mich
> dazu erhellen kann?

Wie gesagt ist es schon einer der Grundsätze der Marktwirtschaft, ohne das man anderes anführen muss. Neustes Beispiel das Transparenz nützlich ist, ist die zentrale Meldung von Kraftstoffpreisen. Wenn man auch leider sagen muss, dass das System noch nicht so wirklich funktioniert. Man hat aber immerhin schon mal ein paar Informationen mehr.

http://de.wikipedia.org/wiki/Markttransparenz

Ohne Transparenz kann man zum Beispiel überhaupt nicht kontrollieren ob die Regierung richtig arbeitet, man kann als Souverän seine Kontrollfunktion ausüben, und ist so in seinen Grundrechten beschnitten.

Bei vielen Projekten die aus dem Ruder laufen wird ja mit Geschäftsgeheimnissen argumentiert. Sei es nun in Berlin,Stuttgart, Hamburg oder bei diversen anderen Projekten quer durch die Republik. Meist kommt es dann raus, wenn es zu spät ist.

Anderes Beispiel, das den Wahnsinn von Intransparenz zeigt, ist unser Maut System a la Toll Collect. Da werden die Verträge auch nicht offen gelegt,obwohl es angebracht wäre. Naja, es gibt noch zig andere Beispiele.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Folmion » 15. November 2013, 17:05

Dieser Beitrag sagt aber auch, dass mit vollkommener Transparenz kein Markt möglich ist. Du hast ziemlich am Anfang behauptet, dass der perfekte Markt transparent wäre, aber es ist genau der Gegenteil der Fall ;)
Für einen funktionierenden Markt darf nicht alles transparent sein. Es muss also abgewogen werden, wieviel Transparenz nötig ist, damit Kunden z.B. nicht getäuscht werden können (was Inhaltsstoffe, Herkunft usw. angeht), und welche Informationen unter Verschluss bleiben müssen.


Grüße
Florian

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 17:48

Folmion schrieb:
>
> Dieser Beitrag sagt aber auch, dass mit vollkommener
> Transparenz kein Markt möglich ist. Du hast ziemlich am
> Anfang behauptet, dass der perfekte Markt transparent wäre,
> aber es ist genau der Gegenteil der Fall ;)
> Für einen funktionierenden Markt darf nicht alles transparent
> sein. Es muss also abgewogen werden, wieviel Transparenz
> nötig ist, damit Kunden z.B. nicht getäuscht werden können
> (was Inhaltsstoffe, Herkunft usw. angeht), und welche
> Informationen unter Verschluss bleiben müssen.
>
>
> Grüße
> Florian

Ähm wo soll das stehen? Im Wikipedia Artikel wird nur beschrieben, dass durch Markttransparenz möglicherweise Zwischenhändler wegfallen. Was ja für den Markt aber ziemlich egal ist. Gibt halt weniger "indirekte" Teilnehmer, und dafür mehr "direkte".

Und auch aus dem was ich geschrieben habe, kann ich das nirgends rauslesen. Ein Preis bildet sich natürlich auch dann,wenn jedem alle Informationen vorliegen.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Zottelmonster » 15. November 2013, 17:48

Thygra schrieb:
>

> Hier wirst du "etwas angehen" und "sich interessieren" etwas
> durcheinander. Ich interessiere mich durchaus dafür, was
> Apple an einem iPhone verdient. Aber deshalb geht mich das
> noch lange nichts an.

Aber es wird doch auch von politischer Seite suggeriert, dass es mich etwas angehe. Denn nur, wenn ich weiß, wie sich der Preis zusammen setzt, kann ich einschätzen, ob alle Beteiligten unter gerechten Bedingungen arbeiten (können).

Und es wird zum Beispiel hier (http://www.welt.de/politik/deutschland/article111905504/Verbraucher-sollten-ihre-Macht-nicht-unterschaetzen.html) von einem Bundesminister gefordert, dass die Verbraucher ihre Macht nutzen und Dinge nicht konsumieren, die nicht wünschenswert sind. Dies ist aber nur möglich, wenn ich als Kunde auch darüber informiert bin. Und wenn die politische Exekutive dem Bürger, der in diesem Fall als Verbruacher angesprochen wird, den Auftrag gibt, hier sein Verhalten anzupassen, so gehen ihn diese Informationen eben doch etwas an.

Richtig ist allerdings, dass diese Worte nicht mit Taten, die es dem Verbraucher ermöglichen eben ein solches Handeln an den Tag zu legen, untermauert werden.

Aber das es den Verbraucher nichts "angehe", wer wie viel an etwas verdient, halte ich gerade vor dem Hintergrund der so oft gepredigten und geforderten "Macht der Verbraucher" für nicht korrekt.
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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 17:56

Zottelmonster schrieb:
> > Aber es wird doch auch von politischer Seite suggeriert, dass
> es mich etwas angehe. Denn nur, wenn ich weiß, wie sich der
> Preis zusammen setzt, kann ich einschätzen, ob alle
> Beteiligten unter gerechten Bedingungen arbeiten (können).
>
> Und es wird zum Beispiel hier
> (http://www.welt.de/politik/deutschland/article111905504/Verbraucher-sollten-ihre-Macht-nicht-unterschaetzen.html) von einem Bundesminister gefordert, dass die Verbraucher ihre Macht nutzen und Dinge nicht konsumieren, die nicht wünschenswert sind. Dies ist aber nur möglich, wenn ich als Kunde auch darüber informiert bin. Und wenn die politische Exekutive dem Bürger, der in diesem Fall als Verbruacher angesprochen wird, den Auftrag gibt, hier sein Verhalten anzupassen, so gehen ihn diese Informationen eben doch etwas an.
>
> Richtig ist allerdings, dass diese Worte nicht mit Taten, die
> es dem Verbraucher ermöglichen eben ein solches Handeln an
> den Tag zu legen, untermauert werden.
>

Das hast Du richtig erkannt, bei dem genannten Beispiel ist es aus meiner Sicht so, dass hier die Politik sich mit solchen Aussagen aus der Verantwortung stehlen will. Die Verbraucher haben ganz sicher Macht, auch wenn das viele nicht glauben, und diese Macht auch nicht wahrnehmen. Aber die Politik hat natürlich auch Macht,die das Souverän Volk ihr übertragen hat. Sie wird aber wie Du richtig erkannt hast nicht genutzt.

Warum das so ist, darüber kann man streiten, die Verbraucher werden aber oft allein gelassen. Man glaub nicht, was alles so in Lebensmitteln drin ist, bzw. bei der Herstellung benutzt wird was nicht angegeben werden muss.

Man muss im Zweifel dann halt doch mit den Füßen abstimmen, und wenn man Alternativen hat diese wählen.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Zottelmonster » 15. November 2013, 18:01

Also in dem Artikel steht schon, dass bei vollkommener Markttransparenz kein Markt möglich ist, wie es Oskar Morgenstern 1935 in der Zeitschrift für Nationalökonomie publiziert hat.

Allerdings bezieht sich die Argumentation ja auf die Determiniertheit der Handlungen, die bei vollständiger Transparenz gegeben sein müsste, es aber faktisch nicht sein kann, da sie sich ja erst durch die Kenntnisse von anderen Faktoren bestimmen müssen. Ich würde die Aussage eher dahingehend interpretieren, dass eine vollständige Transparenz schlichtweg nicht möglich ist, wie die dort angesprochene ideale, glatte Fläche. Und das in einem Zustand der unmöglich ist, auch ein funktionierender Markt unmöglich ist, muss man ja nicht weiter erklären.
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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 15. November 2013, 21:32

Zottelmonster schrieb:
>
> Also in dem Artikel steht schon, dass bei vollkommener
> Markttransparenz kein Markt möglich ist, wie es Oskar
> Morgenstern 1935 in der Zeitschrift für Nationalökonomie
> publiziert hat.
>
> Allerdings bezieht sich die Argumentation ja auf die
> Determiniertheit der Handlungen, die bei vollständiger
> Transparenz gegeben sein müsste, es aber faktisch nicht sein
> kann, da sie sich ja erst durch die Kenntnisse von anderen
> Faktoren bestimmen müssen. Ich würde die Aussage eher
> dahingehend interpretieren, dass eine vollständige
> Transparenz schlichtweg nicht möglich ist, wie die dort
> angesprochene ideale, glatte Fläche. Und das in einem Zustand
> der unmöglich ist, auch ein funktionierender Markt unmöglich
> ist, muss man ja nicht weiter erklären.

Joa, das ist natürlich korrekt, hier wird dann aber auch mit dem in die Zukunft gucken können argumentiert, natürlich beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Ich dachte da schon an die mögliche und machtbare Markttransparenz.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Folmion » 15. November 2013, 23:44

Du hast von dem perfekten Markt gesprochen und behauptet, dass für diesen transparenz nötig wäre. Perfekt ist schon an sich ein rein theoretischer Zustand der nicht möglich ist.

Den Zustand der vollkommenen Transparenz kann man nicht erreichen, aber wie kommst du auf die Idee, dass der Markt immer "besser" werden würde, je näher er an die vollkommene Transparenz rankommt?
Das sind alles rein theoretische Überlegungen, aber wenn bei vollkommener Transparenz kein Markt mehr möglich ist, dann gibt es automatisch einen Punkt, wo bei weiterer Transparenz der Markt vor die Hunde geht. Man braucht auch keine ideale, glatte Fläche, um bei der Bewegung Probleme zu bekommen. Stell dich mit deinem Auto auf eine schöne Eisfläche, dann hast du schon genug Probleme, obwohl du noch Größenordnungen von einer idealen glatten Fläche entfernt bist.

Weißt du also, wo der Punkt ist, bis zu dem Transparenz noch hilfreich ist? Hast du Quellen die auch belegen können, dass es für den Markt günstig wäre, wenn jeder alles über eine Firma und ein Produkt weiß? Wäre es nicht vorstellbar, dass schon an dem Punkt der Markt zusammenbricht? Wenn jedem alles über ein Produkt bekannt ist, wieso kann dann nicht eine Firma alle anderen unterbieten und vom Markt drängen? Jeder kann dann berechnen, wie weit eine Firma mit dem Preis runtergehen kann, und irgendeine Firma wird dabei gewinnen. Die muss nur noch die anderen "aushungern" und kann dann die Preise anziehen. Wieso wäre das nicht vorstellbar?


Grüße
Florian

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Weltherrscher » 16. November 2013, 00:15

Folmion schrieb:
>
> Du hast von dem perfekten Markt gesprochen und behauptet,
> dass für diesen transparenz nötig wäre. Perfekt ist schon an
> sich ein rein theoretischer Zustand der nicht möglich ist.
>

Ich behaupte hier nichts, das ist anerkannte Theorie. Mir ging es auch nicht vordergründig um den perfekten Markt, ich wollte nur damit belegen das auch für die Marktwirtschaft an sich, ein transparenter Markt wünschenswert ist.

> Den Zustand der vollkommenen Transparenz kann man nicht
> erreichen, aber wie kommst du auf die Idee, dass der Markt
> immer "besser" werden würde, je näher er an die vollkommene
> Transparenz rankommt?

Solang es relevante Informationen gibt, die nicht vorliegen, solang ist der Marktpreis nicht am Optimum. Das ist genau wie beim Berechnen einer physikalischen Größe,solang ich nicht alle Einflußfaktoren kenne, kann ich sie nicht genau bestimmen.

> Das sind alles rein theoretische Überlegungen, aber wenn bei
> vollkommener Transparenz kein Markt mehr möglich ist, dann
> gibt es automatisch einen Punkt, wo bei weiterer Transparenz
> der Markt vor die Hunde geht. Man braucht auch keine ideale,
> glatte Fläche, um bei der Bewegung Probleme zu bekommen.
> Stell dich mit deinem Auto auf eine schöne Eisfläche, dann
> hast du schon genug Probleme, obwohl du noch Größenordnungen
> von einer idealen glatten Fläche entfernt bist.
>
Nö, den Punkt gibt es eben nicht, das ist ein Fall von Grenzwertbildung, wo der Grenzwert aber nie erreicht wird. Solche Formeln kennst Du doch sicher.

> Weißt du also, wo der Punkt ist, bis zu dem Transparenz noch
> hilfreich ist? Hast du Quellen die auch belegen können, dass
> es für den Markt günstig wäre, wenn jeder alles über eine
> Firma und ein Produkt weiß? Wäre es nicht vorstellbar, dass
> schon an dem Punkt der Markt zusammenbricht? Wenn jedem alles
> über ein Produkt bekannt ist, wieso kann dann nicht eine
> Firma alle anderen unterbieten und vom Markt drängen? Jeder
> kann dann berechnen, wie weit eine Firma mit dem Preis
> runtergehen kann, und irgendeine Firma wird dabei gewinnen.
> Die muss nur noch die anderen "aushungern" und kann dann die
> Preise anziehen. Wieso wäre das nicht vorstellbar?
>
>

Weil keine Firma einen Vorteil hat, außer sie hat schon aus anderen Gründen ein Monopol. Das ist aber nicht ein Problem der Transparenz. In einem perfekten Mark, hat auch keiner ein Monopol.

Ein Markt bricht dann zusammen,wenn ein Produkt nicht mehr nachgefragt wird. Ein perfekter Markt schließt auch nicht aus,dass bestimmte Firmen verdrängt werden. Er sorgt nur für eine faire Preisbildung, im Rahmen der Möglichkeiten. Gibt es für ein Produkt keine Markt, dann wird es sich auch im perfekten Markt nicht verkaufen.

So oder so, haben wir sicher ein Mass an Transparenz, dass der Gesellschaft an sich schadet nicht erreicht, wir sind ganz eindeutig auf der Seite wo der Mangel an Transparenz Schaden verursacht.

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Finanzmärkte

Beitragvon Weltherrscher » 16. November 2013, 00:19

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Interviews/2013_04_17_nagel_handelsblatt.html

Hier noch ein Beispiel, wo klar werden sollte,warum Transparenz wichtig ist.
Ein anderes wären noch die Agraamärkte. Den es ist nicht zu wenig Nahrung da, sie ist nur falsch verteilt.

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Barada » 16. November 2013, 00:38

Nachdem ich mir nun einige Argumente durchgelesen habe stößt es mir hier gerad stark auf.

Ein vollkommener (perfekter) Markt ist durch folgendes gekennzeichnet:
Präferenzfrei (keine räumliche oder persönlcihe Trennung oder Zuneigung zu einem bestimmten Händler/Laden/Marke)

Homogene Güter (gleiche Art, gleiche Qualität; Siedler von Karstadt ist genauso wie das welches bei Real oder bei Tante Emma verkauft wird)

Sofortige Reaktion (ich kann jede Aktion sofort und unmittelbar ausführen)

UND (und das ist vor allem für unseren Weltherrscher wichtig!!) Markttransparenz!! Aber es bedeutet nicht das der Händler transperent ist, sondern alle Informationen rund um das Produkt. Damit hier keine missverständnisse aufkommen hier ein kleines Beispiel: Alle Kinder wissen wie viel die Schokolade von Milka kostet. Und zwar auf der ganzen Welt. Es gibt keinen Informationsvorteil für irgendeinen. Das heißt aber nicht, dass die Kinder wissen was Tante Emma oder Aldi dafür im Einkauf zahlen. Sie wissen nur dass es bei beiden 0,50 Euro kostet!! Das, und nur sowas, ist mit Markttransparenz gemeint.

Entschuldigt bitte wenn es länger geworden ist, aber sowas kann man einfach nicht stehen lassen!

Wenn sich jedes Unternehmen in seine Kalkulation gucken lassen würde, wäre sehr schnell Missmut und Ratlosigkeit unterwegs! Denn wie soll sich ein selbstständiger Unternehmer das persönliche Risiko bezahlen lassen, wenn ein Produkt floppt, oder es außergewöhnlche Ereignisse eintreten (Wassereinfluss in die Geschäftsräume) All sowas fließt in Kalkulationen mit ein! Der Endkunde sieht aber nur "Boah der hat 100% aufgeschlagen, der will sich an uns bereichern" (Klar will er das, daher macht er es doch! Er will auch irgendwo von leben!!)

Das von meiner Seite aus!
Ich bin aber beruhigt dass es hier eine Hand voll Leute gibt die ähnlich denken!

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Klarstellung

Beitragvon Barada » 16. November 2013, 00:43

Mit meinem Beitrag wolle ich niemanden angreifen oder blosstellen, aber dieses Halbwissen geht mal garnicht

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Folmion » 16. November 2013, 01:00

So sehe ich das ja auch. Ich selbst habe von Begrifflichkeiten der Wirtschaft nur wenig Ahnung und habe hier nur versucht einige aufgekommene Argumente zu widerlegen, da sie mir vollkommen unlogisch vorkommen.


Grüße
Florian

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon Folmion » 16. November 2013, 01:18


> Nö, den Punkt gibt es eben nicht, das ist ein Fall von
> Grenzwertbildung, wo der Grenzwert aber nie erreicht wird.
> Solche Formeln kennst Du doch sicher.
>

Es ist eben kein Fall von Grenzwertbildung. Eine Grenzwertfolge nähert sich eben diesem Grenzwert an. Du sagst aber, das der Markt besser wird und bei einer unendlichen Transparenz plötzlich auf Null fällt.


> Weil keine Firma einen Vorteil hat, außer sie hat schon aus
> anderen Gründen ein Monopol. Das ist aber nicht ein Problem
> der Transparenz. In einem perfekten Mark, hat auch keiner ein
> Monopol.

Aber das stimmt doch auch nicht. Es hat immer jemand einen Vorteil. In einer Schulklasse ist immer jemand der Beste. Bei einem 100 Meter Sprint rennen auch nicht alle gleichzeitig über die Ziellinie. Irgendeine Firma wird mit seiner Entwicklungsabteilung etwas am Produktionsprozess verbessern und damit einen Vorteil haben. Irgendeine Firma hat den kürzeren Transportweg zu Rohstoffen. Irgendeine Firma hat im Ballungsraum mehr oder qualifiziertere Arbeitskräfte. Bauen zwei Schreiner je einen Stuhl, dann wird einer schneller fertig sein. Irgendwer hat das Pech, dass seine Ernte vom Hagel zerstört wird. Irgendwo wird die Ernte besser sein. Oder in irgendeiner Firma breitet sich ein netter Magen-Darm-Virus aus und legt einige Mitarbeiter für ein paar Tage lahm oder ein entscheidender Mann stirbt bei einem Autounfall.
All das führt immer dazu, dass irgendjemand einen Vorteil hat.


Ich finde auch, dass die Transparenz bei weitem nicht ausreichend ist, aber das geht nicht soweit, dass Firmen ihre Kalkulationen offenlegen müssten. Mir sind da andere Dinge wichtig, wie z.B. was ich da eigentlich zu essen bekomme, wo und unter welchen Bedingungen etwas hergestellt wurde. Ich möchte nicht, dass andere ausgebeutet werden und deswegen will ich diese Informationen. Aber Einkaufpreise oder andere Zahlen gehen mich nichts an.


Grüße
Florian

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Re: Wer mal wissen will, was die Spiele im EK kosten. [Edit: Admin]

Beitragvon peer » 16. November 2013, 08:49

Hi,
Kleine Ergänzung: Man kann durchaus auch "Produktqualität" mit zur Markttransparenz dazuzählen - wenn der Kunde weiß, dass Schokolade a) minderwertiger ist als b) dann kann er entsprechend handeln.
Aber auch das hat nichts mit der Information zu tun, wieviel ein Händler nun bezahlt.
Insofern stimme ich dir 100% zu. Wirtschaftswissenschaft ist eben etwas mehr als ein bisschen Ideologie gepaart mit Wikipedia-Zitaten ;-)

ciao
peer

P.S.: Ich möchte auch noch einmal sagen: Weltherrscher hat durchaus gute Beiträge im Forum. Allerdings hat er manchmal eine ideologisch gefärbte Brille auf und dann werden seine Beiträge ... so wie hier im Thread.


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