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Wir exotischen Gesellschaftsspieler

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Spielkultur
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Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Spielkultur » 30. November 2013, 12:29

Hallo,

mir fällt immer wieder auf wie exotisch meine Mitspieler und ich sind. In unserem Verein versuchen wir immer wieder Leute fürs Spielen zu begeistern doch viele begrenzen ihr Wissen echt nur auf Spiele wie Monopoly, Risiko, Mensch ärgere dich nicht, Aktivity und vielleicht gerade einmal Sieder. Einfach und schnell soll es gehn... Besonders bei Jugendlichen bis 20 scheint die Neugierde nicht weit zu reichen. Ich meine ich bin auch nicht vieel Älter(24). Habt ihr erfahrungen/Ideen wie die Menschen das Thema Spiel wieder mehr schätzen lernen können? Bzw wie man sie besser erreichen könnte?

Freue mich auf eine Diskussion mit euch :)

Verpielte Grüße
Denise

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Spielkultur
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Spielkultur » 30. November 2013, 12:46

Nichts ist verkehrt bitte nicht falsch verstehen.

Aber es gibt soooo viele andere schöne Spiele zum Kennenlernen!

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widow-s-cruse

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon widow-s-cruse » 30. November 2013, 12:55

Hallo Denise,

Du hast es ganz richtig festgestellt. WIR sind die Exoten - wogegen die anderen nur Spielen wollen. Die sind also ganz normal...

Darum stellt sich doch eigentlich die Frage - was wir eigentlich immer nur wollen. :D)

Liebe Grüße
Nils

http://www.aiblinger-zockerbande.de/

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Warbear

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Warbear » 30. November 2013, 13:04

widow-s-cruse schrieb:
>
> Darum stellt sich doch eigentlich die Frage - was wir
> eigentlich immer nur wollen. :D)

viele Mitspieler natürlich ... ;-)

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Spielkultur
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Spielkultur » 30. November 2013, 13:06

Warbear schrieb:
>
> widow-s-cruse schrieb:
> >
> > Darum stellt sich doch eigentlich die Frage - was wir
> > eigentlich immer nur wollen. :D)
>
> viele Mitspieler natürlich ... ;-)


hehe das Stimmt!

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catkin
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon catkin » 30. November 2013, 13:07

Ich denke, die meisten sind einfach mit dem Regellesen überfordert. Schließlich ist es ja auch eine Übungssache.

Ich weiß noch, wie wir mal vor Jahren zu fünft versucht haben, die Regel von Elfenland zu lesen. Wir haben es nicht verstanden und das Spiel wieder weggepackt.

Heute ist ein Spiel wie Elfenland leichte Kost. Aber ich musste es mir auch erst mal erklären lassen. Danach war es dann recht einfach.

Ich muss zugeben auch heute noch, ist Regeln lesen nicht mein Ding. Ich erinnere mich da nur zu gut an einen vergeudeten Vormittag mit den Regeln zu Archipelago.

Aber zwischen den beiden Spielen liegen ja auch Welten.

Von daher sollte man die lieben Neulinge erst mal mit einfachen Spielen für das Thema begeistern.

Gut geeignet sind dafür Spiele, die man in abgewandelter Form schon kennt. Z.B. DOG oder Qwixx.
Dann kann man auch schon zu Quirkle, Ubongo, Siedler oder Zug um Zug übergehen.

Viel Erfolg beim Missionieren :-)

VG Christine

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Spielkultur
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Spielkultur » 30. November 2013, 13:14

Das Spieleerklären wäre gar nicht mal das Thema, niemand der neu zum Spielen kommt muss sich mit einer Anleitung beschäftigen.

Was ich in meiner Einführung vergessen habe:

Viele wollen sich auch gar nicht mehr die Zeit fürs Spielen nehmen es wird als "unnütz" und "für Kinder" abgestempelt. Deswegen finde ich es auch schade das die Neugierde für andere Spiele, die man vielleicht als spannender empfinden "könnte", fehlt.

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ErichZann
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon ErichZann » 30. November 2013, 14:32

An Monopoly ist ungefähr alles verkehrt...
Nazi Punks Fuck Off!!

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waljonas
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon waljonas » 30. November 2013, 14:56

Ich kann Dir voll und ganz beipflichten.

Auf der einen Seite kommt das Spielen in den Medien viel zu kurz. Nur noch wenige Tageszeitungen bringen auch mal Artikel über Gesellschaftsspiele, vom TV oder Radio ganz zu schweigen. Bei großen Verkaufshäusern dominieren banale Artikel, wie eben Monopoly, Scrabble, Rummikubb in der hundertsten Ausgabe, oder gar Joko und Klaas, Stromberg, Raab als Brettspiel. Diese werden auch noch von den Verkäufern empfohlen, andere Spiele können sowieso in den seltensten Fällen erklärt bzw. vorgestellt werden. Man kauft nach Kartonvorder- bzw. Rückseite.

Wir sind auch ein kleiner Spieleclub in einer 200.000 Einwohner zählenden Stadt. Wir haben eine Webseite über die es möglich ist, Spieler zu gewinnen. Meiner Meinung nach noch der beste Weg. Und doch ist der Zustrom neuer Spieler sehr gering. Viele scheuen wohl das Unbekannte oder sind zu bequem, abends den Weg auch mal von der Couch weg zu tun.

Bei vielen Jugendlichen ( so meine Erfahrung) sind PC, PS 3 oder XBox, Nintendo die interessantere Alternative. Brettspiele gelten als antiquiert und omahaft.

Spielerische Grüsse

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widow-s-cruse

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon widow-s-cruse » 30. November 2013, 15:48

Hallo,

waljonas schrieb:
>
>... Nur noch wenige Tageszeitungen bringen auch mal Artikel
> über Gesellschaftsspiele, vom TV oder Radio ganz zu
> schweigen. ...
>
> Wir sind auch ein kleiner Spieleclub in einer 200.000
> Einwohner zählenden Stadt. Wir haben eine Webseite über die
> es möglich ist, Spieler zu gewinnen. Meiner Meinung nach noch
> der beste Weg. Und doch ist der Zustrom neuer Spieler sehr
> gering. ...

Es steht Dir nach Belieben auf frei - mehr zu tun. :-D

Ehrenamtlich schreibe ich im Namen der Brettspielgruppe für regionale Magazine Spieleempfehlungen. Dem Anliegen wird von den Redaktionen nicht immer Begeisterung entgegen gebracht. Aber inzwischen haben vier Magazine die Empfehlungen veröffentlicht und die Gesamtauflage der Spieletipps wird dieses Jahr eine knappe Mio. erreichen.

Unsere Spieletipps: http://aiblinger-zockerbande.de/Spieletipps.htm

Damit erreiche ich gleich zwei Ziele, die Brettspielgruppe wird regional bekannter und ich leiste einen Beitrag im Namen der Brettspielkultur für diejenigen, die unbedingt ihre Partie am eigenen Couchtisch spielen mögen.

Mir genügt das. :-D

Liebe Grüße
Nils

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Helmut
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Helmut » 30. November 2013, 19:48

Völlig richtig. wir haben als Kinder gerne Monopoly gespielt, aber auch nur, weil wir nichts außer Mädn, Fang den Hut, Mühle, Dame kannten.

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Stefan Ziemerle
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Stefan Ziemerle » 1. Dezember 2013, 02:49

Grundsätzlich glaube ich das Brettspiele zurzeit mehr im Kommen als im gehen sind.

Die von Dir beschriebene Zielgruppe ist dabei einfach zu erreichen, wenn sie es von klein auf gewohnt sind.

Sind sie es nicht wird es schwieriger. Aber tatsächlich sind die meisten das Spielen gewohnt und sei es „nur“ durch Konsolen. Die Jugendliche zum Brettspiel animieren ist grundsätzlich nix anderes. Grundsätzlich erst mal das gleiche nur halt ohne Strom und die Mitspieler sitzen am gleichen Tisch und nicht irgendwo sonst auf der Welt.

Das ist das größte Problem die Jugendliche erst mal an Tisch zu bekommen. Über Jugendgruppen gibt es da wohl die besten Möglichkeiten. Ist dies aber geschafft können wir als exotische Spieler unsere Trümpfe ausspielen und mit den entsprechenden Spielen die Jugendliche begeistern.

Während ich bei Erwachsenen älter 25 bis 30 Jahre sage es ist wichtig sie am Anfang nicht mit komplexen spielen zu überfordern sehe ich dies bei Jugendlichen etwas anders.

Da spielt das Thema meiner Meinung nach eine wichtige Rolle. Die wollen nicht irgendwas Langweiliges und oder altbackenes auf einem Brett vor sich hin spielen die müssen vom Spiel direkt in den Bann gezogen werden. Schön ist hierbei wenn Spielthema und Spielmechanik so richtig ineinander greifen. Jugendliche sind viel schneller bereit in entsprechende Rollen zu schlüpfen.

Empfehlungen hierzu z.B.:

"Die Werwölfe vom Düsterwald" wir mittlerweile auch jenseits von Brettspielexoten in den unterschiedlichsten Jugendgruppen immer wieder gespielt

"Flashpoint Fire Rescue" Kooperative Spiele eigenen sich meiner Meinung nach für den Einstieg sowieso. Hier passt das Thema auch noch wunderbar. Welche Junge wollte nicht mal Feuerwehmann werden?

"King of Tokio" im Prinzip ein einfaches Würfelspiel. Aber mit
einem Thema dass für Jugendlich ansprechen ist.

„Diamant“ Forscher brechen auf um Höhlen zu erkunden. Einfacher Einstieg und für Runden bis acht Spieler geeignet.

Das Regelerklären sollte auch über das Thema zum Spiel verpackt werden. Weil viele keine toleranz haben sich einfach nur die Regeln vorbeten zu lassen.

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Frank -Riemi- Riemenschneider
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 1. Dezember 2013, 08:20

Schön, jetzt kann ich endlich mal meine alten Blogs zum Thema aus der Kiste holen (Pust den Staub weg - hust).

Einfach mal einen auf dicke Hose machen:
http://www.reich-der-spiele.de/specials/LordsOfTheBoards

Über das Selbstbewusstsein von Spieleaktivisten:
http://www.reich-der-spiele.de/specials/KeineZeitZumFernsehen

Über Spieler und Spiele in Deutschland.
http://www.reich-der-spiele.de/specials/UndWirSpielenDoch

Scheinbar immer noch aktuell.

ND

Riemi
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Attila
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Attila » 1. Dezember 2013, 12:18

Hi,

Das ist eine grobe Kelle, geschwungen besonders gegen Jugendliche unter 20 Jahren ...

Ich kann das zwar in gewisser weise Nachvollziehen, denn ist unser Hobby nicht so sehr verbreitet und benötigt man doch dafür zwangsläufig Mitspieler. Aber andere Menschen haben andere Hobby und fragen sich zu recht, wieso andere Menschen das Wissen über ihr spezielles Hobby so "begrenzen"?!
Warum sollte ich anderen mein ach-so-elitäres "Wissen" aufzwängen?

Ich für meinen Teil stehe einfach zu meinem Hobby und versuche niemanden zu bekehren. Das reicht mir vollkommen und ich fühle mich auch nicht als Exot.

Jeder muss selber entscheiden mit was für einer Betätigung er seine Freizeit verbringt. Wäre ja noch schöner wenn mir das jemand vorschreiben will.

Atti

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goserelin
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon goserelin » 1. Dezember 2013, 12:51

Beginn mit:
DOG (weil es an Mensch ärgere dich erinnert)
mach weiter mit:
Heckmeck am Bratwurmeck
mit Erwachsenen mit BLÄNCK, sonst
"Wie ich die Welt sehe" oder
Gift-Trap
dann
Qwirkle
Make `n Break
Villa Paletti
Rampage
und erreiche den Höhepunkt mit
7 Wonders, Einfach Genial, Dominion, Fremde Federn, Fabrikmanager
Danach sind sie infiziert und auf viel anderes ganz heiß.

Liebe Grüße
Ina

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waljonas
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Beiträge: 199

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon waljonas » 1. Dezember 2013, 12:52

Hallo Atti,

ich denke "Spielkultur" wollte eher ein paar Tipps bekommen, wie man neue Mitspieler gewinnt und es ging nicht darum, jemanden zu bekehren.

Und ich sehe hier auch nicht eine "grobe Kelle" gegen Jugendliche nur die Wiedergabe von eigenen Erfahrungen.

Schade das du "zwangsläufig Mitspieler" brauchst, spiel doch den Trend
folgend Solo-Partien.;)

Spielerische Grüße

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BiBu Ilona
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon BiBu Ilona » 1. Dezember 2013, 16:04

Hallo zusammen,
ich habe aufmerksam gelesen, leider aber nicht die erhofften Hinweise bekommen.

Wir, meine Familie und ich, versuchen jetzt im 3. Jahr unseren offenen Spieletreff zu erweitern und neue Mitspieler zu finden. Ich kann die Argumente sehr gut nachvollziehen. Wie oft haben wir gehört, ob bei uns nur Dame, Mühle und/oder Halma gespielt wird. Also, wurde bei nächster Gelegenheit eine kleine Spielesammlung angeschafft und die Nachfrage kann nun bedient werden. Aber es kommen nur selten neue Gesichter zu unsem Treff. Da liegt unser Problem!!!!

Wie kann man erfolgreiche Werbung machen? Das habe ich noch nicht wirklich herausgefunden, da es viel zu viel Hürden gibt. Die Innenstadt lehnt Flyer bzw. Plakate meistens ab, da die Flächen für den Verkauf benötigt werden. Stundenlanges Verteilen von Flyern in der ganzen Stadt, kann ich mal machen, aber nicht jeden Monat, da ist mir meine Zeit einfach viel zu kostbar. Die Einsätze haben sich leider auch nicht wirklich gelohnt. Inserate in Zeitungen wurden auch gemacht. In Facebookt gibt es auch eine eigene Seite ( - habe mir neue junge Leute davon erhofft). Unsere Stadt hat ca. 50.000 Einwohner. Irgendwie müssten sich doch noch Mitspieler für meine Lieblingsspiele finden, aber wie?

Unsere Spieletreff besteht zur Zeit aus einzelnen Kindern/Jugendlichen und einigen Familien. Diese besuchen regelmäßig den Spieletreff. Viele Personen sind nur einmal bei uns gewesen, waren positiv eingestimmt und sind nie wieder erschienen. Warum? Keine Ahnung! Ein zusätzlicher Versuch am Freitag abends im Kinder-und Jugendhaus ist gänzlich gescheitert. Die Jugendlichen haben anderen Dingen lieber den Vorzug gegeben, Brettspiele waren nicht wirklich gefragt.

Klar bieten wir Einsteigerspiele an, kurzes Regelwerk, einfach losspielen. (z.B. Tsuro von Kosmos) Aber wie finde ich für meine Lieblingsspiele (Vielspielerspiele) Spielpartner?

Ich kann nur sagen, wir treten seit einiger Zeit auf der Stelle und eine Lösung ist für mich nicht greifbar! Aufgeben kommt für uns aber nicht in Frage. Auch im 4. Jahr hoffen wir auf neue Gesichter und viele schöne Spielstunden. Für neue Ideen bin ich offen und würde mich auch gerne mit jemanden austauschen!

Spielerische Grüße
Ilona

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waljonas
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Beiträge: 199

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon waljonas » 1. Dezember 2013, 16:44

Hallo Ilona,

sieht bei uns ähnlich aus, nur das wir in einer 200.000 Einwohner zählenden Stadt leben. Ich denke website und facebook sind die wirksamsten Mittel, neue Mitspieler zu gewinnen. Wir überlegen ggf. eine Vereinsgründung, um besser wahrgenommen zu werden oder eine Veranstaltung, wie z.B. " Leipzig spielt". Hatten auch angefacht, den Weg über Zeitungen oder Flyer zu gehen, da ist es schon interessant für mich, dass es bei Euch nicht gefruchtet hat. Kann man sich wohl sparen.

Für uns ist derzeit schon ein Erfolg, dass die Veranstaltungen wegen Mangel an Spielern nicht ausfallen. War in der Anfangszeit so. Ich wünsche Euch weiter einen langen Atem.

Spielerische Grüße

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Stefan Ziemerle
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Stefan Ziemerle » 1. Dezember 2013, 18:53

Um neue Mitspieler für einen eher kleinen Spielkreis zu gewinnen habe ich die besten Erfahrungen noch mit den regionalen Zeitungen gemacht. Also indem sich tatsächlich jemand von Zeitung zum Spielabend kommt und darüber einen guten und/ oder großen Artikel schreibt. Die Altersgruppe der Zeitungleser sind meistens nicht unbedingt die Jüngsten. Das bedeutet, dass da durchaus vor allem ältere Semester mal vorbei schauen.

Flyer und Plakate hatten bei uns gar keine Wirkung. Wenn es nur wild gestreut wird ist es reine Zeit- und Geldverschwendung und belastet zudem noch die Umwelt. Da waren die Erfolge per Internet und soziale Netzwerke zumindest noch geringfügig besser.
Andere Spieletreffs haben gute Erfahrungen gesammelt indem sie über Büchereien und Bibliotheken Werbung machen oder mit ihnen gemeinsam agieren.

Ist dagegen der Spieletreff etabliert macht Sinn durch öffentliche Veranstaltungen wie z.B. Spielnachmittage oder Aktionstage wie "Stand, Land, spielt" für den Treff Werbung zu machen und letztendlich neue Mitspieler zu gewinnen.

Durch einen Verein ist es Meiner Meinung einfacher ins öffentliche Bewusstsein zu gelangen. Eine Zeitung berichtet einfach viel eher über die Tätigkeiten eines Vereins als über das Engagement von Einzelpersonen und/ oder Spielkreisen.

Es wird meiner Meinung nach gerade in dieser Jahreszeit sehr viel gespielt, dies beweisen ja auch die verkaufszahlen. Nur für die meisten sind Brettspiele was privates was ausschließlich in den eigenen Wänden stattfindet ähnlich wie „Fern sehen“. Sich öffentlich zum spielen bekennen damit tun sich viele schwer. Männer schwerer als Frauen und im mittleren Alter in vielleicht etwas gehobener Position darf man vielleicht noch Skat, Poker oder Schach spielen bekennen, aber keinesfalls zum Brettspiel mit Familie oder Freunden als solches.

Ist aber kein Wunder wenn z.B. das „Morgenmagazin (MONA)“ am Donnerstagmorgen vor der „Spiel“ in Essen berichtet, dass es dort Spiele für kleine, mittlere und große Kinder gibt…..

Verspielte Grüße

Stefan

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Der Einsiedler
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Re: Neue beim Brettspieltreff

Beitragvon Der Einsiedler » 1. Dezember 2013, 19:52

Das einzige was unserem Spieltreff in den vielen letzten Jahren bleibende Mitglieder gebracht hat war:

Mundpropaganda!

Irgendjemand, der eh schon dabei ist bringt andere Leute mal so mit.
Alle Anderen Varianten treffen anscheinend nicht die richtigen Leute oder die Einstiegshürden so einen komischen Freak-Kreis zu besuchen (als solchen würde ich selbst uns nicht empfinden).

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Gabi Goldschmidt
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Gabi Goldschmidt » 2. Dezember 2013, 05:54

Hallo Denise,

... wir bieten von unserem Spieletreff einmal im Jahr einen "Tag der offenen Tür" im Gemeindezentrum an. Dieser Tag wird vorher in der Zeitung angekündigt, nachher gibt es einen größeren Bericht über die Veranstaltung mit Bild.Es trauen sich etwa
3-4 neue Leute zu dieser Veranstaltung zu kommen, von denen 0-1 Person später zu unseren regelmäßigen Treffen kommt. Aber zumindest haben sich dieses Jahr bei der Zeitung noch 5 Leute gemeldet, die wohl Interesse haben. Mal schauen, ob sich daraus noch Spieler akquirieren lassen....

Die Gründe, warum viele nicht dauerhaft wiederkommen? Spielen liegt auf der Prioritätenliste auf Platz 137 ( wenn z.B. Championsleague läuft oder Tante Ernas Geburtstag ist, geht das vor....)
Spielen bedeutet auch zu verlieren - das kann sehr frustrierend sein.
Spielen im Spieletreff bedeutet, sich ständig auf neue Regeln einlassen zu müssen.
Das kann anstrengend sein.

Aber nicht aufgeben....

Ciao Gabi

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Bundyman
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Bundyman » 2. Dezember 2013, 09:08

Deutschland hatte erstmals in 2013 auch einen offiziellen Tag des Brettspiels. Dieses Jahr war es der 8. September und nächstes Jahr wird es der 14. September sein. Stadt, Land, Spielt! war ein Erfolg für unsere Stadt und unseren öffentlichen Spieletreff. Die lokale Presse war informiert und wir gaben auch ein Interview über unsere Gemeinschaft. Im Artikel wurden auch nebenbei unsere Spielzeiten abgedruckt. Die Spieletreffs sollten nächstes Jahr da gern mitziehen, dann werden es bestimmt mehr als 33 Städte werden. Plakate und Flyer gab es von den Organisatoren aus Dresden.

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Stefan Ziemerle
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Beiträge: 169

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Stefan Ziemerle » 2. Dezember 2013, 14:30

Gabi Goldschmidt schrieb:
> Die Gründe, warum viele nicht dauerhaft wiederkommen? Spielen
> liegt auf der Prioritätenliste auf Platz 137 ( wenn z.B.
> Championsleague läuft oder Tante Ernas Geburtstag ist, geht
> das vor....)

Genauso habe ich es vorallem bei Neulingen auch erlebt. Die meisten sind beim 1-2 mal total begeistert und wollen unbedingt wiederkommen. Stehen halt irgendwelche andere Termine an verschieben sie den nächsten Besuch und wenn es sich dann nicht beim nächsten oder übernächsten mal ergibt haben sie ein schlechtes Gewissen und tauchen oft irgendwann gar nicht mehr auf.
Die hat aber auch mit der Gesellschaftlichen akzeptanz zu tun. Auf dem Geburtstag von Tante Erna zu sagen wir fahren heute etwas früher da wir uns heute Abend noch zum Brettspiel treffen machen nur echte Spieler aber halt niemand der erst so am reinschlittern ist.

> Spielen bedeutet auch zu verlieren - das kann sehr
> frustrierend sein.
Das verlieren wird mit zunehemnde Alter so ab mitte zwanzig aufwärts tatsächlich ein Problem. Vorallem wenn die Spiele nicht all zu glückslastig sind.
Dies ist dann der Punkt an dem die Leute oft scheitern die dann tatsächlich mehrmals da waren. Deshalb neue Mitspieler erst nach und nach mit strategischeren Spielen konfrontieren.

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Stefan Ziemerle
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Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon Stefan Ziemerle » 2. Dezember 2013, 14:34

Es wäre eine super Sache wenn tatsächlich mehr Spieletreffs zu diesem Termin mitziehen würden. Gerade zu diesem Termin wenn die ganze Outdoor Veranstaltungen so langsam vorbei gehen ist die Chance am größten Werbung für unser Hobby zu machen.

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widow-s-cruse

Re: Wir exotischen Gesellschaftsspieler

Beitragvon widow-s-cruse » 2. Dezember 2013, 15:19

Hallo Stefan,

Stefan Ziemerle schrieb:
>
Gerade zu diesem Termin
> wenn die ganze Outdoor Veranstaltungen so langsam vorbei
> gehen ist die Chance am größten Werbung für unser Hobby zu
> machen.

Jein - ich führe etwas Statistik über die Spielertreffen und registriere, dass bei der Aiblinger Zockerbande die meisten Neuzugänge im Sommer festzustellen sind.

Bebilderte Statistik:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.471113132961773.1073741827.225097240896698&type=1&l=7268b4d5d2

Allerdings binde ich "Outdoor" in das Angebot mit ein. Wir verfügen über einen Park bei der Ghersburg und auch über die schönste Terrasse von Aibling überhaupt. :-D
Die Beteiligung an den Kubb-Runden vor dem Spielabend ist gut.

Wer geht im Winter schon gerne vor die Tür und begibt sich dann auch noch im Dunklen auf fremdes Terrain.

Liebe Grüße
Nils


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