Beitragvon Weltherrscher » 7. Dezember 2013, 01:02
Fluxx schrieb:
>
> Weltherrscher schrieb:
> > Ich kauf relativ viele Bücher, dabei juckt mich aber der
> > Autor nicht unbedingt.
>
> Dich nicht - aber es gibt ander bei denen das anders ist!
>
Hab ich auch nicht anders behauptet. Der Anteil dürft aber genauso wenig relevant sein.
> >
> > Und wer bei Amazon ein Buch kauft, und den Blick ins Buch
> > nicht nutzt, dem ist eh nicht zu helfen. Gilt analog für den
> > Kauf beim Buchhändler vor Ort.
>
> Nach welchen Kriterien entscheidest du denn, bei welchen
> Büchern du mal genauer hinschaust. Ich habe keine Zeit mal
> bei mehreren 100 Büchern reinzuschauen. Also nehme ich mir
> oft zuerst Bücher von Autoren, die ich kenne und die ich
> bisher gut fand. Natürlich kann es sein, dass mich ein Thema
> dann doch nicht anspricht - nur weil einem der Autor wichtig
> ist, wird man ja nicht zum Lemming - aber wenn ich einen
> Autor fünf mal gut fand, ist die Chance hoch, dass ich auch
> das sechste Buch von ihm mag. Du tust etwas so, als müsse man
> sich für eine Methode sein Buch auszuwählen entscheiden. In
> den meisten Fällen ist es aber eine Mischung aus mehreren
> Faktoren. Und für mich ist der Autor häufig entscheidend.
>
Ich entscheid thematisch, oder greif mir was zufällig raus. Autor ist unter ferner liefen. Das der von Dir genannte Fall eintreten kann ist unbestritten, aber für die Masse der Buchverkäufe spielt er auch nicht die große Rolle.
> >
> > So funktioniert eben das Geschäft. Viele Leute kaufen eben
> > so, die interessier der Autor nicht, und das ist auch gut >
> so.
>
> Natürlich ist das gut so - aber es gibt nun mal viele Leute,
> die interessiert das. Selbst wenn nur 20% der Käufer auf den
> Namen achten würden, wäre das immer noch eine recht große
> Zahl. Und diese Leute wären für die Information sehr dankbar.
>
>
Die Leute wären vielleicht auch über den Namen des Übersetzers dankbar, oder wer Korrektur gelesen hat, siehe das Beispiel Kleine Hexe, oder die verschiedenen Übersetzungen vom Herr der Ringe. Da nützt mir der Autorenname nun mal recht wenig.
> >
> > Aber ohne repräsentative Umfrage ist das eh müsig, da kann
> > jeder behaupten was er will, ich hab ja jetzt schon mehrfach
> > Argumente aufgeführt, warum der Autor nicht die große Rolle
> > spielt beim Kauf.
>
> Hast du das? Dann scheint mich keines davon überzeugt zu
> haben. Ich schaue mir mal deine alen Beiträge an...
>
Ich habs wenigstens versucht, das man nicht alle überzeugen kann ist kein Beinbruch. Jedenfalls kann auch keiner das Gegenteil beweisen,solang da keine verlässlichen Daten auffindbar sind.
> >>
> Der Hype um Autoren von Büchern ist wahrlich kein Vorbild.
> Dem Kenner hilft es maximal das Werk einzuordnen. Für einen
> Wenigspieler, genauso wie für einen Normalleser ist der Autor
> zweitrangig, und höchstens ein Anhaltspunkt. Thematik und
> Spielmechanik sind viel wichtiger.
> <<
> Du gibst also zu, dass es helfen kann ein Werk einzuordnen
> und ein Anhaltspunkt sein kann.
> (Es hat ja niemand gesat, man solle die Beschreibung des
> Siels kürzen um Plaz für den Namen zu bekommen!)
>
> >>
> Die Qualität sollte zählen, und nicht ein Name, ich sag
> einfach nur mal Knizia. ;)
> <<
> Wenn du ein objektives Qualitätsprüfverfahren kennst, her
> damit! Aber so lange wir das nicht haben, können wir da
> nichts auf die Packung drucken. Wir müssen uns also mit
> Spielbeschreibungen und unseren Erfahrungswerten bezüglich
> Autor und Verlag begnügen.
>
Da verlass ich mich lieber auf die Spielregel als auf den Namen, und wenn ich die Möglichkeit habe spiele ich Probe. Ich kenne viele Autoren, die meisten Spiele habe ich mir aber nicht wegen der Autoren gekauft. Wenn ich Recht überlege fällt mir da gerade überhaupt kein Beispiel ein, wo das entscheidend war für mich. Das kann bei anderen natürlich anders sein.
> >>
> Bei Büchern wird nicht der Name drauf geschrieben weil man
> die Autoren so schätzt, sondern aus reinem Marketing.
> <<
> Was verstehst du hier unter 'Marketing'? Du lässt das sehr
> negativ klingen. Wenn 'Marketing' ist den Kunden bestmöglich
> zu informieren, dann hast du recht - aber daran sehe ich
> nichts Negatives.
>
Das ist keine best mögliche Information, sonst würd der Übersetzer genauso prominent genannt. Oder der Lektor,oder oder oder. Das interessiert dann aber keinen Normalkäufer mehr, und deshalb wirds auch gern weg gelassen. Das nenne ich Marketing, ob das nun generell negativ weiß ich nicht. Aber aus Kundenfreundlichkeit steht der Name sicher nicht drauf. :)
> >>
> Wenn Autor X ein Geschicklichkeitsspiel macht, und ich spiel
> nur gern Worker Placement, werd ich das Spiel nur wegen des
> Autoren nicht spielen.
> Und wenn ich keine Krimis mag, werd ich den Krimi von Rowling
> auch nicht lesen, auch wenn ich ihre Harry Potter Bücher
> mochte.
> <<
> Das behauptet auch keiner. Aber in Essen schaffe ich es nie
> alle Spiele anzuschauen, die es gibt. Da ist es schon
> hilfreich zu wissen, dass es sich mal lohnt einen Blick auf
> das neue Spiel von z.B. Vlaada Chvatil zu werfen. Wenn er
> dann ein 'blödes Partyspiel' herausgebracht hat, dann gehe
> ich halt weiter. Aber da ich über 50% seiner Spiele mag,
> hilft es mir mich in dem Überangebot an Spielen zu orientieren.
>
Da gucke ich auch immer darauf, was mir thematisch gefällt, oder was mich bei Kleinverlagen interessiert. Große Verlage lass ich meist links liegen. Die Sachen bekommt man auch später noch.
Das gilt auch für die Autoren die bekannt sind, die sind aber meist bei großen Verlagen,also achte ich da auch nicht speziell drauf.
> >>
> Die Bibel ist eines der meist verkauften Bücher der Welt, und
> hat keinen bekannten Autor, es gibt unzähliche alte Spiele
> die keinen bekannten Autor haben, und trotzdem verkaufen sie
> sich.
> <<
> Wie andere schon gesagt haben, hat das ganz andere Gründe.
> Sonst müssen wir jetzt auch darüber diskutieren, warum der
> Ikea-Katalog eine höhere Printauflage hat als viele Bücher.
> Ist der Ikea-Katalog eine bessere Unterhaltungslektüre als
> der neue Eifelkrimi?
Nö, aber da gibts bei beiden deutlich unterschiedliche Gründe warum man die kauft. Und das widerspricht ja auch nicht der These,das für einen Buchkauf der Autor nicht unbedingt relevant ist.
>
> >>
> Die Nennung des Autoren ist für Leser und Spieler
> zweitrangig, sie nutzt am ehesten noch dem Autor.
> <<
> Wieso nutzt sie mir als Kunden nicht?
Das ist wie bei Noten, die als objektiv angesehen werden, genauso wenig wie eine Note eine verwertbare Aussage hat, genauso wenig steht ein Autor für durchgehende Qualität, oder irgendein anderes Kriterium das objektiv relevant wäre. Man kann Glück haben,oder auch nicht. Verlass ist darauf nicht.
>
> >>Und im Artikel war die Nennung unnötig, es war wichtig das
> transportiert wird, was das Spiel ausmacht. Wer den Autor
> wissen will, kann ihn später noch auf der Schachtel lesen.
> <<
> Es schadet aber auch nicht. Und für die Leute, die es
> interessiert wäre es nett gewesen.
Die meisten interessiert es aber bei so einem Artikel eben nicht, und es hat ja auch keine Relevanz für den Kauf. Es ging ja hier darum, das es eine Notwendigkeit ist bei einem Spiel immer den Autor zu nennen,und das ist aus meiner Sicht absolut nicht nötig.
>
> >>
> Hier ist schlicht auch Eitelkeit im Spiel,wenn man unbedingt
> genannt werden will, ich persönlich könnt da gut und gern
> drauf verzichten. :)
> <<
> Mag sein,d ass da Eitelkeit mitspielt. Aber obwohl ich nie
> ein Spiel veröffentlicht habe, finde ich es auch einen Akt
> der Höflichkeit den Autor zumindest zu nennen.
>
Die Höflichkeit bringt dem der ein Spiel kaufen will aber nix. Da ist doch viel interessanter worum es im Spiel geht, und das wollte der Artikel vermitteln. Nicht mehr und nicht weniger.
> >>
> Worauf ich am Ende hinaus will, im genannten Artikel ist es
> wirklich egal ob der Autor dabei steht. Bestes Beispiel dafür
> das Spiel Ebbes, das es auch ohne Autorennamen bei
> Milan-Spiele auf Platz Eins geschafft hat.
>
> Allein wegen der Beschreibung des Spiels, die wohl viele
> angesprochen hat.
> <<
>
> Das ist kein Widerspruch. Auch in der Buchszene haben sich
> immer wieder Bücher von unbekannten Autoren durchgesetzt.
> Aber das widerspricht nicht der Tatsache, dass Kenntnisse des
> Autors oft hilfreich sind.
>
> >>
> Gegen die Anerkennung hab ich nichts, das heißt aber ja
> nicht, das der Name immer genannt werden muss. Weil wirklich
> relevant für das Spiel selbst ist der Autorenname nicht.
> Genau wie ein Buch nicht besser oder schlechter wird, nur
> weil der Autor bekannt ist.
> <<
> Das Buch wird nicht besser - aber ich fühle mich besser
> informiert, wenn ich schon andere Bücher von dem Autor kenne.
> Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass ein
> Produkt sich nur über seine Qualität verkauft. Ich denke
> aber, dass eine gute Beratung doch sehr hilfreich ist beim
> Verkauf. Stell dir mal den Verkäufer vor, der sagt 'Ich
> könnte ihnen ihre Fragen zu dem Produkt beantworten, aber
> davo wird es auch nicht besser oder schlechter, also mache
> ich es nicht.'
>
Du fühlst Dich besser informiert, das stimmt aber aus meiner Sicht nur sehr bedingt. Weil der Autor eben keine Konstante ist, sondern auch nur ein Mensch.
Es gibt ja auch genug Buchserien mit wechselnden Autoren, zum Beispiel Perry Rhodan. Und die verkaufen sich trotzdem gut.
> >>
> Irgendwann hat sich der Autorenname dann halt etabliert, aus
> diversen Gründen, aber sicher nicht, weil das Buch dadurch
> besser würde, oder man sich signifikant besser informiert
> fühlte.
> <<
> 'sicher nicht'? Kannst du das belegen?
>
Ich ersetze "fühlte" durch "ist", dann stimmts.
> >>
> Eine Orientierung am Namen kann im Einzelfall sicher
> funktionieren, aber es gibt einfach wichtigere Kriterien.
> <<
> Bei mir hat es schon sehr oft geholfen. Ich habe
> wahrscheinlich schon über 100 Bücher primär nach dem
> Autorennamen gelesen und gerade mal 2-3 davon bereut. Bei den
> Bücher, wo ich den Autoren vorher nicht kannte, war die Quote
> deutlich schlechter!
>
Wie gesagt kann funktionieren, muss aber nicht, und ist für mich persönlich kein primäres Kriterium. Vor allem bei den ganzen Übersetzungen wäre man besser beraten den Übersetzer zu kennen.
> >>
> Autoren als Kriterium werden so überschätzt,weil sie so
> präsent sind. Und jeder Hype zelebriert wird. Dann wird
> natürlich ein Buch besser verkauft. Aber nicht wegen des
> Autors, sondern wegen des Hypes.
> <<
> Ein Hype ist immer etwas zeitlich begrenztes - bei Namen wie
> Elizabth George oder Frank Schätzing würde ich nicht von Hype
> sprechen, sie haben über längere Zeit gute Werke abgeliefert
> und sind deswegen auch eine gute Kauforientierung.
>
Also die einen sagen so,die anderen so, gerade bei Schätzing, bei George kenn ich mich nicht so aus. Im Zweifelsfall will man vielleicht auch nicht 10 mal das selbe vom gleichen Autor lesen, weil das ist was oft passiert.
> >>
> Nur in ganz speziellen Fällen, wenn die Autorin sehr
> erfolgreich war, wie Rowling bei Potter funktioniert die
> Sache so gut, das auch Bücher außerhalb eines Genres oder
> einer Reihe sich gut verkaufen.
> <<
> Darum geht es doch gar nicht. Die Frage ist doch ob die
> Autoren innerhalb des Genres in dem sie bekannt sind als
> Kaufentscheidung dienen können.
>
Es geht hier eher darum wie zuverlässig das ist, und wie oft wirklich nach diesem Kriterium gekauft wird. Ich sage deutlich weniger als man denkt. Aber ohne verlässliche Daten kann man das schlecht sagen.
> >>
> Das ist aber nicht der Normalfall, die Masse der Bücher wird
> aus anderen Gründen gekauft.
> <<
> Hast du da Daten?
> Was ist 'die Masse'? mehr als 50% mehr als 90%?
>
>
Kann ich nicht sagen, üblicherweise sollten es wohl über 50% sein, aber vielleicht sind die Kriterien auch so zersplittert das 20% ausreichen.
Man müsste mal beim Börsenverein des deutschen Buchhandels nachfragen. Was beworben wird, wird allgemein gekauft, das kann ich aus den Prospekten von Versendern wie Weltbild und Thalia erkennen, wenn ich die Top Ten der Verkäufe da mit dem Prospekt abgleiche. Da spielt der Autor auch keine große Rolle. Was beworben wird und günstig ist, wird gekauft. Oder wenn jemand stirbt, dann wird auch gekauft. Das muss aber nicht mal ein Buch von dem sein,es reicht schon wenns ein über den ist.
Gefragt sind übrigens in Deutschland soweit ich weiß viele Biographien, da zählt der Name nun wirklich für den Verkauf, sagt aber auch nix über die Qualität aus.
> Ich hofe ich habe jetzt kein Wichtiges Argument von dir
> weggekürzt.
> Kurzfassung: Bücher (und Spiele) werden nicht nur nach
> Autorennamen ausgesucht. Aber viele Leute nehmen den
> Autorennamen als erste Orientierungshilfe und oft wird ein
> Produkt auch primär aufgrund des Autors gekauft - und das
> kann auch sehr gut funktionieren! Deswegen ist die Nennung
> eines Autorennamens teil einer sinnvollen Verkaufsberatung.
>
> Ich habe von dir kein Argument gehört, dass mich daran
> zweifeln lässt.
Gekürzt hast Du glaub ich deutlich zu wenig. ;) Man verliert hier eh schnell die Übersicht. Wie gesagt ich kann meine Behauptung nicht ultimativ belegen, es gibt für mich aber gute Gründe den Autor nicht so wichtig zu nehmen, und auch anzunehmen, das viele Leser rein intuitiv den Autor nicht als Hauptkriterium nehmen. Für den oben genannten Artikel war der Autorenname davon unabhängig einfach nicht wichtig.